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Adlerherz

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
700 Seiten
Deutsch
epublierschienen am25.05.202112. Auflage
Kalifornien - 1854. Um seinem despotischen Vater zu entkommen, bricht Eric in die Wildnis auf, mit der Absicht, ein freies Leben nach eigenen Vorstellungen führen zu wollen. Doch schon bald muss er erkennen, dass er keineswegs allein an dem Ort ist, den er sich als neue Heimat ausgesucht hat. Vielmehr muss er sich das Land mit verschiedenen Raubtieren und Indianern teilen. Dass die so genannten Wilden keineswegs seine Feinde sind, wird schnell deutlich. Allerdings braucht er ein bisschen Zeit, um zu erkennen, wie wichtig seine neuen Nachbarn und deren Schicksal für ihn selbst sind. Erics Alltag ist gespickt mit abenteuerlichen Begegnungen, die großen Eindruck auf ihn machen und oftmals dafür sorgen, dass sich sein reales Leben immer wieder neu ordnet. Auch fantastische Ausflüge in die Welt des Übersinnlichen sind ein Thema in diesem Roman, denn es gibt schließlich mehr zwischen Himmel und Erde, als man mit bloßem Auge wahrnehmen kann.

Geboren wurde Katica Fischer 1959 im ehemaligen Jugoslawien (heute Kroatien). In Marburg an der Lahn absolvierte sie sowohl ihre Schul- als auch ihre Berufsausbildung. Sie hat einen Sohn. Die Autorin schreibt aus Leidenschaft und opfert ihre Freizeit oft der Recherche und der Entwicklung neuer Geschichten. Mittlerweile hat sie mehrere Buchveröffentlichungen und drei erfolgreiche Teilnahmen bei verschiedenen Schreibwettbewerben vorzuweisen. Hin und wieder verfasst sie auch ein Gedicht, das in der Regel ein Ausdruck eines momentanen Gefühls oder eine Reaktion auf ein aktuelles Ereignis darstellt.
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Verfügbare Formate
E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
EUR3,49
Book on DemandKartoniert, Paperback
EUR17,99

Produkt

KlappentextKalifornien - 1854. Um seinem despotischen Vater zu entkommen, bricht Eric in die Wildnis auf, mit der Absicht, ein freies Leben nach eigenen Vorstellungen führen zu wollen. Doch schon bald muss er erkennen, dass er keineswegs allein an dem Ort ist, den er sich als neue Heimat ausgesucht hat. Vielmehr muss er sich das Land mit verschiedenen Raubtieren und Indianern teilen. Dass die so genannten Wilden keineswegs seine Feinde sind, wird schnell deutlich. Allerdings braucht er ein bisschen Zeit, um zu erkennen, wie wichtig seine neuen Nachbarn und deren Schicksal für ihn selbst sind. Erics Alltag ist gespickt mit abenteuerlichen Begegnungen, die großen Eindruck auf ihn machen und oftmals dafür sorgen, dass sich sein reales Leben immer wieder neu ordnet. Auch fantastische Ausflüge in die Welt des Übersinnlichen sind ein Thema in diesem Roman, denn es gibt schließlich mehr zwischen Himmel und Erde, als man mit bloßem Auge wahrnehmen kann.

Geboren wurde Katica Fischer 1959 im ehemaligen Jugoslawien (heute Kroatien). In Marburg an der Lahn absolvierte sie sowohl ihre Schul- als auch ihre Berufsausbildung. Sie hat einen Sohn. Die Autorin schreibt aus Leidenschaft und opfert ihre Freizeit oft der Recherche und der Entwicklung neuer Geschichten. Mittlerweile hat sie mehrere Buchveröffentlichungen und drei erfolgreiche Teilnahmen bei verschiedenen Schreibwettbewerben vorzuweisen. Hin und wieder verfasst sie auch ein Gedicht, das in der Regel ein Ausdruck eines momentanen Gefühls oder eine Reaktion auf ein aktuelles Ereignis darstellt.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783754125595
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatE101
Verlag
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum25.05.2021
Auflage12. Auflage
Seiten700 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse3613 Kbytes
Artikel-Nr.5770128
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

6

 

Die Abenddämmerung war schon fortgeschritten, doch das Indianerdorf war hell erleuchtet, denn vor jedem der ledernen Zelte war ein großer Holzhaufen entzündet worden, welcher neben Licht auch eine immense Hitze verströmte.

