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KEINE WAHL (Holly Lin 2)

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
324 Seiten
Deutsch
Luzifer-Verlagerschienen am20.08.2024überarbeitete Ausgabe
Holly Lin. Kindermädchen am Tag, Auftragskiller bei Nacht. Javier Diaz ist tot. Dessen ist sich Holly Lin sicher ... immerhin war sie es, die Javier und seine Männer tötete. Um ihre Familie zu beschützen, muss sie nun jedoch nach Mexiko aufbrechen und auch Javiers Vater ausschalten, bevor dieser vom Tod seines Sohnes erfährt. Eigentlich eine einfache Mission - aber für Holly Lin verlaufen die Dinge nur selten einfach ... Ihr Plan ist es, jeden auf Diaz' Anwesen umzubringen. Doch dann entdeckt sie eine Frau und ein Kind, welche sich auf dem Gelände versteckt halten. Damit hat die Nacht erst begonnen - und an ihrem Ende sieht sich Holly mit einer neuen Gefahr konfrontiert. Eine Gefahr, die ihr keine andere Wahl lässt, als sie zu besiegen ... 'Großartig - unvergesslich und ein Roman, den ich mehr als einmal lesen werde.' - Roxane Gay, New York Times Bestseller-Autorin 

Robert Swartwood ist USA-Today-Bestseller-Autor und Verfasser mehrerer Romane und Romanreihen. Er erfand die Genre-Bezeichnung 'hint fiction' und ist Herausgeber der Geschichtensammlung 'Hint Fiction: An Anthology of Stories in 25 Words or Fewer'. Zusammen mit seiner Frau lebt er in Pennsylvania.
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Verfügbare Formate
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR4,99
Book on DemandKartoniert, Paperback
EUR14,95

Produkt

KlappentextHolly Lin. Kindermädchen am Tag, Auftragskiller bei Nacht. Javier Diaz ist tot. Dessen ist sich Holly Lin sicher ... immerhin war sie es, die Javier und seine Männer tötete. Um ihre Familie zu beschützen, muss sie nun jedoch nach Mexiko aufbrechen und auch Javiers Vater ausschalten, bevor dieser vom Tod seines Sohnes erfährt. Eigentlich eine einfache Mission - aber für Holly Lin verlaufen die Dinge nur selten einfach ... Ihr Plan ist es, jeden auf Diaz' Anwesen umzubringen. Doch dann entdeckt sie eine Frau und ein Kind, welche sich auf dem Gelände versteckt halten. Damit hat die Nacht erst begonnen - und an ihrem Ende sieht sich Holly mit einer neuen Gefahr konfrontiert. Eine Gefahr, die ihr keine andere Wahl lässt, als sie zu besiegen ... 'Großartig - unvergesslich und ein Roman, den ich mehr als einmal lesen werde.' - Roxane Gay, New York Times Bestseller-Autorin 

Robert Swartwood ist USA-Today-Bestseller-Autor und Verfasser mehrerer Romane und Romanreihen. Er erfand die Genre-Bezeichnung 'hint fiction' und ist Herausgeber der Geschichtensammlung 'Hint Fiction: An Anthology of Stories in 25 Words or Fewer'. Zusammen mit seiner Frau lebt er in Pennsylvania.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783958356283
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum20.08.2024
Auflageüberarbeitete Ausgabe
Reihen-Nr.2
Seiten324 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1350 Kbytes
Artikel-Nr.8576981
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Kapitel 11

 

Als sie am Tatort angekommen waren, hatte sich der Rauch bereits verzogen und es standen fünf Streifenwagen um das Backsteingebäude herum, sowie ein dort geparkter, blauer Honda Civic.

Ramon hatte den Pick-up angehalten, den Motor abgestellt und dann nach seiner Maske gegriffen. Als er sah, wie Carlos ihn angrinste, hielt er inne und fragte »Was ist?«

Carlos rückte seine Sonnenbrille zurecht. »Nichts. Das sieht nur drollig aus.«

Ramon musterte für einen Augenblick verunsichert die Maske.

»Ich mache doch nur Spaß«, sagte Carlos. »Du hast eine junge Frau und ein Baby zu Hause. Da würde ich auch eine Maske aufsetzen. Aber ich bin ein alter Mann, ein Witwer sogar, und meine Kinder sind längst ausgezogen. Ich habe niemanden, den ich schützen muss.«

Ohne ein weiteres Wort zu sagen, stieg Carlos aus und begrüßte einen der Beamten, die in ihre Richtung kamen. Dieser Mann trug ebenfalls eine Maske. Um genau zu sein, hatten die Hälfte der Leute am Tatort ihr Gesicht bedeckt. Ramon hatte es immer ein wenig albern gefunden, auch wenn er die Gedanken dahinter verstand. Doch jetzt, wo er selbst Frau und Kinder hatte, wollte er auf keinen Fall von den kriminellen Clans erkannt werden, und so seine Familie in Gefahr bringen.

Schnell zog er sich die Maske über die Nase und stieg aus. Als er Carlos und die anderen Beamten erreichte, zeigte einer von ihnen auf das Backsteingebäude.

