Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

Bis in den Tod hinein

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
352 Seiten
Deutsch
Droemer Knaurerschienen am01.02.20221. Auflage
Drei Morde in vier Tagen - Fall 1 für Kommissar Severin Boesherz! »Bis in den Tod hinein« ist der erste harte Thriller mit dem genialen Kommissar Boesherz von Bestseller-Autor Vincent Kliesch.  Berlin wird von einem selbsternannten Racheengel terrorisiert: Ein polizeibekannter Brandstifter, der bei lebendigem Leib in einem Auto verbrennt, ist bereits das dritte Opfer innerhalb von nur vier Tagen. Der Serienkiller geht so kreativ wie sorgfältig vor, die Mord-Methode entspricht jeweils dem »Vergehen« seines Opfers, und er hinterlässt keine verwertbaren Spuren am Tatort - außer scheinbar zufällig gewählten Zahlen.Für das Team vom LKA um den neu nach Berlin gezogenen Kommissar Severin Boesherz tickt die Uhr, denn die Abstände zwischen den Morden werden immer kürzer. Als auch noch ein internationales Topmodel entführt wird, müssen Boesherz und seine junge Kollegin Olivia Holzmann alles aufs Spiel setzen, um den Code des Killers zu knacken.  Kommissar Severin Boesherz ist der leitende Ermittler in Vincent Klieschs Thrillern »Bis in den Tod hinein« und »Im Augenblick des Todes«. Mit »Im Auge des Zebras« hat der Bestseller-Autor (u. a. »Auris«) eine neue Thriller-Reihe gestartet, in der Boesherz den Staffelstab an Olivia Holzmann als leitende Kommissarin übergibt.

Vincent Kliesch wurde in Berlin-Zehlendorf geboren, wo er bis heute lebt. Im Jahre 2010 startete er mit dem Bestseller »Die Reinheit des Todes« seine erste erfolgreiche Thriller-Serie, weitere folgten. Die »Auris«-Reihe um den forensischen Phonetiker Matthias Hegel schreibt Vincent Kliesch nach einer Idee seines Freundes Sebastian Fitzek.
mehr
Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR10,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextDrei Morde in vier Tagen - Fall 1 für Kommissar Severin Boesherz! »Bis in den Tod hinein« ist der erste harte Thriller mit dem genialen Kommissar Boesherz von Bestseller-Autor Vincent Kliesch.  Berlin wird von einem selbsternannten Racheengel terrorisiert: Ein polizeibekannter Brandstifter, der bei lebendigem Leib in einem Auto verbrennt, ist bereits das dritte Opfer innerhalb von nur vier Tagen. Der Serienkiller geht so kreativ wie sorgfältig vor, die Mord-Methode entspricht jeweils dem »Vergehen« seines Opfers, und er hinterlässt keine verwertbaren Spuren am Tatort - außer scheinbar zufällig gewählten Zahlen.Für das Team vom LKA um den neu nach Berlin gezogenen Kommissar Severin Boesherz tickt die Uhr, denn die Abstände zwischen den Morden werden immer kürzer. Als auch noch ein internationales Topmodel entführt wird, müssen Boesherz und seine junge Kollegin Olivia Holzmann alles aufs Spiel setzen, um den Code des Killers zu knacken.  Kommissar Severin Boesherz ist der leitende Ermittler in Vincent Klieschs Thrillern »Bis in den Tod hinein« und »Im Augenblick des Todes«. Mit »Im Auge des Zebras« hat der Bestseller-Autor (u. a. »Auris«) eine neue Thriller-Reihe gestartet, in der Boesherz den Staffelstab an Olivia Holzmann als leitende Kommissarin übergibt.

