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Ein kleines Stück von Afrika - Aufbruch

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
416 Seiten
Deutsch
Bastei Entertainmenterschienen am30.09.20221. Aufl. 2022
1910. Auf einer Safari in Kenia verliebt sich die junge Ivory in dieses Land und seine Tier- und Pflanzenwelt - und in den Großwildjäger Adrian Edgecumbe. Sie hofft, dass er sein blutiges Geschäft für sie aufgeben wird, doch Adrian ist Abenteurer durch und durch. Ivy ahnt bald nach der Hochzeit, dass sie nur eine Trophäe für ihn ist. Als Adrian im Krieg als vermisst gemeldet wird, nimmt Ivy die Geschicke der Farm in ihre eigene Hand. Statt der Großwildsafaris bietet sie Fotoaufnahmen und Beobachtungen von Tieren an. Bei der Verwaltung des Landes geht sie mutige Wege, die vielfach auf Ablehnung stoßen. Entschlossen kämpft sie für ihre Ziele und verliert dabei auch ihr Herz. Aber kann und darf sie aus einer engen Verbundenheit Liebe werden lassen?

Eine große Saga um eine Frau, die ihr Schicksal selbst bestimmen will und bereit ist, um ihre Liebe zu kämpfen




Christina Rey studierte Geschichte und Soziologie und engagiert sich in sozialen Projekten im In- und Ausland. So unterstützt sie in Ostafrika eine Schule für Straßenkinder. Ihr besonderes Interesse gilt anderen Ländern und Kulturen. Bei einer Fotosafari lernte sie das facettenreiche Kenia und seine Natur kennen, auf den Malediven verbrachte sie einen nachhaltig konzipierten Tauchurlaub. Christina Rey ist außerdem eine begeisterte Fotografin.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR16,99
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR12,99
HörbuchCD-ROM
EUR19,99
E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
EUR9,99

Produkt

Klappentext1910. Auf einer Safari in Kenia verliebt sich die junge Ivory in dieses Land und seine Tier- und Pflanzenwelt - und in den Großwildjäger Adrian Edgecumbe. Sie hofft, dass er sein blutiges Geschäft für sie aufgeben wird, doch Adrian ist Abenteurer durch und durch. Ivy ahnt bald nach der Hochzeit, dass sie nur eine Trophäe für ihn ist. Als Adrian im Krieg als vermisst gemeldet wird, nimmt Ivy die Geschicke der Farm in ihre eigene Hand. Statt der Großwildsafaris bietet sie Fotoaufnahmen und Beobachtungen von Tieren an. Bei der Verwaltung des Landes geht sie mutige Wege, die vielfach auf Ablehnung stoßen. Entschlossen kämpft sie für ihre Ziele und verliert dabei auch ihr Herz. Aber kann und darf sie aus einer engen Verbundenheit Liebe werden lassen?

Eine große Saga um eine Frau, die ihr Schicksal selbst bestimmen will und bereit ist, um ihre Liebe zu kämpfen




Christina Rey studierte Geschichte und Soziologie und engagiert sich in sozialen Projekten im In- und Ausland. So unterstützt sie in Ostafrika eine Schule für Straßenkinder. Ihr besonderes Interesse gilt anderen Ländern und Kulturen. Bei einer Fotosafari lernte sie das facettenreiche Kenia und seine Natur kennen, auf den Malediven verbrachte sie einen nachhaltig konzipierten Tauchurlaub. Christina Rey ist außerdem eine begeisterte Fotografin.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783751728423
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum30.09.2022
Auflage1. Aufl. 2022
Reihen-Nr.1
Seiten416 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2499 Kbytes
Artikel-Nr.9166175
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Prolog

London, September 1900

Ivory Parkland Rowe hatte sich bei dem Spiel Wer hat Angst vorm schwarzen Mann? nie gefürchtet. Eigentlich fand sie das ziemlich unsinnig. Wieso sollte sie sich vor jemandem fürchten, der in ihrer Umgebung niemals aufgetaucht war? Zudem hatte sie den Verdacht, dass der »schwarze Mann« überhaupt nicht existierte - ebenso wie vieles andere, mit dem die Nanny ihr drohte, wenn sie ungehorsam war.

