Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

Mit Sari auf Safari

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
288 Seiten
Deutsch
Fontiserschienen am28.02.20181. Auflage
'Du bist verrückt!', sagen ihre Freundinnen. Denn eigentlich liebt Tabitha vor allem Stille, Sport und ihre Heimat. Sie hat von Männern genug und ist von Gott enttäuscht. Doch dann verliebt sie sich in einen deutschen Mann, der in Indien lebt. Tabitha kündigt ihren Job und beginnt das größte Abenteuer ihres Lebens. Am Anfang sieht alles nach einem Horrortrip aus. Als sie in Indien ankommt, herrschen Müll-Chaos und Smog-Alarm, das Klo bricht aus der Wand, auf der Straße attackieren sie drogensüchtige Straßenkinder. Dann endet auch noch eine romantische Tour im Heißluftballon mit einer dramatischen Notlandung. Tabitha sieht nur einen Ausweg: sich ihren Ängsten und Aversionen zu stellen und sich hineinzustürzen in den bunten, lärmenden Trubel. Wenn schon Indien, dann die volle Dröhnung! Es ist der ultimative Härte-, Liebes- und Glaubenstest. Sie taucht ein in den Großstadtmoloch Delhi und reist quer durchs Land. Sie begegnet Kopfgeldjägern und Kindergöttinnen, feiert Massenhochzeiten und beobachtet Massenbegräbnisse, sie geht in einen Yoga-Ashram und zofft sich mit Gurus, besucht Knastkinder und Frauen, die als Hexen verfolgt werden, läuft im Himalaya den höchsten Marathon der Welt und in der Rajasthan-Wüste an der Seite von Kamelen. Tausendundeinen Tag lang lacht, weint, schimpft und staunt sie: über das Leben, über Gott, über sich selbst - und über ihre Story: die verrückte Liebesgeschichte von einer, die auszog, das Fürchten zu verlernen.mehr
Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR18,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR12,99

Produkt

Klappentext'Du bist verrückt!', sagen ihre Freundinnen. Denn eigentlich liebt Tabitha vor allem Stille, Sport und ihre Heimat. Sie hat von Männern genug und ist von Gott enttäuscht. Doch dann verliebt sie sich in einen deutschen Mann, der in Indien lebt. Tabitha kündigt ihren Job und beginnt das größte Abenteuer ihres Lebens. Am Anfang sieht alles nach einem Horrortrip aus. Als sie in Indien ankommt, herrschen Müll-Chaos und Smog-Alarm, das Klo bricht aus der Wand, auf der Straße attackieren sie drogensüchtige Straßenkinder. Dann endet auch noch eine romantische Tour im Heißluftballon mit einer dramatischen Notlandung. Tabitha sieht nur einen Ausweg: sich ihren Ängsten und Aversionen zu stellen und sich hineinzustürzen in den bunten, lärmenden Trubel. Wenn schon Indien, dann die volle Dröhnung! Es ist der ultimative Härte-, Liebes- und Glaubenstest. Sie taucht ein in den Großstadtmoloch Delhi und reist quer durchs Land. Sie begegnet Kopfgeldjägern und Kindergöttinnen, feiert Massenhochzeiten und beobachtet Massenbegräbnisse, sie geht in einen Yoga-Ashram und zofft sich mit Gurus, besucht Knastkinder und Frauen, die als Hexen verfolgt werden, läuft im Himalaya den höchsten Marathon der Welt und in der Rajasthan-Wüste an der Seite von Kamelen. Tausendundeinen Tag lang lacht, weint, schimpft und staunt sie: über das Leben, über Gott, über sich selbst - und über ihre Story: die verrückte Liebesgeschichte von einer, die auszog, das Fürchten zu verlernen.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783038484868
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Verlag
Erscheinungsjahr2018
Erscheinungsdatum28.02.2018
Auflage1. Auflage
Seiten288 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse5744 Kbytes
Illustrationen40 vierfarbige Bildseiten
Artikel-Nr.8788497
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe
Ausgerechnet Indien


Es ist mitten in der Nacht. Indische Musik und ratternde Klimaanlagen mischen sich mit Gesprächen reisender Familien. In der langen Warteschlange am Visumschalter geht es kaum voran. Erst nach einer Stunde stehe ich endlich vor dem Beamten. Er spricht zum Glück nicht Hindi, sondern Englisch mit indischem Akzent.

«Warum sind Sie in Delhi? Was werden Sie in Indien tun? Wo wohnen Sie hier? Ich brauche den Namen, eine Telefonnummer und die Adresse!»

Der Mann am Schalter mit Turban und geschwungenem Bart weiß nicht, dass es Stunden dauern würde, all seine Fragen zu beantworten. Also grinse ich und tue so, als wäre alles ganz einfach:

«Ich wohne bei Markus Spieker, er arbeitet fürs deutsche Fernsehen in Delhi.» Dabei lege ich die Adresse auf den Tresen und verkneife mir weitere Erklärungen. Ich habe ja selbst keine Ahnung, was ich hier tue. Ich weiß nur, dass ich gerade dabei bin, mein komplettes Leben auf den Kopf zu stellen. Es ist gleichzeitig furchteinflößend und wunderbar.

