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E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
352 Seiten
Deutsch
Klett-Cotta Verlagerschienen am24.07.2021Die Auflage entspricht der aktuellen Auflage der Print-Ausgabe zum Zeitpunkt des E-Book-Kaufes
»Perfekte Paare, glückliche Familien, dramatische Rollen und schöne Orte. Und dann kommt Cynthia D'Aprix Sweeney und kratzt mit leichter Hand und scharfem Blick an den heilen Fassaden. Ein großes Lesevergnügen!« Dora Heldt Flora Mancini ist seit über zwanzig Jahren glücklich verheiratet. Doch alles, was sie über sich selbst, ihre Ehe und ihre beste Freundin Margot zu wissen glaubt, wird auf den Kopf gestellt, als sie den lange verlorenen Ehering ihres Mannes wohlverwahrt in der eigenen Garage findet. Zufall? Unwahrscheinlich. Ein hinreißend humorvoller und warmherziger Roman über ein lang gehütetes Geheimnis, das Freundschaften und Beziehungen durcheinanderwirbelt. Flora und Julian hatten es nicht immer leicht. In New York mussten die Schauspieler ihr mühsam verdientes Geld zusammenkratzen, um ihre kleine Familie und Julians Theaterensemble über Wasser zu halten. Als in der glitzernden Filmwelt von Los Angeles sichere Jobs und die Wiedervereinigung mit Floras bester Freundin Margot winken, greifen sie zu. Und tatsächlich erlaubt ihnen ihr neuer Lebensentwurf, einen Gang runterzuschalten und ihrer Tochter entspannt beim Aufwachsen zuzusehen. Doch dann findet Flora am Abend von Rubys Highschool-Abschluss den Ehering ihres Mannes - jenen Ring, den Julian angeblich vor Jahren an einem Sommertag beim Schwimmen verloren hat. Floras Sicherheiten geraten ins Wanken. Wurde ihr neues Leben auf einer Lüge erbaut? Bestsellerautorin Cynthia Sweeney erzählt mit großem Einfühlungsvermögen und Humor von den Herausforderungen lebenslanger Beziehungen und ihrer großen Kraft. -

Cynthia D'Aprix Sweeney hat in New York als PR-Beraterin gearbeitet, bevor sie zum Schreiben kam. Ihr Debütroman »Das Nest« stand monatelang an der Spitze der New-York-Times Bestsellerliste und wurde in Deutschland von KritikerInnen und LeserInnen gefeiert. Cynthia D'Aprix Sweeney lebt mit ihrer Familie in Los Angeles.
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Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR22,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR11,99

Produkt

Klappentext»Perfekte Paare, glückliche Familien, dramatische Rollen und schöne Orte. Und dann kommt Cynthia D'Aprix Sweeney und kratzt mit leichter Hand und scharfem Blick an den heilen Fassaden. Ein großes Lesevergnügen!« Dora Heldt Flora Mancini ist seit über zwanzig Jahren glücklich verheiratet. Doch alles, was sie über sich selbst, ihre Ehe und ihre beste Freundin Margot zu wissen glaubt, wird auf den Kopf gestellt, als sie den lange verlorenen Ehering ihres Mannes wohlverwahrt in der eigenen Garage findet. Zufall? Unwahrscheinlich. Ein hinreißend humorvoller und warmherziger Roman über ein lang gehütetes Geheimnis, das Freundschaften und Beziehungen durcheinanderwirbelt. Flora und Julian hatten es nicht immer leicht. In New York mussten die Schauspieler ihr mühsam verdientes Geld zusammenkratzen, um ihre kleine Familie und Julians Theaterensemble über Wasser zu halten. Als in der glitzernden Filmwelt von Los Angeles sichere Jobs und die Wiedervereinigung mit Floras bester Freundin Margot winken, greifen sie zu. Und tatsächlich erlaubt ihnen ihr neuer Lebensentwurf, einen Gang runterzuschalten und ihrer Tochter entspannt beim Aufwachsen zuzusehen. Doch dann findet Flora am Abend von Rubys Highschool-Abschluss den Ehering ihres Mannes - jenen Ring, den Julian angeblich vor Jahren an einem Sommertag beim Schwimmen verloren hat. Floras Sicherheiten geraten ins Wanken. Wurde ihr neues Leben auf einer Lüge erbaut? Bestsellerautorin Cynthia Sweeney erzählt mit großem Einfühlungsvermögen und Humor von den Herausforderungen lebenslanger Beziehungen und ihrer großen Kraft. -

