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Der kleine Flohling 3. Wunder im Littelwald

von
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
224 Seiten
Deutsch
Verlag Friedrich Oetingererschienen am05.01.2022
Die Geschichte eines kleinen Waldwichtels und seinem großen Herz für Tiere geht weiter. Flohling, Lisbet und die anderen Wichtelkinder erleben während der Sommerschule im Wald viel Wunderbares. Sie machen eine 'wundervolle' Entdeckung während der Waldübernachtung. Und sie finden im Bachlauf ein Waldübernachtung eine wahrhaftiges Wunder der Natur!

Sandra Grimm, geboren 1974, studierte Diplompädagogik und schreibt seit vielen Jahren mit Begeisterung Geschichten für große und kleine Kinder. Sie lebt mit ihrer Familie in Norddeutschland.
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Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR15,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR11,99

Produkt

KlappentextDie Geschichte eines kleinen Waldwichtels und seinem großen Herz für Tiere geht weiter. Flohling, Lisbet und die anderen Wichtelkinder erleben während der Sommerschule im Wald viel Wunderbares. Sie machen eine 'wundervolle' Entdeckung während der Waldübernachtung. Und sie finden im Bachlauf ein Waldübernachtung eine wahrhaftiges Wunder der Natur!

Sandra Grimm, geboren 1974, studierte Diplompädagogik und schreibt seit vielen Jahren mit Begeisterung Geschichten für große und kleine Kinder. Sie lebt mit ihrer Familie in Norddeutschland.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783960522430
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum05.01.2022
Reihen-Nr.3
Seiten224 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.8383843
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Maifederleicht

Ein sanfter Wind hauchte durch die zarten Blätter der Bäume im Littelwald. Zart griff er unter die Flügel der kleinen Vögel, behutsam hob er die winzigen Insekten in die Luft. Alle Samen und Pollen sammelte er ein und pustete sie in die Welt hinaus, pustete und pustete sie bis hinein ins Litteldorf. Dort ließ er sie über den Dächern kreiseln, bis er die schönsten Plätze für sie fand. Schon legte er hier einen Samen ab und dort ein paar Pollen. Die kleinen Löwenzahnschirmchen aber wirbelte er am längsten herum, setzte sie in Dachrinnen und in Gärten, überall dorthin, wo sie mit ihrem satten Gelb eines Tages einen Littel erfreuen könnten. Und so landeten ein paar Schirmchen, ganz bedächtig, im Hof der alten Littelmühle, nisteten sich ein zwischen Steinen und Gräsern und konnten es kaum erwarten, zu keimen und zu blühen - und den kleinen Littel Flohling zum Lächeln zu bringen.

 

Dieser junge Littel sprang gerade pfeifend zur Hintertür der alten Mühle herein und schmetterte ein fröhliches »Guten Morgen!« in den großen Raum, als ihn ein scharf gezischtes »Pssst!« zusammenzucken ließ.

»Oh, Entschuldigung, schläft noch jemand?«, flüsterte Flohling und sah zu Mukis Nest hinauf. Das kleine Muski nahm seinen Job als Helfer in Flohlings kleinem Tierkrankenhaus sehr ernst. Die ganze Nacht ließ es ein Auge offen, während es kopfüber am Balken hängend vor sich hin döste. Jetzt war es hellwach und deutete hektisch auf die Fensternische, in der eine große Eule unruhig hin und her zappelte. Sie stöhnte leise.

»Hatsie schlecht geschlafen«, wisperte Muki. »Hatsie schrecklich traurig geschuhut. Binich jetzt auch traurig.« Er flatterte rasch zu Flohling und umarmte sein Bein. Lächelnd beugte Flo sich zu ihm hinunter. »Ich schau nach ihr, Muki«, tröstete er. »Mach dir keine Sorgen, es geht ihr mit jedem Tag besser. So ein gebrochener Flügel heilt nun mal sehr langsam.«

Muki nickte beruhigt, murmelte »Schlaf ich dann jetzt« und flatterte in sein Nest oben auf dem Balken, wo er sich raschelnd einkuschelte. Nun musste er eine Zeit lang niemanden im Auge behalten und konnte sich in aller Ruhe erholen.

Flohling stellte seine Tasche auf den Boden und zog seine Stiefelchen aus. Dann lief er auf Zehenspitzen zur Fensternische hinüber. »Guten Morgen, liebe Elsie. Hab ich dich geweckt? Das tut mir leid«, sagte er leise.

