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Wild Horses - Alba und der Ruf der Freiheit

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
272 Seiten
Deutsch
FISCHER E-Bookserschienen am30.03.20221. Auflage
In der Welt der wilden Pferde ruft die Freiheit Alba ist ein Rennpferd. Die schneeweiße Stute mit den zimtbraunen Augen gehört zu den schnellsten des ganzen Reitstalls - fast so schnell wie der stolze Hengst Nachtwind, den Alba insgeheim bewundert, obwohl er mit niemandem spricht. Als Alba im selben Stall wie Nachtwind noch härter trainiert werden soll, ist sie voller Zuversicht. Doch in diesem Stall geschehen schreckliche Dinge. In größter Not entscheidet sich Alba zur Flucht. Ganz alleine macht sie sich auf den Weg ins Ungewisse - bis sie im weiten Land auf eine Herde Wildpferde stößt. Dort warten auf Alba große Gefahren, unglaubliche Entdeckungen, neue Freundschaften - und ein Wiedersehen mit Nachtwind.  Perfekter Mix aus Pferdeabenteuer und Fantasy - und der Frage nach dem richtigen Platz in der Welt + »Warrior Cats« meets »Ostwind« in einer dramatischen Geschichte um Pferde, Freundschaft und Freiheit + Packender Serienauftakt - Band 2 erscheint im Herbst 2022

Helen Martins heißt eigentlich Annette Weber. Sie war über 20 Jahre lang als Lehrerin tätig, bevor sie sich ganz dem Schreiben widmete. Ihre Jugendbuchserien »Pferdeinternat Sankt Anna« und »Sunny« unter dem Namen Sina Trelde machten sie zu einer der beliebtesten deutschen Pferdebuchautorinnen. Sie lebt mit ihrer Familie im Kreis Paderborn.
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Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR12,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextIn der Welt der wilden Pferde ruft die Freiheit Alba ist ein Rennpferd. Die schneeweiße Stute mit den zimtbraunen Augen gehört zu den schnellsten des ganzen Reitstalls - fast so schnell wie der stolze Hengst Nachtwind, den Alba insgeheim bewundert, obwohl er mit niemandem spricht. Als Alba im selben Stall wie Nachtwind noch härter trainiert werden soll, ist sie voller Zuversicht. Doch in diesem Stall geschehen schreckliche Dinge. In größter Not entscheidet sich Alba zur Flucht. Ganz alleine macht sie sich auf den Weg ins Ungewisse - bis sie im weiten Land auf eine Herde Wildpferde stößt. Dort warten auf Alba große Gefahren, unglaubliche Entdeckungen, neue Freundschaften - und ein Wiedersehen mit Nachtwind.  Perfekter Mix aus Pferdeabenteuer und Fantasy - und der Frage nach dem richtigen Platz in der Welt + »Warrior Cats« meets »Ostwind« in einer dramatischen Geschichte um Pferde, Freundschaft und Freiheit + Packender Serienauftakt - Band 2 erscheint im Herbst 2022

Helen Martins heißt eigentlich Annette Weber. Sie war über 20 Jahre lang als Lehrerin tätig, bevor sie sich ganz dem Schreiben widmete. Ihre Jugendbuchserien »Pferdeinternat Sankt Anna« und »Sunny« unter dem Namen Sina Trelde machten sie zu einer der beliebtesten deutschen Pferdebuchautorinnen. Sie lebt mit ihrer Familie im Kreis Paderborn.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783733604530
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum30.03.2022
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.1
Seiten272 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse4493 Kbytes
Artikel-Nr.8198945
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

1 Ein Rennen für die Freiheit

Alba hob die Nase in die Luft und schnupperte. Diese Pferderennen rochen alle ähnlich nach Staub und Schweiß, nach wilden Hengsten und aufgeregten Stuten, nach Furcht, Neid und Wut. Immer ging große Unruhe von den Trainern und Angst von den Pferden aus. Man musste ein sehr erfahrenes Rennpferd sein, wenn man dabei gelassen bleiben wollte.