Cynthia D'Aprix Sweeney hat in New York als PR-Beraterin gearbeitet, bevor sie zum Schreiben kam. Ihr Debütroman »Das Nest« stand monatelang an der Spitze der New-York-Times Bestsellerliste und wurde in Deutschland von KritikerInnen und LeserInnen gefeiert. Cynthia D'Aprix Sweeney lebt mit ihrer Familie in Los Angeles.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783608117035
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum24.07.2021
AuflageDie Auflage entspricht der aktuellen Auflage der Print-Ausgabe zum Zeitpunkt des E-Book-Kaufes
Seiten352 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse4296 Kbytes
Artikel-Nr.5705295
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Zwei


Während Margot von diesem Mädchen interviewt wurde (Wie hieß sie noch? Maura? Molly?), saß am anderen Ende des Cafés ein wildfremder Mann und fotografierte sie unentwegt mit seinem Handy. Manche Leute versuchten ja, nicht aufzufallen, was selten gelang, da sie nicht nur schwer zu übersehen waren - die leicht zusammengesackte Haltung, der ungelenke Winkel, in dem sie das Handy hielten, die gespielte Lockerheit eines Teenagers, der etwas im Schilde führte -, sondern weil Margot, wie praktisch alle ihre Kollegen, soweit sie wusste, einen sechsten Sinn dafür hatte, wenn jemand sie erkannte, selbst wenn die Person hinter ihr in der Schlange oder draußen vor dem Restaurant oder auf der anderen Straßenseite stand. Manche Schauspieler behaupteten, es sei wie ein Kribbeln im Nacken oder in den Zehenspitzen. Manche, wusste Margot, freuten sich insgeheim wahnsinnig (Ich bin gesehen worden! Ich existiere!), obwohl sie sich erst mal beschwerten. Bei Margot war es eine unerklärliche Traurigkeit. Ob beim Einkaufen, im Restaurant, beim Wandern mit einer Freundin, plötzlich überkam sie eine seltsam düstere Stimmung, und sie dachte: Was stimmt hier nicht?

Es war immer eine Kamera. Jedes Mal. Und da inzwischen so gut wie jeder eine Kamera in der Hand hielt, kam sie sich ständig beobachtet vor, und die existentielle Traurigkeit wurde zu einem täglichen Kampf.

Was war das bloß für eine Welt. In der an einem ganz normalen Mittwochmorgen in einem kleinen Café in Larchmont jemand sie mit ihrem Glas Zitronenwasser fotografierte. Die Orte, an denen sie sich sicher, weil unsichtbar, fühlte, wurden immer weniger, und dieses Café war in all den Jahren, seit sie in Los Angeles lebte, einer davon gewesen. Unter anderem deswegen mieden David und sie die Westside - Beverly Hills, die Palisades, Santa Monica -, weil sich im Gegensatz zu ihrem Viertel dort alles so nach Hollywood anfühlte. Und obwohl Margot die TMZ-Busse mit den Touristen (noch) nicht wirklich störten, empfand sie dieses aktuelle Eindringen in ihre Privatsphäre als extrem unangenehm.

