Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

Blue - tödliche Magie

tolino mediaerschienen am01.07.2018
Blue wurde von den Göttern gezeichnet und für ein Vergehen bestraft, das er nicht ungeschehen machen kann. Sein Körper ist übersät mit blauen Linien, die Zeugnis seiner Schande sind und den Tod bringen. Jeder, der ihm zu nahe kommt oder seine Haut berührt, stirbt. Als Ausgestoßener lebt er in absoluter Isolation, bis er von einem skrupellosen Menschenhändler für seine Zwecke entdeckt und gefangen genommen wird. Auf brutale Weise soll er gezwungen werden für ihn zu arbeiten, doch Blue schafft es vehement sich zu verweigern. Erst als drei junge Mädchen entführt und zur Prostitution gezwungen werden sollen, riskiert Blue alles für ihre Rettung. Und das ist nicht weiter verwunderlich, denn eine der Frauen scheint eine unerklärliche Verbindung zu seiner Magie zu haben.

WARUM SABINE MIT DREI E? Sie passen zu mir und dienen zur Abgrenzung bei Namensgleichheit. Ich bin freischaffende Künstlerin & Schriftstellerin und schreibe seit mehr als fünfzehn Jahren Fantasy-Romane. Mein Slogan lautet "Kunst ist, was berührt und Impulse setzt!"
mehr

Produkt

KlappentextBlue wurde von den Göttern gezeichnet und für ein Vergehen bestraft, das er nicht ungeschehen machen kann. Sein Körper ist übersät mit blauen Linien, die Zeugnis seiner Schande sind und den Tod bringen. Jeder, der ihm zu nahe kommt oder seine Haut berührt, stirbt. Als Ausgestoßener lebt er in absoluter Isolation, bis er von einem skrupellosen Menschenhändler für seine Zwecke entdeckt und gefangen genommen wird. Auf brutale Weise soll er gezwungen werden für ihn zu arbeiten, doch Blue schafft es vehement sich zu verweigern. Erst als drei junge Mädchen entführt und zur Prostitution gezwungen werden sollen, riskiert Blue alles für ihre Rettung. Und das ist nicht weiter verwunderlich, denn eine der Frauen scheint eine unerklärliche Verbindung zu seiner Magie zu haben.

WARUM SABINE MIT DREI E? Sie passen zu mir und dienen zur Abgrenzung bei Namensgleichheit. Ich bin freischaffende Künstlerin & Schriftstellerin und schreibe seit mehr als fünfzehn Jahren Fantasy-Romane. Mein Slogan lautet "Kunst ist, was berührt und Impulse setzt!"
Details
Weitere ISBN/GTIN9783739439341
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Erscheinungsjahr2018
Erscheinungsdatum01.07.2018
Seiten300 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse608
Artikel-Nr.5728387
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

01.Kapitel







Er hasste es. Gott, wie er es hasste.

Und Gott war der eigentliche Grund, warum er hier kniete, obwohl der unmittelbare Aggressor ein anderer war. Verzweiflung übermannte ihn, wollte einen Schrei aus seiner Kehle reißen. Doch er biss die Zähne zusammen. Diese Genugtuung wollte er ihnen nicht geben. NICHTS wollte er ihnen geben und doch holten sie es sich jeden Tag von ihm: Seine Gott verfluchte Niederlage.

Maslov, der Mensch, hatte ihn gefangen, aber Gott hatte ihn für alle Zeiten gezeichnet. Nein, eigentlich hatte er ihn tatsächlich verflucht, denn seit jenem dunklen Tag, an dem er einen Fehler begangen hatte - einen einzigen, beschissenen Fehler - war er zu einem Aussätzigen geworden, zu einer menschlichen Abart, zu etwas Unmöglichem. Seitdem hatte er alles verloren, sprach kaum mehr ein Wort und schon gar nicht über den Vorfall oder die Zeichen auf seinem Körper. Die Macht, die für seinen Zustand verantwortlich war, konnte jeden Ursprung haben, doch göttliche Strafe erschien ihm plausibel, passte irgendwie zu seinem Vergehen... seinem unwiderruflichen, unverzeihlichen Verbrechen. Seitdem gab es den jungen Andreas Sternitzer nicht mehr. Nun nannten sie ihn Blue, reduzierten ihn auf die Farbe und auf das Wesentlichste. Aber das dafür in klingender, runder Sprache!

Als hätte er das Bedürfnis, international zu werden!

Oder überhaupt noch IRGENDEIN Bedürfnis! In Wahrheit stand der Name für etwas Unmenschliches und für eine Farbe, die im Prinzip nur Kälte ausstrahlte. BLUE.

