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Einband grossWenn aus Prinzen Frösche werden
ISBN/GTIN

Wenn aus Prinzen Frösche werden

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
292 Seiten
Deutsch
SAGA Egmonterschienen am21.06.2021
'Wenn aus Prinzen Frösche werden' ist einer der erfolgreichsten Werke der schwedischen Schriftstellerin Christina Herrström. Der Jugendroman handelt von den besten Freundinnen Ella und Josefine. Ella ist Oberstufen-Schülerin an einem Gymnasium, während Josefine bereits in ihrem ersten festen Job in einem Kaufhaus arbeitet. Beide interessieren sich aber vor allem für ihr Äußeres und sind auf der Suche nach dem Richtigen. Als Josefine einen reichen Mann kennenlernt, scheinen sich für die jungen Mädchen ihre Erwartungen von einem Leben als Erwachsene zu erfüllen...-

Die bekannte schwedische Schriftstellerin und Dramatikerin Christina Herrström wurde am 23. August 1959 in Stockholm geboren. Bereits zu ihrer Schulzeit schrieb sie als junges Mädchen Erzählungen und nahm an Literaturwettbewerben teil. Als mittlerweile erfolgreiche Autorin verfasst sie Kinder- und Jugendbücher, Kurzgeschichten für das Radio wie auch Drehbücher für Film und Fernsehen.
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Verfügbare Formate
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Produkt

Klappentext'Wenn aus Prinzen Frösche werden' ist einer der erfolgreichsten Werke der schwedischen Schriftstellerin Christina Herrström. Der Jugendroman handelt von den besten Freundinnen Ella und Josefine. Ella ist Oberstufen-Schülerin an einem Gymnasium, während Josefine bereits in ihrem ersten festen Job in einem Kaufhaus arbeitet. Beide interessieren sich aber vor allem für ihr Äußeres und sind auf der Suche nach dem Richtigen. Als Josefine einen reichen Mann kennenlernt, scheinen sich für die jungen Mädchen ihre Erwartungen von einem Leben als Erwachsene zu erfüllen...-

Die bekannte schwedische Schriftstellerin und Dramatikerin Christina Herrström wurde am 23. August 1959 in Stockholm geboren. Bereits zu ihrer Schulzeit schrieb sie als junges Mädchen Erzählungen und nahm an Literaturwettbewerben teil. Als mittlerweile erfolgreiche Autorin verfasst sie Kinder- und Jugendbücher, Kurzgeschichten für das Radio wie auch Drehbücher für Film und Fernsehen.
Details
Weitere ISBN/GTIN9788726922455
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum21.06.2021
Seiten292 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.6529800
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe



2. Kapitel


Ella überlegt einen Moment. Sie lässt die Scheinwerfer in ihre blauen Augen fallen, während sie über eine Antwort nachdenkt. Das Publikum wartet, atemlos.

». . . es ist schon so lange her«, sagt sie. »Diese Zeit ist wie weggeblasen. Nein wirklich, ich erinnere mich an keinen einzigen Menschen mehr . . .«

Das Publikum lacht ehrerbietig. Sie verstehen sie. Ist doch klar, dass sie diesem Lebensabschnitt keine große Bedeutung beimisst. Das war doch nur die Startbahn! Seither ist so viel Phantastisches passiert, das war das richtige Leben. Aber vielleicht doch eine von all den Vergessenen aus der unwichtigen Zeit, eine Klassenkameradin, vielleicht Martina, ja, es ist Martina, sie hat gebeten grüßen zu dürfen. Ella weiß nicht mehr, wie sie aussah. Aber sie dankt höflich lächelnd.

»Das ist aber nett, das freut mich, Grüße zurück! Wissen Sie, ich bin zur Zeit nicht so oft zu Hause. Nicht einmal meine Mutter wohnt mehr hier . . . sie wohnt jetzt in . . . Kalifornien mit ihrem neuen . . .«

Es gibt eine traurige Begebenheit in Ellas Leben. Ihr Vater starb, als sie klein war. Deshalb hat ihre Mutter jetzt einen neuen Mann. Sie sind sehr glücklich. Außerdem ist er reich. Und hat Humor. Sein Reichtum ist selbstverständlich nebensächlich.

