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Bächle, Gässle, Katzenjammer

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
310 Seiten
Deutsch
Gmeiner Verlagerschienen am09.03.2022
Ein halluzinierender Konditoreichef und eine erschossene Psychotherapeutin! Für die Freiburger Journalistin Katharina Müller, Hauptkommissar Jürgen Weber und Kater Romeo gestalten sich die Tage bis zur Halloween-Nacht aufregender als gedacht. Eine erste Spur führt zu den Patienten der Toten, die offenbar von ihr erpresst wurden. Doch dann taucht ein ermordeter Vampir auf, der dem eigenwilligen Ermittlerteam weitere Rätsel aufgibt.

Ute Wehrle ist gebürtige Freiburgerin und studierte Touristik-Betriebswirtschaft in Heilbronn. Die langjährige Redakteurin einer Tageszeitung arbeitet zwischenzeitlich als freie Autorin und Journalistin. Von ihr sind bereits zahlreiche Krimis erschienen, die in Freiburg, im Schwarzwald und am Bodensee spielen. Daneben hat sie Kurzgeschichten in verschiedenen Anthologien veröffentlicht.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR13,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99
E-BookPDF1 - PDF WatermarkE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextEin halluzinierender Konditoreichef und eine erschossene Psychotherapeutin! Für die Freiburger Journalistin Katharina Müller, Hauptkommissar Jürgen Weber und Kater Romeo gestalten sich die Tage bis zur Halloween-Nacht aufregender als gedacht. Eine erste Spur führt zu den Patienten der Toten, die offenbar von ihr erpresst wurden. Doch dann taucht ein ermordeter Vampir auf, der dem eigenwilligen Ermittlerteam weitere Rätsel aufgibt.

Ute Wehrle ist gebürtige Freiburgerin und studierte Touristik-Betriebswirtschaft in Heilbronn. Die langjährige Redakteurin einer Tageszeitung arbeitet zwischenzeitlich als freie Autorin und Journalistin. Von ihr sind bereits zahlreiche Krimis erschienen, die in Freiburg, im Schwarzwald und am Bodensee spielen. Daneben hat sie Kurzgeschichten in verschiedenen Anthologien veröffentlicht.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783839270462
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum09.03.2022
Seiten310 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.8446165
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Kapitel 7

Sachen gab s. Hauptkommissar Jürgen Weber hatte den Kopf hinter dem »Regio-Kurier« verborgen und las zunehmend belustigt in der Rubrik »Vermischtes« eine Meldung über einen blutbeschmierten Zombie, der bei Rust in eine nächtliche Fahrzeugkontrolle geraten war. Wie sich herausgestellt hatte, handelte es sich bei ihm schlicht um einen Saisonarbeiter, der zu Halloween berufsmäßig Leute im Europa-Park erschreckte, aber ansonsten völlig harmlos war. Weber lachte in sich hinein. Die Gesichter der Kollegen, als sie den Mann aus dem Verkehr zogen, hätte er zu gern gesehen. So viel stand fest: Das nahende Halloween würde die Polizei noch ordentlich auf Trab halten. Weber mochte gar nicht daran denken, wie viele sturzbesoffene Untote und Horror-Clowns wieder auf die Schnapsidee kämen, sich die Zeit mit dem Sprengen von Briefkästen zu vertreiben. Von Saufgelagen mit anschließenden Prügeleien ganz zu schweigen. Man musste ja schon froh und dankbar sein, wenn keiner ein kleines, aber feines Kettensägenmassaker veranstaltete. Nein, die Streifenhörnchen waren echt nicht zu beneiden.

Weber verschränkte die Hände hinter dem Kopf und lehnte sich entspannt zurück. Zum Glück hielt sich der Stress bei ihm momentan in Grenzen. Gerade so, als hätte Freiburgs Verbrecherwelt beschlossen, eine kurze Atempause einzulegen, was weiß Gott selten genug vorkam.

Ihm kam das sehr gelegen, denn er wollte heute pünktlich Feierabend machen. In ein paar Tagen würde seine Ehefrau Simone von Sizilien, wo sie angehenden da Vincis Malkurse gab, zurückkommen und er hatte es sich in den Kopf gesetzt, sie mit einem neuen Schuhschrank zu überraschen, den sie sich schon lange gewünscht hatte. Die Sache hatte nur einen kleinen Haken: Die Einzelteile desselben lagerten immer noch originalverpackt im Hausflur und warteten darauf, von ihm zusammengebaut zu werden. Und genau dieser Herausforderung wollte er sich heute Abend stellen.

