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E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
Deutsch
FISCHER E-Bookserschienen am01.07.20221. Auflage
Tückischer Mord in lodernder Hitze: der erste Fall für Lilly Hed Schweden erlebt einen Rekordsommer, die Brandgefahr ist hoch. Die junge Ermittlerin Lilly Hed hat sich aus Stockholm ins idyllische Nynäshamn an der Schärenküste versetzen lassen. Doch sie entkommt weder ihrer belastenden Vergangenheit noch den Feuern, die bald den ganzen Ort bedrohen. Menschen sterben in den Flammen - waren es Unglücksfälle? Lilly gerät in eine fieberhafte Ermittlung, während Feuerwehrchef Jesper mit seinen Leuten gegen die unerbittlichen Brände kämpft. Aber was machst du, wenn alle Spuren buchstäblich in Rauch aufgehen?  »Dramatisch, überzeugend geschildert und mit einer gewaltigen Überraschung am Schluss.« Norra Skåne »Großartig, wenn aktuelle Themen so spannend im Krimi verarbeitet werden wie hier. Von der sympathischen Hauptfigur Lilly Hed möchte man unbedingt mehr lesen.« Bokstavligt Einsatz bei Extrem-Wetter: die hochaktuelle Bestseller-Serie aus Skandinavien

Pernilla Ericson ist erfolgreiche Krimi-Autorin und Journalistin. In ihrer Arbeit für Zeitungen und TV befasst sie sich viel mit Klimawandel und sozialer Gerechtigkeit. Diese Themen bringt sie auch in ihre Spannungsromane ein. Ihre Reihe um die Polizistin Lilly Hed eroberte in Schweden die Bestsellerlisten und verhalf ihr auch international zum Durchbruch. Pernilla Ericson lebt in Stockholm.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR16,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR12,99

Produkt

KlappentextTückischer Mord in lodernder Hitze: der erste Fall für Lilly Hed Schweden erlebt einen Rekordsommer, die Brandgefahr ist hoch. Die junge Ermittlerin Lilly Hed hat sich aus Stockholm ins idyllische Nynäshamn an der Schärenküste versetzen lassen. Doch sie entkommt weder ihrer belastenden Vergangenheit noch den Feuern, die bald den ganzen Ort bedrohen. Menschen sterben in den Flammen - waren es Unglücksfälle? Lilly gerät in eine fieberhafte Ermittlung, während Feuerwehrchef Jesper mit seinen Leuten gegen die unerbittlichen Brände kämpft. Aber was machst du, wenn alle Spuren buchstäblich in Rauch aufgehen?  »Dramatisch, überzeugend geschildert und mit einer gewaltigen Überraschung am Schluss.« Norra Skåne »Großartig, wenn aktuelle Themen so spannend im Krimi verarbeitet werden wie hier. Von der sympathischen Hauptfigur Lilly Hed möchte man unbedingt mehr lesen.« Bokstavligt Einsatz bei Extrem-Wetter: die hochaktuelle Bestseller-Serie aus Skandinavien

Pernilla Ericson ist erfolgreiche Krimi-Autorin und Journalistin. In ihrer Arbeit für Zeitungen und TV befasst sie sich viel mit Klimawandel und sozialer Gerechtigkeit. Diese Themen bringt sie auch in ihre Spannungsromane ein. Ihre Reihe um die Polizistin Lilly Hed eroberte in Schweden die Bestsellerlisten und verhalf ihr auch international zum Durchbruch. Pernilla Ericson lebt in Stockholm.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783104914695
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum01.07.2022
Auflage1. Auflage
SpracheDeutsch
Dateigrösse3981 Kbytes
Artikel-Nr.9165710
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe


8


Noch drei Stunden bis Dienstbeginn, und die Hitze war erdrückend. Lilly hatte es sich im Gras vor dem Leuchtturm bequem gemacht und nippte an einer Tasse Kaffee, obwohl es eigentlich viel zu schwül für ein warmes Getränk war. Ihr Badeanzug war am Körper getrocknet.

