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Atemlose Stille

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
502 Seiten
Deutsch
dotbooks Verlagerschienen am03.05.2022
Bitte verwechseln Sie diesen Thriller nicht mit dem Regionalkrimi »Atemlose Stille« von Meike Messal, der 2017 im Prolibris Verlag erschienen ist. Riskiere das Unmögliche, gewinne alles - oder stirb ... Seine Nachbarn im beschaulichen Gravity halten Bobby Swift für den netten Typ von Nebenan: Niemand ahnt, dass der kaltblütige Betrüger gerade zwei Millionen Dollar erbeutet hat. Um sich der Verfolgung durch die Polizei zu entziehen, schmiedet Bobby mit seiner Frau Noel den perfekten Plan: Er wird seinen Tod vortäuschen, sich in einem präparierten Sarg beerdigen lassen - und dann im Schutz der Nacht auf Nimmerwiedersehen verschwinden. Doch kaum hat sich die Trauergemeinde zerstreut, kommt alles anders als geplant - und während für Noel ein Tag beginnt, den sie anders, wirklich ganz anders geplant hat, wird der Sauerstoffvorrat in Bobbys Sarg knapper ... und knapper ... und knapper ... »Ein Thriller, der uns den ganzen Tag nicht aus dem Kopf geht, weil wir es kaum erwarten können, am Abend endlich weiterzulesen: Er ist clever, hochspannend - und er wird niemanden kalt lassen.« Bestsellerautor Stephen King

Der mehrfach preisgekrönte Amerikaner Michael Kimball ist als Roman- und Drehbuchautor sowie als Sounddesigner erfolgreich. Er lebt im US-Bundesstaat Maine, dem Schauplatz seiner Thriller-Bestseller. Mehr über den Autor im Internet: www.michaelkimball.com Bei dotbooks veröffentlichte Michael Kimball seine Thriller »Atemlose Stille«, »Lügennacht« und »Dunkle Tränen«.
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Produkt

KlappentextBitte verwechseln Sie diesen Thriller nicht mit dem Regionalkrimi »Atemlose Stille« von Meike Messal, der 2017 im Prolibris Verlag erschienen ist. Riskiere das Unmögliche, gewinne alles - oder stirb ... Seine Nachbarn im beschaulichen Gravity halten Bobby Swift für den netten Typ von Nebenan: Niemand ahnt, dass der kaltblütige Betrüger gerade zwei Millionen Dollar erbeutet hat. Um sich der Verfolgung durch die Polizei zu entziehen, schmiedet Bobby mit seiner Frau Noel den perfekten Plan: Er wird seinen Tod vortäuschen, sich in einem präparierten Sarg beerdigen lassen - und dann im Schutz der Nacht auf Nimmerwiedersehen verschwinden. Doch kaum hat sich die Trauergemeinde zerstreut, kommt alles anders als geplant - und während für Noel ein Tag beginnt, den sie anders, wirklich ganz anders geplant hat, wird der Sauerstoffvorrat in Bobbys Sarg knapper ... und knapper ... und knapper ... »Ein Thriller, der uns den ganzen Tag nicht aus dem Kopf geht, weil wir es kaum erwarten können, am Abend endlich weiterzulesen: Er ist clever, hochspannend - und er wird niemanden kalt lassen.« Bestsellerautor Stephen King

Der mehrfach preisgekrönte Amerikaner Michael Kimball ist als Roman- und Drehbuchautor sowie als Sounddesigner erfolgreich. Er lebt im US-Bundesstaat Maine, dem Schauplatz seiner Thriller-Bestseller. Mehr über den Autor im Internet: www.michaelkimball.com Bei dotbooks veröffentlichte Michael Kimball seine Thriller »Atemlose Stille«, »Lügennacht« und »Dunkle Tränen«.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783986900700
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum03.05.2022
Seiten502 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse908 Kbytes
Artikel-Nr.9243726
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Prolog

Zuerst nahm er überhaupt nichts wahr. Dann piepste seine Armbanduhr hintereinander achtmal, und sein Herz begann zu schlagen, sehr schwach. Er hörte das Rauschen von Blut in den Ohren, und Licht fiel auf seine geschlossenen Augenlider. Noel rief seinen Namen. Es klang wie ein süßes, weit entferntes Lied.

»Bobby?«

Bobby Swift lag von weichem Samt umgeben im schönsten Mahagonisarg, den Wickers Bestattungsunternehmen zu bieten hatte. Er holte kaum wahrnehmbar Luft. Bestimmt stand Eliot Wicker ebenfalls neben dem Sarg - und da hörte er auch schon, wie der schlaksige Begräbnisunternehmer sagte: »Jetzt kommt er zu sich.« Er sagte es ohne jede Gefühlsregung.

