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Felix Ever After

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
362 Seiten
Deutsch
LYX.digitalerschienen am29.10.20211. Aufl. 2021
Vom TIME MAGAZINE zu einem der 100 wichtigsten und einflussreichsten YA-Bücher aller Zeiten gewählt

Der siebzehnjährige Felix Love war noch nie verliebt - die Ironie daran geht ihm selbst ziemlich auf die Nerven! Seine größte Angst ist es, dass sich niemand in ihn verlieben wird, weil er einfach zu viele Ausschlusskriterien erfüllt. Braune Haut, queer und trans - die Vorstellung, dass er deshalb nicht liebenswert ist, lässt ihn in Schockstarre verweilen. Doch als Felix transfeindliche Instagram-Nachrichten bekommt, nachdem sein Deadname zusammen mit Fotos von ihm vor seiner Transition in der Schule veröffentlicht wurde, wird es für ihn endlich Zeit zu handeln. Felix schreibt seinem vermeintlichen Peiniger zurück, um herauszufinden, wer ihm das angetan hat, und verstrickt sich dabei in einem Netz aus ungeahnten Gefühlen, Identitätssuche und wahrer Freundschaft ...


'Felix' Geschichte ist so echt und herzzerreißend wie herzerwärmend und empowernd. Eine Liebeserklärung an die Buntheit des Lebens!' @DERUNBEKANNTEHELD

'Ein machtvolles Buch mit einem starken Protagonisten. FELIX EVER AFTER ist erfrischend authentisch: voller queerer Teenager, ihren chaotischen Fehlern, dem Leben und der Liebe. Wir brauchen diese Buch so dringend!' CASEY MCQUISTON

'FELIX EVER AFTER öffnet unsere Augen für die wunderschöne und chaotische Komplexität der Liebe in all ihren Formen. Dieses Buch ist von der ersten bis zur letzten Seite ein Geschenk.' BECKY ALBERTALLI




Dieses Buch enthält potenziell triggernde Inhalte. Leser:innen, die mit den folgenden Themen lieber nicht in Berührung kommen möchten, würden wir raten, ein anderes Buch zu lesen:

Queerfeindlichkeit, (internalisierte) Transfeindlichkeit, Dysphorie, Deadnaming, Misgendering, Mobbing, Zwangsouting.

Wir wünschen uns für euch alle das bestmögliche Leseerlebnis.





Kacen Callender lebt in Philadelphia. Kacen studierte Creative Writing und arbeitete in einem New Yorker Verlag, bevor they sich ganz dem Schreiben widmete. Their Coming-of-Age-Romane wurden mehrfach ausgezeichnet. Mit FELIX EVER AFTER gelang them der internationale Durchbruch.
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Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR18,00
E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
EUR12,99

Produkt

KlappentextVom TIME MAGAZINE zu einem der 100 wichtigsten und einflussreichsten YA-Bücher aller Zeiten gewählt

Der siebzehnjährige Felix Love war noch nie verliebt - die Ironie daran geht ihm selbst ziemlich auf die Nerven! Seine größte Angst ist es, dass sich niemand in ihn verlieben wird, weil er einfach zu viele Ausschlusskriterien erfüllt. Braune Haut, queer und trans - die Vorstellung, dass er deshalb nicht liebenswert ist, lässt ihn in Schockstarre verweilen. Doch als Felix transfeindliche Instagram-Nachrichten bekommt, nachdem sein Deadname zusammen mit Fotos von ihm vor seiner Transition in der Schule veröffentlicht wurde, wird es für ihn endlich Zeit zu handeln. Felix schreibt seinem vermeintlichen Peiniger zurück, um herauszufinden, wer ihm das angetan hat, und verstrickt sich dabei in einem Netz aus ungeahnten Gefühlen, Identitätssuche und wahrer Freundschaft ...


