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Cosmopolitan - Die Zeit der Frauen

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
448 Seiten
Deutsch
Rowohlt Verlag GmbHerschienen am01.01.20231. Auflage
New York, 1965. Eine Stadt im Aufbruch. Eine Frau mit einem Traum. Und eine Zeitschrift, die Amerika schockiert ... Die junge Alice Weiss kommt nach New York, um Fotografin zu werden. Doch ihr wird nur eine Stelle als Sekretärin für die erste weibliche Chefredakteurin des Cosmopolitan-Magazins angeboten, Helen Gurley Brown. Allerdings steht die Cosmopolitan kurz vor der Einstellung. Mitarbeiter und Management rebellieren offen gegen Helens skandalöse Ideen, wie zum Beispiel Artikel über Sex zu veröffentlichen. Vertrauliche Informationen geraten immer wieder in falsche Hände. Alice findet sich völlig unvorbereitet inmitten dieser Intrigen wieder. Der Glamour von New York - edle Restaurants, dekadente Partys und Männer, die ebenso verführerisch wie trügerisch sind - lockt. Doch Alice ist entschlossen, Helen zum Erfolg zu verhelfen. Denn es bricht eine neue Zeit an: die Zeit der Frauen! Akribisch recherchiert, mitreißend geschrieben - ein Roman über eine der schillerndsten Frauenfiguren ihrer Zeit: Helen Gurley Brown, die erste weibliche Chefredakteurin der Cosmopolitan. «Ein Roman wie Champagnerbläschen.» Booklist «?Der Teufel trägt Prada? trifft ?Mad Men?.» Popsugar

Renée Rosen wurde in Akron, Ohio geboren, hat einen Abschluss von der American University in Washington, D.C. und lebt und arbeitet inzwischen in Chicago. Sie hat schon zahlreiche Romane geschrieben, mit  «Cosmopolitan - Die Zeit der Frauen» gelang ihr der Einstieg auf die USA-Today-Bestsellerliste. Mehr Informationen sind auf ihrer Homepage zu finden: www.reneerosen.com
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR17,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextNew York, 1965. Eine Stadt im Aufbruch. Eine Frau mit einem Traum. Und eine Zeitschrift, die Amerika schockiert ... Die junge Alice Weiss kommt nach New York, um Fotografin zu werden. Doch ihr wird nur eine Stelle als Sekretärin für die erste weibliche Chefredakteurin des Cosmopolitan-Magazins angeboten, Helen Gurley Brown. Allerdings steht die Cosmopolitan kurz vor der Einstellung. Mitarbeiter und Management rebellieren offen gegen Helens skandalöse Ideen, wie zum Beispiel Artikel über Sex zu veröffentlichen. Vertrauliche Informationen geraten immer wieder in falsche Hände. Alice findet sich völlig unvorbereitet inmitten dieser Intrigen wieder. Der Glamour von New York - edle Restaurants, dekadente Partys und Männer, die ebenso verführerisch wie trügerisch sind - lockt. Doch Alice ist entschlossen, Helen zum Erfolg zu verhelfen. Denn es bricht eine neue Zeit an: die Zeit der Frauen! Akribisch recherchiert, mitreißend geschrieben - ein Roman über eine der schillerndsten Frauenfiguren ihrer Zeit: Helen Gurley Brown, die erste weibliche Chefredakteurin der Cosmopolitan. «Ein Roman wie Champagnerbläschen.» Booklist «?Der Teufel trägt Prada? trifft ?Mad Men?.» Popsugar

Renée Rosen wurde in Akron, Ohio geboren, hat einen Abschluss von der American University in Washington, D.C. und lebt und arbeitet inzwischen in Chicago. Sie hat schon zahlreiche Romane geschrieben, mit  «Cosmopolitan - Die Zeit der Frauen» gelang ihr der Einstieg auf die USA-Today-Bestsellerliste. Mehr Informationen sind auf ihrer Homepage zu finden: www.reneerosen.com
Details
Weitere ISBN/GTIN9783644014954
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum01.01.2023
Auflage1. Auflage
Seiten448 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse3594 Kbytes
Artikel-Nr.9140966
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Kapitel 1

New York City 1965

Ich hatte meinen U-Bahn-Fahrplan in den letzten paar Tagen so oft geknickt und gefaltet, dass er kurz davor war, entzweizureißen. Irgendwie war ich in den falschen Zug gestiegen. Schon wieder. Ich war am Times Square gelandet statt in der 57th Street. Was jetzt?

