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Ein amerikanischer Traum (Neu erzählt für junge Leserinnen und Leser)

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
320 Seiten
Deutsch
Hanser, Carl GmbH + Co.erschienen am14.02.20221. Auflage
Barack Obama - ein Vorbild auch für die nächste Generation! Sein Bestseller 'Ein amerikanischer Traum' über seine Familie und Herkunft neu erzählt für junge Leserinnen und Leser
Die fesselnde Auseinandersetzung Barack Obamas mit seiner Herkunft und zugleich das beeindruckende Porträt eines jungen Schwarzen Mannes, der sich und der Welt Fragen nach Selbstfindung, Menschlichkeit und Zugehörigkeit stellt. Obama wächst in bescheidenen Verhältnissen auf, doch er ist entschlossen, ein Leben voller Sinn und Wahrhaftigkeit zu führen. Als er in der Schule wegen seiner Hautfarbe diskriminiert wird, weckt das seinen Ehrgeiz. Er studiert, engagiert sich in gemeinnütziger Arbeit und entwickelt Bewusstsein für Gerechtigkeit und Führung. Eine inspirierende Lebensgeschichte, die nicht nur jungen Leserinnen und Lesern die Augen dafür öffnen wird, wer sie in der Welt sein wollen und welchen Beitrag sie leisten können.

Barack Obama, 1961 in Honolulu, Hawaii, geboren, war von 2009 bis 2017 der 44. Präsident der USA. Er ist studierter Politik- und Rechtswissenschaftler und lehrte Verfassungsrecht an der University of Chicago, bevor er als erster und einziger Afroamerikaner in das Amt gewählt wurde. Im gleichen Jahr erhielt er den Friedensnobelpreis. Obama ist außerdem Autor mehrerer internationaler Bestseller. Im Hanser Verlag erschienen Ein amerikanischer Traum. Die Geschichte meiner Familie (2008) und das Bilderbuch Von euch will ich singen. Ein Brief an meine Töchter (2011, Illustrationen von Loren Long). 2022 erscheint Ein amerikanischer Traum - Neu erzählt für junge Leserinnen und Leser. Obama hat zwei Töchter und wohnt mit seiner Frau Michelle in Washington D.C.
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Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR20,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR15,99

Produkt

KlappentextBarack Obama - ein Vorbild auch für die nächste Generation! Sein Bestseller 'Ein amerikanischer Traum' über seine Familie und Herkunft neu erzählt für junge Leserinnen und Leser
Die fesselnde Auseinandersetzung Barack Obamas mit seiner Herkunft und zugleich das beeindruckende Porträt eines jungen Schwarzen Mannes, der sich und der Welt Fragen nach Selbstfindung, Menschlichkeit und Zugehörigkeit stellt. Obama wächst in bescheidenen Verhältnissen auf, doch er ist entschlossen, ein Leben voller Sinn und Wahrhaftigkeit zu führen. Als er in der Schule wegen seiner Hautfarbe diskriminiert wird, weckt das seinen Ehrgeiz. Er studiert, engagiert sich in gemeinnütziger Arbeit und entwickelt Bewusstsein für Gerechtigkeit und Führung. Eine inspirierende Lebensgeschichte, die nicht nur jungen Leserinnen und Lesern die Augen dafür öffnen wird, wer sie in der Welt sein wollen und welchen Beitrag sie leisten können.

Barack Obama, 1961 in Honolulu, Hawaii, geboren, war von 2009 bis 2017 der 44. Präsident der USA. Er ist studierter Politik- und Rechtswissenschaftler und lehrte Verfassungsrecht an der University of Chicago, bevor er als erster und einziger Afroamerikaner in das Amt gewählt wurde. Im gleichen Jahr erhielt er den Friedensnobelpreis. Obama ist außerdem Autor mehrerer internationaler Bestseller. Im Hanser Verlag erschienen Ein amerikanischer Traum. Die Geschichte meiner Familie (2008) und das Bilderbuch Von euch will ich singen. Ein Brief an meine Töchter (2011, Illustrationen von Loren Long). 2022 erscheint Ein amerikanischer Traum - Neu erzählt für junge Leserinnen und Leser. Obama hat zwei Töchter und wohnt mit seiner Frau Michelle in Washington D.C.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783446274877
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum14.02.2022
Auflage1. Auflage
Seiten320 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.8733303
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe




1. Kapitel


Ich habe meinen Vater kaum gekannt. Als er 1963 aus Hawaii wegging, war ich erst zwei Jahre alt. Ich wusste nicht, dass Kinder einen Vater haben und dieser bei seiner Familie leben sollte. Ich kannte ihn nur von den Geschichten, die meine Mutter und meine Großeltern mir erzählten.