Vincent Kliesch wurde in Berlin-Zehlendorf geboren, wo er bis heute lebt. Im Jahre 2010 startete er mit dem Bestseller »Die Reinheit des Todes« seine erste erfolgreiche Thriller-Serie, weitere folgten. Die »Auris«-Reihe um den forensischen Phonetiker Matthias Hegel schreibt Vincent Kliesch nach einer Idee seines Freundes Sebastian Fitzek.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783426463857
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum01.02.2022
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.1
Seiten352 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse5357 Kbytes
Artikel-Nr.8384858
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

5

Erstens: Der Schlüssel zu allem sind die Zahlen«, eröffnete Boesherz die Teamsitzung. »Sie dokumentieren das Muster, nach dem er vorgeht. Wenn wir dieses Muster erkennen, können wir ihm vielleicht zuvorkommen.«

Severin duftete wie immer nach edlem Herrenparfum und trug sein an den Geheimratsecken immer schütterer werdendes aschblondes Haar stets zu einem wallenden Scheitel frisiert. Wie immer war er akkurat mit einem Dreiteiler gekleidet und trug dazu Krawatte, Manschettenknöpfe und eine silberne Taschenuhr, die an einer Kette in seiner Westentasche steckte.

Der Hauptkommissar blickte nun mit einer Ernsthaftigkeit in die Runde, der ein Hauch von Ironie beigemischt war, als er zum nächsten Punkt kam. »Zweitens: Unser Mörder hat noch keinen Spitznamen, was ich äußerst unpraktisch finde. Vorschläge?«

Dezernatsleiterin Daniela Castella hatte auf einem Stuhl weiter hinten im Konferenzraum Platz genommen. Sie beteiligte sich jedoch nicht an der Besprechung, sondern hielt lediglich einen kleinen Block in der Hand, in dem sie sich vereinzelt Notizen machte. Nur selten hob sie dabei ihren Blick.

Bereits seit Tagen ermittelte die Sonderkommission fieberhaft im Umfeld der Opfer, suchte nach verwertbaren Spuren, Kalendereinträgen, verdächtigen Telefonaten oder sonst irgendetwas, das einen brauchbaren Hinweis auf die Identität des Mörders geben konnte. Sehr bald hatte sich dabei jedoch herausgestellt, dass der Gesuchte nicht nur mit auffallend großer Aufmerksamkeit gehandelt hatte, sondern dass zwischen ihm und seinen Opfern allem Anschein nach auch keine persönliche Verbindung bestanden hatte. Der Täter handelte minutiös geplant, mit großer Fachkenntnis und höchst umsichtig, was die Arbeit der Ermittler erheblich erschwerte.

»Graf Zahl?«, schlug ein Kollege vor.

»Zu despektierlich«, wiegelte Boesherz ab und fuhr ohne Überleitung fort: »Wir alle fragen uns, was der Mörder mit seinen Zahlen zum Ausdruck bringen möchte. Es könnten Punkte sein, die er an seine Opfer vergibt. Vielleicht auch eine Rangordnung, die er ihnen verleiht. Vielleicht ergeben die Zahlen in der richtigen Reihenfolge auch eine Kombination oder eine Telefonnummer. Es könnte genauso gut auch etwas vollkommen Privates sein, eine Insidergeschichte zwischen dem Täter und den Opfern.« Boesherz ließ seine Blicke prüfend durch den Raum schweifen. Die Kollegen folgten seinen Ausführungen aufmerksam, was insgeheim seiner Eitelkeit schmeichelte. »Davon kommt aber nichts infrage. Warum?«

»Weil das alles zu verworren und unwahrscheinlich ist«, antwortete Judith Beer, die eine erfahrene Ermittlerin war.

»Danke«, erwiderte Boesherz zufrieden. »Unser Täter will sich klar ausdrücken. Wir sollen ihn verstehen. Wenn es für einen Sachverhalt mehrere mögliche Erklärungen gibt, dann ist in aller Regel die Erklärung zutreffend, die am wahrscheinlichsten ist. Es handelt sich also um eine Reihenfolge. Er hat eine Liste gemacht, die er jetzt fleißig abarbeitet - was uns direkt zur nächsten Frage führt. Zu welcher?«

Die Art, mit der Severin Boesherz seine Sitzungen leitete, konnte auf einen Außenstehenden absonderlich wirken. Die Ermittler im LKA hatten sich jedoch schnell an den eigenwilligen Stil ihres neuen Kollegen gewöhnt. Mittlerweile mochten die meisten ihn sogar.

