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Sing to me: Wildchild

tolino mediaerschienen am01.07.2021
»Would you say yes? If you had one chance in your life, take it and never think twice. You'll never will know, what would be the best. Would you say yes?« Maxine ist siebzehn Jahre alt, Schülerin. Sie führt ein ganz normales Teenager-Leben. Doch ihre Familie ist ein wenig anders. Statt die Ferien auf dem Reiterhof zu verbringen, steht sie hinter Bassboxen auf Metal-Konzerten und schaut ihrem Vater dabei zu, wie er die Menge zum Toben bringt. Ihr wird schnell klar: Das will sie auch! Sie will ein Rockstar werden, genau wie Jaakko Salmela. Der Flyer einer Casting-Show kommt ihr gerade recht und sie bewirbt sich, obwohl sie genau weiß, was ihr Vater von einer Karriere dieser Art hält. Seine Vorschläge dauern ihr viel zu lange. Schneller als sie denken kann befindet sich die talentierte junge Frau in einer Casting-Maschinerie. Und als ihr dann auch noch ein Dutzend geheimnisvoller Pillen aus Jaakkos Taschen entgegenfallen, verliert die schillernde Welt der Musik ganz schnell ihren Glanz. Dies ist der zweite Teil der Sing to me - Reihe. Der Roman ist in sich abgeschlossen. Für ein umfassendes Leseerlebnis empfiehlt es sich allerdings, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen. Band 1: Sing to me: Wicked Love Band 2: Sing to me: Wildchild Band 3: Sing to me: Sad but true

Danara DeVries ist das Pseudonym einer nerdigen Mutter von zwei Nachwuchs-Nerds und der Ehefrau eines Ober-Nerds. Zusammen begeistern sie sich in trauter Nerdigkeit für alles, was auch nur im Entferntesten mit Fantasy, Mystik und Science Fiction zu tun hat.
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Verfügbare Formate
Book on DemandKartoniert, Paperback
EUR14,99

Produkt

Klappentext»Would you say yes? If you had one chance in your life, take it and never think twice. You'll never will know, what would be the best. Would you say yes?« Maxine ist siebzehn Jahre alt, Schülerin. Sie führt ein ganz normales Teenager-Leben. Doch ihre Familie ist ein wenig anders. Statt die Ferien auf dem Reiterhof zu verbringen, steht sie hinter Bassboxen auf Metal-Konzerten und schaut ihrem Vater dabei zu, wie er die Menge zum Toben bringt. Ihr wird schnell klar: Das will sie auch! Sie will ein Rockstar werden, genau wie Jaakko Salmela. Der Flyer einer Casting-Show kommt ihr gerade recht und sie bewirbt sich, obwohl sie genau weiß, was ihr Vater von einer Karriere dieser Art hält. Seine Vorschläge dauern ihr viel zu lange. Schneller als sie denken kann befindet sich die talentierte junge Frau in einer Casting-Maschinerie. Und als ihr dann auch noch ein Dutzend geheimnisvoller Pillen aus Jaakkos Taschen entgegenfallen, verliert die schillernde Welt der Musik ganz schnell ihren Glanz. Dies ist der zweite Teil der Sing to me - Reihe. Der Roman ist in sich abgeschlossen. Für ein umfassendes Leseerlebnis empfiehlt es sich allerdings, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen. Band 1: Sing to me: Wicked Love Band 2: Sing to me: Wildchild Band 3: Sing to me: Sad but true

Danara DeVries ist das Pseudonym einer nerdigen Mutter von zwei Nachwuchs-Nerds und der Ehefrau eines Ober-Nerds. Zusammen begeistern sie sich in trauter Nerdigkeit für alles, was auch nur im Entferntesten mit Fantasy, Mystik und Science Fiction zu tun hat.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783754624234
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum01.07.2021
Seiten350 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2896
Artikel-Nr.8559620
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


[Zwölf Monate zuvor]

 

»Max!«, ruft meine Schwester über den Lärm hinweg und zieht mich aufgeregt hinter sich her. »Beeil dich! Sie sind gleich dran!«

Lachend lasse ich mich von ihr mitziehen. Malin stürmt die scheppernde Metalltreppe hinter dem Bühnenaufgang hinauf, vorbei an der Security. Die drei muskelbepackten Sicherheitsleute stehen am oberen Ende der Treppe und mustern sie kritisch. »Wir gehören zu Moonstuck«, rufe ich ihnen zu, während ich meine Schwester festhalte und mein grünes Armband hochhalte. Malin gibt ein mauliges Geräusch von sich, doch wir müssen uns zumindest kurz ausweisen, eh wir den Backstage-Bereich betreten dürfen.

»Familie?«, fragt einer der Kerle und schiebt seine Sonnenbrille auf die Nasenspitze. »Salmela?«

Ich grinse verschämt und denke an meine Haare. In der Regel brauche ich auf solchen Konzerten nicht einmal das grüne Armband, dass mich als VIP ausweist. Es reicht meine Haarfarbe! Verlegen weiche ich den Blicken der Security aus und lasse mich von Malin mitziehen.

