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Der Kampf um das tägliche Brot

E-BookPDF1 - PDF WatermarkE-Book
477 Seiten
Deutsch
VS Verlag für Sozialwissenschaftenerschienen am13.03.20131994
Periodischer Hunger ist bis zur zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts eine ständige Erfahrung der europäischen Gesellschaften gewesen. In vielen Ländern der Dritten Welt ist er noch immer nicht überwunden, und als Folge von Krieg,Mißwirtschaft und politischen Strukturbrüchen ist er im 20.Jahrhundert auch nach Europa zurückgekehrt. Sicherung der Nahrung in Krisenzeiten war und ist eine Hauptaufgabe von Herrschaft und zugleich eine ihrer ältesten Legitimationsquellen. Aus der mangelnden Wahrnehmung dieser Aufgabe oder aus ihrem Scheitern entsteht die klassische Protestform der "Brotrevolte", mit der gefährdete Menschengruppen ihr Naturrecht auf Leben durchzusetzen versuchen und zugleich die sozialen Eliten und politischen Machthaber an ihre Aufgaben erinnern. Diese traditionelle Nahrungsunruhe mit ihren Ursachen, Erscheinungsformen und Funktionen steht im Mittelpunkt des Buches. Es befaßt sich darüber hinaus mit den Methoden der Protestforschung, mit Hungererfahrungen und Hungerreaktionen unter verschiedenen Rahmenbedingungen, mit dem Ende der klassischen "Brotrevolte" und der Entwicklung alternativer Formen der kollektiven Interessenvertretung, schließlich mit ihrer partiellen Wiedergeburt in den Hungerperioden der Kriegs-, Zwischenkriegs- und Nachkriegszeit. Die meisten Beiträge beziehen sich auf Deutschland, aber auch England und Frankreich, Österreich, die Schweiz, Spanien, und zwei afrikanische Länder sind mit Beispielen vertreten.mehr
Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR44,99
E-BookPDF1 - PDF WatermarkE-Book
EUR35,96

Produkt

KlappentextPeriodischer Hunger ist bis zur zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts eine ständige Erfahrung der europäischen Gesellschaften gewesen. In vielen Ländern der Dritten Welt ist er noch immer nicht überwunden, und als Folge von Krieg,Mißwirtschaft und politischen Strukturbrüchen ist er im 20.Jahrhundert auch nach Europa zurückgekehrt. Sicherung der Nahrung in Krisenzeiten war und ist eine Hauptaufgabe von Herrschaft und zugleich eine ihrer ältesten Legitimationsquellen. Aus der mangelnden Wahrnehmung dieser Aufgabe oder aus ihrem Scheitern entsteht die klassische Protestform der "Brotrevolte", mit der gefährdete Menschengruppen ihr Naturrecht auf Leben durchzusetzen versuchen und zugleich die sozialen Eliten und politischen Machthaber an ihre Aufgaben erinnern. Diese traditionelle Nahrungsunruhe mit ihren Ursachen, Erscheinungsformen und Funktionen steht im Mittelpunkt des Buches. Es befaßt sich darüber hinaus mit den Methoden der Protestforschung, mit Hungererfahrungen und Hungerreaktionen unter verschiedenen Rahmenbedingungen, mit dem Ende der klassischen "Brotrevolte" und der Entwicklung alternativer Formen der kollektiven Interessenvertretung, schließlich mit ihrer partiellen Wiedergeburt in den Hungerperioden der Kriegs-, Zwischenkriegs- und Nachkriegszeit. Die meisten Beiträge beziehen sich auf Deutschland, aber auch England und Frankreich, Österreich, die Schweiz, Spanien, und zwei afrikanische Länder sind mit Beispielen vertreten.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783322997579
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatPDF
Format Hinweis1 - PDF Watermark
FormatE107
Erscheinungsjahr2013
Erscheinungsdatum13.03.2013
Auflage1994
Seiten477 Seiten
SpracheDeutsch
Illustrationen477 S. 14 Abbildungen
Artikel-Nr.6534921
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Inhaltsverzeichnis
Einführung: Nahrungsmangel, Hunger und Protest.- 1. Forschungsstand, Fragestellungen, westeuropäischer Vergleich.- Moralische Ökonomie und historischer Kontext.- Die räumliche Ausbreitung von Nahrungsrevolten in Südwest-England 1766, 1795 und 1801.- Am Rande Europas. Subsistenzproteste in Südwest-Spanien 1880-1923.- 2. Obrigkeitliche Nahrungspolitik im 18. Jahrhundert.- Lohn- und Kostkonflikte im deutschen Handwerk des 18. Jahrhunderts. Überlegungen zur Geschichte des Lohnstreiks.- Obrigkeitliche Krisenregulierung und kommunale Interessen: Das Beispiel Württemberg 1770/71.- 3. Die klassische Periode der Hungerunruhen in Deutschland 1790-1850.- Die norddeutschen Subsistenzproteste der 1790er Jahre.- Hungerkrisen in Posen und im Rheinland 1816/17 und 1847.- Hungerunruhen in Preußen.- Frauenspezifische Partizipation an Hungerunruhen des 19. Jahrhunderts. Überlegungen zu strukturellen Differenzen im Protestverhalten.- "Mutter, a Brot." Essen und Hungern in der Wiener Vormärzliteratur.- 4. Das Ende der traditionellen Nahrungsrevolte?.- Industrialisierung, Familienökonomie und Hungererfahrung. Sozialkonflikte, Arbeitskämpfe und Konsumboykott in der Schweiz 1880-1914.- Hauptsache: Ordnung. Hungrige Kinder, Schulspeisung und der Berliner Rektorenprotest von 1895.- Die Fleischrevolte am Wedding. Lebensmittelversorgung und Politik in Berlin am Vorabend des Ersten Weltkriegs.- Fleischteuerungsprotest und Parteipolitik im Rheinland und im Reich 1905-1914.- 5. Existentielle Krisen der Kriegs-, Zwischenkriegs- und Nachkriegszeit 1914-1950.- Teuerungsprotest und Teuerungsunruhen 1914-1923. Selbsthilfegesellschaft und Geldentwertung.- Lebensmittelunruhen in Berlin 1920-1923.- Hunger und Überleben in den nationalsozialistischen Konzentrationslagern(1938-1945).- Hungerkrise und kollektiver Protest in Westdeutschland (1945-1949).- Hunger und sozialer Konflikt in der Nachkriegszeit.- 6. Hungererfahrung und Hungerprotest in der Dritten Welt.- "Wer Nahrung liefert, hat auch Hunger." Getreidemarkt und moralische Ökonomie der Bauern - ein Kontrastbeispiel aus dem südlichen Afrika (ca. 1950-1990).- Nahrungsmangel und Hungerkrisen in Äthiopien. Zerstörung traditionaler Produktionssysteme am Beispiel der Ogaden-Nomaden.- Bibliographie.mehr