Dein Auftritt ist in fünf Minuten , höhnte eine Stimme von außerhalb und eine Faust hämmerte dumpf gegen das Holz der Tür.

Als müsste er wachgerüttelt werden!

Dabei hatte er seit Tagen nicht mehr wirklich geschlafen. Die meiste Zeit seiner Gefangenschaft kniete er auf hartem Boden, mit nichts am Leib, als seinen Jeans aus festen Spezialfasern. Die Schuhe hatten sie ihm auch gelassen, nur um ja nichts zu riskieren. Sein Gefängnis war ein abgesicherter Raum, der sonst nur für SM-Spielchen diente, aber auch hier gab es Substanzen, die abgefackelt werden konnten. Es war sehr kühl in dem schmuddeligen Zimmer, aber auf seiner Haut perlte Schweiß. Kalter Schweiß. Ein heller Schimmer überzog die blauen Zeichen, die sich über seine Muskeln schlängelten und in bizarren Formen über die gesamte Landschaft seines Körpers verliefen. Er vermutete eine Botschaft dahinter, womöglich eine Art göttlicher Sprache. Doch die konnte niemand lesen oder verstehen, am wenigsten er selbst. Und er hatte aufgegeben nach dem Sinn zu fragen, konnte nur die Strafe darin sehen, den Fluch. Stellenweise war noch seine ursprüngliche Haut zu sehen, in heller, nussbrauner Farbe und seine Jeans saß tief genug auf den Hüften um erkennen zu lassen, dass auch seine Beine mit eben diesem Muster überzogen waren. Selbst seine Zehen wiesen diese ungewöhnlichen Zeichen und geradlinigen Verläufe auf. Noch nie zuvor hatte er so ein einfaches und doch kompliziertes Muster gesehen. Es war wie ein Oxymoron, nur ohne Worte, von dem nur sein Gesicht verschont geblieben war. Die letzten, dünnen Ausläufe seiner Schande rankten sich von seinem Rücken aufwärts über den Hals bis knapp hinter seine Ohren.

In nur einer Nacht war er von den Göttern gezeichnet worden. In einem Sturm aus Wahnsinn und Schmerz. In einem wahren Höllenritt überirdischer Magie. Irgendwann hatte er das Bewusstsein verloren, doch das Grauen des Irrsinns, die Qualen auf seiner Haut und den Schmerz in seiner Seele würde er nie wieder ausblenden können. Sein Körper erinnerte ihn jeden Tag und jede verdammte Minute an seinen tödlichen Fluch. Er war nicht einfach nur mit göttlichem Blau gebrandmarkt worden, um als Sünder erkannt zu werden oder um sich die Schande jeden Tag aufs Neue in Erinnerung zu rufen. Nein, das Ganze ging viel weiter. Viel tiefer. Seinen Zeichen haftete tödliche Magie an, die ihn jede Sekunde seines Daseins zu absoluter Isolation verdammte.

Wieder ein Klopfen an der Tür. Sein Körper begann zu zittern, wusste was auf ihn zukam. Maslov war ein Monster in Menschengestalt. Er war reich und skrupellos. Als Zuhälter, Drogendealer und Menschenhändler musste er das vermutlich sein, aber dieser Mann war der größte Abschaum und der schlimmste Albtraum für jeden, der nicht auf seiner Seite stand oder sein Geschäftspartner war. Brutalität war sein eigentlicher Vorname und Rücksichtslosigkeit sein verhasster Zuname. Wer nicht spurte, wurde erpresst, ermordet oder in Mafia-Manier bestraft. Auch Blue sollte auf seine Seite wechseln, ein Handlanger Maslovs werden und sein Verbündeter in allen Lebenslagen sein. Mit seiner Magie am Leib war das jedoch nur mit einem Vertrag dämonischen Ursprungs möglich. Nur der konnte ihn und seine blauen Zeichen kontrollieren und eben an einen Menschen binden. Doch noch hatte Blue die Unterschrift verweigert und selbst beim größten Druck und den ständigen Misshandlungen noch die Kraft aufgebracht, sich gegen diese Übernahme zu wehren. Irgendwie. Denn seine Magie schützte ihn zwar vor Kugeln und Messerattacken, aber nicht vor dem Einfallsreichtum dieses abscheulichen Mannes. Im Grunde war er nur wegen eben dieser Magie gefangen genommen worden und musste hier knien. Die Ketten an seinen Armen waren schmerzhaft, aber die Stange, die seinen Hals fixierte, war die reinste Qual. Und dennoch konnte er sich nicht dazu durchringen, Gott oder die Götter - was wusste er schon, wer dafür zuständig war! - um Hilfe zu bitten. Noch nicht. Nicht so.

