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Der Splitter der Dämmerung

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
288 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am14.12.2022
Mitten in den sturmumtosten Weiten des Ozeans von Roschar liegt die Insel Akinah. Keiner von den vielen Abenteurern, die versucht haben, zu dieser Insel zu segeln, ist jemals zurückgekehrt. Doch nun beschließt Fürstin Navani Kholin, der Sache auf den Grund zu gehen, und entsendet ein Schiff. Denn das Kriegsglück hat sich gewendet, und vielleicht birgt die Insel wertvolle Hinweise im Kampf gegen die Bringer der Leere ...
Mit diesem Kurzroman entführt Brandon Sanderson seine Leser an bislang unbekannte Orte in der Welt seiner »Sturmlicht-Chroniken«. »Der Splitter der Dämmerung« spielt nach den Ereignissen von »Die Splitter der Macht« und vor »Der Rhythmus des Krieges«.

Brandon Sanderson, 1975 in Nebraska geboren, schreibt seit seiner Schulzeit fantastische Geschichten. Er studierte Englische Literatur und unterrichtet Kreatives Schreiben. Mit den »Sturmlicht-Chroniken«, seinem großen Epos um das Schicksal der Welt von Roschar, erobert er regelmäßig die internationalen Bestsellerlisten und begeistert auch in Deutschland viele Zehntausende Fans. Er wird bereits als der J. R. R. Tolkien des 21. Jahrhunderts gepriesen. Brandon Sanderson lebt mit seiner Familie in Provo, Utah.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR13,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextMitten in den sturmumtosten Weiten des Ozeans von Roschar liegt die Insel Akinah. Keiner von den vielen Abenteurern, die versucht haben, zu dieser Insel zu segeln, ist jemals zurückgekehrt. Doch nun beschließt Fürstin Navani Kholin, der Sache auf den Grund zu gehen, und entsendet ein Schiff. Denn das Kriegsglück hat sich gewendet, und vielleicht birgt die Insel wertvolle Hinweise im Kampf gegen die Bringer der Leere ...
Mit diesem Kurzroman entführt Brandon Sanderson seine Leser an bislang unbekannte Orte in der Welt seiner »Sturmlicht-Chroniken«. »Der Splitter der Dämmerung« spielt nach den Ereignissen von »Die Splitter der Macht« und vor »Der Rhythmus des Krieges«.

Brandon Sanderson, 1975 in Nebraska geboren, schreibt seit seiner Schulzeit fantastische Geschichten. Er studierte Englische Literatur und unterrichtet Kreatives Schreiben. Mit den »Sturmlicht-Chroniken«, seinem großen Epos um das Schicksal der Welt von Roschar, erobert er regelmäßig die internationalen Bestsellerlisten und begeistert auch in Deutschland viele Zehntausende Fans. Er wird bereits als der J. R. R. Tolkien des 21. Jahrhunderts gepriesen. Brandon Sanderson lebt mit seiner Familie in Provo, Utah.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641295325
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum14.12.2022
Reihen-Nr.10
Seiten288 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse3666 Kbytes
Artikel-Nr.9119363
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


PROLOG

Für ihn kam nichts der Erfahrung gleich, hoch oben in der Takelage zu hängen und die frische Meeresluft im Gesicht zu spüren, während er auf eine endlose Weite aus schimmerndem blauem Wasser blickte. Der gewaltige Ozean war wie eine breite Straße. Eine Einladung zum Auskundschaften.

Die Leute fürchteten das Meer, aber das hatte Yalb nie verstanden. Das Meer war doch so offen, so einladend. Wer ihm ein wenig Respekt zollte, den trug es überallhin, wohin auch immer man reisen mochte. Es ernährte den Reisenden sogar und wiegte ihn nachts mit seinen Liedern in den Schlaf.

Er holte lange und tief Luft, schmeckte das Salz, sah den vorbeitanzenden Windsprengseln nach und grinste vom einen Ohr zum anderen. Ja, nichts war mit solchen Augenblicken vergleichbar. Aber die Aussicht darauf, ein paar Kugeln von dem neuen Jungen einzuheimsen ... nun, das kam diesem Gefühl schon nahe.

Dok hing in der Takelage, und zwar mit dem festen Griff von jemandem, der auf keinen Fall in die Tiefe stürzen will, anders als jemand, der sich nur nachlässig festhält, weil er genau weiß, dass er nicht stürzen wird. Für einen Alethi war der Junge ziemlich geschickt. Die meisten von ihnen setzten nie einen Fuß auf ein Schiff, es sei denn, sie wollten eine breite Pfütze überqueren. Aber dieser Junge konnte nicht nur Steuerbord und Backbord auseinanderhalten, er wusste sogar einen Palstek zu knoten und ein Segel zu reffen, ohne sich dabei selbst zu erhängen.