Alba sah sich nach ihrer Freundin Raureif um. Raureif war zum ersten Mal bei einem Pferderennen. Das Gedränge und Geschrei der Menschen ängstigten sie sehr. Das war ihr anzusehen. Sie hatte ihre Ohren bis auf den Mähnenkamm gelegt und den Schweif eingeklemmt. Mit aufgeblähten Nüstern blickte sie um sich. Panik stand in ihren aufgerissenen Augen. Alba konnte ihre Angst zu gut verstehen. Als sie vor einem halben Jahr ihr erstes Rennen laufen musste, war sie auch in heller Aufregung gewesen. Ihre Ohren waren sehr empfindlich, und die Stimmen der Lautsprecher hatte sie für immer abgespeichert. Wie sehr hatte sie damals gezittert. Sie hatte sich kaum auf das Rennen konzentrieren können.

So ging es Raureif heute. Die Menschen drängten sich dicht an ihr vorbei. Alle schrien durcheinander und wedelten mit den Händen. Keiner der Galopper blieb dabei ruhig. Sie waren schließlich sensible Pferde.

Besonders Raureif war sehr scheu und nervös. Sie war noch so jung gewesen, als man sie von ihrer Mutter fortgenommen und zum Rennstall gebracht hatte. Sie hätte noch länger den Schutz der Herde gebraucht, um erwachsen zu werden. Wild zerrte sie jetzt an den Zügeln und hätte sie ihrem Jockey Mike beinahe aus der Hand gerissen.

»Spinnst du?« Mike zog hart an ihren Zügeln. Alba sah, wie sich das Gebiss der Trense scharf in ihren Mundwinkel drückte. Mike war ein herzloser Jockey. Mit seinen Pferden ging er nicht besonders zimperlich um. Raureif zuckte zusammen. Das alles machte ihre Angst nur noch größer.

»Halt bloß still«, flüsterte Alba ihr zu. »Du weißt doch, dass Mike ein hartherziger Kerl ist!«

Doch Raureif konnte sich nicht zusammenreißen. Sie schlug mit den Hinterbeinen aus. Natürlich ließ sich Mike das nicht gefallen. Er fuhr blitzartig herum und klatschte ihr mit der Gerte auf das Hinterteil.

»Hooo!«

Das war so typisch für Mike. Jockeys kannten nur selten Mitleid mit den Pferden, aber Mike war der Gefühlloseste unter ihnen. Raureif wurde nun noch ängstlicher. Trippelnd bewegte sie sich auf der Stelle und warf immer wieder den Kopf in den Nacken. Es fehlte nicht viel, und sie würde steigen. Das durfte auf keinen Fall passieren.

»Raureif! Bitte bleib stehen! Sonst machst du ihn nur noch wütender«, flüsterte sie ihr zu.

Doch Raureif schäumte vor Angst. Sie hatte ihre Ohren immer noch tief in ihre Mähne gelegt und rollte mit den Augen.

»Es bringt nichts, wenn du dich so aufregst«, fuhr Alba fort. »Denk immer daran, dass es schnell vorbei ist.«

Raureif schnaubte und pustete.

»Atme langsam ein und blas ganz viel Luft aus«, riet Alba ihr.

Raureif sah Alba ängstlich an, schnaufte aber nun heftig. Alba nickte ihr aufmunternd zu.

»Gut so! Weiter!«

Noch einmal holte das junge Rennpferd tief Luft, atmete dann langsam und pustend aus. Alba konnte ihr ansehen, dass sie tatsächlich ruhiger wurde. Vertrauensvoll schaute sie ihre Freundin an.

»Gut machst du das«, versuchte Alba, ihr Mut zureden.

Aber kaum hatte Raureif sich einigermaßen gefangen, schnappte sich Mike ihre Zügel.