»Aber ich habe immer gespürt, dass Papa bei mir ist . . .«

Das Publikum hält den Atem an. Man muss sie einfach bewundern. Sie ist so heroisch. Der Moderator bringt das Gespräch wieder auf ihr jetziges Leben, das Publikum entspannt sich, sie heben die Gesichter in der Hoffnung, dass ein Funke von dem Wunderbaren, das sie umgibt, auch auf sie herabfallen wird, wie Wunderkerzensterne.

»Ja, in meinem Beruf trifft man so unglaublich interessante Menschen, man sieht so viel, und all die Reisen, und man erlebt so viele spannende Dinge . . .!«

Jetzt unterbricht der Moderator mit einer Frage nach ihrer zweiten Karriere, von der man hier zu Hause nichts weiß, der Karriere als Top-Model.

»Ach, das war nur ein Zwischenabschnitt«, haucht sie so lässig, wie nur jemand sein kann, der erlebt hat, wovon alle anderen nur träumen.

»Das war vor allem in ausländischen Modemagazinen. Frankreich, Italien, Schweiz, England, Australien, Deutschland, Spanien, Amerika natürlich . . .«

 

Jetzt wird Ella von der anderen Seite gezeigt. Sie macht sich sehr gut aus dieser Perspektive. Jetzt sieht sie intellektuell aus, obwohl sie über die Liebe spricht.

»Er war ein wunderbarer Mann und Filmpartner! Ja, das war mein letzter Film. Oh nein, wir sind nur Freunde!«

Das Publikum hält wieder die Luft an. Ist das wahr? Konnte er ihr wirklich widerstehen? Und wollte sie ihn nicht haben? Sie wird ein bisschen verlegen, verrät jedoch nichts. Der Moderator erwähnt, dass viele berühmte und begehrte Männer ihren Lebensweg gekreuzt haben.

»Ja, ich habe sie alle geliebt.«

Sie hat neben all ihren Männern gestrahlt und vor allem strahlten sie neben ihr. Und wenn sie sie verlassen hat und weiterschwebte, haben sie alle, völlig am Boden zerstört, beteuert, wie wahnsinnig sie sie geliebt haben.

Jetzt kommt plötzlich eine Archivaufnahme, wir sehen Ella, wie sie aus dem Flugzeug steigt, der Wind ihre langen Haare zerzaust, sie trägt eine Sonnenbrille und eine Menschenmenge ist versammelt. Die Leute jubeln und werfen Blumen.

»Danke, danke, es ist wonderful to be back auf schwedischem Boden und es ist so good to feel das Wohlwollen und die Sympathie der schwedischen Menschen, vor allem nach meinem skandalumwitterten . . .«

Ella muss nachdenken. Dem skandalumwitterten was?

»Aufbruch.«

Jetzt sind wir wieder im Studio. Ella blinzelt in den Scheinwerfer, die Show ist zu Ende, jetzt ist der Moment für den wundervollen Blumenstrauß gekommen. Das Mädchen, das ihn hereinbringt, wird rot, der Moderator erhebt sich vom Sofa und den Menschen im Publikum stehen die Tränen in den Augen. Ella ist aufrichtig gerührt und wirft ihrem treuen, schwedischen Publikum Kusshändchen zu.

»I love you! I love you! Ich möchte nur noch ein paar Worte zum Abschluss sagen!«

Das Publikum hält erwartungsvoll die Luft an. Alle verstummen.

»Man weiß nie, wohin das Leben einen führt. Wenn ich mich an meine Jugend erinnere, dann denke ich, dass das Leben sehr überraschende Wendungen nehmen kann. Ich möchte deshalb nur sagen . . .«

Die Gesichter des Publikums sind wie Blumen, die sich der Sonne zuwenden, und Ella ist sich bewusst, dass sie jedes Wort auf die Goldwaage legen muss. Dann spricht sie. Aufrecht. Ernsthaft.

»Gebt nie die Hoffnung auf!«

Das Publikum steht auf und klatscht so laut und so lange, dass der Tontechniker sich sein ganzes Berufsleben lang an diesen Vorfall erinnern wird, die Scheinwerfer drehen sich, die Kameras tanzen um sie herum . . . Da klingelt das Telefon.

