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Vertuscht

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
350 Seiten
Deutsch
Droemer Knaurerschienen am01.11.20221. Auflage
Brisanter Nervenkitzel mit Insider-Wissen: der 4. Medizin-Krimi von Sabine Fitzek Im 4. Teil der Krimi-Reihe muss der Berliner Kommissar Kammowski den Mord an einer Apothekenhelferin aufklären. Alles sieht nach einem Mord im Drogen-Milieu aus, als die Leiche der jungen Apothekenhelferin Emma mit Morphium im Blut und abgetrenntem kleinem Finger aufgefunden wird. Routinemäßig befragt Kommissar Kammowski Emmas Kollegen und ihren Chef Detlef von Theising, der eine traditionsreiche und offenbar sehr lukrative Apotheke in Berlin-Köpenick betreibt. Der Mann ist glaubhaft geschockt über Emmas Tod, die wie eine Tochter für ihn war. Und wie so viele andere der Befragten hat er ein wasserdichtes Alibi. Die Ermittlungen treten auf der Stelle - bis sich herausstellt, dass Emma etwas auf der Spur war, über das sie nicht mal mit ihrem Freund sprechen wollte ... Sabine Fitzek, Neurologin mit 10 Jahren Chefarzt-Erfahrung, schreibt ihre hochspannenden Medizin-Krimis mit fundiertem Insider-Wissen um die Missstände in unserem Gesundheitssystem. Die in Berlin angesiedelte Krimi-Reihe »Kammowski ermittelt« ist in folgender Reihenfolge erschienen: - Verrat - Verrückt - Verstorben - Vertuscht

Sabine Fitzek arbeitete nach dem Medizinstudium an den Universitäten Berlin, Erlangen, Mainz und Jena, wo sie sich im Fach Neurologie habilitierte. Danach war sie mehr als zehn Jahre lang als Chefärztin tätig. Heute ist sie Inhaberin einer neurologischen Praxis und schreibt nebenher über gesundheitspolitische Missstände, mit denen sie unfreiwillig immer wieder in Berührung kam und kommt. Überdies berät sie gelegentlich ihren Schwager Sebastian Fitzek zum Thema psychische Extremzustände.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR11,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextBrisanter Nervenkitzel mit Insider-Wissen: der 4. Medizin-Krimi von Sabine Fitzek Im 4. Teil der Krimi-Reihe muss der Berliner Kommissar Kammowski den Mord an einer Apothekenhelferin aufklären. Alles sieht nach einem Mord im Drogen-Milieu aus, als die Leiche der jungen Apothekenhelferin Emma mit Morphium im Blut und abgetrenntem kleinem Finger aufgefunden wird. Routinemäßig befragt Kommissar Kammowski Emmas Kollegen und ihren Chef Detlef von Theising, der eine traditionsreiche und offenbar sehr lukrative Apotheke in Berlin-Köpenick betreibt. Der Mann ist glaubhaft geschockt über Emmas Tod, die wie eine Tochter für ihn war. Und wie so viele andere der Befragten hat er ein wasserdichtes Alibi. Die Ermittlungen treten auf der Stelle - bis sich herausstellt, dass Emma etwas auf der Spur war, über das sie nicht mal mit ihrem Freund sprechen wollte ... Sabine Fitzek, Neurologin mit 10 Jahren Chefarzt-Erfahrung, schreibt ihre hochspannenden Medizin-Krimis mit fundiertem Insider-Wissen um die Missstände in unserem Gesundheitssystem. Die in Berlin angesiedelte Krimi-Reihe »Kammowski ermittelt« ist in folgender Reihenfolge erschienen: - Verrat - Verrückt - Verstorben - Vertuscht

Sabine Fitzek arbeitete nach dem Medizinstudium an den Universitäten Berlin, Erlangen, Mainz und Jena, wo sie sich im Fach Neurologie habilitierte. Danach war sie mehr als zehn Jahre lang als Chefärztin tätig. Heute ist sie Inhaberin einer neurologischen Praxis und schreibt nebenher über gesundheitspolitische Missstände, mit denen sie unfreiwillig immer wieder in Berührung kam und kommt. Überdies berät sie gelegentlich ihren Schwager Sebastian Fitzek zum Thema psychische Extremzustände.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783426465066
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum01.11.2022
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.4
Seiten350 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2911 Kbytes
Artikel-Nr.9138308
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Kapitel 3