Ich stieg aus dem Zug, machte ein paar zögerliche Schritte, blieb dann jedoch einfach auf dem Bahnsteig stehen, während Menschen um mich herumströmten und dabei gegen mein Portfolio stießen, sodass die Fotos im Innern herumrutschten. Eine junge Frau in einem pink- und goldfarbenen Sari rief einem kleinen Jungen nach, der ihr voraus und an einem Bongospieler vorbeilief. Die U-Bahn-Station am Times Square war ein Labyrinth aus gefliesten Gängen, Tunneln, Treppen, die von einer hektischen Ebene zur nächsten führten. Ein Durcheinander aus Schildern wies mich in alle Richtungen: Uptown, Downtown, Bronx, Brooklyn, 8th Avenue, 40th Street ...

Ich konnte es mir nicht leisten, noch mal den falschen Zug zu nehmen, also faltete ich meinen zerfledderten Plan zusammen, steckte ihn in meine Handtasche und machte mich auf den Weg zum Ausgang an der 42nd Street, wo mir lautes Hupen und eine Wolke von Abgasen entgegenschlugen. Ich stand am Bordstein und fühlte mich ebenso verunsichert wie im Innern des Bahnhofs. Dennoch war es berauschend. Ich war vor etwa einer Woche in New York angekommen, und genau wie die Stadt war auch ich lebendig, erfüllt von Möglichkeiten, vom Abenteuer. Alles konnte passieren. Mein Leben fing gerade erst an.

Ich hatte noch nie zuvor ein Taxi gerufen. Wie gelähmt beobachtete ich die anderen Leute. Den Geschäftsmann, der kaum merklich seine Hand hob und die Aufgabe mit nur zwei Fingern meisterte. Ein anderer Mann mit Tränensäcken unter den Augen, so groß und prall wie seine Wangen, rief ein gebieterisches «Taxi», woraufhin ein Fahrer seinen Wagen über zwei Spuren herüberlenkte und mit quietschenden Reifen zum Stillstand brachte. Erledigt. Die Frau neben mir winkte mit ihrer Hand wie mit einem Zauberstab, und ein Taxi erschien. Mit amateurhaft wedelnden Fingern ahmte ich ihre Herangehensweise nach. Zwei Taxis sausten an mir vorbei, als wäre ich unsichtbar, bevor eines neben mir hielt. Ich gab dem Fahrer die Adresse, und er drückte auf die Hupe, um dann im Schneckentempo vorwärtszukriechen. Zwischen seine Stoßstange und die des Taxis vor uns passte kaum ein Haar. Wir waren ein Glied einer Kette aus gelben Taxis, die nicht vom Fleck kamen.

Ich sah auf die Uhr auf dem Armaturenbrett. «Ich habe in zwanzig Minuten einen Termin», sagte ich durch die trübe Plexiglasscheibe, die den Fahrer und mich trennte. «Denken Sie, das schaffen wir noch rechtzeitig?»

Er warf mir durch den Rückspiegel einen ungeduldigen Blick zu. «Da hätten Sie zu Fuß hinlaufen können, Lady», antwortete er in breitem Brooklyn-Akzent.

Ich lehnte mich zurück und versuchte, mich zu entspannen, dabei umklammerte ich mein Portfolio: eine selbst gemachte Mappe aus zwei Pappdeckeln, zusammengebunden mit schwarzem Band, die meine auf Bastelpapier aufgeklebten Fotos schützte.

Es war ein strahlender, ungewöhnlich warmer Tag, und der Fahrer hatte alle Fenster heruntergekurbelt. Ich holte tief Luft, konnte den Geruch jedoch nicht zuordnen, bis mir bewusst wurde, dass es vielmehr darum ging, was ich nicht roch: Gras, Bäume und diese leichte Brise der Weite. Zwischen den Gebäuden wirkte der Luftstrom unbeweglich, beinahe abgestanden, dennoch war die Stadt in ständiger Bewegung, eine Mischung aus Kraft und Energie.

