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Weihnachtsglück in Ivy Hill

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
248 Seiten
Deutsch
SCM Hänsslererschienen am27.09.20211. Auflage
Als seine Mutter ihm den Geldhahn zudreht, bleibt Richard nichts anderes übrig, als sein spannendes Leben als Schriftsteller in London zurückzulassen und in sein Heimatdorf zurückzukehren: Ivy Hill. Widerwillig lässt er sich darauf ein. Mit der Zeit beginnt er sich dort wohlzufühlen, woran die junge, hübsche Arabella nicht ganz unschuldig ist ... Er beschließt, zu bleiben, und zieht in sein eigenes Cottage, wo er sich wunderbar zum Schreiben zurückziehen kann. Doch Arabella folgt ihrem Traum und geht nach London. Kann es eine gemeinsame Zukunft für sie geben?

Julie Klassen arbeitete sechzehn Jahre lang als Lektorin für Belletristik. Mittlerweile hat sie zahlreiche Romane aus der Zeit von Jane Austen geschrieben, von denen mehrere den begehrten Christy Award gewannen. Abgesehen vom Schreiben, liebt Klassen das Reisen und Wandern. Mit ihrem Mann und zwei Söhnen lebt sie in Minnesota, USA. www.julieklassen.com
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR15,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR11,99

Produkt

KlappentextAls seine Mutter ihm den Geldhahn zudreht, bleibt Richard nichts anderes übrig, als sein spannendes Leben als Schriftsteller in London zurückzulassen und in sein Heimatdorf zurückzukehren: Ivy Hill. Widerwillig lässt er sich darauf ein. Mit der Zeit beginnt er sich dort wohlzufühlen, woran die junge, hübsche Arabella nicht ganz unschuldig ist ... Er beschließt, zu bleiben, und zieht in sein eigenes Cottage, wo er sich wunderbar zum Schreiben zurückziehen kann. Doch Arabella folgt ihrem Traum und geht nach London. Kann es eine gemeinsame Zukunft für sie geben?

Julie Klassen arbeitete sechzehn Jahre lang als Lektorin für Belletristik. Mittlerweile hat sie zahlreiche Romane aus der Zeit von Jane Austen geschrieben, von denen mehrere den begehrten Christy Award gewannen. Abgesehen vom Schreiben, liebt Klassen das Reisen und Wandern. Mit ihrem Mann und zwei Söhnen lebt sie in Minnesota, USA. www.julieklassen.com
Details
Weitere ISBN/GTIN9783775175395
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum27.09.2021
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.4
Seiten248 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse3978 Kbytes
Artikel-Nr.8073638
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe


[ Zum Inhaltsverzeichnis ]
KAPITEL

Zwei

Lady Brockwell, vormals Miss Rachel Ashford, küsste ihren Mann und rückte ihm die Krawatte zurecht. »Komm, mein Liebster. Wir wollen doch nicht zu spät zum Abendessen kommen und deine Mutter verärgern.«

»Du bist jetzt die Dame des Hauses, meine Liebe, und die Frau, an deren Glück mir am meisten gelegen ist.«

»Ich weiß. Und doch hoffe ich, dass Richard sie nicht wieder enttäuschen wird.«

Sir Timothy küsste sie auf die Wange. »Ich auch.«

Sie gingen nach unten zu den anderen Familienmitgliedern, die sich im Wohnzimmer eingefunden hatten: Lady Barbara und Justina. Kein Richard.

Die Witwe hob ihr spitzes Kinn. »Es ist wie immer. Er hat mir wieder getrotzt. Aber dieses Mal mache ich Ernst. Ich habe nie verstanden, warum Justin sich darauf eingelassen hat, seinen Lebensunterhalt in London zu finanzieren. Richard ist fast dreißig und ich gedenke, einige Änderungen vorzunehmen. Es wäre etwas anderes, wenn er verheiratet wäre oder wenn wir die Saisons dort verbringen würden, aber wir fahren ja so gut wie nie in die Stadt.«

Justina ergriff Partei für ihren missratenen Bruder. »Wir hatten eine so schöne Zeit, als ich in meiner Saison bei ihm war, Mama. Richard war einfach ein Schatz als Gastgeber und Begleiter; er ist mit mir zu sämtlichen wichtigen Bällen und Opernvorführungen gegangen. Wir hatten so viel Spaß zusammen.«

»Das mag ja sein, aber seither haben wir ihn kaum zu Gesicht bekommen. Und - ehrlich gesagt - vorher auch nicht. Du bist jetzt das Oberhaupt der Familie, Timothy; sag mir, wenn du anderer Ansicht bist. Leider fürchte ich, dass die lange Abwesenheit von seiner Familie, ganz zu schweigen von der Tatsache, dass er Zugang zu anscheinend unerschöpflichen finanziellen Mitteln hat, Richard ganz und gar nicht gutgetan hat.«

»Ich bin nicht anderer Ansicht. Aber wollen wir nicht erst einmal Weihnachten genießen, bevor wir uns über all das ärgern?«

Seine Mutter verzog das Gesicht. »Ich versuche es. Aber ohne Richard ... ach, ich wusste ja, dass er nicht kommt!«

»Wieder falsch, Mama. Hier bin ich.«

Lady Barbara drehte sich um und schnappte hörbar nach Luft. »Richard! Mein lieber Junge! Ich wusste, dass du kommst!«

Rachel sah, wie ihr Schwager bei diesen Worten ungläubig die Augenbrauen hochzog.

