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Der Himmel über Amerika - Esthers Entscheidung

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
416 Seiten
Deutsch
Aufbau Verlage GmbHerschienen am15.11.20211. Auflage
Eine junge Frau sucht ihr Glück in der Neuen Welt.

Pennsylvania, 1861: Die junge Esther wächst behütet in einer Amisch-Gemeinde auf, doch der Sezessionskrieg spaltet das Land. Sie fühlt sich machtlos, während plündernde Soldaten von Hof zu Hof ziehen und der Krieg immer näher rückt. Eines Tages findet sie den schwer verletzten Soldaten Jack auf ihrem Land. Obwohl er ein Feind ist, kümmert Esther sich um ihn und pflegt ihn gesund, bis er wieder zu Kräften kommt. Allmählich verlieben die beiden sich ineinander - doch sie wissen, diese Liebe muss ein Geheimnis bleiben ...  

Die emotionale Geschichte einer verbotenen Liebe vor der besonderen historischen Kulisse der Amischen.


Karin Seemayer, geboren 1959, machte eine Ausbildung zur Reiseverkehrskauffrau und war beruflich und privat viel unterwegs. Die meisten ihrer Romanideen sind auf diesen Reisen entstanden. Allerdings musste die Umsetzung warten, bis ihre drei Kinder erwachsen waren. Heute lebt sie im Taunus. Im Aufbau Taschenbuch sind ihre Romane 'Die Tochter der Toskana', 'Das Gutshaus in der Toskana', 'Sterne über der Toskana', 'Die Sehnsucht der Albatrosse' und 'Das Geheimnis des Nordsterns' sowie der erste Band der Amisch-Saga 'Der Himmel über Amerika. Rebekkas Weg' lieferbar.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR10,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR8,99

Produkt

KlappentextEine junge Frau sucht ihr Glück in der Neuen Welt.

Pennsylvania, 1861: Die junge Esther wächst behütet in einer Amisch-Gemeinde auf, doch der Sezessionskrieg spaltet das Land. Sie fühlt sich machtlos, während plündernde Soldaten von Hof zu Hof ziehen und der Krieg immer näher rückt. Eines Tages findet sie den schwer verletzten Soldaten Jack auf ihrem Land. Obwohl er ein Feind ist, kümmert Esther sich um ihn und pflegt ihn gesund, bis er wieder zu Kräften kommt. Allmählich verlieben die beiden sich ineinander - doch sie wissen, diese Liebe muss ein Geheimnis bleiben ...  

Die emotionale Geschichte einer verbotenen Liebe vor der besonderen historischen Kulisse der Amischen.


Karin Seemayer, geboren 1959, machte eine Ausbildung zur Reiseverkehrskauffrau und war beruflich und privat viel unterwegs. Die meisten ihrer Romanideen sind auf diesen Reisen entstanden. Allerdings musste die Umsetzung warten, bis ihre drei Kinder erwachsen waren. Heute lebt sie im Taunus. Im Aufbau Taschenbuch sind ihre Romane 'Die Tochter der Toskana', 'Das Gutshaus in der Toskana', 'Sterne über der Toskana', 'Die Sehnsucht der Albatrosse' und 'Das Geheimnis des Nordsterns' sowie der erste Band der Amisch-Saga 'Der Himmel über Amerika. Rebekkas Weg' lieferbar.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783841227706
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum15.11.2021
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.2
Seiten416 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse760 Kbytes
Artikel-Nr.5710876
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe



1. Kapitel



Jacobstown, Anfang März 1861


So, die Brote sind fertig.« Esther knetete ein letztes Mal den Teig, dann formte sie vier Laibe daraus und deckte sie mit einem Tuch ab. Der Teig musste noch einmal gehen, bevor die Brote in den Backofen konnten.

»Ich bin auch fertig«, sagte Elisabeth, richtete sich auf und streckte den Rücken. In einem Korb vor ihr lagen zehn gerupfte Hühner, im Korb daneben die Federn.

Esther rieb ihre schmerzenden Hände. Seit Tagen buken und kochten sie für die Hochzeit, die übermorgen auf dem Mühlenhof stattfinden sollte. Mehr als sechzig Gäste wurden zur Vermählung von ihrer Schwester Magdalena Hochleitner, genannt Lena, und Michael Wagner erwartet. Natürlich mussten die Frauen vom Mühlenhof die Vorbereitungen nicht alleine treffen. In der geräumigen Küche der Hochleitners saßen auch die drei Schwestern des Bräutigams und schälten Unmengen Kartoffeln. Außerdem würde jeder Gast etwas zum Fest mitbringen. So war es Brauch.

