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Schritt für Schritt zum Glück

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
Deutsch
FISCHER E-Bookserschienen am01.11.20221. Auflage
Der unterhaltsame Pilgerweg-Roman durch Italien von Bestseller-Autor Graeme Simsion (»Das Rosie-Projekt«)  Als Zoes gute Freundin Camille sie bittet, mit ihr aufzubrechen und den Franziskus-Weg bis nach Rom zu wandern, stimmt sie spontan zu. Der Pilgerweg, die skurrilen Herbergen, der Muskelkater unter Zypressen - all das ist ein Abenteuer. Besonders, als Zoe dabei Martin begegnet, dem Mann, mit dem sie schon einmal von einem gemeinsamen Leben geträumt hatte. Eröffnet dieser Weg durch Italien eine zweite Chance für die beiden? Ein Roman übers Aufbrechen und Ankommen und darüber, was uns im Leben und in der Liebe wirklich wichtig ist. »Bewegend, mit sanftem Witz.« New Daily, Melbourne Bestseller-Autor Graeme Simsion (»Das Rosie-Projekt«) und seine Frau, Psychologin und Autorin Anne Buist, haben »Schritt für Schritt zum Glück«  gemeinsam geschrieben, jeder aus seiner Perspektive, wie bei ihrem Jakobsweg-Roman »Zum Glück gibt es Umwege«. Beide kennen den Franziskusweg aus eigener Wandererfahrung.

Sein erster Roman, ?Das Rosie-Projekt?, wurde auf Anhieb ein Welterfolg und stand in Deutschland monatelang auf Platz 1 der Bestsellerliste. Mit dem Roman ?Der Rosie-Effekt? und jetzt ?Der Mann, der zu träumen wagte? setzt der Australier Graeme Simsion seine Erfolgsgeschichte fort. Simsion war erfolgreicher IT-Berater, bis er mit dem Schreiben anfing. Er ist verheiratet, hat zwei Kinder und lebt mit seiner Familie in Melbourne.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR12,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextDer unterhaltsame Pilgerweg-Roman durch Italien von Bestseller-Autor Graeme Simsion (»Das Rosie-Projekt«)  Als Zoes gute Freundin Camille sie bittet, mit ihr aufzubrechen und den Franziskus-Weg bis nach Rom zu wandern, stimmt sie spontan zu. Der Pilgerweg, die skurrilen Herbergen, der Muskelkater unter Zypressen - all das ist ein Abenteuer. Besonders, als Zoe dabei Martin begegnet, dem Mann, mit dem sie schon einmal von einem gemeinsamen Leben geträumt hatte. Eröffnet dieser Weg durch Italien eine zweite Chance für die beiden? Ein Roman übers Aufbrechen und Ankommen und darüber, was uns im Leben und in der Liebe wirklich wichtig ist. »Bewegend, mit sanftem Witz.« New Daily, Melbourne Bestseller-Autor Graeme Simsion (»Das Rosie-Projekt«) und seine Frau, Psychologin und Autorin Anne Buist, haben »Schritt für Schritt zum Glück«  gemeinsam geschrieben, jeder aus seiner Perspektive, wie bei ihrem Jakobsweg-Roman »Zum Glück gibt es Umwege«. Beide kennen den Franziskusweg aus eigener Wandererfahrung.

Sein erster Roman, ?Das Rosie-Projekt?, wurde auf Anhieb ein Welterfolg und stand in Deutschland monatelang auf Platz 1 der Bestsellerliste. Mit dem Roman ?Der Rosie-Effekt? und jetzt ?Der Mann, der zu träumen wagte? setzt der Australier Graeme Simsion seine Erfolgsgeschichte fort. Simsion war erfolgreicher IT-Berater, bis er mit dem Schreiben anfing. Er ist verheiratet, hat zwei Kinder und lebt mit seiner Familie in Melbourne.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783104914886
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum01.11.2022
Auflage1. Auflage
SpracheDeutsch
Dateigrösse8085 Kbytes
Artikel-Nr.9165713
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

1 Zoe

In meiner Hosentasche meldete sich per Vibrationsalarm das Schicksal.

