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Die Flammende (Die sieben Königreiche 2)

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
512 Seiten
Deutsch
Carlsen Verlag GmbHerschienen am29.06.2022Auflage
Eine starke Frauenfigur kämpft um ihr Glück: hinreißende romantische Fantasy! Wer das Mädchen mit den Haaren wie Feuer einmal gesehen hat, wird es nie wieder vergessen: Fire übt eine unwiderstehliche Macht auf alle Lebewesen in ihrer Nähe aus. Sie kann in die Gedanken anderer Menschen eindringen. Nur nicht in die von Prinz Brigan. Wer ist dieser unnahbare Feldherr und welche Rolle spielt er im Kampf um den Thron? Um Fire herum entspinnt sich ein Netz aus Verschwörungen. Und obwohl sich ihr Innerstes dagegen sträubt, kommt sie dem Prinzen immer näher. Alle Bände der romantischen Bestseller-Serie sind auch unabhängig voneinander lesbar: Die Beschenkte (Band 1) Die Flammende (Band 2) Die Königliche (Band 3) Die Wahrhaftige (Band 4)

Kristin Cashore studierte am Center for the Study of Children's Literature in Boston. Ihre Bücher »Die Beschenkte«, »Die Flammende«, »Die Königliche« und »Die Wahrhaftige« schafften sofort den Sprung auf die New-York-Times-Bestsellerliste und wurden vielfach ausgezeichnet.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR17,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextEine starke Frauenfigur kämpft um ihr Glück: hinreißende romantische Fantasy! Wer das Mädchen mit den Haaren wie Feuer einmal gesehen hat, wird es nie wieder vergessen: Fire übt eine unwiderstehliche Macht auf alle Lebewesen in ihrer Nähe aus. Sie kann in die Gedanken anderer Menschen eindringen. Nur nicht in die von Prinz Brigan. Wer ist dieser unnahbare Feldherr und welche Rolle spielt er im Kampf um den Thron? Um Fire herum entspinnt sich ein Netz aus Verschwörungen. Und obwohl sich ihr Innerstes dagegen sträubt, kommt sie dem Prinzen immer näher. Alle Bände der romantischen Bestseller-Serie sind auch unabhängig voneinander lesbar: Die Beschenkte (Band 1) Die Flammende (Band 2) Die Königliche (Band 3) Die Wahrhaftige (Band 4)

Kristin Cashore studierte am Center for the Study of Children's Literature in Boston. Ihre Bücher »Die Beschenkte«, »Die Flammende«, »Die Königliche« und »Die Wahrhaftige« schafften sofort den Sprung auf die New-York-Times-Bestsellerliste und wurden vielfach ausgezeichnet.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783646936865
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum29.06.2022
AuflageAuflage
Reihen-Nr.2
Seiten512 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse5708 Kbytes
Artikel-Nr.8389061
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe



PROLOG

Larch dachte oft, dass er den Tod seiner Frau Mikra niemals verwunden hätte, wenn sein neugeborener Sohn nicht gewesen wäre. Zum einen, weil der Säugling einen atmenden, funktionierenden Vater brauchte, der morgens aufstand und den Tag über arbeitete; zum anderen wegen des Kindes selbst - so ein gutmütiges Baby, so ruhig. Sein Glucksen und Gurren war so melodisch und seine Augen dunkelbraun wie die seiner toten Mutter.

Larch war Jagdaufseher auf einem Anwesen im südöstlichen Königreich Monsea. Wenn er nach einem Tag im Sattel nach Hause zurückkehrte, nahm er der Amme das Baby beinahe eifersüchtig ab. Verdreckt und nach Schweiß und Pferden stinkend barg Larch den Jungen an seiner Brust, setzte sich in den alten Schaukelstuhl seiner Frau und schloss die Augen. Manchmal weinte er, dann malten die Tränen saubere Streifen in sein schmutziges Gesicht, aber immer lautlos, damit er keins der Geräusche überhörte, die das Kind machte. Der Junge betrachtete ihn. Seine Augen beruhigten Larch. Die Amme sagte, es sei ungewöhnlich für ein so kleines Kind, einen dermaßen klaren Blick zu haben. »Das ist kein Grund zur Freude«, warnte sie, »ein Kind mit seltsamen Augen.«

Larch brachte es nicht fertig, sich Sorgen zu machen. Die Amme sorgte sich schon für zwei. Jeden Morgen untersuchte sie die Augen des Babys, wie es die unausgesprochene Angewohnheit aller frischgebackenen Eltern in den sieben Königreichen war, und jeden Morgen atmete sie ein wenig freier, sobald sie festgestellt hatte, dass sie unverändert waren. Denn ein Säugling, der mit gleichfarbigen Augen einschlief und mit verschiedenfarbigen Augen wieder aufwachte, war ein Beschenkter; und in Monsea wurden beschenkte Babys wie in den meisten Königreichen umgehend Eigentum des Königs. Ihre Familien bekamen sie in der Regel nie wieder zu Gesicht.