Detlef von Theising und seine Frau Birgit zogen sich noch rasch um. Birgit war eben erst mit den letzten Vorbereitungen für das Menü fertig geworden, sie hatte den ganzen Tag in der Küche gestanden. Sie war stolz darauf, dass sie immer alles selbst zubereitete, und Detlef, dem das eigentlich eher lästig war und der liebend gern einen Caterer beauftragt hätte, hatte sich damit abgefunden. Zumindest war Birgit inzwischen so versiert, dass die früher übliche stressbedingte Schreierei kurz vor dem Eintreffen der Gäste in letzter Zeit meist ausblieb.

Die schöne alte Villa mit ihrem parkähnlichen Garten erstrahlte in vollem Glanz. Das Gebäude selbst war illuminiert, die alten Bäume und Sträucher wurden von Strahlern in Szene gesetzt, und zusätzlich hatte Birgit Öllampen in die Bäume gehängt, die leise im Wind schaukelten und schöne Akzente setzten. Detlef hatte in der Feuerschale Holz aufgeschichtet, das wollten sie später anzünden.

Es war noch zu früh im Jahr, zu kalt, um abends im Garten zu sitzen, aber Birgit hatte im Wintergarten gedeckt. Das war fast wie draußen sitzen, denn sie hatten die Schiebetüren zum Garten weit geöffnet und im Innern den Kamin angemacht, und so saßen sie im Warmen und würden sich später von dort aus an dem Feuer im Garten erfreuen können.

Beim Essen selbst war alles noch harmonisch. Nichts deutete darauf hin, dass der Abend diesmal komplett entgleisen würde. Die Einladungen der von Theisings waren legendär. Birgit verwendete viel Zeit darauf, sich immer etwas Neues einfallen zu lassen, und der Ablauf eines solchen Abends wurde generalstabsmäßig geplant. Auch diesmal hatte sie nicht gespart, und der Champagner war in Mengen geflossen.

»Wunderschön habt ihr es hier, ihr könntet euren Garten für SCHÖNER WOHNEN fotografieren lassen«, sagte Elke nach dem Nachtisch. »Und du hast dich mal wieder selbst übertroffen, das Essen war ein Gedicht.«

Birgit lächelte dankbar. Die anderen nickten. Sie kamen alle gern, auch wenn sie hinterher über Birgits Hang zum Perfektionismus und Detlefs Angeberei gerne lästerten. Vor allem die Frauen. Nicht zuletzt deshalb, weil die Maßstäbe für eigene Einladungen in den letzten Jahren immer weiter in die Höhe geschraubt worden waren. Bitte erwartet diesmal nicht viel, wir wollen doch nur mal wieder nett zusammensitzen, es gibt nur was ganz Einfaches. Ich möchte ja auch etwas von euch haben und nicht nur in der Küche stehen, versuchten einige krampfhaft dagegenzuhalten, um dann doch wieder dem Drang zur Rivalität selbst unter Freunden nachzugeben.

Sie waren eine Gruppe von rund acht Paaren aus dem Tennisclub, dem Rotary-Club und der Gemeinde, die sich seit über zehn Jahren zu Geburtstagen und anderen Anlässen gegenseitig einluden und sich als Freunde bezeichneten. Sie nagten alle nicht am Hungertuch, aber mit dem Reichtum der Apothekerfamilie von Theising konnte es keiner von ihnen aufnehmen.

Pfarrer Heinrich hatte sich fest vorgenommen, Birgit und Detlef an diesem Abend auf den noch nicht gedeckten Heizkostenposten der Kirche anzusprechen. Am Sonntag nach dem Gottesdienst hatte er bereits eine Bemerkung fallen lassen, doch die hatte leider keine Resonanz gefunden. Er überlegte, wie er das Gespräch unverfänglich darauf lenken konnte.