Nach einer gefühlten Ewigkeit bekomme ich endlich den Stempel in meinen Pass und mache mich auf den Weg zum Gepäckband. Nach und nach tauchen die ersten Koffer auf. Ich warte auf zwei Taschen, das ist alles, was mich aus meinem bisherigen Leben begleiten wird - und drei Kartons, die mir aus Deutschland nachgeschickt werden.

Wie schnell kann sich das Leben komplett verändern! Ein halbes Jahr zuvor war alles noch anders. Ich hatte einen interessanten Job als Laufexpertin und war Single. Jetzt bin ich so gut wie verheiratet und ziehe nach Indien. In wenigen Tagen werde ich auf einer Insel einem Mann meine Treue versprechen, den die meisten meiner Freunde und Familie nicht mal kennen. Das ist doch verrückt.

Während ich vor dem Gepäckband stehe und warte, zieht mein Leben an mir vorbei. Das Mädchen aus der Pampa, das mit sechs Geschwistern mitten in einem Naturschutzgebiet im Sauerland aufgewachsen ist und nie in einer Großstadt leben wollte, zieht in eine Stadt mit zwanzig Millionen Einwohnern. Kann ich da überhaupt klarkommen?

Ich bin immer gerne gereist, aber ich wollte nie nach Indien. Die Worte meiner guten Freundin Lexi tönen mir noch im Ohr. Nach ihrer Weltreise sagte sie:

«Ich würde überall gern noch einmal hinfliegen, nur nicht nach Indien!»

Das, was ich von ihr und aus den Medien weiß, bereitet mir eher Bauchschmerzen als Vorfreude. Kinderarbeit, Slums, vergewaltigte Frauen ... Wie soll ich es mit meinem Freiheitsdrang und Gerechtigkeitssinn hier aushalten?

Andererseits gibt es so viele Frauen, die davon träumen, Indien mal zu erleben. So wie Ellen, meine Fitness-Freundin, die Ayurveda liebt und eine große Sehnsucht nach allem Indischen hat. Ob ich mich mit Bollywood und Yoga anfreunde, weiß ich nicht. Ich mag keinen Kitsch und bevorzuge Laufen und Kraftsport.

Einige Frauen in bunten Saris hasten an mir vorbei zu ihrem Gepäck, sie haben dieses tolle schwarze volle Haar und sehen wunderschön aus in ihren knalligen Gewändern.

Ich weiß jetzt schon, dass ich die Farben und Klamotten hier lieben werde, auch wenn ich mir noch nicht vorstellen kann, wie man sich damit fühlt. Ich trage eigentlich nur Kleider, wenn es gar nicht anders geht. Ob es mit Jeans und Shirt auf den Toiletten nicht viel einfacher ist? Oh, und dann diese indischen Hocktoiletten, ich will gar nicht darüber nachdenken ...

Es wird voller am Gepäckband, unzählige Menschen drängeln und suchen einen Platz. Mich machen die vielen Leute und ihre nicht vorhandene Angst vor Nähe etwas nervös. Menschenmassen habe ich schon immer gemieden.

Endlich tauchen meine Taschen auf. Zwei nette Männer in interessanten Gewändern helfen mir, sie herunterzuziehen. Ich gehe zum Ausgang. Die Luft beißt im Hals, eine toxische Mischung, die wie ein Nebel alles in ein diffuses Grau hüllt.

Inmitten vieler Wartender steht mein Markus und grinst. Er küsst mich und sagt, dass die nächsten Jahre das größte Abenteuer unseres Lebens werden. Während ich ihm durch das Gewusel hindurch zum Taxi hinterherhaste, bekomme ich auch so eine Ahnung ...

Auf der Fahrt zu meinem neuen Heim erlebe ich die erste Reizüberflutung der besonderen Art: Ständig hupt es überall. Regeln für den Straßenverkehr scheint es nicht zu geben, und der Taxifahrer reißt andauernd die Tür auf, um ein braunes Zeug auf den Asphalt zu spucken. Er ist nicht alleine mit dieser seltsamen Gewohnheit - ich sehe während der Fahrt andauernd jemanden spucken, komischerweise immer Männer.

Ich erfahre, dass sie auf einer Tabakmischung herumkauen. Diese hinterlässt nicht nur unschöne Spuren auf den Straßen, sondern ist krebserregend und führt zur Ausbreitung von Tuberkulose.

Ich versuche mich abzulenken, weil es mich anekelt, den braunen Speichel aus der Tür fliegen zu sehen. Eine Kuh steht mitten auf einer Kreuzung. Kleine Kinder betteln, Frauen mit Babys auf den Armen versuchen, Plastikblumen zu verkaufen.

Es wird dunkel, und trotzdem herrscht überall Hochbetrieb. Obdachlose liegen unter großen Reklameschildern. Delhi ist die Hauptstadt Indiens, liegt im Norden des Landes und gehört zu den Megastädten der Welt.

