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The Song of Our Souls

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
336 Seiten
Deutsch
Forevererschienen am04.04.2022Auflage
'Ich sehe keine Zukunft, in der die Sache zwischen uns gut ausgeht. Egal was ich anfange, es wird in einer Katastrophe enden.' K-Pop-Star Namjoon fällt in ein tiefes Loch, nachdem Liv Hals über Kopf Wien verlassen und den Kontakt zu ihm abgebrochen hat. Er vergräbt sich in seine Arbeit und schreibt einen Song über sie. Als Liv das Lied hört, reist sie mit ihrer kleinen Tochter Wendy nach Seoul, um der Liebe eine zweite Chance zu geben. Doch nach den Schlagzeilen ist auch Namjoons Management aufmerksamer geworden. Gerade jetzt, während die Band SOT sich auf ein großes Comeback vorbereitet, will das Management jeden Skandal vermeiden und stellt Namjoon vor eine schwierige Entscheidung. Als dann auch noch ein ungebetener Gast aus Livs Vergangenheit auftaucht, steht ihr ganzes Glück auf dem Spiel. The Song of Our Souls ist das Finale der dramatischen Liebesgeschichte um Liv und Namjoon.

Julia Leidenfrost ist 1997 in Wien geboren und lebt seitdem dort in einer kleinen Wohnung mit einem übergroßen Bücherregal. Zurzeit studiert sie an der Universität Wien Deutsche Philologie und hat nebenbei eine Ausbildung zur Schreibementorin gemacht. In ihrer Freizeit hört sie am liebsten K-Pop, sieht K-Dramen oder tauscht sich auf Instagram unter @Love_Letters_of_Books mit der Bookstagram Community aus.
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Produkt

Klappentext'Ich sehe keine Zukunft, in der die Sache zwischen uns gut ausgeht. Egal was ich anfange, es wird in einer Katastrophe enden.' K-Pop-Star Namjoon fällt in ein tiefes Loch, nachdem Liv Hals über Kopf Wien verlassen und den Kontakt zu ihm abgebrochen hat. Er vergräbt sich in seine Arbeit und schreibt einen Song über sie. Als Liv das Lied hört, reist sie mit ihrer kleinen Tochter Wendy nach Seoul, um der Liebe eine zweite Chance zu geben. Doch nach den Schlagzeilen ist auch Namjoons Management aufmerksamer geworden. Gerade jetzt, während die Band SOT sich auf ein großes Comeback vorbereitet, will das Management jeden Skandal vermeiden und stellt Namjoon vor eine schwierige Entscheidung. Als dann auch noch ein ungebetener Gast aus Livs Vergangenheit auftaucht, steht ihr ganzes Glück auf dem Spiel. The Song of Our Souls ist das Finale der dramatischen Liebesgeschichte um Liv und Namjoon.

Julia Leidenfrost ist 1997 in Wien geboren und lebt seitdem dort in einer kleinen Wohnung mit einem übergroßen Bücherregal. Zurzeit studiert sie an der Universität Wien Deutsche Philologie und hat nebenbei eine Ausbildung zur Schreibementorin gemacht. In ihrer Freizeit hört sie am liebsten K-Pop, sieht K-Dramen oder tauscht sich auf Instagram unter @Love_Letters_of_Books mit der Bookstagram Community aus.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783958186644
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Verlag
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum04.04.2022
AuflageAuflage
Reihen-Nr.2
Seiten336 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse3283 Kbytes
Artikel-Nr.9068120
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Liv

Ein Ertrinkender atmet das Wasser nicht irgendwann ein, weil er nicht mehr kann oder weil er aufgibt. Vorher wird er bewusstlos. Erst dann füllen sich seine Lungen mit der tödlichen Flüssigkeit, die ihn langsam sterben lässt. Er kämpft so lange mit seinem ganzen Willen ums Überleben, dass er lieber das Bewusstsein verliert, als selbst den Mund aufzumachen und das Wasser einzuatmen. Dabei brennen die Lungen jede Sekunde mehr wie Feuer und ziehen sich unter dem Druck zusammen. Die Sicht verschwimmt, und ihm wird schwindelig, bis schließlich nichts mehr als eine schwarze Masse um ihn herum übrig bleibt und er ohnmächtig wird. Erst in diesem Moment, wenn das Gehirn nicht mehr richtig funktioniert, setzt auch unser Überlebensinstinkt aus und lässt uns hilflos zurück.

Kurz hielt ich inne und umfasste den Sitz mit beiden Händen. Ich kannte dieses Gefühl des Ertrinkens ganz genau. Hier in diesem Auto war auch ich kurz davor, dem Wasser nachzugeben, und das, obwohl ich mich noch bei vollem Bewusstsein befand. Ich ertrank nicht in einem Meer oder Pool, weil ich vorübergehend vergessen hatte, wie man schwamm. Ich ertrank, weil ich mit den Gefühlen in mir nicht umgehen konnte.

