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The Beauty in the Shallows

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
Deutsch
Piper Verlag GmbHerschienen am02.12.20211
Hailey und Robin. Zwei sehr unterschiedliche Menschen und der gemeinsame Wunsch nach Freiheit. Ein New Adult-Roman über Träume, Rückschläge und Neuanfänge  »Mit der Sonne im Rücken machte ich mich wieder auf den Weg, jeden Moment voll und ganz auszukosten, der mir geboten wurde. Denn das war es, was wir im Leben tun sollten.«  Als Hailey eines kalten Novemberabends den Obdachlosen Robin von der Straße mit zu sich in den Van nimmt, verändert sich alles in ihrem Leben. Durch ihn gewinnt sie wieder die nötige Leidenschaft für ihr Fotografie-Studium und die Motivation, es endlich zu beenden. Zu blöd nur, dass sich ihr Dozent plötzlich quer stellt, für den sie seit Monaten tiefere Gefühle hegt ...

Vanessa Hußmann wurde 1992 in Detmold geboren und ist gelernte Erzieherin. Wenn sie nicht gerade ein fremdes Land bereist, verbringt sie ihre Zeit mit dem Schreiben von Romanen, ihrem Mann und drei Katzen. Die »Beauty«-Reihe ist ihr Debüt.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR15,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR4,99

Produkt

KlappentextHailey und Robin. Zwei sehr unterschiedliche Menschen und der gemeinsame Wunsch nach Freiheit. Ein New Adult-Roman über Träume, Rückschläge und Neuanfänge  »Mit der Sonne im Rücken machte ich mich wieder auf den Weg, jeden Moment voll und ganz auszukosten, der mir geboten wurde. Denn das war es, was wir im Leben tun sollten.«  Als Hailey eines kalten Novemberabends den Obdachlosen Robin von der Straße mit zu sich in den Van nimmt, verändert sich alles in ihrem Leben. Durch ihn gewinnt sie wieder die nötige Leidenschaft für ihr Fotografie-Studium und die Motivation, es endlich zu beenden. Zu blöd nur, dass sich ihr Dozent plötzlich quer stellt, für den sie seit Monaten tiefere Gefühle hegt ...

Vanessa Hußmann wurde 1992 in Detmold geboren und ist gelernte Erzieherin. Wenn sie nicht gerade ein fremdes Land bereist, verbringt sie ihre Zeit mit dem Schreiben von Romanen, ihrem Mann und drei Katzen. Die »Beauty«-Reihe ist ihr Debüt.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783492988162
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum02.12.2021
Auflage1
SpracheDeutsch
Dateigrösse3601 Kbytes
Artikel-Nr.7139073
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

-1-

HAILEY

Es war einer dieser Tage, an denen ich morgens schon wusste, dass er scheiße werden würde. Blöd, dass es in den letzten Monaten nur solche Tage gegeben hatte und ich mich mittlerweile fragte, ob es jemals wieder anders sein würde.

Es war Anfang November, seit Tagen schneite es und die Heizung in meinem Van war ausgefallen. Nichts, was ich nicht repariert bekam, aber es war jedes Mal wie ein Schlag in die Magengrube, wenn unerwartete Dinge passierten. Manchmal kam es mir so vor, als würden mir diese Momente einen Spiegel vor die Nase halten und zeigen, was alles in meinem Leben schief ging.

Vor zwei Jahren hatte ich den alten VW T1 Bulli verhältnismäßig günstig auf eBay gefunden und er war seither wie mein Baby. Mit Nebenjobs in einem der Campus-Cafés und verschiedenen Fotoaufträgen hatte ich mir die Umbauten finanziert und zudem immer wieder Geld angespart. Ich hatte aufgehört zu zählen, auf wie vielen Hochzeiten ich fotografiert hatte, aber es waren etliche gewesen. Aufgrund des Vollstipendiums musste ich mir glücklicherweise keine Sorgen darum machen, einen Studienkredit abzustottern.