'Felix' Geschichte ist so echt und herzzerreißend wie herzerwärmend und empowernd. Eine Liebeserklärung an die Buntheit des Lebens!' @DERUNBEKANNTEHELD

'Ein machtvolles Buch mit einem starken Protagonisten. FELIX EVER AFTER ist erfrischend authentisch: voller queerer Teenager, ihren chaotischen Fehlern, dem Leben und der Liebe. Wir brauchen diese Buch so dringend!' CASEY MCQUISTON

'FELIX EVER AFTER öffnet unsere Augen für die wunderschöne und chaotische Komplexität der Liebe in all ihren Formen. Dieses Buch ist von der ersten bis zur letzten Seite ein Geschenk.' BECKY ALBERTALLI




Dieses Buch enthält potenziell triggernde Inhalte. Leser:innen, die mit den folgenden Themen lieber nicht in Berührung kommen möchten, würden wir raten, ein anderes Buch zu lesen:

Queerfeindlichkeit, (internalisierte) Transfeindlichkeit, Dysphorie, Deadnaming, Misgendering, Mobbing, Zwangsouting.

Wir wünschen uns für euch alle das bestmögliche Leseerlebnis.





Kacen Callender lebt in Philadelphia. Kacen studierte Creative Writing und arbeitete in einem New Yorker Verlag, bevor they sich ganz dem Schreiben widmete. Their Coming-of-Age-Romane wurden mehrfach ausgezeichnet. Mit FELIX EVER AFTER gelang them der internationale Durchbruch.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783736316980
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum29.10.2021
Auflage1. Aufl. 2021
Seiten362 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.5709011
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


2

Die Fahrt vom Union Square aus ist nicht so schlimm wie die Hinfahrt von Bed-Stuy, aber trotzdem brauche ich eine Stunde, ehe ich in Harlem an der 145er aussteige. Ich wohne erst seit einem halben Jahr hier. Früher haben mein Dad und ich ganz in der Nähe von Ezras neuer Wohnung am Tompkin Park gelebt. Ich vermisse Brooklyn wie verrückt, aber unser Vermieter hat die Miete saftig erhöht, und mein Dad konnte es sich einfach nicht mehr leisten. Unter der Woche arbeitet er als Nachtportier in einem Luxuswohnhaus in Lower Manhattan, und manchmal ergattert er zusätzliche Jobs, erledigt irgendwelche Lieferungen oder führt Hunde aus. Ich bekomme wegen meines künstlerischen Talents ein Stipendium, und trotzdem fließt alles, was er verdient, in mich und St. Catherine´s - nur damit ich meiner Leidenschaft für Kunst nachgehen kann. Der Druck, bessere Noten zu schaffen, ein imposantes Portfolio und eine ebensolche College-Bewerbung auf die Beine zu stellen, damit all diese Opfer nicht vergebens waren und ich wirklich auf der Brown angenommen werde ... manchmal lastet er so schwer auf mir, dass ich kaum atmen kann.

Dad sagt mir immer, ich solle mir keinen Kopf machen. »Außerdem«, sagt er, »wollte ich schon immer in Harlem leben.« Ich hab keine Ahnung, ob er schwindelt, um mich aufzumuntern, aber tatsächlich hat das Viertel auch etwas Aufregendes an sich. Langston Hughes und Claude McKay und all die anderen Schwarzen queeren Renaissancedichter:innen stammen von hier und haben sich hochgearbeitet. Vielleicht wird Harlem mich aus meiner kreativen Blockade reißen, woher auch immer die kommt, und mich dazu inspirieren, eine großartige Bewerbung und ein fantastisches Portfolio zusammenzustellen - so gut, dass ich nicht nur an der Brown angenommen werde, sondern sogar das volle Stipendium bekomme. Himmel, wie unglaublich wäre das bitte? An der Brown anzufangen wäre, als würde ich all den Declan Keanes der Welt den Mittelfinger zeigen - diesen Leuten, die nur einen kurzen Blick auf mich werfen und befinden, ich sei nicht gut genug für sie.

Ich drücke mir die Kopfhörer in die Ohren, starte Spotify und entscheide mich für Fleetwood Mac, während ich den steilen Hügel runterlaufe, am Park vorbei, den ich um jeden Preis meide, seit ich eines Nachts quer über den Rasen gelaufen bin und plötzlich eine Ratte versucht hat, an meinem Bein hochzuklettern. Ich komme an Starbucks vorbei - dem unmissverständlichen Gentrifizierungssignal in einem Viertel - und am Dollar Tree, dem Fitnessstudio und dem Obststand am Straßenrand. In der Auslage liegen Zitronen, Weintrauben, Erdbeeren und die leuchtendsten Mangos, die ich je gesehen habe. Sie sehen aus wie Miniatursonnen. Ich zücke mein Handy und mache ein Foto für Instagram, obwohl ich mich eigentlich nicht als typischen #foodporn-User bezeichnen würde.

