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Die Insel der Herzen

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
448 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am09.05.2022
Endloser Sonnenschein, weiße Strände und kristallklares Meer: Die meisten reisen nach das Hvar, um genau das zu finden. Nicht so Kate - sie fährt auf das kroatische Inselparadies um abzutauchen. Ihrem Leben dorthin zu entfliehen, wo niemand sie kennt, das ist ihr Plan nach dem Liebes-Aus mit ihrem Freund. Bis sie eine andere einsame Seele findet. Alex ist anders als die Männer, die Kate bisher kennt, und die Verbindung zwischen ihnen ist unmittelbar und tief. Kate öffnet sich Alex gegenüber wie nie zuvor. Doch nicht nur sie möchte unter der Sonne von Hvar ein Geheimnis verbergen. Und als sie beginnt, hinter die Fassade von Alex zu blicken, ist es nur eine Frage der Zeit, bis die Wahrheit sie einholt ...

Isabelle Broom, geboren 1979 in Cambridge, hat Medienwissenschaft an der University of West London studiert und arbeitet als Redakteurin und Autorin. Eine Europareise nach ihrem Studium führte sie auf die griechische Insel Zakynthos, wo sie unvergessliche Monate verbrachte. Olivensommer ist ihr Debütroman.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR11,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextEndloser Sonnenschein, weiße Strände und kristallklares Meer: Die meisten reisen nach das Hvar, um genau das zu finden. Nicht so Kate - sie fährt auf das kroatische Inselparadies um abzutauchen. Ihrem Leben dorthin zu entfliehen, wo niemand sie kennt, das ist ihr Plan nach dem Liebes-Aus mit ihrem Freund. Bis sie eine andere einsame Seele findet. Alex ist anders als die Männer, die Kate bisher kennt, und die Verbindung zwischen ihnen ist unmittelbar und tief. Kate öffnet sich Alex gegenüber wie nie zuvor. Doch nicht nur sie möchte unter der Sonne von Hvar ein Geheimnis verbergen. Und als sie beginnt, hinter die Fassade von Alex zu blicken, ist es nur eine Frage der Zeit, bis die Wahrheit sie einholt ...

Isabelle Broom, geboren 1979 in Cambridge, hat Medienwissenschaft an der University of West London studiert und arbeitet als Redakteurin und Autorin. Eine Europareise nach ihrem Studium führte sie auf die griechische Insel Zakynthos, wo sie unvergessliche Monate verbrachte. Olivensommer ist ihr Debütroman.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641291495
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum09.05.2022
Seiten448 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2548 Kbytes
Artikel-Nr.8381001
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe



1

Wie die meisten Menschen wusste auch Kate Nimble, dass sich das eigene Leben in den letzten Momenten vor dem Tod noch einmal im Zeitraffer vor dem inneren Auge abspulte. Allerdings wusste sie nicht, dass auch das Gegenteil der Fall war und sich alles zu einem schmerzhaften Schneckentempo verlangsamte, wenn man gerade lebendiger denn je war.

Jede Note des Songs, den man bewusst ausgesucht hatte.

Jede Miene auf den nach oben gewandten Gesichtern von Freunden und Familie.

Und jede Sekunde, die der Mann, dem man eben einen Heiratsantrag gemacht hatte, nicht mit einem Ja antwortete.

Kate zwang sich, sich auf James zu konzentrieren. Sein Mund stand offen, zweifellos aufgrund einer Mischung aus Schock und Verlegenheit. Genau wie sie schien er seine Sprachfähigkeit eingebüßt zu haben. Wenn dieses besondere Gebrechen sie doch nur schon früher ereilt hätte - bevor sie diesen Stuhl herangezogen hatte, hinaufgestiegen war und die Anwesenden lautstark um ihre Aufmerksamkeit gebeten hatte.

»Ich ... ähm ...« James vollführte ratlose Gesten, sein erhobener Arm war schlaff wie eine regennasse Fahne.

Kate wusste, dass sie sich bewegen, dass sie etwas sagen sollte - irgendetwas; dass sie von diesem Podest der Demütigung heruntersteigen sollte. Aber es ging nicht. Ihre Glieder waren bleischwer und ihre Füße wie angewurzelt.

»Ich glaube, dass ... Was ich damit sagen will ...«, fuhr James fort. Er klang völlig überfordert.

Kate begann zu zittern. Jede vertraute Ecke im schäbigen Veranstaltungsraum des Pubs schien immer näher zu rücken. Etliche Leute hielten ihre Handys hoch, und der Gedanke daran, was diese Szene noch nach sich ziehen würde, war schier unerträglich.

