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Emmi & Einschwein 6. Fabelwesen zelten selten

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
208 Seiten
Deutsch
Verlag Friedrich Oetingererschienen am04.07.2022
Emmi und ihre Familie freuen sich aufs Meer. Nur Einschwein ist nicht in Urlaubsstimmung. Immerzu soll es Dinge zaubern, zu denen es keine Lust hat. Schulbrote, Zutaten fürs Abendbrot oder Proviant für den Urlaub. Und dann passiert es: Torten, Kekse, Puddingschuhe - nichts geht mehr. Egal, wie sehr Einschwein sich konzentriert, es zaubert nur noch ... saure Gurken. Emmi ist in großer Sorge um ihr Fabelwesen. Und als wäre das nicht schon genug Grund für Saure-Gurken-Laune, folgt gleich die nächste magische Katastrophe. Der unersetzliche Fabelbaum von Emmis Familie soll einer Baustelle weichen. Wie sollen sie denn jetzt noch in den Urlaub fahren? Schließlich muss der Fabelbaum beschützt werden - ob mit Magie oder ohne!

Anna Böhm ist 1975 in Berlin geboren. Sie hat am Theater gearbeitet, Drehbuch studiert und zahlreiche Hörspiele und Kinderbücher geschrieben, unter anderem die 'Emmi & Einschwein'-Reihe bei Oetinger.
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Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR14,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextEmmi und ihre Familie freuen sich aufs Meer. Nur Einschwein ist nicht in Urlaubsstimmung. Immerzu soll es Dinge zaubern, zu denen es keine Lust hat. Schulbrote, Zutaten fürs Abendbrot oder Proviant für den Urlaub. Und dann passiert es: Torten, Kekse, Puddingschuhe - nichts geht mehr. Egal, wie sehr Einschwein sich konzentriert, es zaubert nur noch ... saure Gurken. Emmi ist in großer Sorge um ihr Fabelwesen. Und als wäre das nicht schon genug Grund für Saure-Gurken-Laune, folgt gleich die nächste magische Katastrophe. Der unersetzliche Fabelbaum von Emmis Familie soll einer Baustelle weichen. Wie sollen sie denn jetzt noch in den Urlaub fahren? Schließlich muss der Fabelbaum beschützt werden - ob mit Magie oder ohne!

Anna Böhm ist 1975 in Berlin geboren. Sie hat am Theater gearbeitet, Drehbuch studiert und zahlreiche Hörspiele und Kinderbücher geschrieben, unter anderem die 'Emmi & Einschwein'-Reihe bei Oetinger.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783960522751
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum04.07.2022
Reihen-Nr.6
Seiten208 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.9010796
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Ein ganz schön vergurktes Kapitel

Was? Schon wieder eine Gurke? Und eine saure noch dazu?!

Erstaunt betrachtete Emmi ihre Handfläche, in der eine saure Gurke lag. Auch Einschwein, das Fabelwesen von Emmi, starrte die Gurke an. Sie war klein und grün und roch - na ja, sauer eben. Normalerweise fand Emmi saure Gurken lecker, aber im Moment gab es ein kleines Problem mit diesem Gemüse. Um genau zu sein, gab es sogar mehrere Probleme. Ja, man könnte fast sagen, es gab ziemlich viele Probleme.

»Wir haben genug Gurken«, sagte Emmi zu ihrem Schwein und blickte neben sich. Dort stapelte sich nämlich schon ein ganzer Haufen saurer Gurken. Es war ein gemütlicher Sonntagmorgen, und sie saßen im Kinderzimmer auf dem Boden. Um sie herum lagen Kissen, Decken und Kuscheltiere. Und saure Gurken.

Auch Moritz war da. Er ging in Emmis Klasse und hatte sich eine Erdbeertorte gewünscht. Dazu müsst ihr etwas wissen: Einschwein kann Essen zaubern. Diese Form der Zauberei nennt sich Kulinarische Magie. Das Horn des kleinen Schweins leuchtet dann blau auf, und schwups - schon ist das herrlichste Essen da. Um ehrlich zu sein, geht diese Zauberei manchmal schief. Ganz am Anfang, als Einschwein noch neu bei Emmi war, ging sie sogar sehr oft schief. Eigentlich meistens. Dann zauberte Einschwein in der Aufregung etwas, das gar nicht gut passte. Zum Beispiel sehr viel Brausepulver in der Schule oder ein riesiges Lebkuchenhaus im Schlafzimmer. Aber vor allem Puddingschuhe. Das waren Töpfe voller Pudding, bloß dass sie eben nicht auf dem Herd standen, sondern sich wie Schuhe an den Füßen von Leuten befanden.

Heute konnte allerdings von Brausepulver oder Puddingschuhen keine Rede sein. Nein, wirklich nicht.

»Kannst du bitte endlich eine Erdbeertorte zaubern?«, fragte Emmi und blickte ein wenig ratlos auf die Gurke in ihrer Hand.