Der Verkäufer starrt mich argwöhnisch an. »Willst du was kaufen?«

Ich zucke mit den Schultern. »Nein?«

»Dann verpiss dich.«

Ich laufe weiter, am chinesischen Restaurant und dem KFC vorbei. Kinder reißen ihre Fahrräder hoch, fahren ein Stück auf dem Hinterreifen und zischen dann die Straße hinunter, ein paar Blocks weiter plärren Feuerwehrsirenen, ein Mann mit bloßem Oberkörper geht mit seinem unangeleinten Shih Tzu spazieren. Das Gebäude, in dem mein Dad eine Wohnung ergattert hat, besteht aus roten Ziegelsteinen, und im Innenhof sitzen ein paar Typen auf dem Rampengeländer. Ich gehe an ihnen vorbei in die Lobby mit ihren braunen Fliesen und Topfpflanzen in den Ecken. In der Nähe der Treppe steht ein Mädchen und telefoniert. Mit dem Aufzug fahre ich in den fünften Stock hoch, gehe einen Flur entlang, der mich an die Korridore in Shining erinnert, und schließe unsere Wohnungstür auf.

»Ich bin zu Hause«, rufe ich, nicht ganz sicher, ob mein Dad überhaupt hier ist. Captain, die mich offenbar im Flur gehört hat, wartet an der Tür auf mich. Sie stürzt sich sofort auf mein Bein, reibt den Kopf daran, macht schnurrend einen Buckel und zuckt mit dem Schwanz hin und her.

Ich habe sie in Brooklyn gefunden, als sie noch ein junges Kätzchen war. An einem Wintertag war ich mit Ezra zu meiner damaligen Wohnung in Bed-Stuy unterwegs, und weil ich Angst hatte, dass sie ohne meine Hilfe sterben würde, habe ich sie mitgenommen. Mein Dad war gar nicht begeistert, hat aber erlaubt, dass ich sie aufwärme und mit Milch füttere, und aus einem Tag sind mehrere Tage geworden, die zu mehreren Wochen wurden, und nach einigen Monaten hat mein Dad zugegeben, dass er sie ebenfalls liebgewonnen hat. Ich beuge mich runter, um Captain hochzuheben, aber da rast sie schon davon Richtung Küche.

Die Wohnung ist kleiner als die alte Wohnung in Bed-Stuy. Die Wände sind beige, der hellbraune Holzboden abgenutzt und voller Kratzer, und im einzigen Wohnzimmerfenster summt die hineingeklemmte Klimaanlage. Technisch gesehen ist es eine Zweizimmerwohnung, aber es gibt eine Art fensterlosen, winzigen Verschlag, der eigentlich als kleines Büro gedacht ist und mir jetzt als Zimmer dient. Der Platz reicht gerade so für meine Doppelmatratze, einen Beistelltisch und die dazwischengequetschte Kommode. Ich hab zu meinem Dad gesagt, dass ich mich fühle, als würde ich in einem Wandschrank schlafen. Es sollte ein Witz sein, aber ich hab mich bereits schlecht gefühlt, noch ehe ich den Satz beenden konnte. Mein Dad gibt wirklich sein Bestes, das weiß ich - und mich über mein neues Zimmer zu beklagen, während er sich für mich und meine Schulbildung totschuftet, war nicht gerade einer meiner Glanzmomente.

