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Verführung

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am06.12.2021
Sie will die neue Lady Ravenwood werden, doch dazu muss sie sich erst einen Weg in das Herz des geheimnisvollen Earls bahnen ...
England, 19. Jahrhundert: Julian, der Earl von Ravenwood, ist bekannt für sein unberechenbares Temperament, aber auch für seinen mysteriösen dunklen Zauber, mit dem er schon so manche Frau ins Unglück gestürzt hat. Die junge Sophy Dorring weiß, worauf sie sich einläßt, als sie beschließt, die neue Lady Ravenwood zu werden. Doch sie hat sich eines in den Kopf gesetzt: Sie will die Liebe und die Leidenschaft wecken, die unter Julians grausamer Schale schlummern ...
Leidenschaftlich, atmosphärisch und spannend bis zur letzten Seite - perfekter Schmökerstoff für alle Fans der Erfolgsserie »Bridgerton«!

Amanda Quick ist das Pseudonym der erfolgreichen, vielfach preisgekrönten Autorin Jayne Ann Krentz. Krentz hat Geschichte und Literaturwissenschaften studiert und lange als Bibliothekarin gearbeitet, bevor sie ihr Talent zum Schreiben entdeckte. Sie ist verheiratet und lebt in Seattle.
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Produkt

KlappentextSie will die neue Lady Ravenwood werden, doch dazu muss sie sich erst einen Weg in das Herz des geheimnisvollen Earls bahnen ...
England, 19. Jahrhundert: Julian, der Earl von Ravenwood, ist bekannt für sein unberechenbares Temperament, aber auch für seinen mysteriösen dunklen Zauber, mit dem er schon so manche Frau ins Unglück gestürzt hat. Die junge Sophy Dorring weiß, worauf sie sich einläßt, als sie beschließt, die neue Lady Ravenwood zu werden. Doch sie hat sich eines in den Kopf gesetzt: Sie will die Liebe und die Leidenschaft wecken, die unter Julians grausamer Schale schlummern ...
Leidenschaftlich, atmosphärisch und spannend bis zur letzten Seite - perfekter Schmökerstoff für alle Fans der Erfolgsserie »Bridgerton«!

Amanda Quick ist das Pseudonym der erfolgreichen, vielfach preisgekrönten Autorin Jayne Ann Krentz. Krentz hat Geschichte und Literaturwissenschaften studiert und lange als Bibliothekarin gearbeitet, bevor sie ihr Talent zum Schreiben entdeckte. Sie ist verheiratet und lebt in Seattle.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641291242
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum06.12.2021
SpracheDeutsch
Dateigrösse3719 Kbytes
Artikel-Nr.8448019
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Eins

Julian Richard Sinclair Earl von Ravenwood traute seinen Ohren nicht. Soeben war sein offizieller Heiratsantrag abgelehnt worden. Das war doch wirklich unfassbar. Was bildete sich diese Lady überhaupt ein, fragte er sich wutentbrannt. Leider konnte er ihr diese Frage nicht selbst stellen. Die Lady hatte es vorgezogen, nicht zu erscheinen, und es ihrem sehr verlegenen Großvater überlassen, Julians großzügiges Angebot abzulehnen.

»Hol´s der Teufel, Ravenwood, mir gefällt das genauso wenig wie Euch. Die Sache ist, das Mädchen ist leider kein Kind mehr«, erklärte ihm Lord Dorring niedergeschlagen. »War mal ein ganz liebes Ding. Immer brav. Aber jetzt ist sie dreiundzwanzig, und im Lauf der letzten Jahre ist sie ziemlich eigensinnig geworden. Verflixt lästig manchmal, aber so ist es nun mal. Kann sie nicht mehr einfach rumkommandieren.«

»Ich weiß sehr wohl, wie alt sie ist«, sagte Julian trocken. »Ich war der Annahme, dass sie gerade deshalb ein vernünftiges gefügiges weibliches Wesen wäre.«

»Oh, das ist sie auch«, stammelte Lord Dorring. »Auf jeden Fall. Wollte nichts Gegenteiliges andeuten. Sie ist keine alberne junge Gans, kriegt auch keine hysterischen Anfälle oder so was.« Sein ohnehin recht rotes Gesicht mit den dicken Koteletten wurde vor Verlegenheit noch röter. »Normalerweise ist sie sehr umgänglich. Sehr gutmütig. Ein Ausbund weiblicher Demut und Grazie.«

»Weibliche Demut und Grazie, soso«, wiederholte Julian langsam.