Ivory, die von vielen nur Ivy genannt wurde, war erst sieben Jahre alt, aber sie hatte ihren eigenen Kopf. So jedenfalls drückte ihre Mutter es aus, wenn Ivy nachdachte und Fragen stellte. Es klang immer etwas tadelnd.

Umso verblüffter war Ivy an jenem Nachmittag, an dem man sie und ihre ältere Schwester Rosamond in feine Kleider gesteckt hatte, um ihren Onkel Richard mit einem Knicks zu begrüßen. Neben Rosamond, die ein hellblaues Kleid mit dunkelblauen Schleifen trug, nahm Ivy in ihrem weißen Spitzenkleidchen mit rosa Schärpe vor ihren Eltern Aufstellung. Onkel Richard hatte eine Kaffeeplantage im fernen Afrika und seine Nichten bislang noch nie gesehen. Nun verbrachte er einige Tage in London und wollte bei den Parkland Rowes vorsprechen. Er kam jedoch nicht allein.

Dem Onkel, der nicht viel anders aussah als Ivys Vater, folgte ein Junge in seltsamer Aufmachung. Er trug rote Pluderhosen und ein weißes Hemd mit schwarzer Weste, aber was noch erstaunlicher war - seine Haut war schwarz. Ivy glaubte es zunächst nicht. Hatte er sich mit Schuhcreme eingeschmiert? Nein, sein Gesicht und seine Hände waren sauber. Ivy konnte nicht aufhören, den Jungen anzustarren, während er sich auf eine Handbewegung des Onkels hin neben der Tür postierte, als wartete er auf weitere Anweisungen. Sie schaffte kaum ihren Knicks, immerhin traute sie sich, nachdem ihre Mutter sie mit einem leichten Stups aufgefordert hatte, sich dem Onkel und damit dem Jungen zu nähern. Rosamond dagegen war von dem Anblick zu Tode erschrocken und versteckte sich hinter dem Rücken ihrer Mutter.

Die zog sie lachend hervor. »Du musst meine beiden Mädchen entschuldigen, Richard. Sie haben noch nie einen Afrikaner gesehen.«

Onkel Richard winkte ab. »Geh raus und warte draußen, Boy«, wandte er sich an den Jungen. »Du siehst, du machst den Mädchen Angst.«

Die großen dunklen Augen des Jungen blickten auf, als ob er etwas einwenden wollte, doch dann deutete er nur eine Verbeugung an und ging hinaus. Ivy konnte seine Unlust verstehen. Draußen regnete es seit Stunden.

Rosamond absolvierte nun auch ihren Knicks, und damit durften sie zurück in ihr Spielzimmer gehen, wo die Nanny mit dem Nachmittagstee wartete.

Ivy blieb jedoch heimlich zurück, während ihr Vater seinen Bruder herzlich begrüßte. Ihre Eltern führten den Besucher in den Salon, und sie schlich ihnen nach. Rasch versteckte sie sich hinter der Tür. Vielleicht würde Onkel Richard ja etwas über den Jungen erzählen. Tatsächlich wurde sie nicht enttäuscht.

»Wozu hast du denn den Kleinen mitgebracht?«, erkundigte sich ihre Mutter. »Reist du mit eigener Dienerschaft?«

Onkel Richard lachte. »Er ist ganz anstellig und macht sich durchaus nützlich. Aber eigentlich gehört er Grace. Sie hat einen Narren an ihm gefressen und wollte ihn unbedingt mit nach Europa bringen. Heute besucht sie allerdings die Duchess of Brinkhurst - und die sagt, sie sei gegen Inder und Hunde allergisch. Wobei er ja weder ein Inder noch ein Hund ist, die Dame neigt zu Verallgemeinerungen. Ich hab den Jungen kurzerhand mitgenommen. Tut mir leid, wenn er die Kinder erschreckt hat.«

»Er gehört deiner Frau?«, fragte Ivys Mutter weiter. »Ist Sklavenhandel nicht verboten?« Ihre Stimme klang missbilligend.

