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Beyond Words

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
289 Seiten
Deutsch
Aufbau Verlage GmbHerschienen am01.03.20222. Auflage
Ich habe mein Tagebuch verloren. Als ich es wiederfinde, hatte es schon jemand gelesen, kommentiert und mir seine Emailadresse hinterlassen. Als würde ich den Menschen kontaktieren wollen, der meine innersten Gedanken und Gefühle gelesen hat! Nach ein paar Gläsern Tequila mache ich jedoch genau das. Und seine Antwortmails sind humorvoll, freundlich und tiefgründig. Ich kenne noch nicht einmal seinen Namen und doch geht er mir nicht mehr aus dem Kopf.

Als wäre das nicht schon genug Chaos, ist da auch noch Lucas Hutton, der wortkarge Marinesoldat mit seinen Narben an Körper, Herz und Seele. Die Chemie zwischen uns ist irgendwie perfekt, auch wenn er mir nicht zeigt, was in ihm vorgeht. Was soll ich tun? Wie soll ich mich nur zwischen diesen beiden Männern entscheiden?



Abby Brooks ist amerikanische Romance Autorin und lebt mit der Liebe ihres Lebens und ihren drei Kindern in einer Kleinstadt in Ohio. Sie liebt es, in der Küche zu tanzen, zu lachen und bis spät in die Nacht zu lesen.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR14,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextIch habe mein Tagebuch verloren. Als ich es wiederfinde, hatte es schon jemand gelesen, kommentiert und mir seine Emailadresse hinterlassen. Als würde ich den Menschen kontaktieren wollen, der meine innersten Gedanken und Gefühle gelesen hat! Nach ein paar Gläsern Tequila mache ich jedoch genau das. Und seine Antwortmails sind humorvoll, freundlich und tiefgründig. Ich kenne noch nicht einmal seinen Namen und doch geht er mir nicht mehr aus dem Kopf.

Als wäre das nicht schon genug Chaos, ist da auch noch Lucas Hutton, der wortkarge Marinesoldat mit seinen Narben an Körper, Herz und Seele. Die Chemie zwischen uns ist irgendwie perfekt, auch wenn er mir nicht zeigt, was in ihm vorgeht. Was soll ich tun? Wie soll ich mich nur zwischen diesen beiden Männern entscheiden?



Abby Brooks ist amerikanische Romance Autorin und lebt mit der Liebe ihres Lebens und ihren drei Kindern in einer Kleinstadt in Ohio. Sie liebt es, in der Küche zu tanzen, zu lachen und bis spät in die Nacht zu lesen.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783967971408
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum01.03.2022
Auflage2. Auflage
Reihen-Nr.1
Seiten289 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse719 Kbytes
Artikel-Nr.8733861
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Kapitel 2

Lucas

Das Licht der frühen Morgensonne glitzerte auf dem Meer, während meine Füße auf den Sand donnerten. Schweiß rann mir über Brust und Rücken, und ich kämpfte gegen das Hinken in meinem linken Bein an, solange ich konnte. Noch ein paar Schritte, dann hielt ich inne, lockerte meinen Oberschenkel und sog die Luft tief in meine Lunge. Die Ärzte nannten es ein Wunder, dass ich überhaupt laufen konnte, aber ich ärgerte mich, dass mein Körper mich wieder und wieder im Stich ließ. Ich hätte noch mehrere Kilometer weit laufen können, aber mein blödes Bein wollte nicht mehr.

Ich fuhr mir mit der Hand durch die Haare und starrte gedankenverloren aufs Wasser hinaus. Mein Leben hätte nicht so sein sollen. Ich hätte nicht hier sein sollen, so nutzlos und ohne Ziel. Ich hätte nicht nachts keuchend und schweißgebadet aufwachen sollen, zitternd vor Angst, bis mir wieder einfiel, wo ich mich befand. Ich hätte die Welt retten sollen, anstatt meine Zeit zu vertrödeln und Platz wegzunehmen und zum Aufgeben gezwungen zu sein, bevor ich überhaupt richtig angefangen hatte.

Alles, was ich war oder hätte sein können, war in Afghanistan gestorben. Meine Hoffnungen. Meine Träume. All meine Pläne für die Zukunft. Früher hatte mein Leben einen Sinn gehabt. Doch seit dem Vorfall existierte ich nur noch. Das Leben war nichts weiter als eine Abfolge von Tagen, die ich zu überstehen hatte. Nicht mehr. Nicht weniger. Mit einem letzten Blick auf die Wellen, die an den Strand schwappten, drehte ich mich um und machte mich auf den Weg zurück zum Auto. Ich akzeptierte meine Einschränkung, ging langsam, damit ich nicht hinkte.