An der Ecke 47th und Eighth Avenue entdeckte ich einen Mann und eine Frau, die darauf warteten, dass eine Ampel auf Grün sprang. Sie erinnerten mich an Paare, die ich in Filmen gesehen hatte. Er trug einen dunklen Anzug, den Filzhut schief wie Sinatra. Sie war makellos gekleidet mit einer in der Taille gegürteten Jacke, die zu ihrem Rock passte. Er nahm eine Zigarette aus seiner Brusttasche, um ihr ebenfalls eine anzubieten, bevor er beide weltmännisch entzündete. Während sich Rauchwolken über ihren Köpfen vereinten, schaltete die Ampel um, und sie gingen los. Ich sah ihnen nach, bis sie im Getümmel aus New Yorkern verschwanden, und wünschte mir, ich hätte meine Kamera dabei. Solche Leute bekam man zu Hause in Ohio nicht zu sehen.

Mein Taxi passierte die Kreuzung, und bei dem Gedanken, dass ich bald selbst meinen Platz unter den Einheimischen einnehmen würde, wurde mir schwindelig. Jeder Schritt würde mich zielstrebig den Dingen näherbringen, deretwegen ich hergekommen war. Ich musste an meine Mutter denken, die bei meinem Start in New York an meiner Seite hätte sein sollen. Und ich war niemand, der sich durch ein Sie ist immer noch bei dir und wacht über dich trösten ließ.

Als wir weiterfuhren, reckte ich den Hals. Ich wollte nichts von alledem verpassen. Auf zwei Blocks gab es hier mehr zu sehen als in ganz Youngstown. Ich lehnte mich vor, um einen besseren Blick auf das riesige Camel-Plakat zu bekommen, auf dem ein Mann eine Zigarette rauchte und Rauchringe blies. Der ganze Times Square blinkte vor Leuchtreklamen für Canadian Club, Coca-Cola, Chevrolet und einem Schild für Admiral-Fernsehgeräte. Sogar mitten am Tag waren die Anzeigetafeln der Kinos erleuchtet und blinkten - manche waren züchtig, während andere für Peepshows mit splitternackten Frauen warben. Wieder sehnte ich mich nach meiner Kamera. Auch wenn ich sie nicht bei mir hatte, so machte ich trotzdem Fotos im Geiste.

Ich war nach New York gezogen, um Fotografin zu werden. Obwohl mir mein Vater und alle anderen - einschließlich des Herausgebers des Youngstown Vindicator - gesagt hatten, eine Frau könne so einer Art von Arbeit nicht nachgehen. Private Schnappschüsse zu machen wie meine Mutter, war eine Sache. Aber professionelle Fotografien für Zeitungen und Magazine? Niemals. Vielleicht stimmte das in Bezug auf eine Kleinstadt, aber New York City war bestimmt anders. Und allein die Tatsache, dass sie es mir nicht zutrauten, machte mich nur umso entschlossener, ihnen das Gegenteil zu beweisen. Die Sturheit war etwas, das ich von meiner Mutter geerbt hatte.

Mein Vater und seine neue Frau Faye hatten gesagt, sie würden mein Luftschloss nicht finanzieren, aber ich hatte meine Ausbildung zur Sekretärin abgeschlossen, anschließend drei Monate lang als Schreibkraft in einer Stahlgießerei gearbeitet und ganze dreihundertfünfundsiebzig Dollar gespart. Ich wusste, dass ich damit nicht weit kommen würde, da das Taxameter schon bei neunzig Cents stand. Was ich am dringendsten brauchte, war ein Job - irgendein Job. Ich hatte bereits Vorstellungsgespräche bei einem Buchhaltungsbüro, einer Gerüstbaufirma und einer Versicherungsagentur gehabt. Jobs, die ich allesamt nicht gewollt und zum Glück nicht bekommen hatte.