Lord Dorring war sichtlich erleichtert. »Genau, Mylord. Weibliche Demut und Grazie. Eine große Stütze ihrer Großmutter seit dem Tod unseres jüngsten Sohnes und seiner Frau vor ein paar Jahren. Sophys Eltern sind auf See verschollen, seit dem Jahr, in dem sie siebzehn wurde, müsst Ihr wissen. Sie und ihre Schwester sind dann zu uns gezogen. Ihr erinnert Euch sicher noch.« Lord Dorring räusperte sich. »Oder vielleicht doch nicht. Ihr wart zu der Zeit mit ... äh, anderen Dingen beschäftigt.«

Die anderen Dinge waren eine recht höfliche Umschreibung dafür, dass er damals hilflos im Netz einer schönen Hexe namens Elizabeth zappelte, dachte Julian. »Wenn Eure Enkelin tatsächlich ein solcher Ausbund aller erstrebenswerter Tugenden ist, Dorring, wieso habt Ihr dann Probleme, sie zu überreden, meinen Antrag anzunehmen?«

»Die Schuld trifft mich allein, das behauptet zumindest ihre Großmutter.« Lord Dorring zog traurig seine buschigen Augenbrauen zusammen. »Ich fürchte, ich habe ihr gestattet, sehr viel zu lesen. Und, wie man mir sagt, lauter falsche Sachen. Aber Sophy lässt sich nicht so einfach vorschreiben, was sie lesen soll, wisst Ihr. Ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendein Mann das zuwege bringt. Noch etwas Wein, Ravenwood?«

»Danke. Ich glaube, ich könnte noch ein Glas vertragen.« Julian warf einen Blick auf seinen puterroten Gastgeber und zwang sich, ruhig zu bleiben. »Ich muss gestehen, ich begreife nicht ganz, Dorring. Was haben denn Sophys Lesegewohnheiten mit dieser Sache zu tun?«

»Ich fürchte, ich hab mich nicht immer darum gekümmert, was sie liest«, murmelte Lord Dorring und kippte seinen Wein hinunter. »Junge Frauen kriegen den Kopf voller Flausen, wenn man nicht aufpasst, was sie lesen. Aber nach dem Tod ihrer Schwester vor drei Jahren, wollte ich mit Sophy nicht allzu streng sein. Ihre Großmutter und ich haben sie recht gern. Sie ist wirklich ein vernünftiges Mädel. Weiß nicht, wie sie dazu kommt, Euch abzulehnen. Bin mir sicher, sie würde ihre Meinung ändern, wenn sie ein bisschen mehr Zeit hätte.«

»Zeit?« Ravenwood hatte größte Mühe, nicht allzu sarkastisch zu klingen.

»Ihr müsst zugeben, Ihr habt die Sache etwas überstürzt. Sogar meine Frau sagt das. Hier draußen auf dem Land gehen wir solche Sachen langsamer an. Die Stadtsitten sind uns fremd, wisst Ihr. Und Frauen, sogar vernünftige Frauen, haben diese romantischen Vorstellungen, wie ein Mann so etwas machen sollte.« Lord Dorring warf seinem Gast einen hoffnungsvollen Blick zu. »Wenn Ihr ihr vielleicht noch ein paar Tage Bedenkzeit gebt, damit sie sich Euren Antrag überlegen kann?«

»Ich möchte persönlich mit Miss Dorring sprechen«, sagte Julian.

»Dachte, ich hätte Euch das erklärt. Geht im Augenblick nicht. Ist beim Reiten. Besucht mittwochs immer Old Bess.«

»Das ist mir bekannt. Sie wurde unterrichtet, dass ich um drei Uhr vorsprechen würde, nehme ich doch an.«

Lord Dorring räusperte sich erneut. »Ich, äh, habe es, glaub ich, erwähnt. Hat es sicher vergessen. Ihr wisst doch, wie junge Frauen so sind.« Er warf einen Blick auf die Uhr. »Sollte um halb fünf zurück sein.«

»Leider kann ich nicht warten.« Julian stellte sein Glas ab und erhob sich. »Ihr dürft Eurer Enkelin mitteilen, dass ich kein geduldiger Mann bin. Ich hatte gehofft, diese Heiratsgeschichte heute regeln zu können.«

»Ich glaube, sie betrachtet sie als geregelt, Mylord«, sagte Lord Dorring traurig.

»Ich werde morgen um dieselbe Zeit noch einmal vorsprechen. Und ich wäre Euch sehr dankbar, Dorring, wenn Ihr die Güte hättet, sie an ihre Verabredung zu erinnern. Ich habe vor, sie unter vier Augen zu sprechen, bevor die Sache endgültig entschieden ist.«

»Selbstverständlich, aber natürlich, Ravenwood. Aber ich muss Euch darauf hinweisen, dass es immer schwer ist, im Voraus zu wissen, wo Sophy gerade sein wird. Wie ich schon sagte, sie ist manchmal ein bisschen eigensinnig.«

»Dann erwarte ich, dass Ihr Euren Willen auch einmal durchsetzt. Sie ist Eure Enkelin. Wenn sie die Kandare braucht, dann gebt sie ihr in Gottes Namen.«

»Gütiger Gott«, stöhnte Dorring. »Wenn das nur immer so einfach wäre.«

Julian schritt durch die Tür der kleinen, schäbigen Bibliothek hinaus in den schmalen, dunklen Gang. Der Butler, dessen Uniform genau in die Atmosphäre verblichenen Glanzes des alten Herrenhauses passte, reichte ihm seinen Zylinder und seine Handschuhe.