»Schuhu schon gut«, krächzte die Eule. »Ich habe kaum geschlafen. Obwohl es hier sehr gemütlich ist«, versicherte sie. »Der dicke Ast passt prima für mich. Aber der Verband drückt, und es ist schwer, das Gleichgewicht zu halten, ach, es ist ein Jammer mit mir.« Sie drehte den Kopf zur Seite. Offenbar schämte sie sich dafür, dass sie Hilfe brauchte.

»Ich bin froh, dass du hier bist«, sagte Flohling. »So weiß ich, dass du gut versorgt bist. Und ich mag deine schönen Schuhu-Rufe sehr gern. Außerdem hast du unglaublich weiche Federn, die ich so gern streichle.«

Die Eule drehte ihren Kopf zurück und sah ihn dankbar an. »Du bist nett, schuhuuu«, sagte sie und raunte ein extra langes Uuuu für ihn.

Flohling lächelte. »Ich bringe dir gleich dein Frühstück«, versprach er. Und dann begann er mit seiner morgendlichen Arbeit.

Es dauerte jeden Tag fast eine Stunde, bis Flohling nach seinen tierischen Patienten gesehen und ihnen Essen gemacht hatte. Als Tierdoktor des Dorfes kümmerte er sich um wild lebende Tiere genauso fürsorglich wie um Haustiere. Manche der kranken Tiere brauchten warmen Brei oder mussten gefüttert werden, das nahm viel Zeit in Anspruch. Doch Flohling merkte kaum, wie die Minuten vergingen. Er wuselte und köchelte, tröstete und streichelte, bis er das Gefühl hatte, dass es jedem Tier gut ging. Schließlich stellte er Muki noch einen Teller mit Rhabarberstangen bereit und schlich dann schnell zur Hintertür hinaus. Er musste sich beeilen, um rechtzeitig zur Schule zu kommen!

Freundlich grüßte er Grantel, der von seinem morgendlichen Waldspaziergang wiederkam und geradewegs auf die Mühle zusteuerte. Es war erst ein halbes Jahr her, dass die Mühle zum Krankenhaus umgebaut worden war. Seitdem wohnte der alte Schutzlittel in der Mühle und half ihm. Inzwischen hatte Flo dazugelernt und konnte viel allein, sodass er Grantels Hilfe nicht mehr unbedingt brauchte. Das war gut, denn nach dem Sommer würde Grantels Haus fertig ausgebessert sein. Das Haus war so alt und morsch gewesen, dass vieles erneuert werden musste. Das Dach, die Fenster, die Türen - sogar die Wände mussten ausgebessert und die Böden abgeschliffen werden. Eine Menge Arbeit, das wusste Flohling. Aber bald konnte Grantel wieder dort einziehen, das freute Flo. Er hüpfte die letzten Schritte zur Littelschmiede, vor der Lisbet ihn ungeduldig erwartete.

»Da bist du ja, Flo. Komm!« Sie betrachtete ihn argwöhnisch. »Hast du schon gefrühstückt? Du siehst irgendwie schlapp aus.«

Flohling lachte und rieb sich das Bäuchlein. »Warmes Nussmüsli bei Mama, danach noch eine Rhabarberstange in der Mühle. Das reicht eine Weile.«

Lisbet nickte zufrieden. Sie passte stets auf ihren besten Freund auf. »Du pflegst die anderen immer so gut, vergisst dabei aber manchmal dich selbst«, mahnte sie. Dann hakte sie sich bei ihm unter und schlenderte mit ihm ins Schulhaus, das genau wie die Mühle am Dorfrand lag, nur weiter südlich. »Jetzt lass uns etwas lernen.«

 

Alle Littel im Littelwald hatten ein besonderes Talent. Manche Littel kannten sich hervorragend mit Metallen und Feuer aus und arbeiteten in der Schmiede. Andere wussten alles über Stoffe und Wolle und nähten immerzu. Es gab auch Backlittel, Bohnenlittel, Holzlittel, Waschlittel und viele mehr. Flohlings Talent war besonders, da es kein Littel vor ihm je gehabt hatte. Er konnte mit den Tieren sprechen und wusste genau, wie er ihnen helfen oder wie er sie heilen konnte. Flo war sehr glücklich über sein Talent, und noch glücklicher war er darüber, dass er gemeinsam mit Lisbet in eine Klasse gehen konnte. Denn in der Littelschmiede lernten alle Kinder nach der Grundschule, jedes Kind in der passenden Talentklasse. Lisbet war eine Kräuterlittel und besuchte daher mit Flohling die Natur-Talentklasse.