»Verzeihung, Platz da, ich muss mal eben durch.«

Noch eine Stimme, streng, aber beruhigend. Ihre beste Freundin Robyn hatte sich durch die im Halbkreis versammelten Gäste gedrängt und eilte nun auf Kate zu.

»Komm schon.« Sie streckte die Hand aus. »Holen wir dich da runter.«

Ein Schluchzen schnürte Kate die Kehle zu, und sie löste es mit einem Lachen.

»Tut mir leid, Leute!«, rief sie, und die Absätze ihrer Schuhe verfingen sich in ihrem Rocksaum, als Robyn sie halb vom Stuhl hob, halb herunterzerrte. »Das war nur ein Scherz.«

Sie riskierte einen Blick zu James, doch ihr Freund starrte zu Boden.

»Es war nur ein Scherz«, wiederholte sie mit brüchiger Stimme, während Robyn sie hinaus in den Flur führte.

»Nicht weinen«, flehte ihre Freundin.

»Tu ich nicht«, sagte Kate, aber sie spürte, wie die Tränen in ihr hochstiegen.

»Bestimmt hat James dich nicht richtig verstanden.« Robyn sprach mit dem nachdrücklichen Tonfall einer Frau, die nicht nur ihr Gegenüber, sondern auch sich selbst überzeugen wollte. »Du hast ihn einfach überrumpelt, das ist alles. Er hat offensichtlich nicht damit gerechnet. Vielleicht hatte er längst geplant, wie er dir einen Antrag machen wollte, und nun hat es ihm vor Bedauern, dir nicht zuvorgekommen zu sein, die Sprache verschlagen?«

Kate zitterte immer noch.

»Die gute Nachricht ist doch«, erklärte ihre Freundin vielsagend, »dass er im Grunde nicht Nein gesagt hat, oder?« Beim Sprechen wickelte sie eine Strähne ihres dunklen Haars um den Finger. Ihr blasses Gesicht war sorgenvoll verkniffen. »Vielleicht hat er sich den Moment unter vier Augen gewünscht. Ich meine, er hat noch nie gern im Mittelpunkt gestanden, nicht wahr? So muss es sein - es ist ihm einfach peinlich.«

Kate schürzte die Lippen und kämpfte gegen die Tränen an. Wie flüssige Lava stieg Entsetzen in ihrer Brust hoch.

James hatte nicht Nein gesagt. Aber Ja hatte er auch nicht gesagt.

»Soll ich ihn holen gehen?«, fragte Robyn, und dann, als Kate nichts erwiderte: »Du wirst schon sehen, gleich werdet ihr beide darüber lachen.«

Ein Wagnis aus Liebe. So hatte Kate ihren Plan genannt. Sie hatte sich eingeredet, sie würde schon bekommen, was sie wollte, wenn sie nur den Mut aufbrächte, James darum zu bitten. Doch sie war die Sache nicht richtig angegangen: Sie hätte ihm den Antrag in einem Schaltjahr am letzten Tag im Februar machen sollen. Nicht einfach in einem willkürlichen Jahr mitten im April. So lauteten die Regeln. Noch nicht einmal diese eine simple Sache hatte sie richtig hinbekommen.

Dumm, dumm, dumm.

Die Tür zum Flur ging auf, und James trat mit gequälter Miene heraus.

»Alles okay bei dir?«, fragte er.

»Alles gut.« Kate verschränkte die Arme. »Du brauchst mich gar nicht so anzusehen.«

»Wie denn?« Zögernd trat er einen Schritt auf sie zu.

»Als wäre ich eine Bombe, die jeden Augenblick hochgehen könnte.«

»Ich dachte nur, du ...«, setzte er an.

Kate stieß ein Schnauben aus. »Ich habe dir doch gesagt, dass bei mir alles in Ordnung ist. Okay, dann habe ich eben vor praktisch all unseren Bekannten auf einem Stuhl gestanden, ausgerechnet an meinem dreißigsten Geburtstag, und habe dich gefragt, ob du mich heiraten willst. Und du hast nichts darauf erwidert. Kein einziges sinnvolles Wort. Ja, klar, mir geht´s prima, James. Es ging mir nie besser.«

»Bitte reg dich nicht auf«, sagte er, als Kate erneut gegen ein verräterisches Zittern ihrer Oberlippe ankämpfen musste. »Wenn du mich doch nur eingeweiht hättest, dann hätte ich ...«

»Der springende Punkt bei einem Überraschungsantrag ist eben, dass es eine Überraschung sein soll«, entgegnete sie. »Es sollte romantisch sein.«

»Ich weiß schon.« James schien sie nicht ansehen zu können. Sein Blick huschte vom Boden zum Heizkörper an der Wand und dann zu seinen eigenen Fingern, die er in seiner Erregung nicht stillhalten konnte. »Eigentlich wollte ich das nicht jetzt machen«, murmelte er. »Aber vielleicht sollte ich es tun. Ich weiß es nicht.«

Da Kate nicht recht wusste, ob die Worte ihr galten oder ob er ein Selbstgespräch führte, sah sie schweigend mit an, wie er seinen inneren Kampf ausfocht und versuchte, einen klaren Gedanken zu fassen.