»Wenn es eine Liste ist, ergibt sich die Frage, warum er sie nicht chronologisch abarbeitet«, gab Olivia zur Antwort. »Bisher haben wir die Reihenfolge: Sieben, Vier, Sechs, Fünf.«

Sie saß in der ersten Reihe und hatte vor sich auf dem Tisch Aktenkopien und Tatortfotos ausgebreitet. Boesherz blickte kurz über ihre Schulter, konnte in dem Chaos von Vernehmungsprotokollen, Detailfotos und Notizen aber keine innere Logik erkennen.

»Richtig, Olivia«, bestätigte er seine Kollegin. »Wie gefällt dir der Spitzname Quentin?«

»Warum das denn?«, erwiderte diese verwundert.

»Nach Quentin Tarantino. Pulp Fiction. Der Film ist auch nicht chronologisch erzählt.«

Olivia schüttelte schmunzelnd den Kopf.

»Geht´s noch komplizierter?«

»Also gut«, fuhr Boesherz fort. »Warum mordet er nicht in der richtigen Reihenfolge? Die wahrscheinlichste Antwort lautet: weil es ihm nicht möglich ist. Er kann nicht nach der Chronologie vorgehen, er muss sich nach günstigen Gelegenheiten richten. Er hat es ja offenbar sehr eilig. Es würde ihn also aufhalten, wenn er seine Liste strikt von oben nach unten abarbeiten müsste. Interessant daran ist, dass uns diese Erkenntnis wieder etwas Entscheidendes verrät. Was?«

»Es erzählt uns, dass er ein skrupelloser Soziopath ist, der einen total irren Plan erarbeitet hat und es bei allem Wahnsinn tatsächlich schafft, sich so zu beherrschen, dass er keine Fehler dabei macht«, antwortete ein Kollege. »Nennen wir ihn doch den Nummernkiller.«

»Warum nicht gleich den Mönch mit den Zahlen? Gäbe einen tollen Edgar-Wallace-Roman.« Dann ging Boesherz zu seinem Kollegen hinüber und hockte sich vor ihm nieder, wie es ein Grundschullehrer tun würde, wenn er einem seiner Zöglinge etwas erklären wollte.

»Abstraktion, mein lieber Herr Oberkommissar«, mahnte er mit väterlichem Ton. »Natürlich ist er ein Soziopath, das würden wir auch ohne seine unchronologische Zahlenfolge wissen.« Dann richtete er sich wieder auf und ging an seinen Teamkollegen vorbei in den hinteren Teil des Raumes. Er stellte sich direkt neben den Stuhl von Castella und sagte, ohne seine Vorgesetzte dabei anzusehen: »Indem er auf die korrekte Reihenfolge seiner Liste verzichtet, verrät er uns, dass er nicht irgendwelche Opfer wählt, sondern ganz bestimmte. Aber für wen hinterlässt er die Nummern an den Tatorten? Für die Toten?«

»Für die Lebenden«, gab Beer zur Antwort.

Boesherz schien zufrieden.

»Indem er durch die Zahlen eine codierte Botschaft an die Lebenden hinterlässt, erzählt er uns, dass seine Opfer nur das Mittel sind, nicht der Zweck. Führen wir jetzt also diese beiden Erkenntnisse zusammen: Er wählt ganz bestimmte Opfer und sendet mit deren Ermordung eine Botschaft an die Lebenden. Was erkennen wir daraus?«

Olivia drehte sich zu Boesherz um, bevor sie antwortete.

