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Happy not Perfect

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
352 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am27.06.2022
Raus aus der Perfektionismus-Falle!
Ängste, ständige Selbstzweifel und zwanghafter Perfektionismus können uns im Alltag schwer belasten und uns viel von unserer Lebensfreude nehmen. Poppy Jamie steckte selbst in einer tiefen persönlichen Krise, als sie zu verstehen begann, dass sie stärker auf ihre psychische Gesundheit achten muss. Sie führte Gespräche mit zahlreichen Expert*innen und entwickelte daraus ihr eigenes »Happy not Perfect«-Programm. In ihrem Buch versammelt die britische Moderatorin ihre Strategien und gibt uns ein ebenso praktisches wie kluges Konzept an die Hand, mit dem wir lernen, den Perfektionismus Schritt für Schritt hinter uns zu lassen und in eine glücklichere Zukunft zu starten.

Poppy Jamie, geboren 1990, ist TV-Moderatorin, Unternehmerin und Mental-Health-Aktivistin. Sie ist Absolventin der London School of Economics und als Korrespondentin für diverse TV-Kanäle aktiv. 2016 gründete sie gemeinsam mit Suki Waterhouse das Accessoires-Label Pop & Suki. Da die Britin jahrelang selbst unter Ängsten und massiven Selbstzweifeln litt, beschloss sie 2017 die Mental-Health-App »Happy not Perfect« ins Leben zu rufen, in der sie effektive Strategien zur Verbesserung der mentalen Gesundheit präsentiert.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR12,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextRaus aus der Perfektionismus-Falle!
Ängste, ständige Selbstzweifel und zwanghafter Perfektionismus können uns im Alltag schwer belasten und uns viel von unserer Lebensfreude nehmen. Poppy Jamie steckte selbst in einer tiefen persönlichen Krise, als sie zu verstehen begann, dass sie stärker auf ihre psychische Gesundheit achten muss. Sie führte Gespräche mit zahlreichen Expert*innen und entwickelte daraus ihr eigenes »Happy not Perfect«-Programm. In ihrem Buch versammelt die britische Moderatorin ihre Strategien und gibt uns ein ebenso praktisches wie kluges Konzept an die Hand, mit dem wir lernen, den Perfektionismus Schritt für Schritt hinter uns zu lassen und in eine glücklichere Zukunft zu starten.

Poppy Jamie, geboren 1990, ist TV-Moderatorin, Unternehmerin und Mental-Health-Aktivistin. Sie ist Absolventin der London School of Economics und als Korrespondentin für diverse TV-Kanäle aktiv. 2016 gründete sie gemeinsam mit Suki Waterhouse das Accessoires-Label Pop & Suki. Da die Britin jahrelang selbst unter Ängsten und massiven Selbstzweifeln litt, beschloss sie 2017 die Mental-Health-App »Happy not Perfect« ins Leben zu rufen, in der sie effektive Strategien zur Verbesserung der mentalen Gesundheit präsentiert.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641274368
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum27.06.2022
Seiten352 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse3366 Kbytes
Artikel-Nr.8381232
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


EINFÜHRUNG
Locker werden

Am meisten fürchten wir uns oft vor dem, was uns als Menschen ausmacht: vor unserer Fähigkeit zu fühlen.

Unsere Gefühle können tückisch sein, gewaltig, wild, unbewegt oder überwältigend, wie die Unterströmung im Meer. Wir fürchten uns vor Dingen, die uns verletzlich machen und uns dennoch Kraft verleihen. Aber wer könnte uns das verdenken? Emotionen sind allzu oft eine schlimme Qual.

Endlich haben wir die Kurve gekriegt, das Leben läuft nach Plan, unser Selbstvertrauen steigt, und wir haben den Eindruck, dass bald unsere große Stunde schlagen wird ... da trifft es uns mit voller Wucht mitten ins Gesicht. Wutausbrüche, Enttäuschung, Ängste, Reue, Schamgefühle und Verlegenheit (und anderes) brechen über uns herein und machen unserem Höhenflug Knall auf Fall ein Ende.

Weißt du, wie es ist, wenn man von einem starken Gefühl überrannt wird? Oder hat man dir schon einmal gesagt: »Hör auf zu heulen! Sei nicht so wütend! Beruhig dich endlich!« Wir lernen, dass starke Gefühle störend, unangemessen, falsch oder hässlich sind. Man soll sich selbst treu bleiben, wird jedoch im gleichen Atemzug ermahnt, nur nicht zu empfindlich zu sein. Wie lange habe ich mich bemüht, das perfekte, »genau richtige« Maß an Emotionen zu finden, nicht zu viel und nicht zu wenig! Natürlich bin ich daran gescheitert und bekam stattdessen Angst vor meinen Gefühlen. Ich hoffte inständig, sie würden nicht im unpassenden Moment ihr hässliches Haupt heben - doch genau das geschah unweigerlich, und zwar immer wieder.