Einschwein nickte begeistert. »Klar, Erdbeertorte!«, rief es. »Erdbeertorte kann jeder.« Es schloss die Augen und konzentrierte sich ganz mächtig.

Das Horn des kleinen Schweins leuchtete hellblau auf. Kam es Emmi nur so vor, oder war das Leuchten nicht so kräftig wie sonst? Ja, man hätte es fast als Flackern bezeichnen können. Als kleines, zartes Aufscheinen.

Einschwein öffnete das linke Auge wieder. »Passt gut auf. Jetzt kommt eine Torte der feinsten Sorte«, erklärte es stolz.

Emmi nickte erleichtert. Moritz klatschte in die Hände.

Und dann? Tja, dann lag ein weiteres Gürkchen vor ihnen. Klein, grün, sauer. Genau wie die anderen. Moritz biss hinein. »Lecker. Mein Opa macht sie genauso.«

Emmi seufzte. »Aber eine Torte ist es nicht.« Sie legte ihrem Fabelschwein einen Arm um die Schultern. »Bestimmt bist du nur ein bisschen müde. Weil wir gestern zu lange gelesen haben«, schlug sie vor.

»Wir lesen immer zu lange, und sonst zaubere ich auch keine Gurken«, stellte Einschwein fest.

»Vielleicht hast du heute Saure-Gurken-Laune?«, fragte Moritz. »Wenn ich schlechte Laune hab, sagt meine Mama, dass ich aussehe wie eine saure Gurke.«

Einschwein sprang auf. »Oder mir fehlt einfach nur etwas Frühsport.« Das kleine rosa Schwein begann herumzuspringen. Es zeigte Hampelmann und Purzelbaum, vollführte Drehungen und Kissenwürfe. Als es so richtig schön aus der Puste war, stellte es sich hin und versuchte ein weiteres Mal, zu zaubern.

War es wieder eine saure Gurke geworden? Nein! Eine saure Gurke war es nicht. Sondern zwei - zwei kleine grüne und sehr saure Gurken. Oh weh! Emmi seufzte.

Einschwein grinste verlegen. »Du, Emmilein, sollen wir eine Saure-Gurken-Torte daraus machen?«

Emmi schnaufte. »Na, hör mal! Moritz hat bald Fabeltag. Da kann er seinen Gästen doch keine Saure-Gurken-Torte anbieten«, sagte sie ein kleines bisschen empört.

»Weiß ich ja!«, rief das Schwein und lachte. »Ich mache nur Scherzchen mit euch. Saure-Gurken-Scherzchen.«

Moritz lächelte verlegen. »Ich glaube, mir wäre Erdbeertorte auch lieber.«

In ein paar Tagen wurde er nämlich zehn Jahre alt. Und das war nicht nur ein besonderer Tag, weil Geburtstage immer besondere Tage sind. Nein, wer in Wichtelstadt zehn Jahre alt wurde, der bekam sein eigenes Fabelwesen!

Emmi betrachtete Moritz. Welches Fabelwesen würde er wohl bekommen? Er wirkte jedenfalls aufgeregt und redete nicht so viel wie sonst. Stattdessen griff er sich eine saure Gurke und mampfte nervös los. Im Nu stopfte er sich zwei weitere Gurken in den Mund. Und dann drei.

Einschwein und Emmi sahen sich an. Moritz verhielt sich ein wenig seltsam. Lag das nur an den sauren Gurken? Oder gab es dafür noch einen anderen Grund? Emmi wollte gerade nachfragen, aber nun öffnete sich die Tür vom Kinderzimmer.

»Hallo, lieber Chefkoch!«, donnerte eine Stimme. Das war Drache Henk, Papas Fabelwesen. Er schob seinen großen blauen Kopf durch die Tür. Das machte er immer so, denn er war zu groß für das kleine Kinderzimmer und passte nicht im Ganzen hinein. Heute war er bester Laune. »Wir brauchen deine Hilfe, alter Schiffskoch!«, rief er fröhlich.

Hinter ihm zwängte sich Papa herein. »Was Henk sagen will: Wir brauchen Einschweins Zauberkünste.«

Emmi und Einschwein sahen sich an. Sollten sie Papa von den sauren Gurken erzählen? Lieber nicht. Mama und Papa waren zu sehr damit beschäftigt, den Familienurlaub vorzubereiten. Weitere Sorgen konnten sie bestimmt nicht gebrauchen.

Emmi holte Luft. »Einschwein zaubert gerade Torte.«

»Für meinen Fabeltag!«, sagte Moritz stolz.

»Ach, wie toll!«, sagte Papa. »Wo ist eigentlich euer Fabelort?« Sein Fabelwesen holte man an einem besonderen Ort ab, der Fabelort hieß. Familie Brix hatte einen alten Apfelbaum auf einer schönen Lichtung im Wald als Fabelort.