Lady Barbara machte eine wegwerfende Handbewegung. »Ach, du weißt doch, dass ich immer vom Schlimmsten ausgehe, um mich gegen eine Enttäuschung zu wappnen. Aber jetzt bist du da!«

Sie streckte ihm beide Hände hin. Er ergriff sie und küsste sie pflichtbewusst auf die Wange.

Rachel kannte Timothys Bruder kaum, obwohl sie sich in den letzten Jahren mehrmals gesehen hatten. Er war gut aussehend, charmant und ein paar Jahre jünger als Timothy. Beide Männer waren groß, mit hohen Wangenknochen und dunklem Haar, doch Richard hatte blaue Augen, während Timothys braun waren.

Ein kleiner Hund kam ins Zimmer getapst. Ein Terrier mit hellbraun-rötlichem, wuscheligem Fell. Er trug eine Weste und Krawatte.

Lady Barbara runzelte die Stirn, als sie ihn sah. »Wer hat denn diese Kreatur hereingelassen?«

»Er gehört mir, Mama«, antwortete Richard. »Ich dachte, du hast sicher nichts dagegen.«

»Ich hoffe, er ist ans Haus gewöhnt und belästigt nicht meinen Mops.« Sie deutete auf das mollige Geschöpf, das auf dem Sofa schlief. Wie zur Antwort knurrte der Mops pflichtbewusst, dann schloss er wieder die Augen.

»Du wirst sehen, im Gegensatz zu mir ist er ein perfekter Gentleman«, sagte Richard. Dann sah er sich um. »Ich hatte Pickering gebeten, ihn zu halten, bis ich dich angemessen begrüßt habe, aber ...«

Der Mann steckte sein silbernes Haupt durch die Tür und sagte in leicht indigniertem Ton: »Ich möchte Sie mal sehen, wie Sie diesen Köter halten, wenn er nicht gehalten werden will.«

Lady Barbara schien beim Anblick des älteren Mannes fast genauso überrascht wie beim Hereinkommen des Hundes. »Pickering? Sie leben noch?«

»In der Tat. Auch wenn es kaum vorstellbar erscheint, Mylady.«

»Du meine Güte, Sie sehen gealtert aus!«

»Freut mich ebenfalls, Sie zu sehen« - er deutete eine Verbeugung an - »Witwe Brockwell.« Damit setzte der bärbeißige Kammerdiener, schwer beladen mit Koffern und Reisetaschen, seinen Weg die Treppe hinauf fort.

Doch vor der Tür stand noch ein zweiter Mann, verlegen wartend, den Hut in der Hand. Lady Barbara blickte von ihm zu Richard, die Brauen fragend hochgezogen.

Richard sah ihren Blick und sagte: »Verzeih mir! Komm rein, Murray, komm rein. Mama, erlaube mir, dir meinen Freund, Mr David Murray, vorzustellen. Murray, das ist meine Mutter, Lady Barbara.«

»Erfreut, Sie kennenzulernen.«

Richard stellte weiter vor: »Mein Bruder, Sir Timothy, und seine Frau, Lady Brockwell.«

»Rachel«, warf sie lächelnd ein.

»Und du erinnerst dich bestimmt noch an meine Schwester Justina.«

Justina knickste. »Wir sind uns in London begegnet. Schön, Sie wiederzusehen, Mr Murray.«

»Das Vergnügen ist ganz auf meiner Seite, Miss Brockwell.«

Richard wandte sich wieder an seine Mutter. »Ich habe Mr Murray eingeladen, Weihnachten bei uns zu verbringen. Ich war sicher, dass du nichts gegen einen weiteren Gast hast.«

Seine Mutter zögerte. »Oh. Ich ...«

Der andere Mann sagte ernst: »Ich hoffe, es ist keine allzu große Zumutung. Richard hat einfach nicht lockergelassen.«

Richard klopfte ihm auf die Schulter. »Murray hat keine Familie, bei der er Weihnachten verbringen könnte. Ich wusste, dass du ihn mit Freuden aufnehmen würdest.«

»Ich ... verstehe. Nun denn. Wir werden recht zahlreich sein, wie es scheint.«

Rachel fügte freundlicher hinzu: »Seien Sie herzlich willkommen, Mr Murray.«

Richard warf einen Blick auf die große Standuhr und zog eine Grimasse. »Tut mir leid, dass wir so spät dran sind. Unsere Kutsche hatte Verspätung. Ein Junge ist vom Dach gefallen und der Kutscher hielt es für nötig, seinetwegen anzuhalten.«