Meiner kleinen Schwester passiert so etwas nicht. Wir haben unterschiedliche Väter. Meine - unsere - Familie ist anders; ein wenig kompliziert, verstörend kompliziert. Während mein leiblicher Vater sich gerade auf das anstehende Konzert seiner Band vorbereitet, ist Malins Vater vor zwei Jahren gestorben. Seitdem dürfen wir statt einem langweiligen Kleinstadt-Leben ab und zu den Showrummel genießen. Den Lärm der Fans und die harten Gitarrenriffs der Band, die vor Moonstuck aufspielt, höre ich praktisch nicht mehr. Ich war schon so oft hinter einer Bühne, dass ich die Geräusche kaum noch wahrnehme.

 

***

 

»Ich hasse Festivals«, knurrt Jaakko zur Begrüßung, als wir ihn und Mom erreichen. Er fasst seine langen blonden Haare zusammen, hebt sie an und dreht sich einmal im Kreis, damit der Tontechniker ihm beim Umschnallen seiner Bassgitarre behilflich sein kann.

»Hey, Mädels!«, begrüßt uns der Techniker und befestigt ein kleines Kästchen an Jaakkos Oberschenkel, in das er eine Menge Cinchstecker steckt, die an Jaakkos Bein hinauf bis zum Gürtel führen.

»Der Dreck, die vielen Leute, keine gescheite Security, nirgendwo eine Klimaanlage und Sauerstoff ist in einem Umkreis von einhundert Metern ein Fremdwort!«, mault Jaakko und verzieht wehleidig das Gesicht. »Und dann diese Hektik! Eine Band nach der anderen; wie am Fließband ...«

»Und keine Zeit, herumzutrödeln, ne? Einfach mal 'ne halbe Stunde später auf der Bühne sein - wen juckt das schon?« Mom taucht neben ihm auf, stellt sich auf die Zehenspitzen und gibt ihm einen Kuss auf die Nase.

Jaakko schnaubt verächtlich. Das hat Moonstuck auf ihren eigenen Konzerten öfters mal drauf, sodass die Verspätung fast schon zum Markenzeichen wird. Dreißig Minuten sind gar nichts. Dafür wird ihr Programm aber auch nicht blind heruntergespult. Sie geben zwei Stunden Vollgas inklusive einer saftigen Zugabe.

»Nur noch heute Abend. Ab morgen haben wir vierzehn Tage nur für uns«, tröstet ihn meine Mutter.

Mom erlaubt uns nicht oft, bei Jaakkos Gigs dabei zu sein, doch da wir morgen in aller Frühe nach Italien wollen und es das Abschluss-Konzert des Festivals ist, dürfen wir dabei sein.

Es sind Herbstferien. Meine letzten richtigen Ferien, bevor der Lernstress nächstes Jahr losgeht. In ein paar Monaten mache ich Abitur und dann ... ja, was dann? Eigentlich sollte ich zu Hause sitzen und lernen, aber Mom meinte, dass ich das genauso gut in Italien am Strand machen kann.

Wir brauchen dringend Urlaub, allen voran Jaakko. Er wirkt extrem genervt. Die letzten Monate waren anstrengend und wir haben ihn praktisch seit dem Jahreswechsel nicht mehr gesehen. Welttournee wegen des neuen Albums: Die Jungs und Merja - die Sängerin von Moonstuck - waren die Wintermonate in Südamerika unterwegs. Im Frühjahr haben sie das Release des neuen Albums vorbereitet und über den Sommer treten sie auf Festivals auf und im Herbst wird durch Europa getourt. Die Herbstferien sind bis Ende des Jahres unsere einzige gemeinsame Zeit.

In den vergangenen zwei Jahren ist Moonstuck die Erfolgsleiter stetig nach oben geklettert, was nicht zuletzt Jaakkos medialer Präsenz und seinen guten Sprachkenntnissen zu verdanken ist. Merja ist zwar stets dabei, wenn Moonstuck die Werbetrommel rührt, aber sie spricht nur wenig Deutsch und verständigt sich hauptsächlich in Englisch. Dazu schlug das neue Album Heaven´s Fall ein wie eine Bombe, was dazu führte, dass die Band sogar Headliner eines Festivals in Polen wurde: Metal Mania hat in der Regel knapp fünfzigtausend Besucher, aber als Hauptakt aufzutreten ist durchaus etwas Besonderes und bedeutet zusätzlichen Stress für die Band und alle Beteiligten.

Mom wirkt besorgt. Überhaupt scheint sie parallel zu Moonstucks Erfolg bekümmerter zu werden. Ich glaube, sie befürchtet, der zunehmende Ruhm der Band könnte sich negativ auf Jaakkos Alkoholsucht auswirken. Er ist zwar seit Jahren trocken, doch der Stress könnte dazu führen, dass er rückfällig wird. Ständig ist sie bekümmert.

So auch jetzt. Sie betrachtet ihn eindringlich, die Sorgen stehen ihr ins Gesicht geschrieben. Doch als er den Kopf schüttelt und ihr mit einem Lächeln versichert, dass er alles im Griff hat, erwidert sie seinen Blick und nickt. Es wirkt aufgesetzt und dient womöglich nur dazu, sich selbst etwas vorzumachen.