»Wir haben einen großen Stein. So einen Fabelstein im Wald«, sagte Moritz.

»Toll!«, freute sich Papa. »Ein Fabelort im Wald ist das Schönste. Und was wünschst du dir für ein Fabelwesen?«

»Also, Papa!«, sagte nun Emmi. »Man darf sich nichts wünschen, und das weißt du ganz genau.« Diesen Satz hatte Papa nämlich sehr oft zu Emmi gesagt, bevor sie Einschwein bekommen hatte.

Moritz knabberte verlegen an einer sauren Gurke. »Weiß nicht«, murmelte er.

»Wo du grad am Zaubern bist, Einschwein â¦« Papa grinste. »Wir müssen anfangen, den Proviant für die Reise zu zaubern. Ich habe hier eine kleine Liste von Dingen, die ich mir fein vorstelle für unseren Urlaub. Aber du kannst gern noch etwas hinzufügen.«

Papa hielt Einschwein einen Zettel hin. Das war ja eine richtig lange Liste! Einschwein blickte erschrocken zu Emmi.

Emmi schnaufte. »Einschwein ist doch kein Einkaufsladen!«

»Weiß ich doch«, sagte Papa. Er legte eine ganz bestimmte, extra fröhliche Stimme auf. Die benutzte er immer, wenn er eines seiner drei Kinder zu etwas überreden wollte, was das Kind gar nicht wollte. Emmi und Einschwein nannten es die Lieb-Lieb-Stimme. »Ihr wisst ja, dieser Urlaub soll ganz besonders schön werden. Und da müssen eben alle mithelfen, auch die Fabelwesen.« Dann ging er. »Packen nicht vergessen!«, rief er noch aus dem Flur.

Als sie wieder allein waren im Kinderzimmer, blickte Moritz schief zu Emmi. Diesen Blick kannte sie, denn den machte er immer, wenn ihm etwas peinlich war. »Du, Emmi, wie war das bei dir?«, fragte er. »Mit Einschwein und so.«

Emmi erzählte von ihrem Fabeltag. »Ich wollte Einschwein überhaupt nicht haben«, kicherte sie.

»Weil du dachtest, dass du ein Einhorn bekommen würdest«, sagte Einschwein.

Emmi nickte. »Ich hab von einem Einhorn-Horn geträumt. Und deshalb dachte ich, dass ich ein Einhorn bekommen würde. Und als ich dann Einschwein gesehen habe â¦«

»Biste weggerannt«, stellte Einschwein fest.

Emmi lachte. Einschwein lachte auch, sogar noch lauter als Emmi. Damals hatte sie die ganze Sache gar nicht lustig gefunden. »Die einzige Ähnlichkeit mit einem Einhorn war nämlich das goldene Horn«, sagte sie und piekte in Einschweins Kugelbauch.

Das Schwein stellte sich auf die Hinterbeine und drehte sich im Kreis. »Ansonsten bin ich das totale Gegenteil von einem Einhorn«, sagte es stolz.

»Aber jetzt hab ich dich ganz dolle lieb«, sagte Emmi. Die beiden umarmten sich. »Hast du schon von deinem Fabelwesen geträumt?«, fragte sie Moritz. Was man vor dem Fabeltag träumte, ging schließlich in Erfüllung. Allerdings kam es manchmal zu kleinen Missverständnissen, so wie bei Emmi und dem Horn, das gar nicht zu einem Einhorn gehört hatte.

»Nee«, nuschelte Moritz. »Nix geträumt. Na ja, doch. Also, ja und nein. Also, nein. Also â¦«

Einschwein legte ihm einen Huf auf die Schulter. »Das waren aber sehr viele Jas und Neins und Alsos«, fand es.

Moritz nickte. »Nur weil â¦ im Traum war kein Fabelwesen zu sehen. So als ob â¦ als ob ich gar keins kriege.«

»Jeder bekommt ein Fabelwesen«, beruhigte ihn Emmi.

»Sicher?«

Emmi nickte. Sie passte in der Schule in Fabelkunde immer sehr gut auf, denn es war ihr Lieblingsfach. »Ganz sicher.«

»Und so ein toller Moritz wie du, der kriegt ein spitzenklasse-eins-a-supi Fabelwesen«, ergänzte Einschwein.

Moritz atmete sehr laut aus. Wie ein kleiner Wind, der um den Schornstein pustet. Dann stand er fröhlich auf. »Also, wenn ihr das sagt!«, rief er. Auf einmal war seine Laune wieder viel besser.

»Nun habe ich aber genug rumgegurkt«, sagte Einschwein. »Jetzt werde ich mal deine Torte zaubern.«

Emmi nahm die Hufe von Einschwein in ihre Hände. »Ganz in Ruhe. Mach es genau so, wie Holly es dir beigebracht hat.«

»Gute Idee«, sagte Einschwein. Holly war ein Einhorn. Das einzige Einhorn, das es in ganz...
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