Nach dem Kauf des Bullis hatte es oft Streit mit meinen Eltern gegeben, weil sie nicht nachvollziehen konnten, was ich mit dieser Anschaffung vorhatte. Ich liebte Mom und Dad, ohne Frage. Aber für unsere Beziehung war es besser, wenn wir auf Abstand blieben, um so Konfrontationen aus dem Weg zu gehen.

Daher verbrachte ich die meiste Zeit in meinem Van, baute ihn nach und nach um, um mir nach dem College meinen Traum zu erfüllen, einmal quer durch die USA zu reisen. Ich sehnte mich nach Landschaftsaufnahmen, die den Menschen den Atem raubten. Die Sehnsucht auslösten. Die zeigten, wie wunderschön unser Planet war und wir dabei waren, ihn zu zerstören, wenn wir nichts änderten. Ich wollte mit meinen Bildern etwas verändern.

Doch nichts davon passierte.

Mittlerweile glaubte ich fest daran, dass ich nicht das Zeug dazu hatte, genau diese Art von Fotografin zu sein. Der Gedanke führte so weit, dass ich sogar mein Studium abbrechen wollte, obwohl nur noch meine Abschlussarbeit fehlte.

Ich fröstelte, zog mir einen dickeren Pullover über und stopfte meine Turnschuhe in die Tasche. Vor der ersten Vorlesung stand das tägliche Cheerleading-Training auf dem Plan. Die meisten verdrehten die Augen, wenn sie an Cheerleading dachten, nahmen es nicht ernst. Die vielen blauen Flecken, die Gefahren, falsch aufzukommen und sich nach einem Sprung zu verletzten - daran dachte niemand.

Oftmals wurden wir dafür belächelt, sollten möglichst hübsch und niedlich aussehen, um in Halbzeit-Pausen bei Sportereignissen das Publikum bei Laune zu halten. Es war ermüdend, sich die Rolle als Profisportler immer aufs Neue erkämpfen zu müssen, obwohl wir bei nationalen Meisterschaften antraten. Ich hasste es, als Klischee abgestempelt zu werden.

Mit grimmiger Miene schulterte ich meine Sporttasche, schlüpfte in meine Schuhe und überlegte gleichzeitig, wie ich das Heizungsproblem in den Griff bekam.

Kaum hatte ich einen Fuß nach draußen gesetzt, hätte ich mich am liebsten wieder in den Van zurückgezogen. Ein eisiger Wind pfiff mir um die Ohren und die Kälte schnitt sich in meine Wangen. Aua.

Ich wickelte den Schal neu, verdeckte damit größtenteils mein Gesicht und machte mich auf dem Weg zum Campus. Vom Stellplatz aus waren es nur zehn Minuten Fußweg, die sich bei der Kälte wie ein Höllenmarsch anfühlten.

Gleichzeitig breiteten die Magenschmerzen sich mit jedem weiteren Schritt aus. Mein Körper kämpfte gegen mich, um zu verhindern, dass ich auf ihn traf.

Ruckartig blieb ich stehen, ballte die Hände zu Fäusten und vertrieb jeden Gedanken daran. Ich hatte es mir verboten, um mich selbst zu schützen. Um mein Herz davor zu bewahren, weiter zu zersplittern.

Tränen stiegen mir in die Augen, ich redete mir ein, dass die Schuld am Wind lag, nicht bei meinen Gefühlen. Jene, die mich nachts wach hielten, kaum atmen ließen und mir unmissverständlich klarmachten, dass Liebe etwas war, worauf ich in Zukunft verzichtete.

Ohnehin war ich jemand, der lieber alleine war. Ich brauchte nicht ständig den Trubel um mich herum, war glücklich, wenn ich nach einem harten Training oder endlosen Vorlesungen im Bett lag und meine Traumreise plante. Netflix stand auch ganz oben auf der Liste sowie YouTube und die Bücher von Robin Yoon.

 

Ich kam als Letzte in die Sporthalle und wurde dafür mit einem bösen Blick von Coach Jill Harlow bestraft. Sie hasste Unpünktlichkeit und ordnete deshalb gleich ein härteres Aufwärmtraining für mich an, während sie mit dem Rest des Teams die neue Choreografie durchging.