Für den heutigen Tag stand das Thema »Schafe« auf dem Unterrichtsplan. Jeder sollte erzählen, was er über Schafe herausgefunden hatte: über die Wolle, das Melken und die Milch oder die Nahrung. Lehrer Carlos stand vor der Tafel und zwirbelte an seinem schwarzen Schnurrbart. Er war ein Sagalittel und sehr belesen, er wusste einfach alles! Zum Glück war er auch geduldig und neugierig und daher ein hervorragender Lehrer. Flohling und Lisbet mochten ihn sehr gern.

»Guten Morgen, meine lieben Littel«, brummte er mit seiner dunklen Stimme. »Schön, dass ihr alle da seid. Bitte bleibt nun ganz ruhig und begrüßt nur mit einem stillen Kopfnicken unseren besonderen Gast: Henri mit seinem Schaf Friedel.«

Auf dieses Stichwort hin öffnete sich die Tür, und der kleine Henri trat zögernd ein. Als er die vielen älteren Schüler erblickte, färbten sich seine Wangen vor lauter Aufregung rosa. Dann entdeckte er Flohling, der ihm freundlich zuwinkte. Henris Ohren richteten sich auf, und er lockte ein hübsches dickes Schaf in die Klasse.

»Komm, Friedel, komm herein«, flüsterte er. Schon tappte das Schaf auf ihn zu - vermutlich vor allem wegen der leckeren lila Kleeblumen, die Henri in der Hand hielt. Vor der Tafel blieb es stehen, drehte den Kopf und sah die Schüler verdutzt an. Da alle Littel als kleine Kinder halfen, die Schafe zu versorgen, kannte Friedel die Gesichter. Daher widmete er sich wieder den Kleeblümchen und ließ sich dann ausgiebig von Henri kraulen.

»Vielen Dank, Henri, das ist sehr freundlich«, brummte Carlos. »Nun, wer möchte uns zuerst etwas über das Schaf erzählen?«

Zwei Littelschüler berichteten, wie man Schafe scherte und wie die Wolle bearbeitet und gepflegt wurde. Sie schnitten Friedel eine kleine Wolllocke ab, die jeder einmal anfassen durfte. Flo und Lisbet staunten wieder einmal, wie fettig und dick das Fell war. Deswegen froren die Tiere draußen nicht. Anschließend sprachen zwei Schülerinnen über Schafsmilch und Schafskäse, danach teilten weitere Littel ihr Wissen. Schließlich erzählte auch Lisbet, was sie über Schafe und ihre liebsten Kräuter wusste. Ganz zum Schluss war Flohling an der Reihe.

Zunächst einmal lief er nach vorn und kraulte Friedel ein bisschen. Das dicke Schaf brummte ein zufriedenes »Mäh!«. Natürlich wollten die Schüler sofort wissen, was es gesagt hatte. Flohling lachte. »Es sagt, ich stinke nach Eulenpups«, murmelte er, und alle kicherten. Das stimmte, denn er hatte am Morgen den Boden unter Elsie sauber gemacht. »Vielleicht hätte ich andere Hosen anziehen sollen«, gab Flohling zu. Doch die anderen Littel versicherten ihm, dass sie nichts rochen. Offenbar hatten Schafe sehr feine Nasen. Nun schilderte Flohling, welche Krankheiten die Schafe manchmal befielen und wie man ihnen helfen konnte. Dann wollte er zeigen, an welcher Stelle Schafe meistens Bauchweh bekamen, und griff beherzt in die dicke Wolle. Doch er hatte vergessen, dass manche Schafe kitzelig waren, und Friedel ganz besonders. Das Schaf blökte vergnügt und zuckte mit seinem Hinterteil zur Seite, wobei es gegen Flohling prallte und ihn umwarf. Flo purzelte über den Fußboden. Erschrocken stapfte Friedel zu ihm und leckte ihm entschuldigend das Gesicht ab.

»Igitt, danke, Friedel, ist schon gut!«, quiekte Flohling.

Die anderen Schüler lachten und halfen ihm rasch auf.

»Ach, Flo, mit dir ist es immer lustig«, freute sich Lisbet, als er sich japsend neben ihr auf den Stuhl fallen...
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