»Ihr heizt also noch euren Kamin an? Versteht mich nicht falsch, ich bin glücklich darüber, sonst wäre es heute doch etwas frisch gewesen hier im Wintergarten bei geöffneten Türen. Und ist Feuer in Garten und Kamin nicht inzwischen verboten? Wegen der Umwelt?«

Detlef schüttelte pikiert den Kopf, und Pfarrer Heinrich begriff sofort, dass er die Sache falsch angepackt hatte.

»Was soll verboten sein? Den eigenen Kamin zu beheizen? So weit kommt es noch! Wir haben unseren Holzvorrat gerade wieder vom Schornsteinfeger aufstocken lassen.«

»Na ja, verboten ist es vielleicht noch nicht, aber man sollte sich doch überlegen, ob man nicht wenigstens einen Filter in den Kamin einbauen lässt, und Feuer im Garten sollte man so nahe am Wald ohnehin nicht mehr machen«, bemerkte Rainer, der Ingenieur aus dem Rotary-Club. Er hatte eine Firma für Sonnenkollektoren, die in den letzten Jahren, nach dem Wegfall der staatlichen Fördermaßnahmen, knapp an der Pleite vorbeigeschrammt war. Er hatte dem Wein heute Abend bereits gut zugesprochen. »Und ob man es mit Blick auf die Klimaproblematik wirklich noch verantworten kann, bei geöffneten Fenstern den Kamin einzuheizen und ein Lagerfeuer anzumachen, sollte man sich auch überlegen. Ich bin sicher kein Grüner, aber wir müssen alle umdenken. Wir haben uns jedenfalls vorgenommen, auf Lagerfeuer zu verzichten, stimmt´s, Kerstin?«

Er schaute hinüber zu seiner Frau, die pflichtschuldig nickte und hinzufügte: »Wenn jeder denkt, der andere sollte erst mal vorlegen, dann wird das nichts mit dem Klima.«

»Das ist doch Quatsch. Holz ist ein nachwachsender Rohstoff«, erwiderte Detlef. »Wir produzieren mit unserem Feuer nur so viel CO2, wie der nächste Baum durch sein Wachstum wieder bindet. Wir heizen das Haus mit Holzpellets und den Kamin mit Holz. Das ist sicher umweltschonender als eure dreißig Jahre alte Gastherme.«

Der Hieb hatte gesessen. Alle in der Runde wussten, dass Rainer in finanziellen Schwierigkeiten steckte und im zurückliegenden Winter öfter Probleme mit seiner Heizung gehabt hatte, die er längst hätte erneuern müssen.

Der Pfarrer versuchte zu vermitteln und dabei sein Anliegen doch noch zu platzieren.

»Es hat nicht jeder deine finanziellen Möglichkeiten, Detlef. Wir erfreuen uns alle an euren großzügigen Einladungen, aber manchmal ist weniger mehr, und die Gemeinde wäre wirklich glücklich, wenn ihr euch noch einmal mit einer Spende an den Heizkosten der Kirche beteiligen könntet. Wir haben jetzt schon drei Kollekten darauf verwendet, und der Posten ist immer noch nicht zusammen.«

»Wofür ich das Geld, das ich allein mit meiner Hände Arbeit verdient habe, ausgebe, ist immer noch meine Sache. Das lasse ich mir von niemandem vorschreiben, schon gar nicht von einem Pfarrer, der einmal in der Woche drei Stunden arbeitet, aber für vierzig Stunden Geld kassiert, von unserer Kirchensteuer wohlgemerkt. Wie viel hast du denn schon selbst in den Heizkostenetat gespendet?«

Der Pfarrer blieb eine Antwort schuldig und überlegte sich einmal mehr, ob es nicht falsch gewesen war, mit Gemeindemitgliedern ein freundschaftliches Verhältnis zu pflegen. Im Priesterseminar damals hatte sein Lehrer davor gewarnt. Wollt ihr als Respektsperson akzeptiert werden, braucht ihr Distanz zu den Leuten. Gemeindemitglieder sollten keine Freunde sein. Er hatte sich immer um Distanz bemüht, aber er war auch nur ein Mensch, der menschliche Kontakte brauchte, und er war nun seit dreißig Jahren der Pfarrer dieser Gemeinde.