In der letzten Woche hatten Esthers Vater David und ihre Brüder Ben und Caleb bereits geschlachtet und gewurstet. Schinken und Würste hingen in der Räucherkammer.

Während die jungen Frauen das Essen vorbereiteten, kümmerten sich Esthers Stiefmutter Ruth und Großmutter Rebekka um das Haus. Schon die Woche zuvor hatten sie alle Tischdecken und Vorhänge gewaschen. Diese Woche hatten sie die Fenster geputzt und die Böden geschrubbt. In den Zimmern waren die Betten frisch bezogen, für die Gäste von außerhalb, die hier übernachten würden.

Esther wischte eben den großen Tisch ab, als sie Hufschläge und das Rattern von Wagenrädern auf dem Hof hörte. Ihre Großmutter eilte an die Haustür und öffnete sie.

»Ah, Simon und Josua, guten Tag. Ihr bringt uns die Bänke? Sehr schön. Tragt sie bitte in die Scheune.«

»Guten Tag, Rebekka.«

Wie immer erkannte Esther Simon Baumgartners Stimme sofort.

»Ich bringe auch zwei Kannen Milch mit. Soll ich sie in die Milchkammer tragen?«

»Sehr gerne, vielen Dank. Du kennst ja den Weg.«

Esther legte das Tuch weg und ging zur Haustür. Draußen luden Simon und sein Bruder Josua die Bänke vom Wagen.

»Hallo Esther.« Simon lächelte und winkte ihr zu. Etwas befangen erwiderte sie sein Lächeln. Im Alter von vierzehn Jahren war sie bis über beide Ohren in ihn verliebt gewesen. Seine sanften dunkelbraunen Augen hatten es ihr angetan, ebenso wie seine hellbraunen Locken und sein Lächeln, bei dem sich ein Grübchen in seiner linken Wange bildete. Doch am meisten mochte sie seine Stimme. Sie klang immer ein wenig heiser, doch gerade das gefiel ihr. Wenn er sprach, dachte sie an das leise Rascheln eines Weizenfeldes im Wind. Außerdem war er einer der wenigen Männer, die größer waren als sie. Doch er war sechs Jahre älter als sie und hatte sie stets wie eine jüngere Schwester behandelt. Zahllose Nächte hatte sie schlaflos im Bett gelegen und darum gebetet, er möge sie endlich bemerken. In anderen Nächten hatte sie sich ausgemalt, wie sie ihm ihre Liebe gestand. Sich vorgestellt, wie er ihre Hände nahm und ihr sagte, dass er sie auch liebte und nur geschwiegen hatte, weil sie noch so jung war.

In ihren Träumen hatte er versprochen zu warten, bis sie sechzehn wäre und zum Singen gehen durfte, dem Treffen der heiratsfähigen jungen Leute nach dem Gottesdienst.

Doch ein Jahr später hatte er Rachel Yoder geheiratet. Esther hatte nächtelang ihr Kissen nass geweint. Inzwischen hatten er und Rachel drei Kinder, und Esther hatte ihre Verliebtheit überwunden. Doch immer noch fand sie seine Augen wunderschön, konnte sich an seinem Lächeln nicht sattsehen, und beim Klang seiner Stimme hörte sie das Rauschen der Weizenfelder im Wind. Kein anderer Mann hatte ihr seither wirklich gefallen.

Sie riss sich von seinem Anblick los und wandte sich an ihre Großmutter. »Die Brote können bald in den Ofen, die Hühner sind gerupft, und die Kartoffeln sind schon in der Suppe.«

»Wunderbar. Ihr seid sehr fleißig. Es wird eine schöne Hochzeit.«

Esther stimmte zu. Lena war sehr verliebt in Michael. Seit der Armendiener in seiner Aufgabe als »Schtecklimann«, als Heiratsvermittler, bei ihrem Vater für Michael um ihre Hand angehalten hatte, schien sie wie auf Wolken zu gehen. Ihr Vater hatte der Hochzeit sofort zugestimmt, die Wagners und die Hochleitners waren einander seit Langem freundschaftlich verbunden. Auch die Schwester ihrer Großmutter, Großtante Susanna, war mit einem Wagner verheiratet.

Als es dämmerte, spannten Michaels Schwestern ihr Pferd vor ihren Wagen und machten sich auf den Heimweg.

Esther ging mit Lena in den Ziegenstall zum Melken, anschließend brachten sie die Milch in die Milchkammer.

