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Meine verrückte Hochzeit

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
271 Seiten
Deutsch
dotbooks Verlagerschienen am01.06.2021
Sie will »ja« sagen - aber dann kommt alles anders: Die spritzige Komödie »Meine verrückte Hochzeit« von Zora Gienger als eBook bei dotbooks. Schon lange hat Elisabeth von diesem Moment geträumt: Wie sie den Gang zum Traualtar entlangschreitet, in ein wunderschönes weißes Kleid gehüllt, und endlich mit ihrem Liebsten den Bund fürs Leben schließt. Nun ist der Tag da - und überhaupt kein bisschen so, wie sie es sich vorgestellt hat! Die Verwandtschaft macht ihr das Leben zur Hölle und verwandelt ihre Hochzeit in einen Albtraum ... Im allerletzten Moment flieht sie und landet in der WG ihrer erfolgreichen Freundin Betty. Von der lernt Elisabeth, dass sie nicht immer allen nach der Nase tanzen muss. Voller Bewunderung für die selbstbewusste Freundin beginnt sie, von einem Leben zu träumen, das ihr mehr zu bieten hat, als nur die Frau eines erfolgreichen Mannes zu sein ... Aber kann Elisabeth wirklich völlig auf Romantik verzichten? Jetzt als eBook kaufen und genießen: Der humorvolle Liebesroman »Meine verrückte Hochzeit« von Zora Gienger. Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks - der eBook-Verlag.

Zora Gienger arbeitet hauptberuflich als Autorin: Sie veröffentlichte bereits über 70 Bücher im Bereich Belletristik, Ratgeber, Gesundheit und Spiritualität. Daneben hat sie fünf Kinder großgezogen, viele Jahre lang Yoga unterrichtet und Frauen in der Schwangerschaft betreut. Wenn sie nicht gerade ihrer größten Leidenschaft, dem Schreiben, nachgeht, sitzt sie gerne mit ihren Enkeln in ihrem wunderschönen Rosengarten. Die Website der Autorin: zora-gienger.de Die Autorin auf Facebook: facebook.com/zora.gienger.5
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Produkt

KlappentextSie will »ja« sagen - aber dann kommt alles anders: Die spritzige Komödie »Meine verrückte Hochzeit« von Zora Gienger als eBook bei dotbooks. Schon lange hat Elisabeth von diesem Moment geträumt: Wie sie den Gang zum Traualtar entlangschreitet, in ein wunderschönes weißes Kleid gehüllt, und endlich mit ihrem Liebsten den Bund fürs Leben schließt. Nun ist der Tag da - und überhaupt kein bisschen so, wie sie es sich vorgestellt hat! Die Verwandtschaft macht ihr das Leben zur Hölle und verwandelt ihre Hochzeit in einen Albtraum ... Im allerletzten Moment flieht sie und landet in der WG ihrer erfolgreichen Freundin Betty. Von der lernt Elisabeth, dass sie nicht immer allen nach der Nase tanzen muss. Voller Bewunderung für die selbstbewusste Freundin beginnt sie, von einem Leben zu träumen, das ihr mehr zu bieten hat, als nur die Frau eines erfolgreichen Mannes zu sein ... Aber kann Elisabeth wirklich völlig auf Romantik verzichten? Jetzt als eBook kaufen und genießen: Der humorvolle Liebesroman »Meine verrückte Hochzeit« von Zora Gienger. Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks - der eBook-Verlag.

Zora Gienger arbeitet hauptberuflich als Autorin: Sie veröffentlichte bereits über 70 Bücher im Bereich Belletristik, Ratgeber, Gesundheit und Spiritualität. Daneben hat sie fünf Kinder großgezogen, viele Jahre lang Yoga unterrichtet und Frauen in der Schwangerschaft betreut. Wenn sie nicht gerade ihrer größten Leidenschaft, dem Schreiben, nachgeht, sitzt sie gerne mit ihren Enkeln in ihrem wunderschönen Rosengarten. Die Website der Autorin: zora-gienger.de Die Autorin auf Facebook: facebook.com/zora.gienger.5
Details
Weitere ISBN/GTIN9783966553940
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum01.06.2021
Seiten271 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.5774469
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Kapitel 1

Ich hatte alles versaut, restlos alles.

