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Ratgeber Soziale Phobie

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
95 Seiten
Deutsch
Hogrefe Verlag GmbH & Co. KGerschienen am12.07.20212., überarbeitete Auflage 2021
Menschen mit einer sozialen Phobie haben häufig einen enormen Leidensdruck und sind im Alltag teilweise stark durch ihre Ängste eingeschränkt. Die Neubearbeitung des Ratgebers informiert über das Krankheitsbild, die Ursachen sowie die Behandlungsmöglichkeiten. Schritt für Schritt wird das Vorgehen in der kognitiven Verhaltenstherapie erläutert, dem derzeit effektivsten Behandlungsansatz. Menschen mit ausgeprägten sozialen Ängsten finden in diesem Ratgeber zahlreiche Anregungen zur Selbsthilfe. Eine Vielzahl von Fallbeispielen, Übungen und Arbeitsblättern ermöglichen, das Gelesene im Alltag selbst anzuwenden und so neues, selbstbewusstes Verhalten in sozialen Situationen zu erlernen. Ein neues Kapitel zum Thema Achtsamkeit und Akzeptanz geht darauf ein, welche Haltung Betroffene ihren Ängsten gegenüber einnehmen können. Zudem wird nun auch beschrieben, wie soziale Ängste, die mit belastenden Situationen aus der Vergangenheit zu tun haben, bewältigt werden können. Ein abschließendes Kapitel fasst die wichtigsten Hinweise für Angehörige im Umgang mit sozial ängstlichen Menschen zusammen.mehr
Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR9,95
E-BookPDF1 - PDF WatermarkE-Book
EUR8,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR8,99

Produkt

KlappentextMenschen mit einer sozialen Phobie haben häufig einen enormen Leidensdruck und sind im Alltag teilweise stark durch ihre Ängste eingeschränkt. Die Neubearbeitung des Ratgebers informiert über das Krankheitsbild, die Ursachen sowie die Behandlungsmöglichkeiten. Schritt für Schritt wird das Vorgehen in der kognitiven Verhaltenstherapie erläutert, dem derzeit effektivsten Behandlungsansatz. Menschen mit ausgeprägten sozialen Ängsten finden in diesem Ratgeber zahlreiche Anregungen zur Selbsthilfe. Eine Vielzahl von Fallbeispielen, Übungen und Arbeitsblättern ermöglichen, das Gelesene im Alltag selbst anzuwenden und so neues, selbstbewusstes Verhalten in sozialen Situationen zu erlernen. Ein neues Kapitel zum Thema Achtsamkeit und Akzeptanz geht darauf ein, welche Haltung Betroffene ihren Ängsten gegenüber einnehmen können. Zudem wird nun auch beschrieben, wie soziale Ängste, die mit belastenden Situationen aus der Vergangenheit zu tun haben, bewältigt werden können. Ein abschließendes Kapitel fasst die wichtigsten Hinweise für Angehörige im Umgang mit sozial ängstlichen Menschen zusammen.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783844429756
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum12.07.2021
Auflage2., überarbeitete Auflage 2021
Reihen-Nr.20
Seiten95 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse3499 Kbytes
Artikel-Nr.5862631
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe


|9|1  Soziale Phobie - Was ist das?
1.1  Von der Schüchternheit zur Sozialen Phobie

Mit den Begriffen Schüchternheit und Soziale Phobie lassen sich eine Vielzahl von Ängsten in sozialen Situationen bezeichnen. Versteht man unter Schüchternheit eine Unsicherheit im sozialen Miteinander, so dürfte sie den meisten Menschen bekannt sein. Sie gehört gewissermaßen zum Menschsein dazu. Sie tritt in Situationen auf, in denen man der Bewertung oder der Beurteilung durch andere ausgesetzt ist: Unwohlsein bei einem wichtigen Telefonat, Aufregung beim ersten Rendezvous, Nervosität bei einer öffentlichen Rede, Angst im Bewerbungsgespräch. Trotz der Anspannung werden die Situationen jedoch nicht als Problem empfunden. Der schüchterne Mensch weiß, dass er das unangenehme Gefühl in Kauf nehmen muss, wenn er die Situation meistern möchte. Manchmal erlebt er die erhöhte Anspannung sogar als angenehm und anregend.