Dunkelheit senkte sich über das Land. Die Schwestern blieben einige Minuten vor der Haustür stehen. Esther lauschte auf das Plätschern des Baches, der hinter dem Gemüsegarten floss. Von der Mühle, die am Bach stand, drang das leise Klappern des Mühlrads herüber. Es war windstill, am Himmel stand ein halber Mond. Die Nacht würde kalt werden. Nebel stieg aus den Wiesen und zwischen den Bäumen empor und verzauberte den Mühlenhof. Aus dem Wald hinter dem Bach hörte sie ein Käuzchen rufen.

»Nur noch einen Tag, dann bist du verheiratet«, sagte Esther. »Bist du sehr aufgeregt?«

»Weniger als ich erwartet habe. Jetzt, wo es so weit ist, ist es ein seltsames Gefühl, dass ich hier fortgehen soll. Du wirst mir fehlen.«

»Du ziehst ja nicht weit weg. Nur eine Meile weiter. Wir werden uns oft besuchen.«

»Ja. Das werden wir.« Lena schluckte. »Ich wünschte, Mutter könnte dabei sein. Sie fehlt mir immer noch, obwohl es schon so lange her ist.«

Esther seufzte. Ihre Mutter war vor acht Jahren gestorben. Damals waren Lena zehn und sie zwölf Jahre alt gewesen. Johanna hatte keine der Hochzeiten ihrer Kinder miterlebt.

Im Jahr nach dem Tod ihrer Mutter hatte ihr Vater wieder geheiratet. Ruth Shrock, eine kinderlose Witwe.

»Ich denke, Ruth wird froh sein, dass nun ein weiterer Störenfried aus dem Haus ist«, sagte Lena, und ihre Stimme klang bitter. »Wenn du und Ben dann noch heiratet, hat sie endlich ihre Ruhe.«

»Nun, noch habe ich keine Heiratspläne und Ben auch nicht, soweit ich weiß.« Esther lachte. »Sie muss es noch ein bisschen mit uns aushalten.« Dann wurde sie ernst. »Ich glaube, es war nicht leicht für sie. Vater hat gedacht, sie könne uns die Mutter ersetzen, doch sie hatte ja keine Erfahrung mit Kindern oder gar jungen Leute im schwierigen Alter.«

Esther spürte Lenas Blick. Sie und Lena hatten als jüngste der Hochleitner Kinder wohl am meisten unter der Strenge ihrer Stiefmutter gelitten. Besonders Lena, die ihrer verstorbenen Mutter aus dem Gesicht geschnitten war, hatte es mit Ruth schwer gehabt.

»Vielleicht hast du recht«, sagte Lena. »Ich hatte immer das Gefühl, ich kann ihr nichts recht machen. Egal, wie sehr ich mich angestrengt habe, sie hatte immer etwas an mir auszusetzen.«

»Ich glaube, dieses Gefühl hatten wir alle. Vielleicht kommt es daher, dass sie Lehrerin war, bevor Vater sie geheiratet hat.« Fröstelnd zog Esther die Schultern hoch. »Mir wird kalt. Lass uns hineingehen.«

Am nächsten Morgen zogen Esther und Lena das Bett in der Stube ab, in der sie bisher gemeinsam geschlafen hatten. Die ersten zwei Nächte nach der Hochzeit würde das Brautpaar im Hause der Brauteltern verbringen. Esther und Lena bezogen das Bett neu und schmückten den Raum mit den immergünen Zweigen des Lebensbaumes. An der Wand hing auf einem Bügel Lenas Brautkleid aus dunkelblauer Baumwolle. Sie hatte es selbst genäht, auch das war Brauch. Es war ohne jede Verzierung, doch der Stoff war aus langfaseriger Baumwolle gewebt und hatte einen schönen Schimmer. Ihr Großvater Daniel hatte ihn in Columbia ...


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Autor

Karin Seemayer, geboren 1959, machte eine Ausbildung zur Reiseverkehrskauffrau und war beruflich und privat viel unterwegs. Die meisten ihrer Romanideen sind auf diesen Reisen entstanden. Allerdings musste die Umsetzung warten, bis ihre drei Kinder erwachsen waren. Heute lebt sie im Taunus.
Im Aufbau Taschenbuch sind ihre Romane "Die Tochter der Toskana", "Das Gutshaus in der Toskana", "Sterne über der Toskana", "Die Sehnsucht der Albatrosse" und "Das Geheimnis des Nordsterns" sowie der erste Band der Amisch-Saga "Der Himmel über Amerika. Rebekkas Weg" lieferbar.