Die Ärzte hatten mir versichert, dass ich meinem Körper keinen weiteren Schaden zufügte, solange ich nur auf die Alarmsignale achtete. Wenn ich jedoch den Schmerz ignorierte und weiterlief - das hatte ich im letzten Jahr gelernt -, wären die nächsten Tage eine einzige Qual.

Also stellte ich mich wieder und wieder dem Schmerz entgegen, starrte ihm ins Gesicht, bevor ich mich umdrehte und mich selbst nach Hause schickte. An manchen Tagen lief es besser, an manchen schlechter. Aber im Großen und Ganzen hielt ich zunehmend länger durch, und das betrachtete ich als Fortschritt.

Als ich mich meinem Auto näherte, vibrierte das Handy in meiner Tasche. Ich zog es hervor und nahm den Anruf meines jüngeren Bruders entgegen, während vor mir ein paar Möwen herumstolzierten, in sicherem Abstand, doch mit aufmerksamem Blick, für den Fall, dass ich ihnen Futter hinwerfen würde.

»Ich hoffe, du hast gute Neuigkeiten, Wy-guy.« Ich riss die Autotür auf und holte ein Handtuch hervor, mit dem ich mir übers Gesicht wischte.

»Ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht. Welche willst du zuerst hören?«

Ich rieb mir mit dem Handtuch durch die Haare und schloss die Augen. »Bringen wir zuerst die schlechte hinter uns.«

»Also gut. Zuerst die schlechte.« Wyatt machte eine Pause. »Dad ist letzte Nacht gestorben.«

Das war´s dann also.

Seit Jahren hatte ich auf diese Worte gewartet. Eigentlich mein ganzes Erwachsenenleben. Ich wusste mit Sicherheit, dass wir fünf Hutton-Kinder uns alle mehr als einmal gewünscht hatten, unser Vater würde einfach tot umfallen. Egal, wie es nach außen wirkte, egal, was die Gemeinde über seine Wohltätigkeit dachte, egal, was für ein guter Vater er gewesen war, solange wir klein gewesen waren - es hatte sich herausgestellt, dass er kein netter Mensch war.

»Und die gute Nachricht?«, fragte ich meinen Bruder.

Am anderen Ende der Leitung schnaubte Wyatt. »Dad ist letzte Nacht gestorben.«

Ich nickte zustimmend ... verständnisvoll ... hinnehmend. Das Arschloch hatte sowieso viel zu lange durchgehalten. »Wie geht es Mom?«

»Du kennst sie doch. Sie trägt es mit Würde. Sie trauert um den Mann, in den sie sich einst verliebt hat, und ist erleichtert, dass sie den Mann los ist, mit dem sie es am Ende aushalten musste.«

Ich hatte nie verstanden, warum sie trotz allem bei ihm geblieben war. Sie sagte, sie habe es für uns Kinder getan, aber das ergab keinen Sinn. Mom war intelligent genug, um zu verstehen, welche Auswirkungen Dads Alkoholsucht auf uns hatte. Sobald wir konnten, hatten wir uns in alle Himmelsrichtungen zerstreut, wir alle, außer Wyatt, der behauptete, er bliebe, um im Geschäft zu helfen. Was er nicht aussprach, aber was wir alle wussten: Er blieb, um Mom zu beschützen.

Die Zerschlagung des Hutton-Clans war so gründlich, dass meine Schwester es nicht einmal über sich brachte, mich zu besuchen, nachdem ich verwundet worden war. Wyatt, Caleb und Eli standen mit gesenktem Kopf in eisigem Schweigen neben Mom und Dad an meinem Krankenbett, aber Harlow schickte nur einen Obstkorb und eine Nachricht und beließ es dabei.

Wyatt redete über die Vorbereitungen für die Trauerfeier, die angesichts der öffentlichen Trauer riesig ausfallen würde. Niemand verstand, warum die meisten Hutton-Kinder weggezogen waren. Man nannte uns undankbar. Selbstsüchtig. Verzogen.

Wenn die nur wüssten.

»Mom fährt die ganz schweren Geschütze auf, also müssen wir zusammenhalten«, riss Wyatt mich aus meinen Gedanken.