Starke Anspannung in sozialen Situationen ist also weit verbreitet und keineswegs ungewöhnlich. Schüchternheit, Prüfungsangst und Lampenfieber allein führen nicht automatisch zur Diagnose einer Sozialen Phobie. Ob es sich bei der erlebten Angst um eine Soziale Phobie handelt, die eine Psychotherapie erforderlich macht, hängt in erster Linie vom Ausmaß der subjektiv erlebten Beeinträchtigung ab. Erst wenn die Angst eine sehr starke Intensität annimmt und zu erheblichen Beeinträchtigungen in der Lebensgestaltung führt, spricht man von einer Sozialen Phobie oder Sozialen Angststörung.

Die Soziale Phobie ist eines der am weitesten verbreiteten psychischen Probleme. Nahezu jeder zehnte Mensch leidet darunter, wobei Männer und Frauen gleichermaßen betroffen sind. Bei vielen Betroffenen besteht dieses Problem schon lange Zeit, meist seit der Kindheit oder Pubertät. Manchmal tritt es aber erst im Erwachsenenalter auf beziehungsweise ist der genaue Beginn gar nicht auszumachen.
|10|1.2  Was ist Soziale Phobie?



Merke

Der Kern der Sozialen Phobie ist die Befürchtung, aufzufallen, sich zu blamieren, unangemessen zu wirken oder Fehler zu machen.



Dabei können sich die Ängste darauf beziehen, in Gesprächen mit anderen Leuten etwas Unpassendes zu sagen oder sich in anderer Weise ungeschickt zu verhalten. Oder Betroffene befürchten, dass man ihnen die Angst in Form von Erröten, Zittern oder Schwitzen ansieht. Oftmals erscheinen die Angst und Anspannung nicht mehr in einem angemessenen Verhältnis zum Anlass. Häufig ist die Angst in Gegenwart fremder Menschen, bei Autoritätspersonen oder Menschen des anderen Geschlechts besonders groß.

Nachfolgend möchten wir Ihnen drei Personen vorstellen, deren soziale Ängste sich auf ganz unterschiedliche Aspekte richten. Falls Sie selbst betroffen sind, kann es hilfreich sein, zu überlegen, welcher Person Sie am ehesten ähneln, und deren Entwicklung im Verlauf des Buches zu verfolgen. Sehr wahrscheinlich ist, dass Sie verschiedene Aspekte Ihrer Schwierigkeiten bei unterschiedlichen Personen wiederfinden.



Fallbeispiel: Frau A.

Frau A. hat Angst davor, in der Öffentlichkeit zu trinken. Sie befürchtet, beim Heben der Kaffeetasse zu zittern. Andere könnten das Zittern bemerken, es als Zeichen von Unsicherheit interpretieren und sie für unfähig halten. Besonders ausgeprägt ist die Angst bei Kundengesprächen, die sie an ihrem Arbeitsplatz führen muss.





Fallbeispiel: Herr B.

Herr B. fühlt sich im Kontakt mit fremden Menschen sehr unwohl. Er befürchtet, die anderen zu langweilen und von ihnen für unhöflich oder überheblich gehalten zu werden. Diese Sorge schüchtert ihn ganz besonders ein, wenn er eine Frau kennenlernen möchte.





|11|Fallbeispiel: Frau C.

Frau C. hat den Eindruck, leicht zu erröten. Die plötzlich auftretende Gesichtsröte ist ihr sehr peinlich, da die anderen Menschen durch das Rotwerden irritiert sein könnten. Die anderen könnten davon ausgehen, dass Frau C. etwas zu verbergen hat, beim Lügen ertappt worden ist, oder dass sie nervös und unfähig ist.