Just in dem Moment, als er nach seiner Kaffeetasse greifen wollte, klingelte das Telefon. Weber seufzte. Das war s dann wohl mit dem gemütlichen Morgen. Aber schließlich wurde er nicht fürs Kaffeetrinken und Zeitunglesen bezahlt. Leider.

Er nahm den Hörer ab.

»Hab ich Sie richtig verstanden? Sie sind bei einer Tierrettungsaktion auf eine Leiche gestoßen?«, fasste er kurz darauf verdattert zusammen. »Und Sie sind sich sicher, dass Sie bei mir richtig sind? Aha, verstehe. - Wo?« Weber notierte sich die Adresse. »Alles klar. Bitte bleiben Sie, wo Sie sind, und rühren Sie nichts an. Wir sind schon unterwegs.«

»Was hat dir denn die Petersilie verhagelt? Du ziehst ein Gesicht, als hätte dir jemand Essig in den Kaffee geschüttet.« Webers Kollege Jens Bösch streckte gut gelaunt seinen Kopf ins Büro.

Der Hauptkommissar schaute ihn mit unbewegter Miene an. »Die Abteilung eins der Freiburger Feuerwehr hat sich soeben gemeldet. Die hat eine unangenehme Überraschung erlebt, als sie eine Katze von einem Baum geholt hat.«

»Und was hat das mit der Kripo zu tun?«, erkundigte sich Bösch. »Hat sich das Tier zur Wehr gesetzt und jemanden verletzt?« Er lachte meckernd.

»Mehr, als du denkst. Bei der Rettungsaktion wurde eine weibliche Leiche entdeckt«, erwiderte Weber stirnrunzelnd.

»Auf dem Baum?«, fragte Jens Bösch irritiert. Obwohl er schon länger seine Nächte nicht mehr mit Computerspielen totschlug, seit er mit seiner Freundin Caro zusammen war, brauchte er morgens immer noch eine gewisse Anlaufzeit, bis sein Gehirn reibungslos funktionierte.

Weber stürzte seinen Kaffee hinunter, stand auf und griff nach seiner Lederjacke, die über seinem Stuhl hing.

»Himmel, du kannst vielleicht Fragen stellen. Die Frau liegt tot in einer Wohnung und hat ein Loch in der Stirn. Mehr weiß ich selbst noch nicht, deswegen fahren wir ja auch gleich hin. Gibst du Frau Reich Bescheid?«

Erst jetzt fiel Weber auf, dass er die Kollegin noch gar nicht gesehen hatte. Normalerweise war sie die Erste, die morgens das Büro betrat, daran hatten auch ihre Mutterfreuden nichts geändert. Im Gegenteil: Obwohl sie ihren kleinen Sohn heiß und innig liebte, wurde Weber das Gefühl nicht los, dass sie manchmal förmlich ins Büro flüchtete, um dem trauten Familienleben zu entkommen. Eine Reaktion, die er sonst nur von männlichen Kollegen kannte.

»Tina hat heute frei, hast du das vergessen?«, wurde er von Jens Bösch aufgeklärt. »Jacob feiert mit drei Kumpels aus der Kinderkrippe seinen zweiten Geburtstag.«

»Na, das wird ja ein rauschendes Fest geben. Bestimmt hat unsere Kollegin jede Menge pädagogisch wertvoller Spiele für die kleinen Gäste vorbereitet«, meinte der Hauptkommissar. »Am Ende liest sie ihnen noch das Strafgesetzbuch vor.« Die ehrgeizige Kommissarin war nicht gerade als ausgelassener Spaßvogel bekannt.

»Keine Sorge, soweit ich weiß, hat sie was von Schokomuffins und Topfschlagen erwähnt. Soll ich die KTU informieren, dass es Arbeit für sie gibt?« Da sich Böschs Frage eindeutig nicht auf die Geburtstagsparty von Tina Reichs Sprössling bezog, nickte Weber. »Mach das, ich warte auf dem Parkplatz auf dich. Aber ich fahre, damit das klar ist. Wir wollen doch nicht, dass der Dienstwagen schon wieder in die Werkstatt muss, oder?«

Jens Bösch, dessen Parkkünste dem Audi erst kürzlich eine ordentliche Schramme an der Beifahrertür und ihm selbst jede Menge Hohn und Spott aus dem Kollegenkreis eingebracht hatten, ließ die Bemerkung des Hauptkommissars unkommentiert über sich ergehen.

Keine 15 Minuten später stellte Weber das frisch lackierte Auto auf einem Parkplatz in der Oberen Wiehre ab. Obwohl es zwischenzeitlich leicht nieselte, hatte sich vor dem Haus, auf das er mit Jens Bösch zueilte, eine kleine Menschenansammlung gebildet, die aufgeregt miteinander tuschelte. Vier Männer in Uniform lehnten mit ernsten Gesichtern an einem Löschfahrzeug der Freiburger Feuerwehr. Einer von ihnen hielt eine schwarze Katze im Arm und sprach beruhigend auf sie ein.

