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Der Flug des Ambouronx: Die Ewige Vernichtung

tolino mediaerschienen am01.07.2022
Als Ambouronx erwacht, findet er sich in der Gefangenschaft des Königs wieder. Seine Mission, das Volk vor den Machenschaften des Herrschers zu warnen, scheint gescheitert zu sein, denn er ist sich sicher, dass ihn nur noch der Tod erwartet. Im Drogenrausch sieht er all die Dinge, die ihn dazu gebracht haben, den Weg des Herrschers nicht mehr mit zu gehen. Sein Volk ist dem Untergang geweiht. Doch wie soll er jetzt noch verhindern, dass es blindlings dem König in eine Katastrophe folgt ...

Alois Dallinger ist ein deutscher Schriftsteller und wurde 1970 in Freilassing geboren. Seit Jahrzehnten ist er von den mesoamerikanischen Kulturen fasziniert und hat diese mehrfach bereist. In Guatemala kam die zündende Idee, sich tiefer mit den Mayas, Inkas und Azteken zu beschäftigen. Er hat bereits mehrere Bücher im Bereich Wellness und Massage, durch sein Fachwissen als Friseurmeister und Kosmetiker, veröffentlicht. Reisen, Fotografie, Kunst und Kultur sind seine großen Leidenschaften.
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Produkt

KlappentextAls Ambouronx erwacht, findet er sich in der Gefangenschaft des Königs wieder. Seine Mission, das Volk vor den Machenschaften des Herrschers zu warnen, scheint gescheitert zu sein, denn er ist sich sicher, dass ihn nur noch der Tod erwartet. Im Drogenrausch sieht er all die Dinge, die ihn dazu gebracht haben, den Weg des Herrschers nicht mehr mit zu gehen. Sein Volk ist dem Untergang geweiht. Doch wie soll er jetzt noch verhindern, dass es blindlings dem König in eine Katastrophe folgt ...

Alois Dallinger ist ein deutscher Schriftsteller und wurde 1970 in Freilassing geboren. Seit Jahrzehnten ist er von den mesoamerikanischen Kulturen fasziniert und hat diese mehrfach bereist. In Guatemala kam die zündende Idee, sich tiefer mit den Mayas, Inkas und Azteken zu beschäftigen. Er hat bereits mehrere Bücher im Bereich Wellness und Massage, durch sein Fachwissen als Friseurmeister und Kosmetiker, veröffentlicht. Reisen, Fotografie, Kunst und Kultur sind seine großen Leidenschaften.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783754642221
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum01.07.2022
Seiten231 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1852
Artikel-Nr.8949862
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Prolog

Nach ereignisreichen Tagen in Guatemala, von der beeindruckenden Hauptstadt San Josè mit den Spuren der Vergangenheit über die hohe Kultur in der alten Stadt Antigua - eine Stadt die so viel Zeitgeschichte in sich birgt - verwunschene Klosteranlagen, in deren Ruinen hinter jedem Stein ein anderes Geheimnis liegt, regten meine Phantasie an. Alles, was ich bis dahin über die alten Kulturen gelernt habe, erscheint mir greifbar und echt. Geschürt von den Erzählungen über den kulturellen Aufbau der spanischen Eroberer bis zu den überlieferten Riten der Mayas, die Schönen genauso wie die Grausamen. Überall sehe ich die indianischen Spuren in den christlichen Gebäuden. Erhalten durch die jahrhundertelange Ausbeutung, Versklavung und Zwangschristianisierung. Unsere Reise war gespickt mit Höhepunkten verschiedener Epochen, und aller nur vorstellbaren Naturschönheiten. Die alte Kunst der Indios: Tempelanlagen im Urwald versteckt und von den Erbauern geschützt, voller Rätsel selbst heute noch. Siedlungen an den bezauberndsten und abgelegensten Stellen des Landes aufs Exakteste geplant, von Sternendeutern und Weisen berechnet, eine Geschichte, die ins Unermessliche geht. Getrieben vom Laufe der Sterne und ihrem Kalender. Paläste, Klöster, Kathedralen, Städtebau der Eroberer, die größtenteils bereits wieder von der Natur zurückgewonnen worden sind, und die Ausgrabungen gaben Aufschluss darüber. Auch verblasste oder renovierte Kulturdenkmäler, ausgelöschte Götzenbilder und der Prunk der letzten Herrscher, ihren den Göttern gleichen Könige. Eindrücke die jeden Menschen bewegen. Daneben moderne Architektur und zweckgerechte Bauten, Regierungsprunk und gesicherte »Reichen Gettos«. Es war eine so beeindruckende Reise für alle Sinne, kaum möglich in Worte zu fassen. Farben und Gerüche auf den Märkten, in den Tempeln und Kirchen, zeitweise wie im Paradies. TIKAL, als Highlight, sollte den »krönenden Abschluss« bilden. Fragen gestellt aus meiner Phantasie und Neugierde. Im Urwald die Ausgrabungsstätte, von der ich so viel erwartet hatte. Informationen zu Land und Leuten, Geschichte, Kultur und aktuelle Lebensumstände. Es lief alles prima und problemlos, bis zum Vorabend des Abreisetages zurück in San Josè. Hurrikans! Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich mich nie wirklich damit beschäftigt, einmal selbst in irgendeiner Art Opfer eines Hurrikans zu werden. Bilder kannte ich von den Katastrophen, Schicksalen und Auswirkungen dieser Naturgewalten. Davon selbst betroffen zu sein, ist noch einmal eine ganz andere Art des Erlebens. Mitch war sein Name, wie sich später herausstellte, einer, der verheerendsten Hurrikans, die bis zu diesem Zeitpunkt je über Mittelamerika hinweggezogen waren. Am 01.11.1998 änderte sich mein Leben.