Seit ich denken kann, benehmen sich meine Gefühle so, wie ich mir eine Horde frecher Schulkinder vorstelle. Sie entwischen mir immer dann, wenn das nicht passieren dürfte. Sie platzen heraus, wenn sie sich zurückhalten sollten. Sie können nervtötend sein, kennen keine Grenzen, sind herablassend und wollen nicht hören. Im Laufe der Jahre haben sie mich in abartig viele unangenehme Situationen gebracht, weil ich in den unpassendsten Momenten unkontrolliert lachen und/oder weinen musste. (Such mal bei Google nach Jude Law peinliches Interview, dann siehst du, wie ich mit 21 Jahren verzweifelt versuche, mich zusammenzureißen, während ich vor laufender Fernsehkamera einen Lachanfall habe.)

Nach jahrelangem Krieg der Gefühle kam mir ein Gedanke: Wie wäre es, wenn wir unsere biochemischen Reaktionen - genau das sind Gefühle nämlich - als Weg in die Freiheit nutzen würden? Stell dir mal vor, wir würden nicht mehr gegen Emotionen ankämpfen, sondern das, was sie uns sagen wollen, nutzen, um: (1) uns selbst besser zu verstehen, (2) frühere Verletzungen zu überwinden und (3) unsere toxischen Grundüberzeugungen abzustellen und uns damit neue Möglichkeiten zu eröffnen. Das würde bedeuten, die Gefühle richtig auszukosten.

In unserer Kultur scheint es für Gefühle eine gewisse Rangordnung zu geben. Glücklich ist der gepriesene Optimalzustand, den wir alle anstreben sollten, denn dort kennt man keine Sorgen, alles ist toll. Ich habe lange eine Rolle gespielt, versuchte verzweifelt, das vermeintlich »Richtige« zu tun und zu sagen und dabei immer nett, glücklich und immer fröhlich zu wirken - denn ich hatte gelernt, dass genau das von einem braven Mädchen erwartet wird. Doch indem ich meine wahren Gefühle und Reaktionen unterdrückte, nahm ich mir unbewusst die stärkste Orientierungshilfe, die wir alle haben: ehrliche, ungefilterte Emotionen.

Viele von uns verzichten auf Integrität, um den Identitäten gerecht zu werden, die man uns zuweist, und verlieren damit das Bewusstsein für ihre innigsten Wünsche, Sehnsüchte und Leidenschaften. Für das, was unsere Seele zum Leuchten bringt. Stattdessen orientieren wir uns an anderen und richten uns nach deren Vorstellungen von einem gelungenen Leben. Wir lassen uns von außen bestätigen und von der öffentlichen Meinung leiten.

An dem Tag, an dem ich erstmals versuchte, meine Gefühle zu akzeptieren und zu hinterfragen, was Glück für mich wirklich bedeutet, wurde mir unverhofft etwas klar. Glück war nicht in den perfekten Momenten zu finden, nach denen ich mich so verzweifelt sehnte, oder in der Anerkennung von außen. Vielmehr lag es in der Schönheit inmitten des Chaos, in der Stärke, die aus Herausforderungen erwächst, in der Fähigkeit, mich vor allen Dingen selbst zu schätzen und nicht auf die Wertschätzung anderer zu warten, sowie in der Bereitschaft, eine andere Sichtweise zu entwickeln. Glück kann nicht nur angenehm, sondern auch schmerzlich sein; es ist bittersüß, kann uns sehr zusetzen, sorgt für Höhen und Tiefen und bedeutet nicht, dass wir immer nur lächeln. Schon Aristoteles sagte, Glück sei eine Tätigkeit. Glück ist etwas, das man tut.

Ist es nicht komisch, dass wir oft kaum darüber nachdenken, wieso wir etwas tun, weil uns das Leben so in Beschlag nimmt? Meist leben wir ganz unbewusst, ein Tag folgt auf den nächsten, mit den gleichen Eindrücken und Gefühlen, sodass wir schon bald von unseren Gewohnheiten gesteuert werden, statt diese selbst zu steuern. Ich war fest davon überzeugt, dass Erfolg im klassischen Sinne die Antwort auf all meine Probleme sein musste. Wenn ich mich nur mehr anstrengte und ins Reich des Erfolgs und der Perfektion vordrang, würde ich dort sicher auch Glück finden. Doch das Glück rückte in immer weitere Ferne, wie der Topf voll Gold am Ende des Regenbogens. Was ich auch erreichte, es war nie genug, denn ich sah immer und überall nur Unzulänglichkeiten. Gehässige Gedanken jagten mir durch den Kopf wie ein aufgescheuchter Bienenschwarm. Tief in mir drin höhnte es ständig »nicht gut genug«.

Ich war 26 Jahre alt und sollte im Rahmen der Entrepreneurship-Konferenz an der Harvard Business School einen Vortrag halten. Auf dem Gelände dieser hoch renommierten Lehreinrichtung machten mir Angst und Hochstapler-Syndrom, meine alten Lieblingsfeinde, so schwer zu schaffen, dass ich mit tiefen, ganz bewussten Atemzügen verzweifelt gegen die aufsteigende Panik ankämpfen musste.