Sie hatte den Morgen mit dem Vorsatz begonnen, in der Nynäsbucht zu baden. Sie war aufgewacht, hatte ihren Badeanzug angezogen, Shorts darüber und sich ihre alten Laufschuhe geschnappt. Dann hatte sie eine lange Joggingrunde gedreht, obwohl es ihr schwergefallen war, und war zum Abschluss direkt in das angenehm kühle, dunkle Wasser gerannt. Hatte sich auf dem Rücken treiben lassen, Arme und Beine ausgebreitet wie ein Seestern. Lilly hatte einen Mund voll Wasser ausgespuckt und geprustet, weil das Leben sich auf einmal ein wenig leichter anfühlte. Dann war sie an den Strand geschwommen und zum Leuchtturm zurückgeschlendert.

War der Puls in ihren Handgelenken in den letzten Monaten noch gerast, pochte er jetzt in gleichmäßigerem Takt. Zumindest für den Moment schien es ihr gelungen zu sein, die Tür zur Panik zu schließen. Aber sie wusste, dass die Angst schleichend zurückkommen würde, sobald die Dunkelheit hereinbrach, sobald sie ihr privates Handy einschaltete. Aber jetzt, in diesem Augenblick, war das alles fern. Sie konnte an andere Dinge denken. An die neue Kollegin Katja Bromander zum Beispiel. Heute würden sie die ganze Schicht gemeinsam im Auto verbringen. Sie machte einen schlauen Eindruck, hatte einen wachen Blick. Ein paar Tattoos an den Unterarmen und die kleinen Löcher in den Augenbrauen und entlang der Ohrmuscheln ließen Lilly vermuten, dass Katja als Teenager wohl Punk gewesen war. Blaue Haare, Lederjacke, übersät mit Nieten - sie konnte es vor sich sehen. Wogegen hatte sie rebelliert? Die Gesellschaft? Ihre Eltern?

Wie rebelliert man gegen jemanden, der selbst alles ausprobiert hat? Gegen eine Frau, die mit Sonnenhut auf dem Kopf und einem großen Glas Campari in der Hand damit prahlte, dass sie »damals drei Tage am Stück mit Madonnas Stylistin E eingeworfen« hatte.

Lillys Mutter hatte alles erlebt. War gereist und hatte die Welt gesehen. War zwei Jahre in San Francisco und drei Jahre in New York gewesen. Designstudium und Rockstars. Ecstasy, Gras und verschmierter schwarzer Kajal. Das Fotoalbum war voll mit Polaroids. In Paris war die Party weitergegangen. Kreative Kurse, neuer Bekanntenkreis, die geflickten Jeans wurden gegen Paillettenblazer mit Schulterpolstern getauscht. Job in einem berühmten Modehaus und Kokain. Eine hübsche Romanze in wohlhabenden Kreisen. Ein Fest, das mit einer Schwangerschaft zu Beginn des Freiheitsjahres 1989 schlagartig zu Ende war. Die leidenschaftliche Liebesgeschichte und die aufstrebende Designkarriere wurden durch einen deutlich alltäglicheren Job bei einer Modekette ersetzt, eine Wohnung in einem Stockholmer Vorort und einen Franzosen, der immer seltener von sich hören ließ, bis der Kontakt irgendwann ganz abriss. Es hatte immer ein Schatten von Verbitterung über der Dreizimmerwohnung in Skärholmen gelegen, die nicht war, was sie hätte sein können.

Wenn Lilly als Teenager spätabends betrunken oder bekifft nach Hause gekommen war, hatte ihre Mutter Eva bestenfalls belustigt gelächelt. Das war noch nicht mal cool gewesen. Also hatte Lilly stattdessen rebelliert, indem sie Hausaufgaben machte. Immer pünktlich war. Beim Fußball Tore schoss. Klassenbeste wurde. Das schien ihre Mutter jedenfalls mehr zu provozieren als alles andere. »Hab doch mal ein bisschen Spaß, verdammt«, hatte sie geknurrt. Bis zu dem Tag, an dem Lilly nach Hause kam und erzählte, dass sie im ersten Anlauf an der Polizeischule aufgenommen worden war. Das war der Moment, in dem ihre Mutter alle Hoffnung fahren ließ. Sie hatte keine Rebellin großgezogen. Sondern eine Polizistin.