Der Typ, der den Teambildungsworkshop für das Flüchtlingsheim leitete, in dem ich ehrenamtlich arbeitete, reihte gerade ein Klischee an das andere: Altruismus ohne Empathie ist wie ein Schiff ohne Ruder ... Auch eine Reise von tausend Meilen beginnt mit dem ersten Schritt ... Letzteres hatte ich am eigenen Leib erfahren. Aber wann war es so kompliziert geworden, Menschen zu helfen?

In Gedanken war ich schon bei der Hausaufgabe, die er uns gestellt hatte. Überlegen Sie sich drei Ereignisse, die Ihr Leben nachhaltig beeinflusst haben. Ich war auf nur zwei gekommen.

Das erste fiel in meine College-Zeit: Ich hatte meiner Zimmerkollegin Camille bei einer Abtreibung geholfen, was zu einem Roadtrip von Saint Louis nach Los Angeles geführt hatte, zum Bruch mit meiner strenggläubigen Mutter und zu der Geisteshaltung, die mich zu dem gebracht hatte, wo und wer ich jetzt war.

Das zweite Ereignis war der tödliche Autounfall meines Ehemanns Keith. Meine Suche nach Antworten und nach Heilung hatte mich spontan in den Osten Frankreichs geführt - also zu Camille nach Cluny - und dort zu besagtem ersten Schritt, der zu einer Zwölfhundert-Meilen-Wanderung von Camilles Haustür bis an die Westküste Spaniens werden sollte, auf dem historischen Camino de Santiago de Compostela - dem Jakobsweg. Die Pilgerreise hatte mich stärker gemacht: stark genug zu entscheiden, dass mir meine Karriere wichtiger war, als mit Martin - dem Ingenieur, in den ich mich unterwegs verliebt hatte - nach England zu gehen.

Und nun saß ich drei Jahre später im Konferenzzimmer eines Hotels in San Francisco, umgeben von negativer Energie, während draußen im Hafen die Sonnenstrahlen über weiße Schaumkronen tanzten. Ich zog mein Handy aus der Tasche: eine E-Mail von einem Gilbert Morvan mit .fr-Endung im Absender. Tarnten Internetbetrüger sich jetzt schon als Franzosen?

Dann fiel es mir ein: Das war Camilles Ex-Mann. Ich entsperrte mein Telefon, und das Schicksal nahm seinen Lauf.

Camille pilgert auf dem Assisiweg nach Rom, um den Papst zu sehen.

Was war das denn? Gilbert war Camilles Ex. Sie hatten sich kurz nach meiner Pilgerreise getrennt.

Und sie will den Papst sehen? Camille war zwar katholisch, doch im College hatte sich ihre Frömmigkeit darin erschöpft, mal eben zum Beichten zu gehen, um gleich wieder sündigen zu können. Und das auf immer gleiche Weise: Ihr gefielen Männer nun mal. Aus heutiger Sicht würde ich sagen, sie war im Zwiespalt. Damals hielt ich sie einfach für scheinheilig. Nicht weil sie herumvögelte, sondern weil sie überhaupt in die Kirche ging.

Noch dazu ist der Franziskusweg ein Wanderweg. Es gibt nur zwei Fernwanderwege, die durch Cluny führen, der andere ist der Camino de Santiago. Für den hatte Camille mich packen sehen und war allein schon bei der Vorstellung ausgeflippt, drei Monate ohne Make-up aushalten zu müssen. Sie stand auf Designermode-Schnäppchen, sexy Dessous und Parfüm von Chanel. Nicht auf Merino-Unterwäsche, Sport-BHs und Seifenstückchen, die man von Hostel zu Hostel bei sich trägt. Zu Fuß bis nach Rom marschieren sah ich sie auf keinen Fall!