»Das muss echt nervig sein«, sagte das Mädchen, als Margot den Stuhl wegrückte, um nicht weiter fotografiert zu werden. Wie bei jedem Interview ließ Margot das, was sie eigentlich dachte (Nicht nerviger als mit dir reden zu müssen!), durch ihren Überlebensfilter laufen und erwiderte höflich: »Klar, manchmal ist es frustrierend, aber das gehört eben dazu, und, na ja, ich kann ja froh sein, dass sich jemand für mich interessiert.« Zartes Lachen, schüchternes Kopfeinziehen. Der Typ mit dem Handy hatte sich neu positioniert. Was hatte er mit all den Fotos vor? Sie jemandem schicken? Irgendwo posten? Einen Schrein bauen? Etwas Perverses?

Was war das bloß für eine Welt.

Margot saß hier, weil sie zur Originalbesetzung von Cedar gehörte, einer Krankenhausserie, deren neunte Staffel gerade zu Ende gedreht wurde. Sie spielte Dr. Cathryn Newhall - Dr. Cat -, eine, wie damals in der Rollenbeschreibung stand, »Kinderonkologin, die einen Kampf gegen den Krebs führt und sich nach Liebe sehnt«. Margots Vertrag sollte verlängert werden, und diesmal - diesmal wirklich, verdammt - würde sie darauf bestehen, die gleiche Gage zu bekommen wie ihr Serienpartner Charles Percy, alias Dr. Langford Walker, der zwei Jahre nach Margot zum Ensemble gestoßen war und trotzdem mehr verdiente als sie. Charles war Leiter der Chirurgie am fiktionalen Cedar General Hospital in der fiktionalen Stadt Cedar im Nordwesten der USA. Als Charles anfing, hatte Bess, die Erfinderin der Serie, noch ihre gesamte Aufmerksamkeit und Liebe hineingesteckt, hatte sie noch ihr »Baby« genannt, bevor sie ein echtes Baby bekam. Und bevor sie ihr Imperium aus Cedar-Spin-offs schuf: Willow, eine Serie über ein gerichtsmedizinisches Institut und die mit seiner Hilfe aufgeklärten Verbrechen, und Cypress, in deren Mittelpunkt die Unfallstation eines in einer größeren Stadt gelegenen Krankenhauses stand. »Cedar ist immer noch mein erstes Baby«, verkündete Bess gern, wenn sie am ersten Drehtag jeder neuen Staffel auftauchte, um vor der gesamten Besetzung und Crew ihre Motivationsrede zu halten. »Physisch bin ich vielleicht nicht die ganze Zeit anwesend, aber im Geiste bin ich bei euch, und â¦ ich habe einen Haufen Spione.« Mit dem Satz erntete sie immer die Lacher der Neueinsteiger und ein innerliches Stöhnen der Veteranen, denn die Spione gab es wirklich.

»Charles ist ein echter Knüller«, hatte Bess ihr aufgeregt verkündet, nachdem er unterschrieben hatte. »Frisch vom Broadway. Tony-nominiert.«

Margot hatte darauf verzichtet, Bess daran zu erinnern, dass sie zwei Jahre zuvor für einen Drama-Desk-Award nominiert gewesen war und eine erfolgreiche Spielzeit am West End absolviert hatte. Bess hatte ein Gedächtnis wie ein Spatz und behielt immer nur das, was sie gerade brauchte. Abgesehen davon freute sich Margot darauf, mit Charles zusammenzuarbeiten. Sie waren sich in New York regelmäßig über den Weg gelaufen und hatten sogar schon mal zusammengearbeitet. Sie mochte ihn, außerdem verlieh er der Serie ein gewisses Prestige. Sie war froh, dass er ihren Geliebten spielte. Sie wollte nur genauso viel verdienen wie er.

»Jetzt ist der richtige Zeitpunkt«, hatte Margot erst letzte Woche zu Donna, ihrer Managerin, gesagt. Nach ein paar mittelmäßigen Staffeln in den vergangenen Jahren war die letzte für sie wieder relativ stark gewesen. Dr. Cat und Dr. Walker hatten ihren langgehegten Traum vom eigenen Kind wahrgemacht - Zwillinge per Leihmutter -, und Bess hatte Dr. Cat eine postnatale Depression ohne Geburt verschrieben. »Gibt es so was wirklich?«, hatte Margot gefragt.