Als Namjoon plötzlich vor meiner Tür in Wien aufgetaucht war und kurz darauf ein Schwarm Paparazzi, weil sie den berühmten SOT-Star bei mir vermutetet hatten, war ich in Panik geraten und einfach mit Wendy und Mum abgehauen, ohne mich noch einmal umzudrehen. Nicht nur die Schuld, Namjoon alleine gelassen zu haben, kroch in mir hoch, sondern auch Angst. Die Paparazzi wussten, wo ich wohnte.

Meine Atmung setzte für einen Herzschlag aus. Fel... Er wusste es.

Ich wollte nicht vorschnell zu einer Schlussfolgerung springen, die gar nicht der Wahrheit entsprach, aber mein Gehirn ließ mir keine Chance, an etwas anderes zu denken. Seit Laura meine Haustür geöffnet hatte, hinter der Journalisten aus aller Welt uns auflauerten, und mir unsere Lage erklärt hatte, sprangen meine Gedanken im Dreieck. Und eine Ecke war schlimmer als die andere.

Was wenn Felix herausfinden würde, wo ich wohnte? Wenn er zu mir nach Hause käme und wer weiß was tat? Oder noch schlimmer ... Was, wenn er von Wendy erfuhr?

Ich konnte mir nicht vorstellen, was ich tun würde, wenn er plötzlich vor mir stände. Nach all den Jahren und gefühlt tausend Panikattacken endlich dem Verursacher meines Leids gegenüberzustehen... Ich war nicht stark genug, diesen Gedanken auch nur zu beenden. Wie hätte ich mich dann seiner realen Person stellen sollen?

Ich schluckte und spürte die Angst in mir hochsteigen. Das Gefühl war unangenehm und zäh, als würde ich in Wackelpudding baden. Man versuchte, einen Schritt nach dem anderen, einen Atemzug nach dem anderen zu machen, um voranzukommen und blieb schlussendlich doch immer am selben Fleck.

Ich schluckte in der Hoffnung, etwas von diesem Gefühl damit verschwinden zu lassen. Wann war es genug? Wann würde mich der bloße Gedanke an ihn nicht mehr von innen zerreißen?

Der Stoff des Sitzes fühlte sich weich unter meinen Fingern an, und ich strich über das feinmaschige Gewebe. Ich musste mich auf etwas anderes konzentrieren und nicht auf diese übermächtige Angst.

Doch anstatt an etwas Positiveres zu denken, schwebte Namjoons Gesicht vor meinem inneren Auge. Ich krallte die Finger noch fester in den Sitz.

Dieser Blick, den er mir zugeworfen hatte, als ich ihm alles gestanden hatte. Er brachte mich noch immer um den Verstand.

Ich sah aus dem Fenster, um mich von der Erinnerung abzulenken. Die anschwellende Berglandschaft vor dem Fenster konnte mir nicht die gleiche Ruhe vermitteln wie sonst. Die Bäume, die an mir vorbeizogen, ragten träge vor mir auf und versuchten, mich mit ihrer Standhaftigkeit zu verhöhnen.

Ich war nicht so stark wie sie, und das gaben sie mir zu verstehen. Nicht jeder hatte fest verankerte Wurzeln, einen soliden Stamm und eine leuchtende Blätterkrone. Ich seufzte und musste den Blick abwenden. Es stellte sich als Fehler heraus, denn Namjoons Gesicht tauchte wieder in meinen Gedanken auf.

Ich hatte die Wahl zwischen still urteilenden Bäumen oder einem herzzerreißenden Gesichtsausdruck, der mich noch ewig verfolgen würde. Ich entschied mich für Zweiteres, anscheinend quälte ich mich gerne selbst.

Ich hatte Namjoon einfach zurückgelassen, weil er so ein Chaos, wie es in meinem Leben herrschte, nicht verdient hatte. Er hatte nichts von alledem verdient. Ich war kaputt, und das hatte ich ihm auch gesagt. Nichts zwischen uns würde je normal laufen, dafür war ich zu sehr zerstört worden. Mit mir würde das, was wir beide teilten, nie einer normalen Beziehung gleichen. Andauernde Panik, Flashbacks und Berührungsängste. Das war alles, was ich zu bieten hatte, und damit konnte keiner auf Dauer glücklich werden. Ich hatte ihm damit nur einen Gefallen getan.

Und dann war da noch meine Tochter Wendy. Jetzt wusste er, wie ich schwanger geworden war. Ich hätte nicht damit leben können, wenn er Wendy jetzt womöglich anders ansah als zuvor. Wenn er es schon bei mir tat.

Eine Hand berührte meine Wange. Ich zuckte zurück, bis ich erkannte, dass Mum mich besorgt aus dem Augenwinkel musterte. Sie zog die Hand zurück und umklammerte wieder angespannt das Lenkrad.

Ich griff mir an die Wangen. Sie waren nass von den leisen Tränen, die mir schon die ganze Zeit bis zum Kinn hinunterliefen und auf mein T-Shirt tropften.