Eindrücke aus Tikal waren das perfekte Ablenkungsmanöver, von der Fahrt durch den Urwald bis zum Betreten des »großen Platzes«, die Nordakropolis bis zu den Tempelanlagen, Stelen und Statuen, Überlieferungen, und die Rätsel, die noch nicht gelöst wurden, so viel lag hier noch unter der Erde. »Antike Stadt der Mayas« so wird Tikal gerne genannt, doch viel mehr handelt es sich um eine Oase in den dichten Regenwäldern des Peten im nördlichen Guatemala. Auf den Spuren der Mayas zu wandeln, verlassene Wege zu gehen, sich Gedanken zu machen, was hier einst wohl bedeutend war, neben den Schönheiten des Landes auch die Brutalität des Herrschergeschlechts. Allgegenwärtig waren diese Rieten, gegenzeichnet auf Stelen, den Ballspielplätzen und Überlieferungen. Hier war der sicherste Ort und hier musste ich auch bleiben, da alle anderen Verbindungsmöglichkeiten abgebrochen waren. Ein Besuch des Indio-Dorfes, aus dem die Mitarbeiter des Camps kommen, war das Ersatzprogramm.

Ein Eingangsportal aus alten Steinstelen und Opfernischen, aus denen mir Weihrauchduft in die Nase stieg. Das Zentrum bildete der Hauptplatz, an dem zum einen eine kleine Kirche stand und zum anderen die Kapelle des »MAXIMÓN«. Im ganzen Land wird dieser mit allen Lastern der Menschen gepeinigte Heilige verehrt und dient als Mittler zu Gott, da er das Leben kennt. Die Opfergaben waren Zigaretten und Schnaps, nicht selten, dass der Priester diese selbst genoss, um einen Vorteil aus seiner wichtigen Tätigkeit zu schöpfen. Hier im Dorf qualmte die Figur mindestens sieben Zigaretten, die ihm die Gläubigen angezündet in den Mund gesteckt hatten. Zusätzlich nahm der diensthabende Priester eine Flasche Maisschnaps und leerte diese in den Mund der Statue, die ihn postwendend wieder durch ihre Genitalien in ein Auffangbecken entleerte. Um dieser stickigen Luft zu entfliehen, war der Weg nach draußen die rettende Erlösung. Der Dorfälteste, der auch die Gerichtsbarkeit innehatte, zeigte sich uns nicht. Er war der Schamane und Heiler, Fremden nicht zugeneigt.