Da saß ich nun in meinen hellrosa Spitzendessous, dem taillierten rosa Kostüm aus reiner Wolle, den roséglänzenden Stoffstöckeln und einem glattgeleckten Pagenkopf à la Doris Day.

Alle hatten es ja so gut mit mir gemeint, sogar die Friseuse mit ihren eifrigen Bemühungen, mein störrisches Strohhaar in eine stilvolle, festliche Komposition zu trimmen. Dabei hatte sie die Augen verdreht und »wie entzükkend« geheuchelt, als mein Haar endlich den Kampf gegen lästige Lockenwickler, böse Bürsten und fauchende Fönluft aufgegeben hatte. Mein Anblick ließ mich völlig kalt. Ich sah aus wie eine Fünfziger-Jahre-Unschuld, die auf den Erweckungsstoß des Göttergatten vorbereitet wurde, und genauso fühlte ich mich auch: naiv, hilflos und blauäugig. Auf die liebreizende Lächelkombination aus Demut, Erwartungsfreude und Hingabe war ich noch vor ein paar Tagen richtig stolz gewesen. Dieses Lächeln war Kunst. Es sollte mein glückliches Hochzeitslächeln werden, und Mutti hatte ohne Unterlaß mit mir geübt, bis es zu dieser genialen Schöpfung gekommen war.

»Kind, du mußt die Lippen spitzen«, hatte Mutti mir geraten, und ich hatte süffisant gegrinst, da ich an meine kürzlich verlorene Unschuld denken mußte. Ein reizvoller Gedanke. »Nein, nicht grinsen«, schimpfte sie daraufhin, und ich machte mich insgeheim noch lustig über den feierlichen Ernst ihrer Hochzeitsvorbereitungen. Zu dieser Zeit war irgendwie alles noch ein Spiel für mich gewesen, auch wenn ich Muttis und Schwiegermuttis viktorianische Bemühungen um Rainer und mich nur lächerlich fand.

»Hörst du mir überhaupt zu, Kind?« schalt Mutti weiter, und ich nickte heftig mit dem Kopf.

»Also. Du spitzt die Lippen zu einem staunenden Oh . Und dann ziehst du die Mundwinkel minimal nach oben.« Muttis Mundaerobic war erstaunlich geschickt, doch wirkte sie dabei wie eine verunglückte Mischung aus alternder Ulknudel und Guru auf dem Weg zur Erleuchtung. Ich kringelte mich vor Lachen, was Mutti veranlaßte, nach dem Jüngsten Gericht zu rufen.

»Oh, diese Kinder!« hatte sie pathetisch ausgerufen. »Dabei solltest du froh sein, daß du Rainer bekommen hast. Es ist eine wahre Ehre, mit den noblen Hausers verwandt zu sein. Und du, Elisabeth, wirst nicht wie ein Wildfang vor dich hin grinsen, wenn du vor dem Standesbeamten stehst!« Mit diesen Worten hatte sie mich nochmals vor den Spiegel bugsiert.

»Warum heiratest du nicht irgendeinen Hauser, wenn sie dir so wichtig sind. Trottelige Onkel gibt es in dieser Familie wohl genug.«

»Du undankbares Kind! Ich will doch nur dein Bestes! Das hat man davon, wenn man sich um das Glück des einzigen Kindes sorgt«, jammerte sie und schlug theatralisch die Hände über dem Kopf zusammen.

»Ach, Mutti, mir steht dieses alberne Lächeln nicht!« sagte ich resignierend mit verzogenen Lippen und völlig entstellten Gesichtszügen, als ich die Pose vor dem Spiegel eingenommen hatte. Mein grotesker Gesichtsausdruck ließ Mutti zögern.