»Na bitte! Geht doch!«, knurrte er. Als wenn er derjenige gewesen wäre, der die kleine Rennstute beruhigt hätte! Das war so typisch für die Menschen, fand Alba. Sie bemerkten gar nicht, dass es die Pferde waren, die sich gegenseitig beistanden. Alba war schon vor langer Zeit Raureifs Vertraute geworden. Ohne sie wäre sie sicherlich an manchen Tagen durchgedreht.

»Los geht´s!«, knurrte Mike. Er führte das Rennpferd über die lange Bahn, und Raureif wehrte sich nicht mehr. Auch als ein Wagen mit einem Lautsprecher ganz nah an ihr vorbeifuhr, riss sie sich zusammen. Doch Alba konnte genau sehen, wie ihre Freundin vor Angst zitterte.

Alba wurde von ihrer Trainerin Lilian abgeholt und zu ihrer Startposition gebracht. Alba mochte Lilian sehr gern. Im Gegensatz zu Mike war sie eine freundliche Jockeyfrau. Sie schlug Alba nur, wenn die beiden ein Rennen liefen. Das musste man wohl so machen. Immerhin machte Lilian viele Peitschenhiebe in der Luft, nur jeder fünfte traf Albas Hinterteil. Das war nicht so schlimm. Alba hatte sich daran gewöhnt, und Lilian entschuldigte sich immer dafür, wenn das Rennen vorbei war.

»Es tut mir leid, meine Süße«, sagte sie oft und küsste Alba auf das weiche Pferdemaul. »Glaub mir, es tut mir selbst weh.«

Alba richtete dann ihre Ohren zu ihr und schnaubte leise. Ich kann das aushalten, wollte sie damit sagen.

Wenn Alba wieder zu Hause eintraf, war Lilian sehr nett zu ihr. Sie brachte die weiße Stute sogar manchmal auf die Wiese, damit sie sich austoben und frisches Gras fressen konnte. Allerdings durfte sie das nicht zu lange machen. Rennpferde mussten dünn sein, wenn sie die Rennen gewinnen sollen. Und Alba war ein Pferd, das um jeden Preis siegen wollte.

»Wenn du oft genug gesiegt hast, schenkt man dir eines Tages die Freiheit«, hatte Lilian ihr versprochen. Die Freiheit, das war ein großes Wort. Alba wusste nicht genau, was das war. Aber wenn sie mit Lilian im Gelände ausreiten war, wenn die beiden über die grünen Wiesen tobten, durch den duftenden Wald schritten, hatte sie dieses Gefühl von Weite und Unendlichkeit. Das musste die Freiheit sein: laufen, ohne an einen Zaun zu kommen, schlafen, ohne einen Stall um sich herum zu haben, galoppieren ohne schreiende Jockeys. Freiheit war, wenn man das tat, was man wollte.

Von da an sehnte Alba diesen Tag herbei.

Alba wuchs auf der Ranch der Stacys auf. Hier lebten achtzig Pferde miteinander. Drei Hengste waren dabei, dreißig Stuten, ebenso viele Wallache und einige süße kleine Fohlen. Die Stuten und Wallache waren Rennpferde. Mindestens einmal in der Woche mussten sie an einem Rennen teilnehmen. Dann wurden sie morgens in einen Hänger verladen, wurden auf eine Rennbahn gebracht und mussten unter dem Jubel der Zuschauer und dem Schreien der Jockeys um die Wette laufen. Alba war ein gutes Rennpferd. Mr. und Mrs. Stacy schienen sehr stolz auf sie zu sein. Henny Stacy fotografierte und filmte Alba oft, ihr Mann führte häufig Besucher durch seine Ställe und kam auch mit ihnen an Albas Box vorbei. Dabei sagte er immer: »Das ist Alba, eine meiner besten Stuten. Aus eigener Zucht.«

Alba musste dabei stets grinsen, weil es sich so anhörte, als ob er sie selbst hergestellt hätte.