Sie alle hatten ihre Lieblingsgeschichten. Ich weiß noch, wie Gramps, mein Großvater, sich in seinem alten Sessel zurücklehnte und lachend erzählt, wie mein Vater - der wie ich Barack Obama hieß - wegen einer Pfeife fast einen Mann von der Pali-Aussichtsplattform, einer Felsklippe nicht weit entfernt von unserem Haus in Honolulu, geworfen hätte.

»Deine Mutter und dein Vater hatten beschlossen, mit diesem Bekannten eine Besichtigungstour über die Insel zu machen - und wahrscheinlich fuhr dein Vater wieder die ganze Zeit auf der falschen Straßenseite -«

»Dein Vater war ein furchtbarer Autofahrer«, warf meine Mutter dazwischen. »Irgendwann fuhr er immer auf der linken Seite, so wie es in England üblich ist, und wenn man ihn darauf hinwies, rümpfte er nur die Nase über die idiotischen Vorschriften der Amerikaner.«

»Sie stiegen also aus, gingen zum Geländer und bewunderten die Aussicht. Dein Vater rauchte seine Pfeife, die ich ihm zum Geburtstag geschenkt hatte, und zeigte wie der Kapitän eines Dampfers mit dem Mundstück auf die verschiedenen Sehenswürdigkeiten -«

»Er war wirklich stolz auf diese Pfeife«, unterbrach ihn meine Mutter wieder.

»Willst du die Geschichte erzählen, Ann, oder darf ich weitermachen?«

»Entschuldige, Dad. Sprich weiter.«

»Also, dieser Bekannte fragt ihn, ob er die Pfeife mal probieren dürfe. Aber kaum hat er den ersten Zug gemacht, fängt er so fürchterlich an zu husten, dass ihm die Pfeife entgleitet und über das Geländer dreißig Meter in die Tiefe fällt. Daraufhin sagte dein Vater, er solle rüberklettern und sie zurückholen.«

Gramps musste so heftig lachen, dass es eine Weile dauerte, bis er weitererzählen konnte. »Der Mann wirft einen Blick nach unten und schlägt vor, ihm eine neue Pfeife zu kaufen. Aber Barack meint nur, sie wäre ein Geschenk und nicht zu ersetzen. Er packt ihn am Schlafittchen, hebt ihn hoch und macht Anstalten, ihn über das Geländer zu halten!«

Gramps lachte, und ich stellte mir vor, wie ich zu meinem Vater aufschaue, eine dunkle Gestalt vor der hellen Sonne, während der Mann panisch mit den Armen wedelt. Das Ganze erinnerte mich an eine Szene aus der Bibel - schrecklich und doch eindrucksvoll, ein König, der Gerechtigkeit übt.

Ich wollte wissen, ob er den Mann runtergeworfen hatte.

»Nein, nach einer Weile hat er ihn wieder abgesetzt«, sagte Gramps. »Dein Vater hat ihm den Rücken getätschelt und seelenruhig vorgeschlagen, irgendwo ein Bier zu trinken. Er tat, als wäre nichts passiert.«

Meine Mutter sagte, ganz so schlimm wäre es nicht gewesen, mein Vater hätte den Mann nicht weit über das Geländer gehalten.

»Du warst aber ziemlich aufgebracht, als ihr nach Hause kamt«, sagte Gramps zu meiner Mutter. »Und als du uns von dem Vorfall erzählen wolltest, schüttelte Barack bloß den Kopf und lachte. Mit seiner tiefen Stimme und seinem britischen Akzent sagte er: Ich wollte dem Kerl nur eine Lektion erteilen, wie man mit dem Eigentum anderer Leute umgeht. «

Meine Großmutter, Toot, kam aus der Küche und meinte, wie gut, dass mein Vater begriffen habe, dass die Pfeife nur aus Versehen in die Tiefe gefallen sei - wer weiß, was sonst noch passiert wäre.

Meine Mutter verdrehte die Augen. Sie hielt das alles für übertrieben. Mein Vater wäre manchmal ein bisschen dominant, aber im Grunde ein anständiger Kerl. »Wenn er sich im Recht fühlte, war er allerdings ziemlich kompromisslos«, sagte sie.