In zwei Wochen stand der erste Wettbewerb für diese Saison an. Unser Ziel war es, nächstes Jahr in Daytona die Meisterschaft zu gewinnen und dafür würde jeder hier alles geben. Das Training und der Ehrgeiz waren das Einzige, was mich überhaupt noch am College hielt. Die Black Wings waren für mich wie eine Familie, die ich nicht im Stich lassen wollte. Auch, wenn ich kaum jemanden an mich heranließ, kannten sie mich besser als die meisten.

Nach ein paar extra Strafrunden, stellte ich mich neben Yasmina Aino, die für ihre berüchtigten Tumblings im Team hoch angesehen war. Coach Harlow musste sie oftmals davon abhalten, irgendwelche waghalsigen Sprünge zu probieren.

Yasmina knuffte mir in die Seite, als gerade niemand hinsah, und grinste schief. »Du bist nie zu spät. Gibt es dafür einen Grund?« Sie wackelte mit den Augenbrauen und band sich ihr schwarzes Haar neu zu einem Zopf zusammen.

»Ich habe getrödelt«, antwortete ich schlicht. »Außerdem warte ich gefühlt jede Minute darauf, dass jemand aus dem Krankenhaus anruft.«

Sofort verschwand das Grinsen aus Yasminas Gesicht und ihre sonst so weichen Züge wurden ernst.

»Du solltest zu ihm«, sagte ich vorsichtig. »Er wird wissen, dass du ihn besuchst.«

»Ich kann nicht, Hailey. Wenn ich ihn da so liegen sehe, dann denke ich an die letzten Worte, die ich zu ihm gesagt habe und ... Tut mir leid.«

Verdächtig blinzelte sie, aber ich bekam keine Gelegenheit, ihr zu antworten, denn Coach Harlow gab uns die Anweisung, jegliche Gespräche einzustellen. Das Team musste all die Konzentration auf die Choreografie legen, um nicht sich selbst und die anderen zu gefährden.

Ich schloss kurz die Augen, schüttelte die Sorgen um meinen Bruder für die nächste Stunde ab und schlüpfte in die Rolle der Cheerleaderin. Ich liebte das Kribbeln und das Adrenalin, wenn ich als Flyer in die Luft geschmissen wurde. In diesen wenigen Sekunden kannte ich keine Angst, keine Einsamkeit, kannte nicht das Gefühl, keinen Platz auf der Welt zu haben. Denn in diesen Momenten war ich genau ich selbst.

Frei und unabhängig.

 

Nach dem Training sprang ich schnell unter die Dusche, machte mich anschließend fertig und wappnete mich seelisch auf den bevorstehenden Tag. Das Winters Bay College war nicht nur für seine sportlichen Erfolge bekannt, sondern auch für den wunderschönen Campus, dessen Jahrhunderte alte Bäume gerade im Frühling und Herbst atemberaubend waren.

Da ich keinen Schnee mochte, fühlte ich mich in den Wintermonaten allerdings verloren. Noch mehr als ohnehin schon. So oft hatte ich in letzter Zeit darüber nachgedacht, das Studium abzubrechen. Nur wäre dann alles umsonst gewesen. Vor allem die vielen Tränen der vergangenen Monate. Hätte ich doch bloß nie ...

Mir fehlte plötzlich die Luft zum Atmen, als ich genau auf die Person traf, der ich so krampfhaft aus dem Weg ging. Eilig drehte ich mich um, versuchte, die Begegnung im letzten Moment zu vermeiden, doch Jake rief bereits meinen Namen.

»Hailey!«

Sein vertrauter Geruch bereitete mir eine Gänsehaut und ich benötigte einen Augenblick, bevor ich mich zu ihm umdrehte. Ich presste die Lippen fest zusammen, um meine Gefühle für mich zu behalten.

»Wann hörst du endlich auf, mir aus dem Weg zu gehen?«

Mit einem kurzen Blick überprüfte Jake die Umgebung, bevor er sicher war, dass niemand uns beobachtete, und trat einen Schritt vor. Sein Zeigefinger streifte sanft meine Wange, als er mir eine Strähne hinter das Ohr steckte. ...
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