Wie konnte ich mir anmaßen, in Harvard zu reden?

Wer an diesem Morgen durch mein Instagram-Profil scrollte oder meine LinkedIn-Seite besuchte, musste glauben, ich hätte das #besteleben. Bis vor Kurzem hatte ich eine Talkshow auf Snapchat gehostet, die von Millionen verfolgt wurde, und außerdem hatte ich gerade mit meiner besten Freundin und Geschäftspartnerin Suki Waterhouse das Label Pop & Suki ins Leben gerufen, unsere eigene Marke für Modeaccessoires. Mit Happy Not Perfect hatte ich eine Mental-Health-Firma gegründet, die nervöse Seelen beruhigen sollte (genau das, was ich in diesem Moment gebraucht hätte). Und noch dazu hatte ich gerade Millionen von Dollar für meine Unternehmungen aufgetrieben. In der Gründerszene gab es damals kaum Frauen, und ich kannte nur wenige andere, denen ein erfolgreicher Deal gelungen war. Ich pendelte zwischen drei Städten hin und her und hatte mit einigen der bedeutendsten Geistesgrößen der Welt zu tun. Mein Gesicht war in Zeitschriften zu sehen, Weltstars wie Lady Gaga und Beyoncé trugen Taschen und Schmuck aus unseren Kollektionen. Mir schien es glänzend zu gehen, doch das war nur Fassade. In meinem Inneren tobte ein Inferno der Unsicherheit.

An jenem Tag kam ich voller Ehrfurcht in Harvard an und konnte mir kaum vorstellen, dass wirklich jemand hören wollte, was ich zu sagen hatte. Dieser Augenblick ging weit über alles hinaus, was ich mir jemals ausgemalt hatte, denn ich wurde als echte Unternehmerin gewürdigt. Was hätte nur mein jüngeres Ich dazu gesagt, das früher in Englands Provinz im Heu gespielt und die große Hoffnung gehegt hatte, es irgendwann einmal bis nach London zu schaffen! Trotzdem war ich ganz durcheinander, als ich über das Unigelände ging. Um hier zu landen, hatte ich immense Opfer gebracht - ich führte seit Jahren keine Beziehung, wohnte Tausende von Kilometern von meiner Familie entfernt, hatte unzählige Geburtstage und Urlaube verpasst -, und jetzt endlich erfuhr ich Anerkennung für meine Arbeit. Sollte sich meine Unsicherheit also nicht in Luft aufgelöst haben, müsste ich nicht uneingeschränkt glücklich sein? Objektiv betrachtet lebte ich den glanzvollen, erfolgreichen Traum, auf den ich mein Leben lang hingearbeitet hatte, aber dennoch wurde ich die toxische Angst und die selbstkritischen Gedanken nicht los. In meinem Kopf wütete nach wie vor meine unbezwingbare Unsicherheit. Die Kränkungen, die ich schon im Sandkasten gehört hatte, hallten noch immer nach.

Genau das macht das Gehirn so rätselhaft: Sosehr man sich auch bemüht, ein innerer Kampf lässt sich nicht von außen beilegen. Ganz gleich, welchen Meilenstein wir erreichen, welche Note wir erzielen oder was wir uns anschaffen, unsere Sicht auf die Realität wird ganz unmittelbar durch unsere Sicht auf uns selbst geprägt. Innere Arbeit lässt sich nicht durch äußere Arbeit ersetzen. Wir sehen, was wir glauben. Und so fühlte ich mich trotz meiner Errungenschaften nach wie vor peinlich schlecht qualifiziert, als hässliches Entlein, eine kleine Betrügerin, die in einer Liga mitspielen will, in der sie nichts verloren hat, und längst nicht so erfolgreich oder legendär ist wie die anderen Vortragenden.

Als ich im Greenroom auf meinen Einsatz wartete, machte ich mich schier verrückt. Meine innere Stimme hörte nicht auf zu sticheln: Du bist die Unwichtigste von allen. Du hast hier nichts zu suchen. Du bist total unqualifiziert. Du bist einfach lächerlich. Kein Wunder, dass der Typ, auf den du stehst, nie zurückschreibt. Er will einfach nichts von dir wissen. Und das gilt auch für diese schlauen Studenten, die alle viel intelligenter sind als...

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Autor

Poppy Jamie, geboren 1990, ist TV-Moderatorin, Unternehmerin und Mental-Health-Aktivistin. Sie ist Absolventin der London School of Economics und als Korrespondentin für diverse TV-Kanäle aktiv. 2016 gründete sie gemeinsam mit Suki Waterhouse das Accessoires-Label Pop & Suki. Da die Britin jahrelang selbst unter Ängsten und massiven Selbstzweifeln litt, beschloss sie 2017 die Mental-Health-App »Happy not Perfect« ins Leben zu rufen, in der sie effektive Strategien zur Verbesserung der mentalen Gesundheit präsentiert.