Eric wanderte ziellos durch das Lager, ohne recht zu wissen, wohin er eigentlich wollte, und fand sich am Ende vor der Behausung der Medizinfrau wieder. Da er nicht länger planlos herumlaufen wollte, kratze er leicht an dem Lederstück, welches den Eingang versperrte, und zuckte sogleich erschrocken zurück, weil dieses fast augenblicklich zur Seite gezogen wurde. Gleich darauf wurden zuerst das verhutzelte Gesicht und dann die gekrümmte Gestalt der alten Frau sichtbar.

Komm nur , sagte sie mit ihrer heiser klingenden Stimme, während sich ihre dunklen, stechenden Augen an seinem Gesicht festsaugten. Ich hab´ schon auf dich gewartet. Wir müssen noch über etwas sprechen, bevor das Fest beginnt. Da er keinerlei Anstalten machte, von sich aus einzutreten, langte sie nach seiner Hand und zog ihn mit erstaunlicher Kraft in das Zelt hinein.

Willenlos, wie ein kleines Kind, ließ sich Eric von der Medizinfrau zu der Feuerstelle drängen, welche sich mitten in ihrem Zelt befand. Dabei fühlte er ihre Hand an seiner Schulter entlangfahren und anschließend an seinem Rücken hinunter streichen, und wunderte sich über diese ungewohnte Berührung. Statt jedoch darüber nachzudenken, warum sie sich so seltsam verhielt, ließ er sich gehorsam vor der Kochstelle nieder, über welcher ein Kessel baumelte, aus dem es aromatisch duftete. Er wusste immer noch nicht so recht, warum er überhaupt hier war. Dennoch hockte er nun vor den Flammen und sah der alten Frau zu, wie sie im Zelt herum schlurfte. Dabei grübelte er darüber nach, warum er sich in ihrer Nähe immer so eigenartig geborgen fühlte. Sie war weder ein mütterlicher Typ, noch hatte sie ihm jemals Gelegenheit gegeben, sie wirklich zu mögen. Sie war eine äußerst ruppige, zänkische alte Frau. Ein unleidliches Weib, dem es an jeglichem Taktgefühl mangelte. Und trotzdem ... Sobald er in ihr Zelt trat, fühlte er sich sicher und gut aufgehoben. Merkwürdig, nicht? Er konnte sie eigentlich nicht richtig leiden, und mochte sie dennoch. Verrückt!

Die alte Medizinfrau beobachtete unterdessen ihren Gast aus den Augenwinkeln heraus. Dabei nickte sie ein paar Mal unmerklich mit dem Kopf und grinste verstohlen vor sich hin. Sie wusste um seine Gefühle - und mittlerweile auch sehr genau, wer und was er war. Allerdings wollte sie dieses Wissen jetzt noch nicht an ihn weitergeben, weil er erst noch einige Lektionen lernen musste, bevor sein Geist bereit war, die Wahrheit zu akzeptieren.

Wieder ernst werdend, trat sie zu ihrem Kessel und schöpfte ein wenig von der dampfenden Flüssigkeit in eine Schale. Danach drückte sie diese mit einer unmissverständlichen Geste in die Hände ihres Besuchers. Anschließend ließ sie sich auf der gegenüberliegenden Seite des kleinen Feuers nieder, um sich dort ächzend zurechtzusetzen. Ihrer gewohnt umständlich erscheinenden Art entsprechend, füllte sie eine weitere Teeschale für sich selbst, und wandte sich dann an ihren Gast.