 

»Sind Sie Lilly Hed?«

Eine tiefe Männerstimme riss Lilly aus ihren Gedanken. Sie drehte sich im Gras um und schirmte die blendende Sonne mit der Hand ab, um besser sehen zu können. Aus der langen Gestalt formte sich die Kontur eines Mannes in Hemd und Shorts. Seine dunkelblonden Haare waren raspelkurz, er war drahtig und muskulös. Sie tippte, dass er irgendeiner körperlichen Tätigkeit nachging, denn diese Art Muskeln bekam man nicht im Fitnessstudio. Er war vermutlich nicht älter als vierzig.

»Ja. Und wer sind Sie?«, antwortete sie mit einer gewissen Schärfe im Ton.

Sie stand auf und klopfte sich noch schnell das Gras von den Beinen. Sein Händedruck war fest, und sie versuchte, einigermaßen würdevoll zu wirken, obwohl sie nur ihren Badeanzug anhatte. War er ein Nachbar? Ging er vielleicht Hilda Enbom im Haus zur Hand?

Jetzt im Stehen war sie einen guten Kopf kleiner als er, und sie blickte in freundliche eisblaue Augen.

»Jesper Hansson. Ich bin Feuerwehrmann. Wehrführer, wenn ich im Dienst bin. Ich dachte, es wäre vielleicht nicht schlecht, wenn wir uns schon mal kennenlernen würden. Ich hoffe, es stört Sie nicht, dass ich Sie einfach so privat aufsuche, aber ich würde mich gern informell mit Ihnen unterhalten.«

»Aha?« Sie verschränkte abwartend die Arme vor der Brust. Fühlte sich viel zu leicht bekleidet für diese Art von Gespräch, auch wenn es ihrem Gegenüber gelang, den Blick auf ihr Gesicht zu richten. Dem Herrn Feuerwehrmann hatte wohl noch niemand gesagt, dass man auch erst mal anrufen konnte. Andererseits musste sie zugeben, dass sie ihr neues Handy kaum eingeschaltet hatte, seit sie hier angekommen war. Polizeifunk und Diensthandy während ihrer Schicht waren das Minimum, an das sie sich zu halten gedachte. Damit fühlte sie sich am sichersten.

Er schob die Ärmel seines hellblauen Hemds nach oben, schaute wieder hoch.

»Ich kenne Bertil Strömberg von klein auf. Er hat mir viel von der Starermittlerin erzählt, die nach Nynäshamn kommt.«

Lilly lächelte. Es war nicht unangenehm, das zu hören.

Er imitierte, bewusst oder unbewusst, ihre Körpersprache und verschränkte seine Arme vor der Brust.

»Es gehört zu meinem Job, präventiv tätig zu sein, und das nehme ich sehr ernst. Ich bin in ganz Södertörn unterwegs, und ich gehe auch in die Schulen und rede dort über Brandschutz. Aber wenn es dann trotzdem brennt, was beileibe nicht oft vorkommt, dann will ich wissen, was passiert ist. Und mit der Erklärung für das Feuer in Segersäng bin ich nicht zufrieden.«

Lilly durchforstete ihr Erinnerungsarchiv. Richtig, Bertil hatte den Hausbrand erwähnt.

»Kenneth Robertsson? Ich habe davon gehört.«

Er nickte.

»Genau. Das Feuer soll durch einen vergessenen Topf auf dem Herd ausgelöst worden sein, das war die Aussage der Techniker. Das ist an sich nichts Ungewöhnliches, aber da ist noch etwas anderes.« Er senkte die Stimme, sah sie durchdringend an. »Ich habe mich erkundigt. Haus und Grundstück waren extrem gepflegt. Der Großteil der Technik war modern und auf dem allerneuesten Stand. Trotzdem gab es offenbar keine funktionierenden Rauchmelder. Aber wirklich stutzig macht mich, dass im oberen Stock, also dort, wo der Mann in den Flammen umgekommen ist, die Fenster mit sehr diskreten kleinen Nägeln von außen zugenagelt waren. Von innen waren diese Fenster nicht zu öffnen.«

Sie hob die Augenbrauen.