»Alba ist Latein und bedeutet Weiß«, erklärte Mrs. Stacy dann. »Ist sie nicht wunderschön?«

»Ja, das ist sie wirklich«, erwiderten die Menschen und strichen Alba über die Nase. Alba mochte das nicht so gern, aber sie bemühte sich, ihre Gefühle nicht zu zeigen. Sie wusste ja, dass die Menschen es gut mit ihr meinten.

»Sie hat schon so viele Rennen gewonnen. Die bringt richtig gutes Geld«, fuhr Mr. Stacy fort, und wieder nickten die Menschen beeindruckt und streichelten das Rennpferd erneut.

Alba verstand nicht, was an diesem Geld so wichtig war, aber sie wusste, dass es ihre Besitzer glücklich machte, und darum freute sie sich mit ihnen.

Besonders aber gefiel es ihr, wenn Mr. Stacy ihr nach einem guten Rennen die Futterraufe mit leckerem Kraftfutter füllte. Manchmal bekam sie noch eine Portion Möhren und Äpfel obendrauf. Das genügte, um Alba überglücklich zu machen, und sie nahm sich vor, auch beim nächsten Mal wieder so schnell zu laufen, wie sie konnte. Vielleicht wartete nach dem Sieg schon die Freiheit auf sie.

Jetzt waren Alba und Lilian an den Startboxen angekommen. Alba wusste, dass es nun für Raureif ernst wurde. Jetzt nämlich ging es in die enge Box.

Alba erinnerte sich daran, wie sie zum ersten Mal in dieser Box gesteckt hatte, mit einem Jockey auf dem Rücken. Sie hatte so unglaubliche Panik gehabt, war sich sogar sicher gewesen, dass sie sterben müsste. Als sich nach einer gefühlten Ewigkeit die Tür öffnete, rannte sie um ihr Leben. Auf ihrem Rücken saß ein Jockey, der schrie und mit der Peitsche schlug. Sie hörte erst auf zu laufen, als ein hoher Zaun sie aufhielt und der Jockey an den Zügeln riss.

Erst als sich diese Rennen immer wieder so abspielten, verstand Alba, dass das zum Alltag eines Rennpferdes gehörte. Sie wusste auch, dass sie in dieser Box nicht sterben würde. Die Pferde wurden darin eingesperrt, damit sie Angst bekamen, denn dann rennen sie wie verrückt. Pferde sind Fluchttiere.

Bei einem Rennen kam es darauf an, der Schnellste zu sein. Auch das war Alba nach den ersten Wettkämpfen klar. Nur der Sieger wurde bejubelt und bekam anschließend eine leckere Belohnung.

Alba fand schnell heraus, wie sie sich bei einem Rennen an die Spitze setzen konnte. Es war eine Frage der Konzentration. Die Türen, die sich zur Startbahn öffneten, hatten oben ein Gitter, durch das man auf die Rennbahn blicken konnte. Darunter waren sie aus massivem Holz.

Viele Pferde stierten nun oben durch das Gitter und warteten darauf, dass ein Mensch kam, um die Tür zu öffnen. Das war nicht besonders schlau. Es kam ja niemand. Die Türen sprangen automatisch auf. Also war es wichtig, den Türspalt im Blick zu behalten. Die Tür klackte leise, bevor sie sich öffnete. Zwischen dem Klacken und dem Öffnen lag ein winziger Moment. Diesen Augenblick wusste Alba genau...
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Autor

Helen Martins ist das Pseudonym von Annette Weber, die über 20 Jahre lang als Lehrerin tätig war, bevor sie sich ganz dem Schreiben widmete - mit herausragendem Erfolg: Ihre Jugendbuchserien um das »Pferdeinternat Sankt Anna« und »Sunny«, die sie als Sina Trelde schrieb, verkauften sich über 300.000 Mal und machten sie zu einer der erfolgreichsten deutschen Pferdebuchautorinnen. Sie lebt mit ihrer Familie im Kreis Paderborn.