»Ich sag s ja immer. Wenn ich am helllichten Tag einen Herzinfarkt mitten in der Fußgängerzone kriegen würde, würde das kein Schwein interessieren. Aber kaum geht es um einen Stubentiger, spielen alle verrückt.« Jens Bösch tippte sich angesichts der Schaulustigen an die Stirn.

»Vernehme ich da einen gewissen Neid in deiner Stimme?« Bevor Bösch auf Webers Bemerkung reagieren konnte, kam ein untersetzter Feuerwehrmann auf sie zu. »Haben wir vorhin miteinander telefoniert?« Als Weber nickte, deutete er mit dem Finger auf das dritte Stockwerk.

»Da haben wir sie gefunden. Nichts mehr zu machen.« Er sah ziemlich blass aus und das Sprechen fiel ihm schwer.

Sein semmelblonder Kollege, der die Katze immer noch fest an sich gepresst hielt, gesellte sich dazu. »Verdammt, da denkt man sich nichts Böses und dann so was.« Auch er wirkte sichtlich mitgenommen. »Eigentlich waren wir wegen eines Alarms in der Dreikönigstraße ausgerückt. Keine große Sache, ein Student hatte eine Pizza im Ofen vergessen. Doch wie es der Zufall so will, kommt keine Minute später die nächste Alarmierung, dass ganz in der Nähe eine hilflose Katze im Baum festsitzt. Sie können sich nicht vorstellen, was der Kleine für ein Spektakel abgezogen hat. Als würde man ihm bei lebendigem Leib das Fell abziehen. Der muss richtig Panik gekriegt haben, nachdem er gemerkt hat, dass er es nicht mehr allein runterschafft. Armes Kerlchen.«

»Ihr Mitgefühl in allen Ehren. Aber könnten wir vielleicht aufs Wesentliche kommen«, ermahnte ihn Weber. Sein Blick fiel auf die Katze.

»Sorry, ich bin total neben der Spur«, entschuldigte sich der Semmelblonde und wurde rot. »Jedenfalls haben wir die Drehleiter ausgefahren, ich bin hoch und hab mir den Kater unter den Arm geklemmt. Dabei habe ich durch die Balkontür geschaut. Und da lag sie auf dem Boden.« Er schluckte trocken. »Erst wollte ich ja die Balkontür einschlagen, ich wusste ja nicht, ob sie noch lebt. Doch nachdem ich die Schusswunde gesehen habe â¦« Er räusperte sich mehrfach. »Am besten, Sie machen sich selbst ein Bild. Hören Sie mir eigentlich zu?« Dem Semmelblonden war aufgefallen, dass Weber den Kater immer noch mit zusammengekniffenen Augen anstarrte.

Aus heiterem Himmel stürzte eine Frau mit hennaroten Haaren und einem violetten Poncho auf sie zu und packte den Hauptkommissar am Arm. »Herr Weber, was machen Sie denn hier? Und die Feuerwehr? Und was ist mit Romeo? Ist er verletzt?«

Es war Magdalena Schulze-Kerkeling, Katharinas überspannte Nachbarin. Bei ihrem Anblick begann der Kater, heftig zu zappeln, sodass ihn der Semmelblonde kaum noch halten konnte.

Himmel, die hatte ihm zu seinem Glück noch gefehlt. Unsanft schüttelte Weber ihre Hand ab. »Keine Sorge, dem Kater geht es prächtig. Aber er hat die Feuerwehr grundlos alarmiert, weil ihm langweilig war«, fertigte er sie patzig ab. »Und weil das eine Straftat ist, nehme ich ihn auf der Stelle fest.« Obwohl Magdalena Schulze-Kerkeling normalerweise für Webers Sarkasmus völlig unempfänglich war, merkte selbst sie, dass er sie auf den Arm nahm und nicht gewillt war, ihre Neugierde zu befriedigen.

»Man wird ja wohl noch fragen dürfen.« Beleidigt schnappte sie nach Luft und zog schmollend davon.

»Sollten wir uns allmählich nicht mal den Tatort vornehmen?«, schlug Bösch vor. »Die KTU müsste eigentlich jeden Moment da sein.«

Weber nickte. »Wenn möglich ohne Publikum«, fügte er hinzu. »Warten Sie, das übernehme ich.« Der Semmelblonde setzte den Kater vorsichtig auf den Boden und baute sich vor den Gaffern auf. »So, meine Herrschaften,...

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