»Wie bitte? Das ist ja wirklich merkwürdig. Selbst wenn man sein Haus kindersicher machen will, klingt das irre unpraktisch. Was sagen denn meine Kollegen dazu?«

»Deshalb bin ich hier. Bertil meint, dass Kenneth ein miserabler Heimwerker war, und ist überhaupt nicht darauf eingegangen, als ich ihm davon erzählt habe. Nichts deute auf ein Verbrechen hin, hätten die Kollegen vor Ort heute Morgen gesagt. Aber auf der anderen Seite ist es auch verflixt schwer, das zu beurteilen, nachdem der ganze Kasten bis auf die Grundmauern abgebrannt ist.«

Sein Tonfall ließ keinen Zweifel daran, dass er nicht an die Erklärung glaubte. Der Blick in den eisblauen Augen wirkte frustriert.

Sie sah ihn nachdenklich an.

»Und Sie gehen nicht davon aus, dass Kenneth selbst die Fenster vernagelt hat?«

»Das passt überhaupt nicht zu dem ganzen Rest. Er hätte sich nicht damit zufriedengegeben, ein paar Nägel in die Rahmen zu schlagen, er hätte bessere Fensterschlösser gekauft. Die einzige Begründung, die ich akzeptieren kann, ist, dass es ihm vermutlich schlechtging. Laut Bertil hatten Kenneth und seine Frau Karin Streit. Deshalb war er allein zu Hause.«

Sie hielt seinen Blick fest, folgte seinem Gedankengang.

»Sie denken also, dass jemand im Erdgeschoss Feuer gelegt hat? Und im Vorfeld die Fenster vernagelt hat, um Kenneth den Fluchtweg zu versperren? Und diese Person hat einen Moment abgepasst, in dem die restliche Familie weg war?« Ihr Mundwinkel zuckte. Freundlich, aber ein klein wenig spöttisch sagte sie: »Könnte es nicht vielleicht doch sein, dass Sie es ein bisschen persönlich nehmen, wenn es in Ihrem Revier brennt?«

Er lachte leise und sah plötzlich ein bisschen verlegen aus.

»Ja, okay, vielleicht haben Sie recht.«

Sie schob eine Haarsträhne beiseite, die in der leichten Brise vor ihrem Gesicht tanzte.

»Selbst wenn es Brandstiftung war, könnte es ja trotzdem Kenneth selbst gewesen sein. Womöglich war er auf die Versicherungssumme aus. Er hat das Feuer gelegt, es ging schief, und er saß in der Falle. Wissen Sie, wie es um die Finanzen des Ehepaars stand?«

Er schüttelte den Kopf.

»Nein, keine Ahnung. Nach außen hin sah alles gut aus.«

Lilly musterte ihn und versuchte, Gegenargumente zu finden, Erklärungen, die Jespers Verdacht entkräften würden, der an einem hellen...
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Autor

Pernilla Ericson ist erfolgreiche Krimi-Autorin und Journalistin. In ihrer Arbeit für Zeitungen und TV befasst sie sich viel mit Klimawandel und sozialer Gerechtigkeit. Diese Themen bringt sie auch in ihre Spannungsromane ein. Ihre Reihe um die Polizistin Lilly Hed eroberte in Schweden die Bestsellerlisten und verhalf ihr auch international zum Durchbruch. Pernilla Ericson lebt in Stockholm.Friederike Buchinger übersetzt Belletristik für Erwachsene und Jugendliche sowie Sachbücher aus dem Dänischen, Norwegischen und Schwedischen ins Deutsche. Sie wurde für ihre Arbeiten mehrfach ausgezeichnet.