»Nun leg doch nicht jedes Wort auf die Goldwaage, Hortense, das hab ich nur so gesagt«, verteidigte sich Onkel Richard. »Grace hat ihn sozusagen gefunden. Sie unterstützt die Missionare und ist mal mit ihnen in ein Zulu-Dorf gefahren, wo der Kleine im Schlamm gespielt hat. Die Leute sagten, er sei ein Waisenkind oder Findelkind oder was weiß ich, er gehöre zu niemandem. Jedenfalls kümmerten sie sich schlecht um ihn, und na ja, du kennst Grace. Sie hat ein gutes Herz, also gab sie den Leuten ein paar Münzen und nahm den Jungen mit. Unsere afrikanische Köchin versorgt ihn, und Grace spielt mit ihm, wenn sie Lust dazu hat. Er erweist sich wirklich als recht klug, spricht sogar sehr gut Englisch. Grace meint, er könne bestimmt lesen lernen ...« Er lachte, als wäre das eine ziemliche Ungeheuerlichkeit.

Ivy wunderte sich. So schwer war das Lesen doch gar nicht, sie las selbst schon, und der Junge war viel größer als sie, bestimmt schon zehn oder zwölf Jahre alt.

»Wie heißt der Junge denn?«, fragte Ivys Vater.

Onkel Richard blies hörbar die Luft aus. »Es ist irgendwas Unaussprechliches, ich vergesse es immer. Aber er hört auf Boy . Nun lasst uns mal über etwas anderes reden. Kompliment zu euren Töchtern, sie sind entzückend. Vor allem die jüngere. Ein ganz reizendes Kind ...«

Ivy schlich davon. Sie musste sich nicht anhören, wie niedlich sie war, das bescheinigte ihr so ziemlich jeder, der ihre schneeweiße Haut, die strahlend blauen Augen und die blonden Locken sah.

Das reinste Püppchen, pflegten die Frauen zu säuseln, besonders, wenn sie in Spitze gewandet war wie jetzt. Ivy hätte sich des Sonntagskleidchens gern entledigt. Sie mochte keine Puppe sein. Aber im Moment gab es Interessanteres zu tun - zumindest solange man sie nicht vermisste.

Ivy schlich sich durch die Empfangshalle und zur Haustür hinaus. Irgendwo hier musste der Junge sein. Schließlich fand sie ihn zusammengekauert unter einem Erkerfenster, wo es relativ trocken war. Sie schob sich näher heran.

»Bist du der schwarze Mann?«, erkundigte sie sich, als er sie entdeckte. Ivy hielt sich selten mit Vorreden auf.

Der Junge blickte sie verblüfft an. »Bin kein Mann«, sagte er. »Hab noch keinen Löwen getötet.«

»Wie meinst du das?«, fragte Ivy.

»Mama Ayana sagt, ein Junge wird zum Mann, wenn er einen Löwen tötet«, führte der Junge aus.

Ivy runzelte die Stirn. Sie bezweifelte das. Ihr Vater hortete in ihrem Landhaus mannigfaltige Jagdtrophäen, aber ein Löwe war nicht darunter. Dennoch war er zweifellos ein Mann.

»Die armen Löwen«, bemerkte sie. »Warst du schon immer so schwarz?«

Er zuckte mit den Schultern. »Ich denke, ja«, erwiderte er. »Alle Diener sind schwarz. Das ist so.«

Ivy fand auch das befremdlich. Der Butler, die Hausmädchen und Hausdiener ihrer Familie unterschieden sich in ihrer Hautfarbe nicht von ihrer Herrschaft.

»Wieso bist du so seltsam angezogen?«, fragte Ivy weiter.