»Nun ja, ich gebe zu ... es sieht bei dir so anders aus ... sagen wir, nicht so elegant.«

»Da hast du es, Mutti. Können wir nicht ein ganz normales Lächeln einsetzen?«

Aber Mutti hatte nicht so schnell aufgegeben. Sie wollte unbedingt ihren Kopf durchsetzen. Ein würdiges Lächeln mußte her, egal wie. Und deshalb zog sie aus ihrem großen Grimassenrepertoire eine ganz besondere Nummer: die der niedlichen Unschuld mit einem Hauch von Intelligenz.

»Dein zukünftiger Mann ist schließlich ein Doktor. Da muß sich dein Wissensstand immerhin im Lächeln bemerkbar machen. Mach mir also keine Schande, Kind.« Ich nickte wiederum brav, weil ich das Ganze satt hatte und meine Ruhe wollte. So studierten wir in einer dreistündigen Marathonsitzung vor dem Spiegel das ideale Hochzeitslächeln ein. »Denk an die Fotografen, an die Leute von der Presse, die laufenden Videokameras ...« Mutti steigerte sich in einen abnormen Promiwahn und schwelgte in großartigen Schlagzeilen: Doktor der Philosophie heiratet Studentin der Geschichtswissenschaft!

Mutti hatte in die Hände geklatscht und frohlockend ausgerufen: »Das schaffen wir, Elisabeth!«, als müßte sie selbst die Schlacht gewinnen. Aber so war Mutti eben. Und dann war da noch die liebe Verwandtschaft, die mich nur noch als zukünftige Frau Hauser betrachtete und die nächsten neun Monate nicht mehr abwarten konnte, bis der ersehnte Stammhalter der Hausers wohl planmäßig auf die Welt kommen würde.

Mutti konnte es nicht schnell genug gehen, bis sie mich in Rainers sicheren Doktorhafen wußte, und sie hatte mich von Anfang an gequält mit ihren »Aber-Kind-sei-doch-vernünftig«-Sprüchen, als das Thema Hochzeit als bürgerliches Schreckgespenst am heiteren Studentenhimmel aufgetaucht war. Aber ich war schließlich Muttis Kind und hatte zu meinem Leidwesen einen ungehörigen Anteil gutbürgerlicher Anlagen geerbt: Ich war nicht nur ziemlich prüde, sondern auch relativ lieb und brav, machte immer fleißig Männchen und lernte ordentlich, statt im Gammel-Outfit das typische studentische Lotterleben zu führen. Mutti war es auch, so stellte ich mir vor, die genauestens die Laken untersuchen würde nach Beweisen der Keuschheit. Was für ein Drama, als ob Rainer und ich nicht schon längst ... So keusch waren wir nun auch wieder nicht.

Und dann war da natürlich Rainer selbst: Er war der Traum aller Schwiegermuttis mit dem schimmernden Haar eines Weizenfeldes, seiner hohen, schlanken, stattlichen Gestalt, seinem glanzvollen Doktortitel.

»Kind, du mußt dich glücklich schätzen, daß dieser Mann dich auch nur eines Blickes würdigt«, hatte Mutti gemeint und hätte ihn am liebsten selbst genommen.

Mein Gott, in letzter Sekunde war ich erwacht. Plötzlich mußte mich jemand geschüttelt haben wie einen alten Bettvorleger, aus dem die Flusen nur so herabfallen. Warum war ich so betäubt gewesen? Warum hatte ich es nicht schon früher bemerkt? Warum habe ich da einfach mitgemacht?

Wütend fuhr ich durch den aalglatten Doris-Day-Verschnitt und schüttelte mein Haar, bis es wild und glanzlos in alle Richtungen strebte.