Was war heute nur los? Normalerweise waren das nette Runden, in denen man sich gegenseitig bestätigte, wie gern man sich hatte, und einen geselligen Abend miteinander verbrachte. Birgit überlegte krampfhaft, wie das Ganze zu retten wäre.

Detlef hatte, wie die meisten, viel getrunken, übersah die warnenden Blicke seiner Frau und ging noch einmal zum Angriff über: »Wie handhabt ihr das denn mit euren Feuerchen im Kirchgarten? Baust du da jetzt auch einen Filter ein? Beim Osterfeuer oder wenn die Pfarrjugend am Lagerfeuer ihre schrägen Lieder trällert?«

»Du willst doch jetzt nicht das rituelle Osterfeuer der Gemeinde einmal im Jahr mit dem Abfackeln von Holz in deinem Garten gleichsetzen, oder?«, fragte Heinrich zurück. Er hatte sich wieder im Griff, aber klein beigeben wollte er nicht. Er mochte Birgit. Er hatte sie zur Kommunion und zur Hochzeit geführt. Ihre Familie war schon immer in der Gemeinde aktiv gewesen, auch in den schwierigen DDR-Zeiten. So hatte er auch die Einladung zu ihrem Geburtstag angenommen. Dieser Detlef dagegen war ein Fremdkörper. Formal gehörte er der evangelischen Kirche an, aber wegen seiner Frau war er de facto schon seit vielen Jahren Mitglied ihrer Gemeinde. Dabei huldigte er offensichtlich nur einem Gott: dem Mammon. Anmaßend, ein- und ungebildet - so beurteilte er, Pfarrer Heinrich, den »eingeheirateten Süddeutschen« klammheimlich.

Birgit sprang auf. »Wer will denn noch einen Kaffee? Oder vielleicht einen Grappa? Oder beides?«

Es kamen wieder unverfängliche Gesprächsthemen auf, und fast hätte der Abend noch gerettet werden können. Doch Detlef war gekränkt. Er beteiligte sich kaum noch an der Unterhaltung und schüttete umso mehr Grappa in sich hinein.

»Habt ihr schon den Film über Gundermann gesehen?«, fragte Marianne. Sie war neben Detlef die einzige Westlerin in ihrem Kreis. »Ich war begeistert. Eine Dokumentation, die nichts beschönigt, die aber auch die Texte und die tolle Musik würdigt.«

Thorsten und Elke hatten den biografischen Musikfilm über den Liedermacher Gerhard Gundermann auch gesehen, blieben aber reserviert in ihrer Bewertung, was dazu führte, dass Marianne umso mehr auf sie einredete, um sie doch noch zu überzeugen.

Elke sah sehr blass aus, wie Birgit fand. Thorsten und Elke waren sonst gesellige Menschen, mit denen man viel Spaß haben konnte. Heute sah es aus, als würden die beiden das Ende des Abends herbeisehnen. Aber das lag vielleicht nicht nur an Marianne. Birgit hatte Gerüchte gehört, wonach bei Elke der Krebs zurückgekommen war. Sie nahm sich vor, sie in den nächsten Tagen einmal anzurufen. In so einer großen Runde konnte man über so etwas...
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Sabine Fitzek arbeitete nach dem Medizinstudium an den Universitäten Berlin, Erlangen, Mainz und Jena, wo sie sich im Fach Neurologie habilitierte. Danach war sie mehr als zehn Jahre lang als Chefärztin tätig. Heute ist sie Inhaberin einer neurologischen Praxis und schreibt nebenher über gesundheitspolitische Missstände, mit denen sie unfreiwillig immer wieder in Berührung kam und kommt. Überdies berät sie gelegentlich ihren Schwager Sebastian Fitzek zum Thema psychische Extremzustände.

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