Der Holzboden knarrt unter meinen Schritten. In der Küche entdecke ich einen Karton von Jacob´s, dem billigsten und zugleich leckersten Lieferdienst der Gegend: Rindereintopf, Erbsen und Reis, Kochbananen und gebackene Käsemakkaroni. Dad ist also zu Hause - allerdings ist das kein Wunder, denn in ein paar Stunden muss er los zur Arbeit. Mein Dad hatte schon immer seltsame Jobs. Irgendwann hat er mir mal gesagt, dass seine Leidenschaft nicht der Arbeit gilt, sondern seiner Familie. Er wäre vollkommen glücklich damit gewesen, Hausmann und Vater zu sein. Mom hat als Krankenschwester in der Klinik gearbeitet, sie war wohl, nehme ich an, die Hauptverdienerin - aber als sie uns verlassen hat, brach alles zusammen. Jetzt rackert sich mein Vater ab, damit ich auf eine Schule voller reicher Kinder gehen kann und anschließend die Chance bekomme, eine Elite-Uni zu besuchen, während wir so tun, als müssten wir nicht darum kämpfen, uns über Wasser zu halten. Ich höre das Echo von Declan Keanes Stimme in meinem Kopf widerhallen: In Wahrheit sei ich hier der Betrüger. Am schlimmsten ist, dass er damit irgendwie recht hat.

Ich mache es mir im Wohnzimmer gemütlich. Ziehe mir mit den Füßen die Schuhe aus, schnappe mir meinen Laptop, der auf dem Couchtisch steht, und strecke mich auf dem gemütlichen Sofa aus. Und lande, wo ich immer lande: in dem Ordner mit meinen E-Mail-Entwürfen.

Er enthält 472 Mails. Alle sind an dieselbe Empfängerin adressiert: Lorraine Anders. Anders ist jetzt wieder ihr Nachname, seit sie fortgegangen ist und sich von meinem Dad hat scheiden lassen; sie hat den Namen Love abgelegt.

Ich klicke auf Verfassen, um eine neue Mail anzufangen, und tippe Hallo mal wieder in die Betreffzeile.

Hey Mom,

dies ist die 473ste Mail an dich, die ich anfange.

Das ist ... ganz schön viel.

Ist das irgendwie seltsam? Würdest du mich für einen Freak halten, weil ich dir seit Jahren all diese Nachrichten schreibe, die ich niemals abschicke, sondern in meinem Entwürfe-Ordner sammle?

Auch diese hier werde ich niemals abschicken. Das weiß ich jetzt schon. Aber vielleicht bringe ich ja eines Tages doch mal den Mut auf, dir wirklich eine Mail zu schreiben, die du dann hoffentlich auch liest, und dann sitze ich vor meinem Laptop und lade ständig meine Mails neu, um zu sehen, ob du schon geantwortet hast. Ich weiß nicht mal, was in dieser Mail stehen wird. Wie geht es dir? Wie ist Florida so? Wie geht es meiner Stiefschwester und meinem Stiefvater? Denkst du manchmal an mich? Liebst du mich noch?

Wie auch immer. Das Sommerprogramm, an dem ich teilnehme, hat gerade angefangen, und ich hatte ein Gruppenprojekt. Um´s kurz zu machen, Declan Keane war auch dabei. Ich hab dir ja schon von ihm erzählt. Er hat mich aufgeregt, so wie immer. Aber - stell dir das mal vor - Ezra war wütend auf mich, weil ich mich mit Declan gestritten habe. Ich meine, was zur Hölle? Marisol war auch da. In ihrer Gegenwart bin ich immer so unbeholfen, und ich wünschte, ich wüsste, wie ich ... ich weiß nicht, wie ich ihr beweisen kann, dass sie in Bezug auf mich falschliegt. Ich kann natürlich niemanden zu irgendwas zwingen, aber es fühlt sich einfach so beschissen an, wenn sie mich ignoriert oder so tut, als gäbe sie einen Scheiß auf mich oder meine bloße Existenz. Dann fühle ich mich ... na ja, ich würde mal sagen, dann fühle ich mich ein bisschen so, wie ich mich deinetwegen fühle. Nur dass es bei dir noch 10â000 mal schlimmer ist. Weil du nun mal, na ja, meine Mom bist.

Okay, genug Selbstmitleid für heute. Vielleicht gehe ich diese Mails eines Tages mal durch und klicke bei jeder auf Senden, einfach nur, um deinen Posteingang zu überschwemmen. Aber bis dahin ...

Dein Sohn

Felix

Die...

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Autor

Kacen Callender lebt in Philadelphia. Kacen studierte Creative Writing und arbeitete in einem New Yorker Verlag, bevor they sich ganz dem Schreiben widmete. Their Coming-of-Age-Romane wurden mehrfach ausgezeichnet. Mit FELIX EVER AFTER gelang them der internationale Durchbruch.
Felix Ever After

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