»Das habe ich befürchtet.«

Es folgte eine Pause, dann sagte er: »Ich bin mir nicht sicher, ob ich es gut oder schlecht finden soll, dass wir alle wieder zusammen sein werden.«

»Wahrscheinlich ein bisschen von beidem«, sagte ich, obwohl mich die Vorstellung, meine Familie ohne Dad wiederzusehen, zum Lächeln brachte. Meine Geschwister und ich hatten uns nahegestanden, bevor wir uns angewöhnten, in Dads Gegenwart eine Schutzhaltung einzunehmen. Wann waren wir zum letzten Mal alle zur selben Zeit am selben Ort gewesen? Als ich im Krankenhaus lag - zumindest, wenn Harlow dabei gewesen wäre. Soweit ich mich erinnerte, waren wir das letzte Mal alle fünf zusammen gewesen, direkt nachdem ich mich bei den Marines verpflichtet hatte. »Kommen alle?«

»Ich denke schon.« Wyatt hustete, und das leise Rascheln von Papier drang an mein Ohr. »Flüge werden geplant. Rüstungen angelegt. Fronten abgesteckt.«

»Das hört sich an, als zögen wir in den Krieg.«

»Ist das nicht immer so, wenn wir alle nach Hause kommen?«

Ich schloss die Augen und lehnte mich ans Auto. Das Leben mit Dad hatte einem Schlachtfeld geglichen. Nun, da er fort war, hoffte ich, unsere Familie würde gesunden. Das sagte ich auch zu Wyatt, der schnaubte, aber zustimmte. Da er als Einziger zu Hause geblieben war, wusste er besser als alle anderen, wozu Dad fähig gewesen war.

»Mom hält übrigens Zimmer im Hotel frei. Du brauchst bloß deinen bionischen Arsch hier runterzuschwingen, und es wird wie in den guten alten Zeiten.«

»Meinen bionischen Arsch?«

»Du hast so viel Metall im Körper, du könntest Robocop sein.«

Ich schüttelte den Kopf. Nur Wyatt konnte darüber scherzen, dass sein Bruder in Afghanistan verwundet worden war. Bei ihm klang es, als hätte ich mein Bein verloren und nicht Bauch, Hüfte und Oberschenkel voller Schrauben, Platten und Granatsplitter. Das sagte ich ihm auch, aber wie immer lachte er nur und meinte, seine Sicht auf die Dinge wäre viel lustiger. Wir legten auf, und ich steckte mein Handy in den Getränkehalter im Auto. Ein Windstoß fegte über mich hinweg, als ich mir das T-Shirt über den Kopf zog, und ich atmete die salzige Luft ein.

Dad war tot.

Nach all den Jahren, nach allem, was wir durchgemacht hatten und wovor wir weggelaufen waren, kam mir die Nachricht beinahe unwirklich vor. Die Sonne schien immer noch. Das Meer rauschte immer noch. Die Möwen flogen und kreischten immer noch.

Für den Rest der Welt ging das Leben einfach weiter, unsere Tragödie betraf sie nicht. Als ich in einem Krankenhausbett in Deutschland um mein Leben kämpfte, hatten die Pats den Super Bowl gewonnen. Fans hatten gejubelt. Babys waren gezeugt worden. Niemand außer einer Handvoll Menschen wusste von oder scherte sich um meinen Überlebenskampf.

Seit letzter Nacht lag das Leben meiner Mutter in Trümmern. Meine Geschwister und ich ließen alles stehen und liegen, um mit ihr gemeinsam zu überlegen, wie es weitergehen sollte. Während wir uns abmühten, ging für den Rest der Welt das Leben einfach weiter. Diese Erkenntnis war ernüchternd, befreite mich jedoch auch von einer tonnenschweren Last. Selbst die einschneidendsten Ereignisse im Leben waren nicht mehr als Echozeichen auf einem Radar. So schlimm die Dinge auch schienen, während wir sie durchlebten, wir würden darüber hinwegkommen und bessere Zeiten erleben. Wir alle hatten Narben. Wir mussten bloß lernen, nicht mehr zu hinken.

Die Vorstellung, nach Hause zu kommen, faszinierte mich. Einige meiner schönsten und meiner schlimmsten Erinnerungen wohnten auf den Keys, sie waren gefangen in den Wänden des alten Hauses. Sosehr ich mich auch darauf freute, Mom, Eli, Caleb, Wyatt und Harlow wiederzusehen, fragte ich mich doch, welche Wirkung es auf mich haben würde. Auf uns alle, um genau zu sein.

Kann man einen Krieg überleben und ohne Folgen an den Ort der blutigsten Schlachten zurückkehren? Ich dachte an die Explosionen. Den Rauch. An die Körper meiner Kameraden, die durch die Luft geschleudert worden waren. An den Schmerz, der sich wie Eis und Feuer in meiner Seite, meinem Bein und meiner Hüfte ausbreitete. Ich schob die Erinnerungen beiseite und erschauerte, obwohl sich ein neuerlicher Schweißfilm auf meiner Stirn bildete.

Neben mir hielt ein...
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Abby Brooks ist amerikanische Romance Autorin und lebt mit der Liebe ihres Lebens und ihren drei Kindern in einer Kleinstadt in Ohio. Sie liebt es, in der Küche zu tanzen, zu lachen und bis spät in die Nacht zu lesen.