Wie es aussah, lag ich damit sogar richtig, aber auf schlimmstmögliche Weise:

Camille hat Multiple Sklerose. Ohne Unterstützung schafft sie es nicht. Wir sind wieder zusammen. Am Freitag geht es los.

Mit anderen Worten: Versuch gar nicht erst, es uns auszureden. Freitag war überübermorgen. Und wie es aussah, unternahm Camille ihre Pilgerreise aus dem traditionellsten aller Gründe: Hoffnung auf Heilung.

Mein Nachbar stupste mich. Der Kursleiter starrte mich und mein Handy an. »Worte reichen oft nicht aus ...«

Ich stand auf und ging zur Tür.

»Zoe? Alles in Ordnung?«, wollte der Kursleiter wissen.

»Ja, ich bin dabei, den Worten Taten folgen zu lassen.«

 

Den Rest der E-Mail las ich auf der Straße; das meiste waren praxisbezogene Fragen. Wie weit schafft man es an einem Tag? Haben die Hostels Klimaanlage? Wie kleiden Frauen sich am Abend?

Ich hatte von Leuten gehört, die im Rollstuhl auf den Fahrradrouten pilgerten. Prompt hatte ich Camille, typisch französisch in Stilettos, vor Augen, die von Gilbert an einer staubigen Schnellstraße entlanggeschoben wurde, während die Lastwagen an ihnen vorbeibrausten.

Da kam mir eine Idee: Vielleicht könnte ich den Karren organisieren, den Martin von Cluny nach Santiago gezogen hatte - das Ding war fürs Militär zu einer geländegängigen Krankentrage weiterentwickelt worden. Es wäre besser, wenn Camille den Straßenverkehr meiden und lieber Wanderwege nehmen würde.

Zu Martin hatte ich seit drei Jahren keinen Kontakt mehr. Meine damalige Entscheidung, meinem Traum zu folgen und in San Francisco als Zeichnerin zu arbeiten, hatte er als Zurückweisung empfunden - und ich schätze, das war es auch. Ich hatte mir eingeredet, er sei nur eine Urlaubsaffäre gewesen. Es war dann doch schwerer gewesen, ihn loszulassen, als ich gedacht hatte, aber der Camino ist nun mal nicht das wahre Leben.

Als ich damals zu Camille nach Frankreich geflogen war, hatte ich sie achtundzwanzig Jahre nicht mehr gesehen. Und der eine Tag bei ihr in Cluny hatte gereicht, dass ich nach Spanien flüchtete. Wir waren emotional wie spirituell sehr verschieden, und im College hatte sie mich wahnsinnig gemacht. Bis sie mich um Hilfe bat.

Seit diesem Ereignis sind wir auf untrennbare Weise verbunden - auch wenn sie sich manchmal ein ganzes Jahr nicht meldet oder ich mir die Namen ihrer Freunde nicht merken kann. Eine solche Verbundenheit spüre ich zu sonst niemandem.

Ich brauchte keine Meditation oder göttliche Weisung, die mir eingaben, was ich schon wusste: Ich würde Camille begleiten.

Noch bevor ich zu Hause ankam, hatte ich den Redakteur der Reisen-Redaktion vom San Francisco Chronicle angerufen, um ihm eine Serie aus Cartoons und Geschichten vom Assisiweg anzubieten, und als Antwort ein »Vielleicht« bekommen. Ein Freund aus meiner Flüchtlingsorganisation kannte jemanden, der vorübergehend eine Wohnung brauchte. Das Universum spielte mir in die Karten.

Auch das Timing passte. Meine politischen Cartoons schafften es immer seltener bis zur Veröffentlichung - man merkte wohl, dass ich die Menschen, die ich zeichnete, nicht besonders mochte. Wann immer ich etwas für eine meiner Töchter tat, bekam ich Ärger mit der anderen. Und von der ehrenamtlichen Arbeit hatte ich eigentlich auch genug.