Deshalb hatte ich letztlich die Telefonnummer hervorgekramt, die ich schon seit meiner Ankunft mit mir herumtrug. Ich war bisher nur zu schüchtern oder vielleicht auch zu stolz gewesen, um sie zu benutzen. Doch schließlich rief ich Elaine Sloan an. Elaine und meine Mutter waren in New York Mitbewohnerinnen gewesen und hatten als angehende Models im Barbizon Hotel gewohnt. Meine Mutter, so schön sie auch gewesen war, hatte ihren Traum nicht verwirklicht und war eine Hausfrau im Mittleren Westen geworden. Elaine war als Lektorin bei Bernard Geis Associates gelandet. Ein einziges Mal hatte ich Elaine getroffen - bei der Beerdigung meiner Mutter. Seither hatten wir ein paar Karten und Briefe ausgetauscht. Sie hatte gesagt, ich solle mich bei ihr melden, falls ich je irgendetwas brauche. Und ich hoffte, sie könnte mir vielleicht helfen, einen Job als Fotografin oder zumindest eine Stelle im Verlagswesen an Land zu ziehen.

Bernard Geis Associates in der East 56th Street befand sich im zweiundvierzigsten Stock. Im bunten Empfangsraum hing Pop-Art an der Wand, und die eiförmigen Eero-Aarnio-Sessel schienen besser zur Mondlandung als in ein Büro zu passen. In der Mitte des Raums befand sich eine Stange, wie man sie in einer Feuerwehrwache erwarten würde. Sie reichte durch ein rundes Loch in der Decke in das nächste Stockwerk. Während ich der Empfangsdame meinen Namen nannte, rutschte eine Frau an dieser Stange herunter, dabei bauschte sich ihr Rock so, dass ihr blauer Strumpfhalter zu sehen war, bevor sie mit einem ansehnlichen Absprung landete.

Augenblicke später legte Elaine Sloan einen würdevolleren Auftritt durch eine Seitentür hin. Das Erste, was ich - oder vermutlich jeder - an Elaine bemerkte, war ihr Haar. Sie war vorzeitig ergraut, jede Strähne in einem leuchtend silbrigen Weiß, das das Licht einfing und ihre blauen Augen betonte. Augen, die aussahen, als hätten sie weit mehr gesehen als die meisten Frauen ihres Alters. Ich redete mir ein, dass sie meiner Mutter glich, obwohl sie einander überhaupt nicht ähnelten. Mein Verstand spielte mir Streiche, und ich wusste auch warum. Ja, ich war eine erwachsene Frau von einundzwanzig Jahren, aber ich brauchte meine Mutter immer noch. Durch Elaine Sloan - ihre treueste und liebste Freundin - fühlte ich mich ihr nahe.

Sie begrüßte mich mit einem herzlichen Lächeln und führte mich in ihr Büro, das einen spektakulären Ausblick auf die Skyline von Manhattan bot. «Wie kann ich dir helfen?», fragte sie, während sie mir bedeutete, in dem Sessel gegenüber ihrem Schreibtisch Platz zu nehmen.

Nachdem ich ein wenig von meiner entmutigenden Arbeitssuche erzählt hatte, legte ich mein Portfolio auf ihren Schreibtisch. «Aber eigentlich suche ich eine...
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Autor

Renée Rosen wurde in Akron, Ohio geboren, hat einen Abschluss von der American University in Washington, D.C. und lebt und arbeitet inzwischen in Chicago. Sie hat schon zahlreiche Romane geschrieben, mit  «Cosmopolitan - Die Zeit der Frauen» gelang ihr der Einstieg auf die USA-Today-Bestsellerliste. Mehr Informationen sind auf ihrer Homepage zu finden: reneerosen.comAnita Nirschl träumte als Kind davon, alle Sprachen der Welt zu lernen, um jedes Buch lesen zu können, das es gibt. Später studierte sie Englische, Amerikanische und Spanische Literatur an der Ludwig-Maximilians-Universität in München. Seit 2007 arbeitet sie als freie Übersetzerin und hat zahlreiche Romane ins Deutsche übertragen.