Auch nachdem der erste Geburtstag von Larchs Sohn verstrichen war, ohne dass sich die braunen Augen des Jungen verändert hätten, hörte die Amme nicht auf zu unken. Sie hatte Erzählungen von Beschenkten gehört, bei denen es länger als ein Jahr gedauert hatte, dass die Augen ihre endgültige Farbe angenommen hatten, und Beschenkter oder nicht, das Kind war auf jeden Fall nicht normal. Erst vor einem Jahr war Immiker aus dem Bauch seiner Mutter gekrochen und er konnte schon seinen Namen sagen. Mit fünfzehn Monaten bildete er einfache Sätze; mit anderthalb Jahren hatte er die Babysprache abgelegt. Zu Beginn ihrer Zeit bei Larch hatte die Amme gehofft, durch ihre Fürsorge einen Ehemann und einen starken, gesunden Sohn zu gewinnen. Jetzt fand sie das Baby, das wie ein kleiner Erwachsener sprach, während es an ihrer Brust trank, und jedes Mal wortgewandt Bescheid gab, wenn seine Windeln gewechselt werden mussten, geradezu unheimlich. Sie kündigte.

Larch war froh über den Weggang der missmutigen Frau. Er baute eine Trage, in der das Kind während der Arbeit vor seiner Brust hing. Er weigerte sich, an kalten oder regnerischen Tagen auszureiten; er weigerte sich, mit dem Pferd zu galoppieren. Er arbeitete weniger und machte häufig Pausen, um Immiker zu füttern, ihn in den Schlaf zu wiegen und zu wickeln. Das Kind plapperte unentwegt, fragte nach den Namen von Pflanzen und Tieren und erfand Nonsensgedichte, die sich Larch gern anhörte, weil sie ihn immer zum Lachen brachten.

»Die Vöglein, sie lieben die Wipfel der Bäume, denn in ihrem Kopf sind das Wunderorte«, sang der Junge geistesabwesend und tätschelte im Rhythmus den Arm seines Vaters. Dann, einen Augenblick später, sagte er: »Vater?«

»Ja, mein Sohn?«

»Du liebst die Dinge, die ich mir erträume, denn in deinem Kopf gelten nur meine Worte.«

Larch war vollkommen glücklich. Er wusste nicht mehr, warum ihn der Tod seiner Frau so betrübt hatte. Er sah jetzt ein, dass es besser so war, mit ihm und seinem Sohn allein auf der Welt. Er begann den Leuten auf dem Anwesen aus dem Weg zu gehen, weil ihre Gesellschaft ihn langweilte und er nicht einsah, warum sie in den Genuss des Umgangs mit seinem Sohn kommen sollten.

Als Immiker drei Jahre alt war, öffnete Larch eines Morgens die Augen und sah, dass sein Sohn wach neben ihm lag und ihn anstarrte. Das rechte Auge des Jungen war grau. Sein linkes Auge war rot. Larch sprang entsetzt und mit gebrochenem Herzen auf. »Sie werden dich mitnehmen«, sagte er zu seinem Sohn. »Sie werden dich mir wegnehmen.«

Immiker blinzelte ruhig. »Das werden sie nicht, weil dir etwas einfallen wird, wodurch du sie daran hindern kannst.«

Dem König einen Beschenkten vorzuenthalten, war Diebstahl, der mit Gefängnis und Geldstrafen geahndet wurde, die Larch niemals würde bezahlen können, und trotzdem wurde er von dem Drang getrieben zu tun, was der Junge sagte. Sie würden ostwärts reiten müssen, in die felsigen Berge an der Grenze, wo kaum jemand lebte, bis sie auf einen Felsbrocken oder ein Gestrüpp stießen, das ihnen als Versteck dienen konnte. Als Jagdaufseher konnte Larch Tiere aufspüren, jagen, Feuer machen und Immiker ein Heim bereiten, das niemand finden würde.

Immiker war bemerkenswert ruhig angesichts ihrer Flucht. Er wusste, was ein Beschenkter war. Larch nahm an, dass die Amme es ihm gesagt hatte; oder vielleicht hatte auch Larch selbst es ihm erklärt und dann wieder vergessen. Larch wurde vergesslich. Er spürte, wie sich Teile seiner Erinnerung vor ihm verschlossen, wie dunkle Räume hinter Türen, die er nicht mehr öffnen konnte. Larch schrieb das seinem Alter zu, da er genau wie seine Frau nicht mehr ganz jung gewesen war, als diese bei der Geburt ihres Sohnes starb.

»Ich habe schon manchmal überlegt, ob deine Gabe etwas mit Sprechen zu tun hat«, sagte Larch, als sie durch die Hügel ostwärts ritten und den Fluss und ihr altes Zuhause hinter sich zurückließen.

»Hat sie nicht«, sagte Immiker.