»Allerdings, ich hatte es nämlich«, hatte Bess ihr feierlich erklärt. Klar. Aus Gründen, die Margot nie so recht verstand, spiegelten Dr. Cats Handlungsbögen normalerweise Bess Handlungsbögen im echten Leben wider. Wenn Bess sich verliebte, dann auch Dr. Cat. Wenn Bess nicht schwanger werden konnte, dann Dr. Cat auch nicht. Und wenn Bess eine Wochenbettdepression ohne Geburt hatte? Na, dann würde Margot alles geben und genau das spielen, obwohl sie nie schwanger gewesen war und nie ein Kind bekommen hatte und keins von beiden je auch nur eine Sekunde bereute.

»Wir müssen dich ins Rampenlicht stellen, Margot. Wir müssen Bess zeigen, wie viel Dr. Cat den Zuschauern noch bedeutet, und dann nennen wir unsere Bedingungen. Eine Emmy-Nominierung wäre natürlich genial«, hatte Donna wehmütig gesagt, denn die Zeiten waren für Cedar leider vorbei. Lange her waren die Sommermonate, als Margot den Sunset Boulevard runterfuhr und ihr Gesicht auf den riesigen Plakaten vor sich aufragen sah. Die Serie lief schon zu lange, sie war zu unmodern. Durchschnittliche Fernsehkost.

Hier saß sie jetzt also beim fünften Interview und erzählte von »Margots Lieblingsmomenten« - Szenen, Filmpartner, Handlungsstränge, Kostüme - aus neun Staffeln im Cedar General. Kein Detail schien zu banal, und um nicht dieselben Fragen wie alle anderen stellen zu müssen, wurden die Themen der Journalisten immer absurder. Erst heute Morgen hatte Margot ihrer Pressefrau Sylvia eine Beschreibung eines ihrer »Lieblingsgegenstände« geschickt, für einen Artikel, der weiß Gott wo erscheinen sollte.

Sie hatte sich für eine Kerze aus einer alten Apotheke in Florenz entschieden, die sie regelmäßig verschenkte, weil sie so hübsch war und nicht so penetrant roch. Sie duftet wie ein Sonntagmorgen in Italien, hatte sie geschrieben, wie frisch gerösteter Kaffee, Zitronenblüten und Pinienhaine. Sie beschrieb, wie sie als Teenager in den Sommerferien mit ihren Eltern auf den Laden gestoßen war und dass die Kerze sie an die magischen Monate in Italien auf dem Land erinnerte. Die Aufgabe hatte ihr ausnahmsweise Spaß gemacht. Aber dann schrieb Sylvia zurück, in der Zeitschrift würden die Lieblingsgegenstände sämtlicher Darsteller der Serie abgedruckt, und die Frau, die ihre kleine Schwester spielte, Kelsey Kennen, eine relativ neue Kollegin, bei der Margot sich Mühe gab, sie nicht zu hassen, hatte sich auch für eine Kerze entschieden, und Sorry!, aber Kelseys Kerze sei nicht nur günstiger - Gibst du tatsächlich siebzig Dollar für eine Kerze aus? -, sondern wurde außerdem von syrischen Flüchtlingen hergestellt, ob Margot bitte etwas anderes nehmen könne? Toll wäre, hatte Sylvia geschrieben, wenn es etwas aus...
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Autor

Cynthia D'Aprix Sweeney hat in New York als PR-Beraterin gearbeitet, bevor sie zum Schreiben kam. Ihr Debütroman »Das Nest« stand monatelang an der Spitze der New-York-Times Bestsellerliste und wurde in Deutschland von KritikerInnen und LeserInnen gefeiert. Cynthia D'Aprix Sweeney lebt mit ihrer Familie in Los Angeles.