»Wir haben drei Leichen gefunden, offenbar zwei Kinder und eine Erwachsene.«

»Und was ist mit der Zeugin?«, fragte Carlos.

Der Beamte machte ein paar Schritte an ihnen vorbei und zeigte dann hinter das Häuschen. Ramon und Carlos folgten ihm und sahen eine junge Frau, die am Kliff auf einem Felsen saß. Neben ihr standen zwei weitere Beamte.

»Sie hat sich gerade übergeben, als wir angekommen sind.«

»Hat sie Papiere dabei?«, fragte Carlos.

Der Beamte nickte stolz und zog dabei ein Notizbuch aus seiner Brusttasche, das er aufschlug.

»Samantha Lu. Siebenundzwanzig Jahre alt. Sie ist eine Studentin aus Kalifornien.«

»Was macht sie hier?«

»Urlaub.«

»Mit Freunden?«

»Nein.«

Ramon und Carlos tauschten vielsagende Blicke aus. »Hat sie gesagt, warum sie ganz allein durch Sinaloa fährt?«, fragte Ramon.

»Sie hat gesagt, sie brauchte dringend einen Tapetenwechsel. Sie hat blaue Flecken im Gesicht.«

»Was meinen Sie damit?«, fragte Carlos.

»Sie sieht aus, als wäre sie verprügelt worden.«

»Sieht das frisch aus?«

»Ich glaube nicht. Vielleicht eine Woche alt.«

»Haben Sie sie dazu befragt?«

»Nein. Ich dachte, das sei irrelevant.«

Ramon und Carlos tauschten einen weiteren Blick aus.

»Ich glaube nicht, dass es hier passiert ist, falls Sie das denken. Ich habe sie gefragt, ob sie ausgeraubt oder angegriffen wurde, seit sie ins Land gekommen ist. Das hat sie verneint.«

»Das bedeutet ja nicht, dass sie die Wahrheit sagt«, warf Ramon ein.

»Wo wohnt sie?«

Der Beamte nannte ihm das Hotel in Culiacán.

»Wir haben den Manager angerufen und er hat bestätigt, dass sie dort noch für die nächsten zwei Tage eingebucht ist.«

»Was hat sie dann hier unten zu suchen?«, fragte Ramon.

»Sie sagte, sie wäre gen Süden gefahren und hat den Rauch bemerkt. Sie war besorgt, dass jemand Hilfe brauchen könne, deswegen ist sie hierhin abgebogen.«

»Sie sind kurz nach ihr hier angekommen?«, fragte Carlos.

»Ja. Maximal ein paar Minuten nach ihr.«

»Und sie hat die Leichen gesehen?«

»Wir glauben schon. Sie war definitiv in dem Gebäude. Wir denken, dass sie etwas gesehen hat, aber wir wissen natürlich nicht, ob es die Leichen waren, denn der Rauch war sehr dicht. Aber sie hat sich übergeben.«

Ramon und Carlos schauten sich wieder an. »Was meinst du?«, fragte Carlos seinen Partner.

»Wahrscheinlich hat das Ganze nichts zu bedeuten, aber ich werde mit ihr reden«, antwortete Ramon. »Aber lass uns zuerst mal drinnen nachsehen.«

Sie verzichteten auf das Angebot des Beamten, sie ins Gebäude zu führen, und gingen allein hinein. Dort fanden sie drei weitere Polizisten, die um die verkohlten Leichen herumstanden. Es waren junge Kollegen, und wahrscheinlich war es ihr erster Mordfall. Einer von ihnen machte Fotos mit seinem Handy.

Carlos räusperte sich.

Die drei Beamten zuckten zusammen und wirbelten herum. Der junge Mann, der die Bilder gemacht hatte, ließ sein Telefon in der Hosentasche verschwinden und errötete.

»Verpisst euch nach draußen«, knurrte Carlos, was die Angesprochenen sofort befolgten.

Ramon und Carlos näherten sich den Leichen. Genau wie es der Beamte draußen gesagt hatte, waren es zwei Kinder und eine Erwachsene.

Ramon warf Carlos einen Seitenblick zu. »Meinst du, das ist sie?«

»Nachdem, was gestern bei Ernesto Diaz passiert ist, auf jeden Fall.«

»Aber wie ist sie hierher gekommen? Das Grundstück ist doch mindestens zehn Kilometer entfernt.«

Carlos' Antwort war ein leichtes Kopfschütteln.

Sie schwiegen eine ganze Weile und starrten auf die Toten hinab, als sich von draußen Schritte auf dem knirschenden Sand näherten. Sie drehten sich um und sahen den Beamten, mit dem sie zuerst gesprochen hatten, im Türrahmen stehen.

»Ein weiterer Wagen ist gerade angekommen.«

»Wissen Sie, wer es ist?«, fragte Carlos.

»Ich glaube, es ist Comandante Espinoza.«

Ramon schloss die Augen und murmelte einen Fluch in sich hinein.