Ich war ganz sicher nie ein Stadtmensch. Ich mag Ruhe, Sauberkeit und Bäume. Mein Lieblingsort ist mein Elternhaus mitten in der Natur mit eigenem Straßennamen, es bräuchte nicht mal eine Hausnummer, weil sonst niemand in der Nähe wohnt. Doch von nun an werde ich mehr als zwei Stunden brauchen, um aus diesem Moloch herauszukommen.

Konkret liegt mein neues Zuhause in Neu-Delhi, dem südlichen und modernen Teil der Metropole. Hier leben - wie im ganzen Land - vor allem Hindus, die größte Minderheit bilden Moslems, und nur ein Prozent der Bevölkerung sind Christen.

Ich frage mich, was die Jahre in Indien mit mir machen werden. Doch als wir das Ziel erreichen, versuche ich alle Fluchtgedanken abzuschütteln und bin auf eine angenehme Weise aufgeregt. Gott hat Humor. Er hat alles geplant, und er kennt mich. Ich wollte nie ein normales Leben, ich wollte ein Abenteuer.

Das habe ich nun davon!
Eine verrückte Love Story


Eigentlich hatte ich das Thema «Männer und Heiraten» für mich abgehakt. Na ja, nicht ganz, um ehrlich zu sein. Aufgehört zu träumen habe ich nicht. Aber es schien mir denkbar unwahrscheinlich.

Ich habe nichts gegen Männer, im Gegenteil. Ich bin mit Jungs aufgewachsen und hatte immer sehr gute Kumpels. Auf meinen Vater und meine vier Brüder lasse ich auch nichts kommen. Das sind richtige Kerle, treu und sportlich, die machen keine halben Sachen.

Aber sagen wir es mal so: Wenn es nicht platonisch ist, neige ich dazu, mir die falschen Jungs auszusuchen. Natürlich wollte ich einen Mann fürs ganze Leben.

Geschichten über treue Freundschaften haben mich enorm beeindruckt. Ich wollte nie eine sein, die viele Geschichten mit Jungs erlebt hat, ein gebranntes Kind, unfähig, zu vertrauen und wirklich zu lieben. Ich bin in einer großen Familie aufgewachsen, musste nie eine Trennung meiner Eltern befürchten und habe eigentlich alles mitbekommen, um einen «gesunden Lebensweg» einzuschlagen.

Aber ich habe es trotzdem gründlich verkorkst in Sachen Liebe und mich für einen Weg entschieden, auf dem Gott meiner Meinung nach keinen Platz hatte.

Nach dem schockierenden Tod einer Freundin schrieb ich als Vierzehnjährige eine Liste mit all den Dingen, die ich bis zum 25. Lebensjahr erleben wollte. An die habe ich mich gehalten. Nach meiner Schulzeit flog ich für einige Monate nach Lateinamerika, um in einer Schule in Honduras zu helfen, und studierte anschließend Medienwissenschaften. Nebenbei arbeitete ich beim Radio, dann auch im Mode- und Filmbereich, und versuchte, möglichst viel «Spannendes» zu erleben. Ich drehte Filme, wurde als Model zu internationalen Events und Wettbewerben geschickt und habe viele faszinierende, aber auch schräge Menschen kennen gelernt.

In Costa Rica bin ich auch zum ersten Mal Bungee gesprungen und habe mich einer großen Angst gestellt. Bei einer Aftershow-Party hatte ich einen Typen kennen gelernt, der ein Büro für Extremsportarten leitete. Er lud mich für den nächsten Tag ein, mal «Adrenalin pur» zu erleben.

Ich weiß noch, wie ich mit zwei weiteren amerikanischen Adrenalin-Junkies durch den Urwald fuhr und der Fahrer mitten auf einer Brücke anhielt. Das Bungee-Seil wurde am Lkw befestigt, ein junger sportlicher Kerl drehte Musik auf, und ich sah zu, wie die beiden Amerikaner nacheinander die hundert Meter hinuntersprangen. Für mich sah es von hier oben weit tiefer aus und der Fluss da unten so klein ... In meinem Magen rumorte es ganz schön.

Dann war ich an der Reihe. Ich habe mit Sicherheit zwei Minuten gebraucht, bis ich wirklich gesprungen bin. Es fühlte sich ein bisschen so an, als würde ich gleich sterben, alles in mir wehrte sich gegen das Vorhaben. Müsste ich nicht noch etwas in Ordnung bringen? Es gibt so viele Dinge, die ich erleben will, bevor ich sterbe ... Gedanken wie diese hallten in meinem Kopf wider.

Ich bin gesprungen, habe überlebt und war anschließend völlig euphorisch - wie in einem drogenrauschähnlichen Zustand. Dieses Gefühl hielt einen ganzen Tag. Und ein weiterer Punkt auf meiner Liste war erledigt.

Mein erster fester Freund war ein Nachwuchsspieler bei einem erfolgreichen Fußballverein. Er betrog mich.

Auch meine Karriereträume platzten nach und nach. Ein Spielfilm, für den ich das Drehbuch geschrieben und Regie geführt hatte, floppte. Und ein aufwendiger Horrorfilm, bei dem ich die Hauptrolle spielte, landete statt auf der Kinoleinwand...
mehr