Ihre Augen huschen zu mir. Mit einem Lächeln versuche ich, sie zu beruhigen. Das tue ich immer, wenn sie nervös ist. Sie hat schon mehrmals angemerkt, dass er sich zu viel zumutet. Deshalb auch der Urlaub. »Ihr solltet kürzertreten«, merkt Mom an.

Jaakko atmet tief durch. »Kein Problem, ich schaffe das schon.« Er beugt sich vor und drückt ihr einen Kuss auf den Mund.

Mom rollt mit den Augen. »Urlaub, morgen. Dann ist erst einmal Schluss mit dem Stress.«

»Yes, Ma´am!« Er salutiert vor ihr und schlägt die Hacken seiner schweren Bikerstiefel zusammen, allerdings ohne dabei die Haare loszulassen. Der Techniker beschwert sich murrend über die Störung. »Tschuldigung, ich halte ja schon still!«

»Wäre besser so, ich muss Jesse auch noch verkabeln.« Nur wenige Sekunden später erhebt Chips sich. »Soweit fertig. Ich hole nur noch schnell deinen Bass.«

Jaakko lässt die Haare sinken und atmet noch einmal tief durch. Gleich geht es los. Mein Magen zieht sich vor Aufregung zusammen und ich tripple unruhig hin und her. Meine Nerven kribbeln. Doch nicht bei Jaakko. Er wirkt völlig entspannt, schnappt sich Malin und wirbelt sie herum. Sie lacht und quiekt und zappelt so lange, bis Chips mit zusammengepressten Zähnen droht, Jaakkos Gitarre, die er inzwischen aus der gepolsterten Transportkiste geholt hat, fallenzulassen.

Jaakko rollt mit den Augen, gibt aber nach. Doch bevor er den Bass entgegennimmt, umarmt er erst meine Mom und dann mich. »Drückt mir die Daumen«, murmelt er. »Wird schon schiefgehen.«

Ich schnaube belustigt. Gar nichts wird schiefgehen. Er fühlt sich dort draußen zu Hause, die Bühne und die Musik sind sein Leben und sobald er vor die Menge tritt, vergisst er alles um sich herum. Doch die Familie - wir - bedeuten ihm genauso viel, wie sich in den letzten Jahren herauskristallisiert hat. Und der Spagat zwischen seiner Karriere und uns ist eine ständige Herausforderung.

»Fünf Minuten, dann seid ihr dran.« Chips nickt uns zu und verschwindet, um Jesse beim Anlegen seiner Technik behilflich zu sein.

Die Vorgruppe hat gute Arbeit geleistet. Die Menge tobt und fiebert Moonstuck entgegen. Jaakko geht nervös auf und ab und hat fast einen Trampelpfad in den Boden getreten. Jetzt, kurz bevor es losgeht, ist er doch ein bisschen aufgeregt. »Ihr müsst nicht hier herumstehen«, wirft er bei der nächsten Kehrtwende ein und deutet auf einen Vorbau seitlich der Bühne, von wo aus man einen guten Blick auf die spielende Band hat. »Ihr könnt dort oben in der VIP-Lounge stehen und von dort aus alles beobachten und die Stimmung aufsaugen.«

Mom will schon losziehen, aber ich halte sie zurück. »Nein, hier unten ist es viel besser«, widerspreche ich und linse am Vorhang vorbei auf die Bühne, wo die Vorgruppe gerade ihre letzte Zugabe gibt. Es ist schon laut, aber nicht so laut, dass man sich nicht unterhalten könnte. Immerhin stehen wir hinter den Lautsprechern, die den Klang in Richtung Publikum abgeben. »Hier spürt man es viel besser als dort oben.«

Jaakko grinst. »Geil, was?«

»Absolut.« Ich gestehe mir selbst ein, dass ich schon ein wenig neidisch bin. Ich will auch auf der Bühne stehen und zu einer Zugabe nach der anderen aufgefordert werden.

Jesse erscheint von links, die Lead-Gitarre baumelt salopp an seiner Schulter. »Bereit?«, fragt er an Jaakko gewandt. Dieser holt tief Luft, schnappt sich seinen Bass und stellt sich direkt hinter den Vorhang. Er wird als Erster die Bühne betreten.

Der Eröffnungssong beginnt mit einem Bass-Solo, bevor Matti die Melodie mit dem Schlagzeug aufnimmt. Daraufhin folgen die anderen Bandmitglieder. Jesse steigt mit seiner Lead-Gitarre ein und Tenho untermalt die Gitarrenriffs mit melodischen Keyboardklängen. Erst wenn der Song richtig in Gang ist und die Menge jubelt, betritt Merja die Bühne. So baut sich Stück für Stück der Eröffnungssong auf.

Ich schaue am Schlagzeug vorbei, wo ich die dunkelhaarige Merja sehe, die bereits ihr Mikro in der Hand hält und die Jungs beobachtet. Gespannt wartet sie auf ihren Einsatz. Heute trägt sie eine eng anliegende schwarze Korsage, einen weiten Rock, der über den Knien gerafft ist und...
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