Falkenauge macht sich große Sorgen um dich. Seit du bei der Heiligen-Quelle besinnungslos geworden bist, wärst du komisch, sagt er.

Es war einfach zu heiß dort , wehrte Eric unwirsch ab. Kein Grund sich Sorgen zu machen. Einen großen Schluck aus seinem Trinkgefäß nehmend, presste er anschließend die Lippen so fest aufeinander, dass sie wie ein dünner weißer Strich erschienen. Gleichzeitig machte er eine finstere Miene, um ihr somit zu zeigen, dass ihm das angeschlagene Thema ganz und gar nicht gefiel.

Wir müssen über deine Reise sprechen , fuhr sie unbeeindruckt fort. Es ist wichtig, dass du verstehst.

Was für eine Reise denn? Eric wusste wirklich nicht, was Geisterfrau eigentlich von ihm wollte. Ich bin in letzter Zeit nirgends gewesen!

Die alte Medizinfrau musterte ihr Gegenüber voller Interesse und Sorge zugleich. Sie wusste, es würde ein hartes Stück Arbeit werden, seinen menschlichen Geist zu öffnen, damit er sein verborgenes Ich wahrnehmen konnte. Sie wusste auch, dass es eigentlich verboten war, den menschlichen Verstand im eigenen Sinne zu manipulieren. Dennoch fand sie sich gezwungen, die menschliche Seite ihres Gegenübers vorübergehend zu betäuben und damit ihrer Dominanz zu berauben, damit seine verborgene Seite auftauchen und aktiv werden konnte. Die Lichtgestalt im Inneren des irdischen Geschöpfes durfte nicht länger unterdrückt werden. Nur wenn sich die beiden Teile seiner Persönlichkeit gegenseitig akzeptierten, konnten sie in Frieden nebeneinander existieren. Und das war bei ihm ganz besonders wichtig, denn sein menschlicher Verstand war offenkundig an der Bewusstseins-Reise beteiligt. Wenn dieser aber nicht imstande war, die Bilder richtig zu deuten, die er im Verlauf seiner Visionen zu sehen bekam, konnte es geschehen, dass er darüber verzweifelte. Darum musste der Mensch gezwungen werden, nicht nur seine innere Stimme, sondern auch seine besondere Gabe anzunehmen. Vor allem musste er lernen, dass es Regeln zu beachten gab, die überlebenswichtig waren!

Dein körperlos sein. Bevor er etwas sagen konnte, fuhr sie fort: Du warst bei der Heiligen-Quelle und gleichzeitig auch bei mir. Weißt du das nicht mehr? Du hast mir von den Weißen-Männern erzählt, die eine große Gefahr für unser Dorf darstellen.

Obwohl er sein eigenartiges Erlebnis ziemlich schnell und erfolgreich verdrängt hatte, waren immer mal wieder Bilder in Erics Kopf aufgeblitzt, die er sich nicht recht erklären konnte. Also hatte er sie aus Mangel an anderer Deutungsmöglichkeit für Traumerlebnisse gehalten. Doch nun kam die Erinnerung mit Macht zurück, sodass er alsbald meinte, er sei wieder ein Vogel, der schwerelos durch den Himmel pflügte. Er hatte also nicht geträumt. Und wild fantasiert hatte er auch nicht! Aber ... Was war denn nun wirklich mit ihm geschehen?

Geisterfrau verstand die innere Not des Mannes, dessen menschlicher Verstand durch ihren Kräutertee stark gedämpft war. Du bist ein Reisender, der seinen menschlichen Körper verlassen und so ungehindert durch Zeit und Raum wandern kann. Ich hab´ das Unglück mit dem Vogel erst nicht verstanden. Aber dann hab´ ich mir die ganze Sache mit dem Adler, der vom Himmel fiel, noch mal durch den Kopf gehen lassen. Ein Tier tötet sich nämlich nicht selbst. Schon gar nicht so ein starkes und schlaues, wie ein Adler. Diese Vögel wissen immer genau, wie sie sich zu verhalten haben. Aber wenn ihr Geist verdrängt wird, dann endet das meist genau so, wie wir es in deinem Fall erlebt haben.