Jetzt, genau in dieser Sekunde würden sie alle vor dem großen Portal stehen, hinter dem das Unvermeidbare seinen Lauf nehmen sollte. Polierte Videokameras würden fragende, nervöse, dann wütende Gesichter aufzeichnen und sich schließlich den blühenden Maibäumen zuwenden. Spiegelreflektierende Fotoapparate würden die Pleite für immer festhalten und sich schließlich den blühenden Maibäumen zuwenden. Und die Presseleute - die würden sich die Hände reiben, ohne sich den blühenden Maibäumen zuzuwenden.

Denn ich würde nicht kommen. Mutti und Schwiegermutti würden einen gemeinsamen Weinkrampf bekommen, wobei jede die andere überschreien würde.

Sollten sie nur. Es tat mir nicht leid.

Nur Rainer, o liebster Rainer, du würdest gedemütigt zurückbleiben und innerlich weinen und schreien. Doch nach außen hin würdest du dich unter Mühen aufrichten und die Zähne zusammenbeißen. Du würdest kämpfen, den eigenen Weinkrampf zu überwinden und die Wut in philosophische Seins- oder Nichtseins-Fragen zu lenken. Du würdest über das Schicksal nachsinnen und zu dem Schluß kommen, daß im konkreten Sein das Dasein liegt und daß es gar nicht sein kann, daß ich nicht dasein kann. Im Nichtsein würdest du die Wahrheit suchen und erfahren, daß es wahr ist, weil es falsch ist, und daß das Falsche jetzt gerade wahr ist und daß das Nichtsein eigentlich nicht wahr sein kann und daß es wahrhaftig falsch ist.

Es tut mir so leid, Liebling, es tut mir unendlich leid. Aber ich kann nicht, ich kann nicht deine Frau werden, nur weil die Sippe es so haben will.

Ich war erst einmal in die Kirche geflohen, in der am nächsten Tag der kirchliche Segen den staatlichen Akt vollends besiegeln würde. Hier hätte die familiäre Daumenschraube endgültig ansetzen sollen, um uns für immer in den Hauserkerker zu werfen, bis daß der Tod uns scheidet. Mir schauderte.

Der Standesbeamte würde den Kopf schütteln und mit den Achseln zucken, und dann würde er sie alle mit ein paar tröstenden Floskeln in den Maienduft der frisch Verliebten scheuchen und nach den nächsten schielen.

Ich war in Sicherheit.

Die stille, kleine Kirche mit dem einfachen Kreuz ließ mich endlich verschnaufen, so daß ich den fauligen Atem des Familienclans nicht mehr im Rücken spüren mußte.

Kein Mensch war um diese Zeit in der Kirche. Warum auch? Es war Freitag vormittag 10.30 Uhr, und das Volk tätigte gerade seinen Wochenendeinkauf. Sonntagsbraten mit Kartoffeln und brauner Pilzsoße, eine Menge Wurst und Käse, ein Kopfsalat und so andere Normale-Leute-Kost verschwand in einem metallblinkenden Einkaufswägelchen. Alle rannten mit ihren Einkaufskörben vom Bäkker zum Metzger, vom Supermarkt zum Reformkosthäuschen, und alle liebten es inbrünstig, Punkt 10.30 Uhr die Läden gleichzeitig zu stürmen. Nur ein paar Verrückte standen vor dem Rathaus und warteten auf den Richterspruch, der die Normalität erst garantierte, und das für alle Ewigkeit. Meine Augen hefteten sich magisch auf das einfache Holzkreuz, so als ob es mir eine Antwort geben könnte auf all die Fragen, die mein Herz bewegten.

Ich tat dann etwas, was ich niemals sonst in einer Kirche tun würde, schon allein deshalb, weil es sich nicht gehört und weil Mutti immer von Anstand gepredigt hatte. »Verzeih mir, Jesus«, stammelte ich, und dann packte ich diese schimmernden Satinschuhe und warf sie wütend in den Gang. Ich hob meinen rosafarbenen Rock und rollte mir die satinglänzende Feinstrumpfhose herunter, die wie eine eklige Schlangenhaut an mir klebte. Mit spitzen Fingern schleuderte ich sie...
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