Los geht´s, Kleiner! Tom Butin, einer von Maslovs Schlägern, öffnete die schwere Tür und kam mit wuchtigen Schritten auf Blue zu. Mit 1,87 Metern Größe und 103 Kilogramm war er immer noch kleiner und schmächtiger als Blue, aber solange der Gefangene kniete, witzelte er gerne über die Größe des anderen.

Vor dem SM-Raum begann das erste Gejohle.

Er kommt! Gleich kommt er , kreischte eine Frau so schrill, dass Blue bei jedem Wort zusammenzuckte. Menschen sind schon eine seltsame Spezies, dachte er bei sich. Alle diese Frauen stehen unter Zwang, werden sexuell missbraucht, geschlagen und oft genug unter Drogen gesetzt, aber wenn ich auftauche meinen sie plötzlich, am anderen Ende der Machtkette zu ziehen. Blue konnte es nur als primitives Machtspiel und Perversität erkennen, doch in Wahrheit war er einfach umwerfend schön und die meisten Frauen durch seinen Anblick wie entfesselt. Selbst die Männer fühlten sich von ihm angezogen und spürten den Reiz der Gefahr.

Knurrend kam Blue in die Höhe, während Tom seine Fesseln per Fernbedienung fixierte. Aus sicherer Entfernung packte er dann die Stange, die an einem Metallring um Blues Hals befestigt war und löste sie von der Wand. Mit dieser Stange konnte er ihn gut in Schach halten, auch wenn ihm das mit reiner Körperkraft vermutlich nicht gelungen wäre. Mit Strom jedoch war das kein Problem, denn den konnte er Blue mit dieser Stange bei Bedarf sogar mehrmals durch den Körper jagen. Und Bedarf gab es scheinbar öfter als die Notwendigkeit dafür, denn speziell bei Blue konnte Tom schon ein bisschen eigen werden. Lässig strich er sich eine seiner blonden Haarsträhnen hinters Ohr und lächelte dem Gefangenen spöttisch zu. Machtspielchen machten ihn ziemlich an und den magischen Mann zu kontrollieren, gehörte eindeutig dazu.

Blues Haut schimmerte vor Anstrengung ein paar Nuancen heller. Stellenweise wurden die Linien zu einem fluoreszierenden Türkis, was die Zeichen lebendig erscheinen ließ, wie bewegt. Sein perfekt muskulöser Körper, die magische Farbe und Blues markantes Gesicht brachten Eisberge zum Schmelzen, doch der zusätzliche Reiz für die Menschen war das Wissen um die Gefahr hinter dieser Schönheit, denn jede noch so kurze Berührung seiner Haut war tödlich. Bedingungslos und unwiderruflich. Alles Lebendige ging durch den bloßen Kontakt mit seiner Haut in magischen Flammen auf. Bis zum Tod. Bis zur Asche.

DAS war sein Fluch und sein Gott verdammtes Leben.

Der Transport und die Bewegung seines Körpers war eine gefährliche Sache und nur mit Fesseln, der Stange und einer Menge Strom möglich. Doch die Gefahr schreckte die Wenigsten ab. Niemand in Maslovs Haus ließ sich den Anblick von Blue entgehen, wenn er in den Vorführraum gebracht wurde. Im Gegenteil, sie waren immer außer Rand und Band, drängten sich auf den Gängen, den Stiegen und den anderen Zimmern. Allen voran standen immer die Frauen, die versuchten einen Blick auf ihn zu erhaschen und sich dabei gegenseitig anstachelten, immer lauter und intensiver zu jubeln. Genau das war es, was Blue von diesen Menschen mitbekam: abgrundtiefe, hässliche Sensationsgier. Und er hasste sie alle dafür. Selbst die schönsten Frauen, die möglichen Opfer, die eventuell zu Bedauernden. Liebend gerne hätte er sie von seiner Magie kosten lassen. Allen voran Maslov, dem er die Schmerzen, die Erniedrigungen und diesen verfluchten Zirkus zu verdanken hatte. Ja, er würde sie ohne mit der Wimper zu zucken töten, nur indem er sie der Reihe nach in die Arme schloss. Seine Berührung war immer tödlich, ob er wollte oder nicht. Aber in dem Fall würde er wollen und wie auch noch! Zum ersten Mal hätte sein blauer Fluch endlich einen Sinn. Auch wenn es nichts an seiner Lage oder seiner...
mehr