»Was immer er durch seine Morde mitteilen möchte, muss so offensichtlich sein, dass wir es verstehen. Er kennt seine Opfer nicht oder kaum. Er hat sie ausgewählt, weil sie in seinen Augen ein Symbol für etwas sind. Sie stehen für eine Eigenschaft, die jeder Außenstehende unmissverständlich erkennen kann.«

Anstatt zu antworten, applaudierte Boesherz, verließ die Position neben Castella und ging nach vorn zu seinem Laptop, den er an einen Beamer angeschlossen hatte. Er hatte Fotos der vier Menschen vorbereitet, die dem Serienmörder bislang zum Opfer gefallen waren. Zunächst warf er ein Bild des Franzosen Pierre La Maire an die Wand.

»Man kann jedem der vier Opfer eine offensichtliche Verfehlung zuordnen. Beginnen wir mit dem ersten: La Maire hat Gänsestopfleber produziert. Barbarischer kann man mit Lebewesen kaum umgehen, und dafür ist er auf der Messe in den vergangenen Jahren auch immer wieder heftig kritisiert worden. Für unseren Mörder ist er offenkundig ein Symbol für Tierquälerei. Das wird auch durch die Tatsache gestützt, dass er ihn durch Tiere hat zu Tode kommen lassen.« Ohne auf Fragen oder Reaktionen zu warten, projizierte Boesherz jetzt ein Foto des zweiten Opfers an die Wand. »Ole Steinmetz. Auf den ersten Blick ein einfacher Hartz-IV-Empfänger. Bis man seinen Namen in eine Suchmaschine eingibt. Unser lieber Ole war in den vergangenen zwei Jahren mindestens achtmal in der Zeitung, zudem mehrmals in Talkshows zu Gast. Weswegen?«

Natürlich war den Kollegen die Antwort bekannt. Ole Steinmetz war kein unbeschriebenes Blatt. Die Staatsanwaltschaft hatte mehrmals gegen ihn ermittelt.

»Ein Sozialschmarotzer«, erklärte einer der Kollegen. »Hat jeden Monat Höchstsätze vom Amt kassiert, nebenher schwarzgearbeitet, Vermögenswerte auf seine Freundin überschrieben und im Fernsehen noch über die blöden Steuerzahler gelacht.«

Boesherz stimmte dem zu, bevor er die nächste Frage in die Runde warf.

»Damit steht Steinmetz in unserer Reihe für ...?«

»Gier«, gab Olivia zur Antwort.

»Ganz meine Meinung. Worauf ich aber noch keine Antwort habe, ist, warum der Mörder ihn ausgerechnet hat ertrinken lassen.«

»Hat er nicht«, widersprach ein anderes Teammitglied. »Steinmetz ist im Wasser erfroren.«

Der Blick, den er erntete, ließ Widerspruch erwarten.

»Die Schwimmweste war für den Täter nur ein notwendiges Übel«, begann Boesherz auch sogleich. »Ohne sie wäre die Leiche untergegangen und bei den niedrigen Wassertemperaturen eine ganze Weile verschwunden. Wir sollen die Toten aber finden, und das schnell!«

»Er hätte also eigentlich von vornherein eine andere Todesart wählen müssen«, überlegte Olivia. »Hat er aber nicht.«

»Hervorragend, Frau Holzmann«, stimmte Boesherz zu. »Wir wissen jetzt also: Nicht nur die Opfer sind für seine Botschaft wichtig, sondern auch die Art, wie sie zu Tode kommen. Und schon wieder musste der Täter einen Kompromiss eingehen: Das Opfer sollte eigentlich ertrinken. Weil wir es dann aber zu spät gefunden hätten, musste er sich mit Erfrieren zufriedengeben. Sein Todessymbol ist in diesem Fall das Wasser, nicht die Kälte.«

Boesherz projizierte jetzt ein Bild des dritten Opfers an die Wand.

»Nils Rau, der Brandstifter.« Der Kommissar musste sich ein Gähnen verkneifen, denn er hatte in dieser Nacht kaum geschlafen. Noch in den frühen Morgenstunden war er an den Tatort...
mehr