Die Soziale Phobie ist im Gegensatz zu anderen psychischen Störungen sehr unauffällig. Während sie von außen häufig unentdeckt bleibt, verursacht sie bei den Betroffenen meist enormen Leidensdruck und behindert den Alltag teilweise stark. Die Beeinträchtigung resultiert insbesondere aus der intensiven Beschäftigung mit den eigenen Ängsten vor, während und nach den gefürchteten Situationen. Schon Stunden oder auch Tage vor einem sozialen Ereignis kreisen die Gedanken sozialphobischer Menschen um die angstauslösende Situation, und auch dann, wenn sie das Ereignis erfolgreich hinter sich gebracht haben, geht es ihnen oft lange nicht aus dem Kopf. Die Vor- und Nachbereitung des Ereignisses führt meist zu hoher innerer Anspannung und gedrückter Stimmung.

Während der sozialen Situation sind Menschen mit Sozialer Phobie häufig so sehr mit ihrer Angst beschäftigt, dass es ihnen schwerfällt, den Anforderungen der Situation zu entsprechen. Im Bemühen, das eigene Verhalten zu kontrollieren und Fehler zu vermeiden, richten sie ihre Aufmerksamkeit nach innen und können manchmal nicht mehr alle Informationen von außen wahrnehmen. Dadurch kann sich die zusätzliche Angst entwickeln, den roten Faden zu verlieren oder ein Blackout zu haben. Zusätzlich können diese Befürchtungen Körpersymptome wie Schwitzen, Zittern, Erröten oder Herzklopfen produzieren. Während solche Prozesse ganz natürliche biologische Vorgänge sind, denen alle Menschen unter Anspannung ausgesetzt sind, können sie bei Menschen mit Sozialer Phobien eine weitere Angst hervorrufen. Sie befürchten, dass andere diese Symptome wahrnehmen und negativ bewerten könnten. Diese Vorstellung erhöht die Angst, sich zu blamieren, wodurch die Körpersymptome wiederum verstärkt werden. Es kann sich ein ungünstiger Prozess entwickeln, bei dem sich die Angst in einem Teufelskreis immer weiter aufschaukelt und schließlich als Panikattacke erlebt wird.

|12|Neben der Beeinträchtigung, die durch die dauernde Beschäftigung mit der Angst entsteht und in manchen Fällen durch intensiv erlebte Körperreaktionen verstärkt wird, schränken sich die betroffenen Personen v.âa. durch den Wunsch ein, den angstauslösenden Situationen aus dem Weg zu gehen. Unter allen Umständen versuchen Menschen mit Sozialer Phobie, angstbesetzte Situationen zu meiden. Im privaten Leben kann dies zu sozialem Rückzug und Isolierung führen. Die Betroffenen nehmen wenig gesellschaftliche Anlässe wahr und lernen keine neuen Freunde kennen. Auch beruflich kann es zu Einschränkungen kommen, da sie sich höhere Positionen mit vermehrten sozialen Anforderungen (Teamsitzungen, Vorträge etc.) nicht zutrauen oder Jobwechsel aus Angst vor Bewerbungsgesprächen nicht in Erwägung ziehen.



Fallbeispiel: Frau A.

Frau A. hat Angst, ihre Arbeitsstelle zu verlieren, da sie das Vereinbaren von Kundengesprächen sehr belastet. Privat befürchtet sie, durch das Zittern in der Nachbarschaft aufzufallen und gemieden zu werden. Wenn es möglich ist, bestellt sie lieber ein Glas Wasser statt eines Kaffees oder eines Glases Wein, weil sich das Wasserglas besser halten lässt.





Fallbeispiel: Herr B.

Herr B. sucht zwar noch gesellschaftliche Anlässe auf, fühlt sich jedoch häufig sehr unwohl in der Gegenwart anderer Menschen. Vor einem Treffen malt er sich tagelang aus, was alles schiefgehen könnte. Je näher das Ereignis rückt, desto weniger Lust hat er, überhaupt hinzugehen. Er ist gereizt und unzufrieden.





Fallbeispiel: Frau C.

Frau C. denkt ständig über das Erröten...



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