»Vielleicht ist es auch gut, dass das hier passiert ist«, sagte er nach einer Weile.

»Ach ja?«

Ein Hoffnungsschimmer.

»Ja«, antwortete er verhalten. »Denn mir ist nun klar geworden, dass ich dir gegenüber aufrichtig sein muss. Du weißt schon, hinsichtlich dessen, wie es um uns steht.«

»Wie steht es denn um uns?« In Kates Magen rumorte es unangenehm.

»Nun ...« James legte eine Pause ein und atmete tief durch. »Es läuft schon seit einer Weile nicht mehr so gut. Seit wir erfahren haben, dass ... Na ja, die Sache ist die, wir hatten uns schon vorher auseinandergelebt.« Bei diesen Worten sah er nicht Kate an, sondern seine Schuhe - jene blütenweißen Sneakers, die er nach jedem Mal Tragen putzte, wobei er des Öfteren den Badezimmerschrank plünderte, um ihre Abschminktücher zu benutzen.

»Auseinandergelebt?« Kate verzog das Gesicht. »Aber nein, das stimmt nicht.«

»Komm schon, Kate - das weißt du doch.«

»Worauf willst du denn nun hinaus?«, fragte sie. »Willst du damit sagen, dass wir an ein paar Dingen arbeiten müssen? Natürlich müssen wir das, James - alle Paare haben ab und zu Probleme, und nach allem, was wir in letzter Zeit durchgemacht haben, ist es nur verständlich, wenn du vielleicht das Gefühl hast ... keine Ahnung ... dass wir auseinandergedriftet sind. Geht es darum? Denn das lässt sich wieder ändern.«

James wand sich wortlos.

»Du lieber Himmel.« Kate fuhr sich mit einer Hand an den Mund. »Du willst doch nicht ...? Es ist doch nicht ...? Du willst mich doch wohl nicht abservieren?«

Eine Grimasse.

»So darfst du das nicht sagen. Aus deinem Mund hört es sich brutal an.«

»Ist es ja auch.«

Allmählich bekam Kates Stimme einen immer schrilleren Ton, aber sie hatte sie nicht mehr unter Kontrolle - und wollte es auch gar nicht mehr. Sie hatte das seltsame Gefühl, sie habe ihren Körper verlassen und hocke nun auf dem Heizkörper an der Seite, eine Zuschauerin, keine Beteiligte bei dieser Farce. Denn es musste sich um ein Theaterstück handeln. Es war völlig unmöglich, dass James diese Dinge tatsächlich ernst meinte.

»Mich treibt die Sorge um, dass keiner von uns beiden bekommt, was er will, wenn wir zusammenbleiben«, fuhr er fort und hob den Blick, als sie ihm eine Antwort schuldig blieb. »Das weißt du so gut wie ich.«

»Nein, das weiß ich kein bisschen.«

Bis gerade eben hatte noch Kates Ärger überwogen, aber nun wurde dieser Schutzwall von ihrer Angst durchfressen. Auf einmal war ihr übel.

»Wir müssen nicht heiraten«, versicherte sie hastig und griff nach seinen Händen. »Es ist doch alles gut so, wie es ist - ich habe mich bloß hinreißen lassen. Ich drehe doch völlig am Rad, weil ich dreißig geworden bin und weil mir mal wieder gekündigt wurde. Das mit dem Heiratsantrag habe ich ganz spontan vor einer halben Stunde entschieden. Vorher ist es mir gar nicht in den Sinn gekommen. Und ich bin echt völlig zufrieden, so wie es ist«, behauptete sie und sprach hastig weiter, als er etwas einwenden wollte. »An allem, was du bemängelst, können wir arbeiten. Wir können nicht einfach aufgeben, James«, erklärte sie energisch und drückte seine Finger. »Wir haben schon so viel gemeistert, nicht wahr? Acht Jahre lassen sich doch nicht...

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Isabelle Broom, geboren 1979 in Cambridge, hat Medienwissenschaft an der University of West London studiert und arbeitet als Redakteurin und Autorin. Eine Europareise nach ihrem Studium führte sie auf die griechische Insel Zakynthos, wo sie unvergessliche Monate verbrachte. Olivensommer ist ihr Debütroman.