Aber er hing zu verkrampft in der Takelage. Und er hielt sich an der Reling fest, wenn das Schiff schwankte. Am dritten Tag war er schließlich seekrank geworden. Auch wenn Dok nahe daran war, ein richtiger Seemann zu werden, so war er es doch noch nicht ganz. Und da Yalb es sich neuerdings zur Aufgabe gemacht hatte, neue Matrosen im Auge zu behalten, lag es an ihm, Dok mit einem guten Scherz auf die Sprünge zu helfen. Wenn die Alethi-Königin wollte, dass mehr Angehörige ihres Volkes in den Schifffahrtstraditionen der Thaylener unterrichtet wurden, dann mussten sie auch diesen Teil lernen. Er war ausgesprochen lehrreich.

»Da!«, sagte Yalb, beugte sich vor und streckte den Arm aus, während er in der Brise schaukelte. »Siehst du das?«

»Wo?« Dok kletterte höher und suchte den Horizont ab.

»Da hinten!« Yalb zeigte noch einmal auf die Stelle. »Ein großes Sprengsel, das ungefähr dort aus dem Wasser ragt, wo sich die Sonne spiegelt.«

»Nein«, sagte Dok.

»Hm. Genau da, Dok. Gewaltige Matrosensprengsel. Ich vermute, du kannst nicht ...«

»Warte!« Dok beschattete sich die Augen. »Jetzt sehe ich es!«

»Wirklich?«, fragte Yalb. »Wie sieht es aus?«

»Ein riesiges gelbes Sprengsel«, antwortete Dok. »Es steigt aus dem Wasser auf. Es hat große Tentakel, die durch die Luft schweben. Und ... und es hat einen hellroten Streifen auf dem Rücken.«

»Na, da werf mich doch einer über Bord und nenn mich einen Fisch«, sagte Yalb. »Wenn du es sehen kannst, bist du wohl ein richtiger Matrose! Du hast die Wette gewonnen.«

Natürlich hatten sie zuvor - als sie sich über diese angeblichen »Matrosensprengsel« unterhalten hatten - dafür gesorgt, dass Dok sie belauschen konnte, sodass er wusste, wie er sie zu beschreiben hatte. Yalb fischte ein paar Klarstücke aus der Tasche und gab sie Dok. Wenn er gleich zu Beginn einmal gewann, würde er gern weiterspielen. Er würde überall Manifestationen von »Matrosensprengseln« sehen, bis sie ihm - nachdem er um eine große Summe gewettet hatte, dass er eines fangen konnte - endlich sagen würden, dass es so etwas wie ein Matrosensprengsel gar nicht gab, und alle würden etwas zu lachen haben.

Wenn jemand dermaßen naiv war, würde er irgendwann all seine Kugeln verlieren, dachte Yalb. Warum also nicht an seine Kumpel? Außerdem würden sie die Kugeln dazu benutzen, allen - einschließlich Dok - beim Landgang einen Trunk zu kaufen. Nur wer seine Kumpel betrunken machen konnte, war ein echter Seemann. Und wenn sie besoffen genug waren, würden sie vielleicht alle hellgelbe Sprengsel mit Tentakeln sehen.

Dok drückte sich in die Takelage. »Stimmt es, dass du einmal untergegangen bist, Yalb?«

»Das Schiff ist untergegangen«, sagte Yalb. »Ich bin nur zufällig an Bord gewesen.«

»Da habe ich aber etwas anderes gehört«, sagte Dok, in dessen Stimme ein leichter Alethi-Akzent lag. »Hast du den Leuten nicht gesagt, dass das ganze sturmverdammte Schiff unter dir verschwunden ist?«

»Na ja, ich habe den halben Ozean geschluckt, bevor mich jemand wieder rausgefischt hat«, antwortete Yalb. »Zu dem Zeitpunkt bin ich nicht gerade ein verlässlicher Zeuge gewesen.«

Er würde den Seemann finden müssen, der diese Geschichte verbreitete, und würde ihm dann den Mund zunähen. Jeder wusste, dass Yalb nicht gern über die Nacht redete, in der die Windesvergnügen untergegangen war. Sie war ein gutes Schiff gewesen und hatte eine noch bessere Mannschaft gehabt. Nur drei davon hatten überlebt.

Die anderen beiden erzählten die gleiche Geschichte, so wie Yalb sie in Erinnerung behalten hatte. Attentäter im Dunkeln - schlimmer als jede Meuterei. Und dann ... war das ganze Schiff einfach verschwunden. Monatelang hatte er geglaubt, er müsse verrückt geworden sein. Aber schließlich war es die gesamte sturmverdammte Welt gewesen, die verrückt geworden war; die Bringer der Leere waren zurückgekehrt, ein neuer Sturm hatte sich erhoben, und jeder führte Krieg gegen jeden.

Und nun hatte er Alethi an Bord. Er würde jeden Neuen im Auge behalten, nur zur Sicherheit. Dok schien allerdings ein guter Kerl zu sein, deshalb würde Yalb ihn gut behandeln - indem er ihn schlecht behandelte.