»Das hoffe ich doch!«, sagte Justina mit einem entrüsteten Lachen. »Ist er so weit in Ordnung?«

»Bemerkenswert unversehrt. Er hat lediglich eine Beule, etwa so groß wie ein Kricketball.«

Seine Mutter fragte: »Es ist doch hoffentlich niemand, den wir kennen?«

»Ist das ein Grund, sich weniger Sorgen zu machen? Nein - er ist ein Lehrling, unterwegs nach Wishford.«

Carville, der Butler, trat ein und verkündete: »Es ist angerichtet.«

»Sollen wir hochgehen und uns umziehen, Mama?«, fragte Richard. »Oder nimmst du mit uns vorlieb, wie wir sind?«

Wieder zögerte sie. »Ich will nicht, dass das Essen leidet, deshalb machen wir dieses Mal eine Ausnahme, was das Umkleiden zum Essen betrifft, zumal unsere Hausgäste erst morgen eintreffen. Carville soll eure Mäntel und Hüte nehmen und vielleicht möchte Mr Murray sich ein wenig ... erfrischen?«

Richard sah seinen Freund an. Erst jetzt fielen ihm dessen zerzaustes Haar und seine aufgesprungene Gesichtshaut auf.

»Mr Murray war die Güte selbst und hat seinen Platz im Innern der Kutsche dem heruntergefallenen Jungen gegeben«, erklärte er.

»Das war mehr als recht, Mr Murray«, meinte Timothy beifällig.

Richard ging mit seinem Freund zur Tür. »Gib uns fünf Minuten.«

Als die Männer fort waren, seufzte Rachels Schwiegermutter tief auf. »Typisch für Richard, nicht nur einen, sondern zwei Streuner mitzubringen.«

»Mama!«, sagte Justina mit leisem Vorwurf. »Mr Murray ist sehr liebenswürdig und ein erfolgreicher Verleger. Und der Hund ist einfach süß.«

»Nun, wir werden das Beste daraus machen.« Lady Barbara deutete mit Nachdruck auf die Tür. »Aber wenn er meinen Mops ärgert, muss er gehen.«

Justinas Grübchen erschienen. »Der streunende Hund oder der streunende Mann?«

»Beide, falls nötig!«

Kurz darauf kehrten Richard und sein Freund zurück und man setzte sich zum Essen.

Seine Schwägerin sagte lächelnd zu ihrem Gast: »Mr Murray, erzählen Sie uns etwas über sich.«

Der Mann zuckte bescheiden die Achseln. »Ich wünschte, es gäbe etwas zu erzählen. Ich betreibe eine kleine Druckerei und Verlagsgesellschaft in London, so wie Hunderte andere.«

»Sie verlegen Bücher?«, fragte Rachel, ein begeistertes Leuchten in den Augen. Richards Schwägerin hatte, als Inhaberin von Ivy Hills Leihbücherei, ein ganz besonderes Interesse an Lesestoff.

»Nein. Eine Zeitschrift und andere kleinere Publikationen.«

»Ah ja. Nun, die sind ebenfalls wichtig.«

Lady Barbara blickte von Murray zu Richard. »Und wie haben Sie beide sich kennengelernt?«

Murray begann: »Richard ist einer meiner ...«

Richard trat ihm unter dem Tisch fest auf den Fuß. Er hatte Murray gebeten, seine Schreiberei nicht zu erwähnen. Die Artikel, die er verfasste, wurden anonym veröffentlicht.

»... Freunde«, stammelte Murray. »Und ein leidenschaftlicher Leser.«

»Und Mr Murray ist die Bescheidenheit in Person«, fügte Richard hinzu. »Seine Zeitschrift erfreut sich in London einer sehr interessierten Leserschaft.«

»Bei einer bestimmten Klientel, ja, aber ich wünsche mir trotzdem mehr Abonnenten ... und Einnahmen.«

Richards Mutter lächelte kühl. »Vielleicht sollten wir geschäftliche Erörterungen hintanstellen, bis die Damen sich zurückgezogen haben.«

»Mich stört das nicht«, meinte Rachel. »Ich finde das Verlagsgeschäft höchst interessant.«

»Meine Frau hat die Leihbücherei hier im Ort...
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Autor

Julie Klassen arbeitete sechzehn Jahre lang als Lektorin für Belletristik. Mittlerweile hat sie zahlreiche Romane aus der Zeit von Jane Austen geschrieben, von denen mehrere den begehrten Christy Award gewannen. Abgesehen vom Schreiben, liebt Klassen das Reisen und Wandern. Mit ihrem Mann und zwei Söhnen lebt sie in Minnesota, USA. julieklassen.com