Carlos bedankte sich bei dem Beamten und wandte sich wieder Ramon zu. »Er sollte eigentlich nicht hier sein.«

»Ich weiß.«

»Wir haben ihm doch extra gesagt, dass er nicht kommen soll.«

»Ich weiß.«

Bevor noch ein weiteres Wort gesprochen werden konnte, erschien ihr diensthabender Vorgesetzter in der Tür. Geraldo Espinoza war Ende fünfzig, sah aber viel älter aus. Er trug Anzughosen und ein passendes Oberhemd, typische Bürokleidung. Er hatte kurzgeschorenes Haar mit vielen grauen Stellen, einen dünn geschnittenen Kinnbart sowie eine Brille auf seinem wettergegerbten Gesicht. Normalerweise war er stets ruhig und gefasst, doch in diesem Moment schien er kurz vor einem Kollaps zu stehen.

Carlos trat dicht an ihn heran, um ihm den Blick auf die Leichen zu versperren.

»Du willst sie nicht sehen. Nicht so!«

Die Verzweiflung des Kommandanten war so überbordend, dass Ramon sie beinahe schmecken konnte.

»Könnt ihr denn überhaupt mit Sicherheit sagen ...«

»Nein«, unterbrach Carlos ihn kopfschüttelnd.

»Die Körper sind zu schwer verbrannt. Sie sind ...« Er zögerte und räusperte sich. »Sie sind kaum noch mehr als sterbliche Überreste.«

Der Kommandant machte einen weiteren, unsicheren Schritt in den Raum hinein. »Ich muss sie sehen!«

Carlos schüttelte erneut seinen Kopf. »Sir ...«

»Ich muss sie sehen, verdammt noch mal!«

Ramon und Carlos mussten diesmal keine Blicke austauschen, um zu wissen, was der andere dachte. Gleichzeitig traten sie aus dem Weg. Der alte Mann ging zwischen ihnen vorbei. Er konnte sich gerade noch bremsen, nicht vor den Leichen auf die Knie zu fallen, denn er durfte den Tatort nicht beeinflussen. Am ganzen Körper zitternd, trat er wieder zurück. Dennoch waren merkwürdigerweise keine Tränen in seinen Augen, als er sich wieder an seinen Mitarbeiter wandte.

»Ich sollte eigentlich gar nicht hier sein.«

Das sagte er so, als wäre es ihm gerade in diesem Moment wie aus dem Nichts eingefallen. Ramon und Carlos schwiegen.

Der Kommandant nickte, als würde er auf seine eigenen Worte reagieren. »Ich hätte nicht kommen sollen. Ich hätte nicht kommen dürfen. Aber ...«

Seine Stimme wurde brüchig und er schüttelte den Kopf.

»Wir werden dieses Schwein finden, und er wird dafür bezahlen!«

Ramon und Carlos nickten stumm.

Der Comandante warf einen letzten Blick auf die Leichen, bevor er sich abwandte und hinauseilte.

Für einen Moment herrschte in dem engen Gebäude komplette Stille. Der Rauch hatte sich zwar verzogen, aber der Gestank des verbrannten Fleisches war immer noch überwältigend. Nicht einmal die Maske, die Ramons Nase bedeckte, half dagegen. Er wusste nicht, wie es Carlos ging, aber ihm drehte sich der Magen um. »Lass uns frische Luft schnappen«, sagte er.

Draußen sahen sie Comandante Espinoza neben seinem Wagen stehen. Er rauchte eine Zigarette, während die anderen Beamten ihr Bestes taten, ihn zu ignorieren.

»Erinnerst du dich an das Münztelefon auf dem Weg hierher?«, fragt Carlos seinen Partner.

»Was ist damit?«

»Ich werde mich mal erkundigen, ob einer von den Kollegen so schlau war, es überprüfen zu lassen.«

»Meinst du, die Killer könnten es benutzt haben?«

»Nein, nicht dieser Teufel - aber sie vielleicht!«

Der Teufel. Ramon hasste den Namen, den man diesem Killer gegeben hatte. Aber die Zeitungen hatten damit angefangen, und seitdem hieß er eben so.

»Wir wissen doch nicht mal, ob die Leiche weiblich ist. Wir wissen nicht mal, ob es mit den anderen Fällen zusammenhängt.«

Carlos seufzte.

»Ich denke, es dürfte längst klar sein, wer die Toten sind und wer sie umgebracht hat.«

»Aber irgendetwas stimmt nicht.«

»Es stimmt gar nichts. Aber ich werde jetzt diese Telefonzelle überprüfen. Warum sprichst du nicht mit der Zeugin, um zu schauen, ob die Kollegen vielleicht irgendetwas übersehen haben.«

»Und was mache ich dann mit...
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Robert Swartwood ist USA-Today-Bestseller-Autor und Verfasser mehrerer Romane und Romanreihen. Er erfand die Genre-Bezeichnung "hint fiction" und ist Herausgeber der Geschichtensammlung "Hint Fiction: An Anthology of Stories in 25 Words or Fewer". Zusammen mit seiner Frau lebt er in Pennsylvania.

Bei diesen Artikeln hat der Autor auch mitgewirkt