»Natürlich nicht«, sagte Larch und verstand nicht, wie er überhaupt auf diese Idee hatte kommen können. »Macht nichts, mein Sohn, du bist ja noch jung. Wir werden es schon herausfinden. Hoffen wir, dass es etwas Nützliches ist.«

Immiker antwortete nicht. Larch überprüfte die Gurte, die den Jungen vor ihm im Sattel hielten. Er beugte sich vor, um Immikers Goldschopf zu küssen, und trieb das Pferd an.

Eine Gabe war eine besondere Fähigkeit, die weit über das Können eines normalen Menschen hinausging. Eine Gabe konnte alle möglichen Formen annehmen. Die meisten Könige hatten mindestens einen Beschenkten in ihrer Küche, einen übermenschlich begabten Bäcker oder Kellermeister. Glücklich schätzen konnten sich die Könige mit Soldaten in ihrer Armee, die über die Gabe des Schwertkampfes verfügten. Es gab Beschenkte, die ein unglaublich gutes Gehör hatten, so schnell rennen konnten wie ein Berglöwe, große Summen im Kopf ausrechnen konnten oder sogar spürten, ob Essen vergiftet war. Es gab auch nutzlose Gaben wie die Fähigkeit, den Oberkörper an der Taille einmal rundherum zu drehen oder Steine zu essen, ohne krank zu werden. Und es gab unheimliche Gaben. Manche Beschenkte konnten Ereignisse voraussagen. Manche konnten in den Geist anderer eindringen und Dinge sehen, die sie nichts angingen. Der König von Nander hatte angeblich eine Beschenkte, die durch einen einzigen Blick ins Gesicht eines Menschen sagen konnte, ob derjenige jemals ein Verbrechen begangen hatte.

Die Beschenkten waren Werkzeuge der Könige und weiter nichts. Man hielt sie für widernatürlich und wer ihnen aus dem Weg gehen konnte, tat das, in Monsea genauso wie in den meisten der sechs anderen Königreiche. Niemand war gerne in Gesellschaft eines Beschenkten.

Larch hatte diese Ansicht früher geteilt. Jetzt erkannte er, dass das grausam, ungerecht und dumm war, denn sein Sohn war ein normaler kleiner Junge, der anderen zufällig in vielerlei Hinsicht überlegen war, nicht nur, was seine Gabe anging, als was auch immer die sich entpuppen mochte. Für Larch war das nur ein weiterer Grund, seinen Sohn von der Gesellschaft fernzuhalten. Er würde Immiker nicht an den Hof des Königs schicken, wo man ihn meiden und verspotten würde und für den Zweck benutzen, den der König für richtig hielt.

Sie waren noch nicht lange in den Bergen, als Larch widerwillig einsehen musste, dass man sich dort unmöglich verstecken konnte. Das Problem war nicht die Kälte, obwohl der Herbst hier so rau war wie der Winter auf dem Anwesen des Lords. Es war auch nicht das Gelände, obwohl das Gestrüpp hart und stachelig war, sie jede Nacht auf dem blanken Fels schliefen und es keinen Platz gab, von dem man sich auch nur vorstellen konnte, dass dort Gemüse oder Getreide wachsen würde. Das Problem waren die Raubtiere. Es verging keine Woche, in der Larch nicht irgendeinen Angriff abwehren musste. Berglöwen, Bären, Wölfe. Riesige Vögel, Greifvögel, deren Spannweite doppelt so breit war wie ein Mann groß. Einige der Tiere verteidigten ihr Revier, alle waren bösartig, und sobald der Winter unbarmherzig über Larch und Immiker hereinbrach, waren alle hungrig. Das Pferd verloren sie eines Tages an zwei Berglöwen.

Nachts wärmte Larch den Jungen unter seinem Mantel im Innern des dornigen Unterschlupfs, den er aus Ästen und Gestrüpp gebaut hatte, und lauschte auf das Geheul, die losgetretenen Steine am Abhang, das Gekreisch, das bedeutete, dass ein Tier ihre Witterung aufgenommen hatte. Beim ersten verräterischen Geräusch schnallte er den schlafenden Jungen in der Trage vor seine Brust. Er entzündete eine Fackel, so hell, wie sein Brennstoffvorrat es erlaubte, und stellte sich vor den Unterschlupf, um den Angriff mit Feuer und Schwert abzuwehren. Manchmal stand er stundenlang dort. Larch bekam nicht viel Schlaf.

Er aß auch nicht viel.

»Du...

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Autor

Kristin Cashore studierte am Center for the Study of Children's Literature in Boston. Ihre Bücher »Die Beschenkte«, »Die Flammende«, »Die Königliche« und »Die Wahrhaftige« schafften sofort den Sprung auf die New-York-Times-Bestsellerliste und wurden vielfach ausgezeichnet.Katharina Diestelmeier studierte nach einer Buchhändlerlehre Germanistik und Hispanistik in Marburg, Santiago de Compostela und Berlin, anschließend arbeitete sie mehrere Jahre als Lektorin. Inzwischen übersetzt sie Kinder- und Jugendliteratur aus dem Englischen und Spanischen, darunter Bücher von Lauren Oliver, E. Lockhart und Stephenie Meyer. Sie lebt mit ihrer Familie in Tübingen.