»ICH GEH DRAN!«

Ella reißt sich vom Spiegel los, das Publikum und der Jubel verschwinden, sie stürzt sich aufs Telefon und sagt mit ihrer sinnlichsten Stimme: »Ja, hier ist Ella . . .!«

Aber es ruft kein Junge an.

 

»Man kann sie verbrennen!«, prustet Josefin. »Dann sterben sie! Das tut noch mehr weh!«

Josefin liegt in ihrem Himmelbett und blättert in einer Zeitschrift, die voller Tipps und guter Ratschläge für Mädchen aller Altersstufen ist.

»Es ist wahnsinnig teuer«, sagt Ella und betrachtet ihre flaumigen Beine.

»DAS ESSEN IST FERTIG!«, ruft Josefins Mutter Helen und klopft an Josefins Tür. Josefin schiebt die Himmelbettvorhänge zur Seite und geht mit ihrem schnurlosen Telefon am Ohr in die Küche. Rasmus und Julia, ihre beiden kleinen Geschwister, die ihre Eltern plötzlich haben wollten, als Josefin groß wurde, laufen an ihr vorbei, wie immer hungrig.

»Es gibt so ein propellerartiges Dingens, das die Haare mit der Wurzel herausdreht«, sagt Josefin. »Aber das tut noch mehr weh.«

Mama Helen, Rasmus, Julia und Papa Tomas sitzen schon bei Tisch, Josefin nickt ihnen im Vorbeigehen zu und setzt sich, immer noch mit dem Hörer am Ohr.

»Martina rasiert ihre«, sagt Ella und denkt an den Tag, als Martina in der Französischstunde ihre frisch rasierten Beine streichelte und von der Liebe träumte. Bis zu diesem Tag hatte Ella nicht über das Thema »unerwünschter Haarwuchs« nachgedacht.

»Das wird bloß piksig«, konstatiert Josefin trocken und pikst mit der Gabel in eine Kartoffel. »Meine sind ganz schwarz geworden! Das ist wegen der Pille! Und was hab ich davon? Nichts! Ich sterbe bald!«

»Bitte Josefin, wir essen!«, sagt Tomas.

»Leg auf!«, sagt Helen.

»Bekommt man schwarze Haare von der Pille?«, fragt Ella.

»Man kann auch Thrombosen bekommen. Oder Gelbsucht. Und man kann schlechte Laune bekommen«, sagt Josefin und gießt Julia Milch ein.

»DANKE!«, brüllt Julia.

»Und man kann die Lust verlieren«, fährt Josefin fort. »Aber das war bei mir nicht so.«

»In der Schule gibt es überhaupt keinen einzigen«, seufzt Ella.

Da reißt Kajsa, Ellas Mutter, die Tür auf und guckt ärgerlich, als ob sie etwas wollte, das Ella nicht gemerkt hat.

»Das Essen ist fertig, habe ich gesagt«, faucht sie und verschwindet wieder.

»Sie haben keine Lebensart«, stellt Josefin fest.

»Sie sind voll kindisch«, stöhnt Ella und räumt das Allernotwendigste in die Schultasche: Spiegel, Lippenstift, Haarbürste. Sie hängt die Tasche über die Schulter und betrachtet sich skeptisch im Spiegel. Sie findet, dass sie blöd aussieht.

Josefin versucht mit zwischen Ohr und Schulter eingeklemmtem Hörer eine Kartoffel zu schälen.

»Ein bisschen Erfahrung ist immer gut«, sagt sie und merkt nicht, dass die Spannung am Esstisch zunimmt.

»Du wirst die Erste sein, du bist ja draußen in der großen Welt«, seufzt Ella.

»Nicht bei meiner Kundschaft«, jammert Josefin.

»Wir müssen am Wochenende ausgehen, aber überall haben sie Mindestalter einundzwanzig«, sagt Ella. »Wenn wir den Mund halten, können wir für einundzwanzig durchgehen. Geschminkt.«

Sie wirft sich im Spiegel einen reifen Blick zu.

»Meine Kartoffel. Die ist geflogen.«

Josefins Kartoffel rollt über den Esstisch und wird von Julia aufgefangen.

»Ist sie meine große Schwester oder was?«, beschwert Julia sich.

»Jetzt reicht...

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