Yalb beugte sich weiter vor und versuchte, sich wieder in Stimmung zu bringen. »Jetzt, da du ein Matrosensprengsel gesehen hast, kannst du doch ...« Er runzelte die Stirn. Was war denn das? Was trübte die endlose blaue Schönheit?

»Was?«, fragte Dok eifrig. »Was kann ich, Yalb?«

»Sei still«, sagte Yalb. Er kletterte zum Ausguck hoch und winkte Brekv zu, der dort heute Dienst tat. »Drei Grad Backbord!«

Brekv wirbelte herum, sah in die angegebene Richtung und hob sein Fernglas. Dann fluchte er leise.

»Was ist es?«, fragte Yalb.

»Ein Schiff. Warte einen Augenblick. Es kommt gerade über den Horizont ... ja, es ist ein Schiff, mit den Segeln in Fetzen. Es neigt sich nach Backbord. Wie konnte es dir auffallen?«

»Was für ein Wappen hat es?«

»Gar keins«, sagte Brekv und gab Yalb das Fernglas.

Das war ein schlechtes Zeichen. Warum befand es sich während des Krieges allein da draußen? Yalbs eigenes Schiff war schnell und auf Späherfahrt, und deshalb war es sinnvoll, dass es allein unterwegs war. Aber ein Handelsschiff benötigte in dieser Zeit Geleitschutz.

Yalb richtete seine Aufmerksamkeit auf das Schiff. Keine Mannschaft an Deck. Bei den Stürmen! Er gab das Fernglas zurück.

»Willst du es berichten?«, fragte Brekv.

Yalb nickte und kletterte die Takelage hinunter. Dabei kam er an Dok vorbei, der ihn überrascht ansah. Yalb sprang auf das Deck, lief los und war in drei weiten Sätzen bei der Kapitänin.

»Was ist denn los?«, fragte Kapitänin Smta. Sie war eine große Frau, deren Augenbrauen passend zum Haar gelockt waren.

»Ein Schiff«, sagte Yalb. »Keine Mannschaft an Deck. Drei Strich Backbord.«

Die Kapitänin sah die Steuerfrau kurz an, dann nickte sie. Befehle flogen zu den Männern in der Takelage hinauf. Der Bug richtete sich auf das gesichtete Schiff aus.

»Stell ein Enterkommando zusammen, Yalb«, sagte die Kapitänin. »Du begleitest sie, falls deine besondere Erfahrung benötigt werden sollte.«

Besondere Erfahrung. Die Gerüchte stimmten zwar nicht, aber jeder glaubte sie. Es hieß, Yalb sei jahrelang auf einem Geisterschiff gesegelt, und am Ende sei es verschwunden. Das war der Grund, warum niemand die drei Überlebenden zusammen anheuern wollte. So hatten sie sich trennen und ihre eigenen Wege gehen müssen.

Er beschwerte sich nicht über die Behandlung, die ihm zuteilwurde. Es war gut von der Kapitänin gewesen, ihn aufzunehmen. Wenn sie ihm also einen Befehl erteilte, führte er ihn auch aus. Obwohl er bloß ein Matrose ohne jede Autorität war, erwartete doch sogar der Erste Maat Befehle von ihm, als sie endlich bei dem seltsamen Schiff längsseits gegangen waren. Alle Segel waren zu Fetzen zerrissen. Es krängte im Wasser, und nicht einmal Gespenster waren an Deck zu sehen.

Es verschwand nicht unter ihren Füßen, als sie es absuchten. Nach einer Stunde kehrten sie mit leeren Händen zurück. Das Logbuch war nirgendwo zu finden gewesen, und es gab keinerlei Anzeichen von der Mannschaft - keine Lebenden und keine Toten. Es gab nur einen Namen. Erste Träume - ein privates Schiff, von dem der Erste Maat auch früher schon einmal gehört hatte. Es war vor fünf Monaten auf einer geheimnisumwitterten Reise verschwunden.

Während Yalb noch darauf wartete, was die Kapitänin und die anderen nun unternehmen wollten, lehnte er sich gegen die Reling und betrachtete das unglückselige Schiff, das verloren dahintrieb. War es Schicksal, dass gerade er es gefunden hatte? Dass der Mann, dessen Schiff verschwunden war, nun zu einem Schiff gekommen war, dessen Mannschaft verschwunden war? Die Kapitänin würde ein zusätzliches Segel hissen und das Schiff nach Hause schleppen. Dessen war sich Yalb sicher. In diesem Krieg brauchten sie jedes...

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Autor

Brandon Sanderson, 1975 in Nebraska geboren, schreibt seit seiner Schulzeit fantastische Geschichten. Er studierte Englische Literatur und unterrichtet Kreatives Schreiben. Mit den »Sturmlicht-Chroniken«, seinem großen Epos um das Schicksal der Welt von Roschar, erobert er regelmäßig die internationalen Bestsellerlisten und begeistert auch in Deutschland viele Zehntausende Fans. Er wird bereits als der J. R. R. Tolkien des 21. Jahrhunderts gepriesen. Brandon Sanderson lebt mit seiner Familie in Provo, Utah.