Sie hatte sich neben ihn auf die Pflastersteine gesetzt, was ihrem weißen Kleid nicht sehr gut bekam. Um so etwas pflegte Ivy sich jedoch nicht zu kümmern.

Erneut zuckte der fremde Junge mit den Schultern. »Gefällt der Missus«, gab er Auskunft. »Mama Ayana sagt, ich muss der Missus dankbar sein.«

Ivy verzichtete darauf, das Thema zu vertiefen.

»Ich heiße Ivory«, verriet sie. »Das heißt Elfenbein.«

Er lächelte. »Der Zahn vom Elefanten«, bestätigte er. »So weiß wie Sie, Miss.«

Ivy schüttelte den Kopf. »Ich bin keine Miss, ich bin Ivy. Und du ...«, sie lächelte strahlend, »... du bist Ebony, Ebenholz. Meine Mummy hat ein Kästchen, das ist aus Elfenbein und Ebenholz. Willst du´s sehen?« Sie stand auf und reichte ihm die Hand. Der Junge ergriff sie scheu und ließ sich von ihr hochziehen. Ivy schaute fasziniert auf ihre helle Hand in seiner dunklen. »Wir müssen aber leise sein«, gemahnte sie ihn und führte ihn in Richtung Haustür, die sie wohlweislich angelehnt gelassen hatte.

Das Kästchen stand in der Empfangshalle, Besucher konnten ihre Karte darin hinterlegen. Es war wunderschön. Andächtig zog Ivy die ineinander verschlungenen Linien der Blütenranken aus Elfenbein nach, die in das Ebenholzkästchen eingelassen waren. Intarsienarbeit nannte man das, hatte ihre Mutter ihr erklärt.

»Elfenbein und Ebenholz, wie wir«, sagte sie und blickte auf ihre Hand, die immer noch die des Jungen hielt. »Schön!«

Bevor ihr neuer Freund etwas antworten konnte, öffnete sich die Tür zur Eingangshalle.

»Und das nächste Mal bringst du Grace mit«, hörte Ivy ihre Mutter.

Anscheinend verabschiedete sie gerade Onkel Richard. Und da waren die Erwachsenen auch schon! Ivy und der Junge fuhren zusammen, als Ivys Mutter sie entdeckte und einen kleinen Schrei von sich gab.

»Was soll das, Boy? Was machst du hier?«, donnerte der Onkel. »Belästigst du das Mädchen?«

»Nein! Ich hab ihm nur das Kästchen gezeigt ...« Ivy hob zu einer Erklärung an.

Aber der Junge unterbrach sie. »Es tut mir leid, Master Richard«, sagte er unterwürfig. »Es war so nass draußen ...«

»Ich hab ihn reingeholt!«, rief Ivy, doch niemand hörte ihr zu.

»Das wird ein Nachspiel haben«, drohte der Onkel. »Wir sprechen uns später.«

»Und du gehst auf dein Zimmer, Ivory!« Ivys Mutter hatte sich inzwischen gefasst. »Es gehört sich nicht, fremde Dienerschaft anzusprechen und mit den Kostbarkeiten zu protzen, die wir im Hause haben. Das verleitet den Jungen nur zum Stehlen ...«

»Tut mir leid«, sagte Ivy.

Ihre Mutter nahm die Entschuldigung gnädig an, aber eigentlich hatte Ivy sie an den Jungen gerichtet.

Der sah nicht mehr auf, sondern folgte seinem Herrn mit...

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Autor

Christina Reystudierte Geschichte und Soziologie und engagiert sich in sozialen Projekten im In- und Ausland. So unterstützt sie in Ostafrika eine Schule für Straßenkinder. Ihr besonderes Interesse gilt anderen Länder und Kulturen. Bei einer Fotosafari lernte sie das facettenreiche Kenia und seine Natur kennen, auf den Malediven verbrachte sie einen nachhaltigen Tauchurlaub. Christina Rey ist außerdem eine begeisterte Fotografin.

Bei diesen Artikeln hat der Autor auch mitgewirkt