 

Blieb nur noch, Martin zu informieren. Ich leitete ihm Gilberts E-Mail weiter, schrieb, ich werde mit Camille nach Rom gehen und wisse natürlich, dass das jetzt überfallartig komme, aber wenn er vielleicht mit seinem Karren ... Dann stürzte ich mich in die Internetrecherche, um ein günstiges Flugticket nach Frankreich zu ergattern.

Während ich gerade Angebote verglich, kam Martins Antwort. Eine so lange Reise quasi ohne jede Vorwarnung sei für ihn nicht drin. Er habe Sarah - seiner Tochter - bereits gemeinsame Zeit versprochen. Ich konnte direkt seine Stimme hören. Reserviert in jeder Hinsicht. Und der Subtext: Zwei Tage vorher sagst du Bescheid? Du wartest doch geradezu darauf, dass ich dich enttäusche. Doch der Grund war derselbe wie vor drei Jahren: Sarah hatte ihr Leben offenbar immer noch nicht im Griff. Normalerweise brauchen Studierende die Eltern nicht mehr ständig um sich.

Allerdings gab es für den Karren eine weitere Option. Ich war auf Facebook mit Bernhard befreundet, dem jungen Mann, der beim Design geholfen und das Ding an die deutsche Marine vermarktet hatte. Oder irgendetwas in der Art. Ich schrieb ihn an, worauf er umgehend antwortete.

Ich bring das Ding persönlich vorbei; schick mir die Adresse.

Kein »Ich freu mich darauf, dich wiederzusehen« - aber so war Bernhard nun mal nicht.

Den billigsten Flug gab es bei der KLM. Wenn ich morgen startete, könnte ich beim Zwischenstopp in Amsterdam noch ins Stedelijk Museum für moderne Kunst, das ich schon immer einmal hatte sehen wollen.

Folglich blieben mir zwölf Stunden, um alles Nötige zu organisieren. Zwei davon verbrachte ich mit der Suche nach einem Geschenk für Camille und eine im Outdoor-Shop. Dort wusste ich genau, was ich wollte: praktische, leichte und schnell trocknende Sachen - zwei T-Shirts, zwei Thermopullis, eine Fleecejacke, eine Regenjacke, eine Zip-off-Trekkinghose. Die leichtesten Wanderschuhe - pfeif auf Knöchelschutz. Drei Paar Socken. Außerdem einen neuen Rucksack und noch mehr Geschenke für Camille und Gilbert.

Als ich am nächsten Morgen in den Bus zum Flughafen stieg, war ich überrascht, wie leicht und befreit ich mich auf einmal fühlte. Warum hatte ich das nicht längst einmal gemacht?

Ich war auf dem Weg, eine mir seit dreißig Jahren ans Herz gewachsene Freundin zu besuchen, eine Seelenfreundin, und erneut einen Camino zu gehen, was mir die Chance bot, die beste Zeit meines Erwachsenenlebens zu wiederholen - noch dazu in Italien. Kirchen voller Kunst; Mauern, die Schlachten und Seuchen und das Beste und Schlechteste der Weltgeschichte gesehen hatten; und nicht zu vergessen: Linguine mit Artischocken. Das alles lag vor mir. Ich war aufgedreht und konnte nicht schlafen, weder im Flugzeug noch in den Zügen und Bussen, die mich von...
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Bestseller-Autor Graeme Simsion (»Das Rosie-Projekt«) und seine Frau, Psychologin und Autorin Anne Buist, haben »Schritt für Schritt ins Glück«  gemeinsam geschrieben, jeder aus seiner Perspektive, wie bei ihrem Jakobsweg-Roman »Zum Glück gibt es Umwege«. Beide kennen den Franziskusweg aus eigener Wandererfahrung.