Ihr gefiel eine andere Geschichte, die Gramps über meinen Vater erzählte, besser: Einmal willigte er ein, beim Internationalen Musikfestival ein paar afrikanische Lieder zu singen, ohne sich darüber im Klaren zu sein, dass es eine richtig große Veranstaltung werden würde. Die Frau, die vor ihm ihren Auftritt hatte, war eine professionelle Sängerin mit einer richtigen Band. »Jeder andere«, sagte Gramps, »hätte einen Rückzieher gemacht. Nicht so Barack. Er stand auf und fing an, vor all den Menschen zu singen - das ist nicht leicht, glaub s mir -, und er war auch nicht besonders gut. Aber er trat so selbstsicher auf, dass er genauso viel Applaus bekam wie alle anderen.«

»Eine Sache kannst du von deinem Dad lernen«, erklärte er mir. »Selbstvertrauen. Selbstvertrauen ist das Geheimnis jeden Erfolgs.«

SO WAREN ALLE diese Geschichten - kurz, mit einer kleinen Moral. Oft verschwanden sie für eine Weile in der Versenkung, bis meine Familie sie nach Monaten, manchmal auch Jahren, wieder hervorkramte, wie alte Fotoalben. Meine Mutter hatte auch ein paar richtige Fotos von meinem Vater, aber als sie dann mit Lolo zusammen war, dem Mann, den sie später heiraten sollte, versteckte sie die Aufnahmen im Schrank. Hin und wieder fielen sie mir in die Hände, wenn ich auf der Suche nach Weihnachtsschmuck oder einer alten Taucherbrille sämtliche Schubladen durchstöberte, und dann sahen meine Mutter und ich sie uns manchmal gemeinsam an. Die Fotos zeigten meinen Vater mit dunklem, lachendem Gesicht, hoher Stirn und einer dicken Brille. »Deine kräftigen Augenbrauen hast du von mir - dein Vater hat nur diese dünnen Dinger -, aber den Verstand und deinen Charakter hast du von ihm«, sagte sie.

Ich hörte meiner Mutter gerne zu, wenn sie mir von ihm erzählte.

Mein Vater war Afrikaner, ein Kenianer vom Stamm der Luo. Geboren wurde er in Alego in der Nähe des Victoriasees. Alego war ein armes Dorf, aber der Vater meines Vaters, mein anderer Großvater, war einer der Stammesältesten und ein angesehener Medizinmann. Als Kind hütete mein Vater die Ziegen seines Vaters und ging in eine Schule, die die britischen Kolonialherren gebaut hatten, die zu jener Zeit in Kenia an der Macht waren.

Mein Großvater, der der Überzeugung war, dass Wissen Macht bedeutete, war sehr stolz, als Barack sich als vielversprechender Schüler erwies und ein Stipendium erhielt, um in der Hauptstadt Nairobi zu studieren. Etwas später wurde er von kenianischen Politikern und amerikanischen Sponsoren sogar für ein Studium in den Vereinigten Staaten ausgewählt. Kenia stand damals kurz vor der Unabhängigkeit, und die neuen Anführer schickten die besten Studenten ins Ausland, um dort Wirtschaft und Technik zu studieren. Sie hofften, dass die jungen Leute zurückkommen und dazu beitragen würden, ein modernes und erfolgreiches Afrika aufzubauen.

1959 kam mein Vater mit dreiundzwanzig Jahren als erster afrikanischer Student an die Universität von Hawaii, um Wirtschaftswissenschaften zu studieren. Nach nur drei Jahren machte er als Jahrgangsbester seinen Abschluss. Er half, den Internationalen Studentenverband zu organisieren, und wurde dessen erster Präsident. In einem Russischkurs begegnete er einer schüchternen, erst achtzehnjährigen Amerikanerin, und die beiden verliebten sich. Der Name des Mädchens war Stanley Ann Dunham, aber alle nannten sie nur Ann. Sie war meine Mutter.

Ihre Eltern waren zunächst skeptisch. Mein Vater war schwarz, und sie war weiß, und damals war es nicht üblich, dass Menschen unterschiedlicher Rasse miteinander ausgingen. Aber mit seinem Charme und seiner Intelligenz konnte er die beiden schließlich für sich gewinnen. Das junge Paar heiratete, und kurz darauf wurde ich geboren.

Mein Vater erhielt ein weiteres Stipendium - dieses Mal für eine Promotion an der Universität von Harvard im über fünftausend Meilen entfernten Cambridge in Massachusetts -, aber das Geld reichte nicht, um seine Familie mitnehmen zu können. Meine Mutter und ich blieben in Hawaii. Und als mein Vater dann seine Promotion in der Tasche hatte, beschloss er, zurück nach Afrika zu gehen, »um sein Land zu einem...


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