Alles klar? War ihre Frage ernst gemeint? Ich hatte vor gerade einmal einer Stunde alles verloren, was ich seit Langem gewollt hatte, nur weil mich meine Vergangenheit immer einholen würde.

Nein. Mehr brachte ich nicht heraus, ohne bissig zu klingen. Ich wischte mir grob mit der Hand über die Wangen, um die Tränen zu verscheuchen. Meine Haut wurde warm, und ich konnte förmlich sehen, wie sie rot anlief unter der harschen Berührung.

Willst du ihm nicht schreiben? Mums Frage kam zögernd. Sie sah mich nicht an, sondern richtete ihre Augen auf die Straße.

Wollte ich ihm schreiben? Ja, wollte ich. Konnte ich es im Moment? Nein. Mein Handy wog schwer in meiner Tasche. Ich hatte es auf stumm geschaltet und wollte mir nicht vorstellen, wie viele Nachrichten mich bereits erwarteten. Aber ich konnte mich nicht überwinden, es herauszuziehen und Namjoon zu antworten. Wenn ich das tat, müsste ich ihm schreiben, dass es für uns keine Zukunft gab und auch nie geben würde. Dazu war ich nicht in der Lage.

Ich wollte das nicht wahrhaben. Zumindest noch nicht. Einen oder zwei Tage verdiente ich, in denen ich alles aussperren konnte. Auch das war unfair Namjoon gegenüber. Beinahe wäre ein bitteres Lachen meiner Kehle entschlüpft.

Als ich keine Anstalten machte, meiner Mum zu antworten, ergriff sie erneut das Wort: Er macht sich bestimmt Sorgen und weiß gar nicht, wieso du ihn nicht mitgenommen hast. Sie versuchte sich an einem neutralen Gesichtsausdruck, wobei sie kläglich versagte. Die Sorge zeichnete sich genauso stark ab wie ihre ersten Falten. Jede einzelne wegen mir.

Er weiß, wieso ich ihn nicht mitgenommen habe. Ich sagte es etwas zu hart, aber ich musste Mum klarmachen, dass diese Sache zwischen Namjoon und mir, was auch immer es gewesen war, jetzt vorbei war. Nicht gegen alle Lasten der Vergangenheit konnte man gemeinsam antreten.

Aber ...

Nichts aber , unterbrach ich sie. Es gibt keine Zukunft mehr für ihn und mich. Nicht nachdem ... Ich konnte den Satz nicht beenden. Schon wieder erinnerte ich mich an Namjoons Blick. Seine traurigen Augen, die mich gleichzeitig mitleidig und bedrückt gemustert hatten. Es hatte mich gebrochen, all diese Gefühle in ihnen zu sehen. Die Trauer und die Angst und all diese anderen negativen Dinge, die ich selbst ständig spürte. Doch das Mitleid in seinem Blick war am schlimmsten gewesen. Es gab einen Grund, warum ich ihm nicht von dem sexuellen Missbrauch hatte erzählen wollen. Ich hatte genau diesen mitleidigen Blick verhindern wollen. Denn ich wusste genau, was er bedeutete: Du bist ein Opfer.

Und damit konnte ich einfach nicht umgehen. Es war zu viel für mich, von Namjoon in die Opferrolle gedrängt zu werden, wenn ich doch nur aus dieser Schublade ausbrechen wollte.

Bist du dir sicher? Mum bog ab, und ich spürte, wie sich der Sitz gegen meine Finger drückte.

Wendys Schnarchen von hinten ließ mich leise weiterreden. Es hat keinen Sinn. Er wird nie wieder etwas anderes in mir sehen als das Opfer eines Übergriffs. Und was er in Wendy sah, wollte ich gar nicht erst wissen.

Das wird er bestimmt nicht , protestierte Mum etwas heftiger, und ich hörte ein Seufzen von hinten. Ich löste die Hände aus dem Stoff, und endlich trat wieder etwas Farbe in sie. Zweimal schloss ich sie zu Fäusten, um die Blutzirkulation anzuregen, und drehte mich dann in meinem Sitz um, um einen Blick auf mein Kind zu erhaschen. Als ich sah, dass Wendy noch immer schlief, ließ ich mich wieder in den weichen Sitz fallen.

Du hast den Blick nicht gesehen, den er mir zugeworfen hat , sagte ich trocken.

Dafür habe ich alle anderen Blicke gesehen, die er dir die letzten Tage zugeworfen...
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Autor

Julia Leidenfrost ist 1997 in Wien geboren und lebt seitdem dort in einer kleinen Wohnung mit einem übergroßen Bücherregal. Zurzeit studiert sie an der Universität Wien Deutsche Philologie und hat nebenbei eine Ausbildung zur Schreibementorin gemacht. In ihrer Freizeit hört sie am liebsten K-Pop, sieht K-Dramen oder tauscht sich auf Instagram unter @Love_Letters_of_Books mit der Bookstagram Community aus.
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