Wie meinst du das? Eric war nun noch verwirrter als zuvor, denn er konnte seiner Gastgeberin nicht ganz folgen.

Geisterfrau fühlte Ungeduld in sich aufsteigen, ermahnte sich jedoch selbst zur Besonnenheit, weil alles andere sinnlos gewesen wäre. Wann genau und warum es geschehen war, dass Menschen und ihre Impulsgeber zum ersten Mal untrennbar verschmolzen waren, konnte nicht mehr genau bestimmt werden. Aber es geschah immer wieder und brachte oft genug Probleme mit sich, weil der menschliche Anteil der neu entstandenen Persönlichkeit immer noch nicht bereit war, die vermeintlich sicheren Grenzen seines Denkens zu überschreiten. Der Pferdemann war da leider keine Ausnahme! Seine jetzige Weigerung, seinem Impulsgeber zu folgen und auch die besondere Gabe zu akzeptieren, die er schon seit je her besaß, war eigentlich zu erwarten gewesen. Immerhin hatte er eine sehr strenge christliche Erziehung genossen, die außer der biblischen Schriften nichts anderes gelten ließ. Für ihn war eine flüsternde Stimme in seinem Kopf vermutlich immer noch Teufelswerk.

Deine erste Reise in diesem Leben ist missglückt, weil du bei deinem letzten Übergang von einer Existenz in die nächste mit einem Menschen vereint wurdest, der sehr eigensinnig und willensstark ist , antwortet sie endlich. Es ist nicht leicht, gegen so eine starke Persönlichkeit anzukommen. Also hast du nie eine Chance bekommen, deine Gabe anzuwenden. Erst wenn der menschliche Teil deines Verstandes schläft oder betäubt ist, kannst du dich befreien und deiner Gabe folgen. Sie merkte wohl, dass er etwas einwenden wollte, ließ ihn jedoch nicht zu Wort kommen. Nun, du hast dich bei deiner ersten Reise in diesem Leben mehr oder weniger ungewollt von deiner menschlichen Hülle getrennt und bist dabei zufällig auf deinen Geistesbruder getroffen, mit dem du dich dann verbunden hast und mit dem du geflogen bist. Dabei hast du ihn allein durch deine Präsenz so überwältigt, dass er vermutlich nicht mehr unterscheiden konnte, wo du anfängst und wo er aufhört. Deshalb hatte er sich nicht mehr unter Kontrolle und ist abgestürzt. Ich hätte gleich nach deiner ersten Reise erkennen müssen, dass etwas nicht stimmt. Hab´ ich aber nicht, weil du es sonst auch immer alleine geschafft hast, dich zu behaupten. Also hast du auch die zweite Reise unvorbereitet begonnen. Diesmal zum Glück ohne die Ablenkung durch den Körper deines Geistesbruders. Und weil du dabei eine Gefahr gesehen hast, die möglicherweise in naher Zukunft auf uns zukommen wird, hast du das einzig Richtige getan. Du bist...
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Autor

Geboren wurde Katica Fischer 1959 im ehemaligen Jugoslawien (heute Kroatien). In Marburg an der Lahn absolvierte sie sowohl ihre Schul- als auch ihre Berufsausbildung. Sie hat einen Sohn. Hauptberuflich arbeitet die Autorin aus Leidenschaft als Kinderkrankenschwester in einem Krankenhaus. Doch in ihrer Freizeit widmet sie sich oft der Entwicklung und dem Schreiben neuer Geschichten. Mittlerweile hat sie mehrere Buchveröffentlichungen und drei erfolgreiche Teilnahmen bei verschiedenen Schreibwettbewerben vorzuweisen. Hin und wieder verfasst sie auch ein Gedicht, das in der Regel ein Ausdruck eines momentanen Gefühls oder eine Reaktion auf ein aktuelles Ereignis darstellt.