Ich ging etwas umher und sah einen älteren Mann, der auf dem Boden hockte und die Gedärme eines toten Gockels betrachtete. Um ihn nicht zu stören, wollte ich schnell umdrehen, da winkte er mich zu sich her, so als würde er mich bereits erwarten. Eine einfache Geste voller Freundlichkeit. Verbunden mit einem Lächeln, strich er mir mehrere Male mit seinen warmen, dreckigen und rissigen Händen über das Gesicht, stockte jedoch an meinen Augen und hielt inne. Ich ließ diese ungewohnten Situation zu und fühlte eine innige Verbundenheit. Er nahm meine Hände. Er schaute sie von oben und unten an, dann fuhr er die Linien darin nach, als könne er alles von mir erfahren. Eine Vertrautheit, die ich nicht kannte. Seine Augen betrachteten mich, bis er mir drei leichte Schläge auf Höhe meines Herzens gab, sich wieder setzte und seinen Gedärmen von vorher erneut seine Aufmerksamkeit schenkte. Kein weiteres Zeichen des Abschieds. Auf dem Rückweg vielen mir die kleinen Maisfladenküchen auf, einfach und doch funktionell. Eine Besonderheit und voller Tradition. Wie schon zu den Zeiten der Ahnen wurde alles andere auf der zentralen Kochstellen zubereitet, die auch der kulturelle Treffpunkt der Frauen war. In den Häusern, oder eher Hütten, die meist aus Baumstämmen und anderen Pflanzenteilen des Waldes gefertigt waren, standen die massiven, reich verzierten Holzbetten gut sichtbar an einer Seite. Gewebte Decken in allen nur denkbaren Farben und Mustern lagen darauf und als Kopfstütze diente eine Holzvorrichtung, wie dies bereits seid Generationen der Brauch war. Kissen waren in der Mitte der Hütte als eine Art Wohnzimmersofa gestapelt. Hier erfuhr ich, dass es unüblich wäre, sich zu verabschieden. Winken kannte man gar nicht. Verabschiedet wurden nur Tote oder jemand, der nicht wiederkommen sollte. Miguel, der Reiseführer, erzählte zudem, dass es in der einheimischen Sprache kein Wort für »Auf Wiedersehen« geben würde, nur ein »Komm wieder«. So fuhren wir zurück ins Camp, wo ich die Kraft der Natur auf mich wirken lassen wollte.

Entlang des Flusses ging ich gedankenverloren einen einsamen Weg, um meinen Eindrücken Raum zu geben. Jeder Schritt, den ich machte, brachte mich weiter in die Vergangenheit zurück und ich sah Dinge vor meinen Augen, die mir unbekannt waren. Warmes Gras umspielte meine Zehen und kleine Wasserperlen, entstanden durch die Feuchtigkeit des Regenwaldes, schärften meine Sinne, die laue Luft mit dem Rauschen der Blätter gewann meine Aufmerksamkeit.

Das Plätschern des Flusses trug meinen Geist weit weg zu längst versunkenen Kulturen und formte sich zu einer Stimme. Geschichten nicht wie die aus Tausendundeiner Nacht- nein vielmehr Erinnerungen, die nicht vergessen werden durften. Magische Momente unterschiedlicher Reiche mit vielen verschiedenen Herrschern und einem furchtbaren Feind. Jahrhunderte die dazwischen lagen und ein Kampf der erneut ausgetragen wurde, bis zur Vollendung damit nicht immer wieder Altes NEU erkämpft werden musste. Nein es sollte und musste beendet werden, um den Gleichklang der »Ewigen Harfe« zu erreichen, um aufzusteigen in die neue Dimension. All die Opfer sollten Ihr Blut nicht umsonst geopfert haben. Der aus Blut erbaute Weg musste fertig sein, damit kein weiteres Leid von Nöten wäre, um den Menschen ein gutes und friedliches Leben zu ermöglichen.

Aus verschwommenen Nebelgefilden entstanden Gestalten, die sich weiter formten, bis ich sie klar und deutlich erkennen konnte. Es war ein menschliches Wesen, ein weiser Mann, der mir sein Schicksal erzählen wollte, ihm gehörte die Stimme die ich hörte. Er erzählte mir Dinge die sich lange vor unserer Zeit abgespielt hatten. Seelen die keine Ruhe fanden, gefangen waren im Leid und nicht vergessen konnten. Ohne Kontrolle strömten die verschiedensten Emotionen auf mich ein. Eine Bilderflut, die ich nicht zuordnen konnte. Etwas anderes war noch hier und lebendig, suchte den Kontakt zu mir, um eine Verbindung eingehen zu können. Ein Stimmengewirr war in meinem Kopf, Laute und Silben, die ich nie zuvor gehört hatte, formten sich zu Worten, die ich nicht verstand. Es war wie ein Zeitsprung, wie ein Schalter, der umgelegt wurde, um das zu vollenden, was vor langer Zeit begonnen hatte. Wie aus dem Nichts entstanden ganze Bilder von Ländern, Städten und Palästen. Tempelanlagen, die in ihrer Schönheit kaum zu übertreffen waren. Farben und Formen die meine Seele erfreuten und mich neugierig darauf machten, es zu erforschen. Wie in einem Traum gefangen fühlte ich mich. So als ob ich einen Kinofilm real erlebte, dessen Manuskript von mir geschrieben war und gleichzeitig war ich Regisseur, Hauptdarsteller und Erzähler in einem. Meine Schritte wurden schneller, um dies alles zu sehen und zu erleben, vor allem aber zu verstehen. Ein Auftrag, dies zu schreiben, um das Vergessen nicht zuzulassen.

Das Stimmengewirr löste sich auf, bis nur noch eine klare Stimme zu hören war ... Wie ein Erzähler, der mir aufgab seine Worte niederzuschreiben ... Er...
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