Julian verabschiedete sich mit einem knappen Kopfnicken und drängte sich an dem in Ehren ergrauten Faktotum vorbei. Die Absätze seiner glänzenden Stiefel dröhnten auf dem Steinboden. Er bereute bereits die Zeit, die er damit vergeudet hatte, sich für diesen unproduktiven Besuch förmlich zu kleiden.

Sogar eine seiner Kutschen hatte er zu dieser Gelegenheit vorfahren lassen. Er hätte genauso gut nach Chesley Court reiten können, anstatt sich die Mühe zu machen, dem Besuch offiziellen Charakter zu geben. Zu Pferd hätte er wenigstens auf dem Heimweg noch bei einigen seiner Pächter vorbeischauen und ein paar geschäftliche Dinge erledigen können. So wäre zumindest nicht der ganze Nachmittag vergeudet gewesen.

»Zum Abbey«, befahl er, als ihm der Kutschenschlag geöffnet wurde. Der Kutscher in seiner grün-goldenen Ravenwood-Livree tippte sich kurz an den Hut.

Kaum war die Tür geschlossen, jagten die herrlichen beiden Grauschimmel auf einen kleinen Peitschenschnalzer los. Der Kutscher kannte seinen Herrn nur zu gut. Der Earl von Ravenwood war heute Nachmittag nicht in der Stimmung für eine gemächliche Fahrt über die Landstraßen.

Julian lehnte sich in die Kissen zurück, streckte seine langen Beine aus, verschränkte die Arme und versuchte, seine Ungeduld zu zähmen. Keine leichte Aufgabe.

Er hatte nicht im Traum daran gedacht, dass sein Heiratsantrag abgelehnt werden könnte. Ein besseres Angebot würde Miss Sophy Dorring nie im Leben kriegen, und alle Beteiligten wussten das. Ihre Großeltern waren sich dieser Tatsache sicher nur allzu bewusst.

Lord Dorring und seine Frau waren fast in Ohnmacht gefallen, als Julian vor ein paar Tagen um die Hand ihrer Enkelin angehalten hatte. In ihren Augen war Sophy bereits viel zu alt, um noch auf eine so gute Partie hoffen zu können. Julians Antrag war ein Geschenk des Himmels.

Julians Mund verzog sich zu einem sarkastischen Grinsen bei dem Gedanken an die Szene, die es sicher gegeben hatte, als Sophy ihren Großeltern mitteilte, dass sie an der Heirat nicht interessiert wäre. Lord Dorring war sicher wie immer ratlos, und seine Gemahlin hatte bestimmt einen Schwächeanfall erlitten. Die Enkelin mit den bedauernswerten Lesegewohnheiten war mühelos als Siegerin aus diesem Scharmützel hervorgegangen.

Die eigentliche Frage war aber, warum die alberne Gans überhaupt so darauf erpicht war, die Schlacht zu gewinnen. Von Rechts wegen hätte sie Julians Angebot in Freudentaumel versetzen sollen. Er war schließlich und endlich bereit, sie zur Gräfin von Ravenwood von Ravenwood Abbey zu machen. Ein dreiundzwanzig Jahre altes Fräulein von bestenfalls passablem Aussehen, das auf dem Land aufgewachsen war, konnte sich, weiß Gott, keine bessere Partie erhoffen. Julian fragte sich kurz, was für Bücher Sophy wohl gelesen hatte, schob den Gedanken aber rasch wieder beiseite, ihre Bücherwahl war sicher nicht das Problem.

Das Problem war wohl eher der Hang ihres Großvaters, sein verwaistes Enkelkind zu verwöhnen. Frauen waren sehr geschickt, wenn es um das Ausnutzen schwacher Männer ging.

Möglicherweise spielte auch ihr Alter eine Rolle. Anfangs hatte Julian ihr Alter als Vorteil betrachtet. Er hatte bereits eine junge, unbezähmbare Ehefrau hinter sich, und eine war in der Tat genug. Er hatte genug Szenen, Wutanfälle und hysterische Ausbrüche von Elizabeth erlebt, sie reichten für ein ganzes Leben. Er hatte geglaubt, eine ältere Frau wäre vernünftiger und weniger anspruchsvoll, schlicht gesagt, einfach dankbarer.

Das Mädchen hatte natürlich hier auf dem Land keine allzu großen Chancen gehabt, ermahnte sich Julian. In der Stadt...

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Autor

Amanda Quick ist das Pseudonym der erfolgreichen, vielfach preisgekrönten Autorin Jayne Ann Krentz. Krentz hat Geschichte und Literaturwissenschaften studiert und lange als Bibliothekarin gearbeitet, bevor sie ihr Talent zum Schreiben entdeckte. Sie ist verheiratet und lebt in Seattle.