Die Kälte in ihm fühlte sich an wie Frost in der harten Wintererde. Er wollte ihnen sagen, daß er am Erfrieren war, aber seine Zunge versagte ihm den Dienst; auch seine Lungen waren nicht imstande, auch nur einen einzigen Ton durch seine Stimmbänder zu drücken.

»Die Temperatur ist gesunken«, sagte Wicker und beugte sich so dicht über ihn, daß Bobby den Atem des Mannes heiß an seinem Hals spürte.

Ein zweiter Schatten schob sich von der linken Seite näher. Noel. »Soll ich eine Decke holen?«

»Er kommt zu sich«, sagte Wicker noch einmal.

Kalt! Bobby versuchte, das Wort auszusprechen.

»Bobby?« Noels Stimme klang ganz nah, und jetzt lagen ihre Hände um seinen Hals, sie waren heiß. Sein Herz dröhnte, und ein wilder Kälteschauer ließ ihn zusammenzucken.

»Er hat Zuckungen!«

»Er fröstelt«, erwiderte Wicker. »Gehen Sie hinauf und lassen Sie ihm ein lauwarmes Bad einlaufen.«

Bobby sah zu, wie Noels Schatten sich entfernte, und dann trat Wicker vor und legte seine heißen Hände auf Bobbys Ohren. »Sie sind zu kalt, Bob!« sagte er mit lauter Stimme. »Ich werde Sie jetzt nach oben tragen.«

Bobby versuchte, sich schwer zu machen. Der Gedanke, daß Eliot Wicker ihn irgendwohin trug, war ihm unangenehm, aber er konnte wenig tun, um es zu verhindern. Nicht einmal sein eigenes Zittern konnte er verhindern. Jetzt schoben sich die Hände des Bestattungsunternehmers in dem Sarg unter ihn. Er hörte Wicker stöhnen, seine Haltung veränderte sich, und dann wurde Bobby plötzlich hochgehoben und fand sich über Wickers knochiger Schulter wieder. Er sah zu, wie die Stiefelabsätze die Treppe hinaufstiegen und murmelte einen Einspruch.

»Festhalten«, sagte Wicker, der sich sichtlich anstrengen mußte. Als sie an einen Treppenabsatz kamen und um die Ecke bogen, hörte Bobby, wie Noel von oben etwas rief. Wickers schrille Antwort vibrierte durch Bobbys Brust. »Ich hab ihn.« Bobby streckte die Hände nach der Wand aus, weil er nicht wollte, daß Noel ihn so hilflos zu sehen bekam.

»Lassen Sie mich runter«, lallte er.

»Nur noch einen Augenblick, Bob.«

»Jetzt«, verlangte Bobby, und dann war da plötzlich Helligkeit, schimmernde weiße Bodenfliesen. Er hörte das Rauschen von Wasser, und plötzlich hüllte ihn eine Wolke aus schmerzendem Dampf ein, es tat scheußlich weh. Er stieß einen Schrei aus und schoß hoch, klammerte sich mit beiden Händen am Handtuchständer fest.

»Ihr werdet mich noch richtig umbringen!« schrie er, mühte sich ab, Boden unter die Füße zu bekommen, zog sich an der Duschstange in die Höhe. Das Wasser donnerte aus dem Wasserhahn, spritzte auf sein Hemd. Er fröstelte am ganzen Körper. Und um die Demütigung voll zu machen, spürte er, wie er in seine mit Wasser vollgesogene Hose urinierte.

Und dann gab er mit einem Mal nach, kapitulierte, seine Zuckungen steigerten sich zu einem gewaltigen Schaudern, einem lauten, zitternden Stöhnen. Plötzlich lag er mit dem Gesicht auf den Fliesen der Dusche. Noch ein Zittern, wie ein Nachbeben, und dann nochmals ein Stöhnen.

»Das könnte Unterkühlung sein«, sagte Noel.

Bobby richtete sich auf, trat mit dem Fuß nach dem Abflußhebel und sah das Wasser zwischen seinen Beinen durch den Abfluß wirbeln. Er hörte Wicker krächzen: »Alles in Ordnung, holen Sie ihm ein Handtuch.«

Der Schmerz ließ jetzt nach, und Bobby griff zum Hahn und stellte das Wasser wärmer, hob sein Gesicht in den Wasserstrahl. Unter dem Sturzbach stehend, schlug er die Augen auf, drehte sich zu Noel herum und grinste. »Na, wie war ich?«

Sie wandte sich von ihm ab, öffnete die dritte einer Reihe von Schubladen in Wickers beigefarbener Badezimmerwand und holte ein flauschiges braunes Handtuch heraus. Durch das strömende Wasser der Dusche sah er ihre langen Beine, ihre Schenkelmuskeln von hinten. Sie war barfuß. Als sie sich wieder zu ihm umdrehte, wischte sie sich mit dem Handtuchrand das Wasser ab, das ihr über den Hals lief.

»Du warst tot«, erwiderte sie.

Noel Swift war ohne jeden Zweifel die schönste Frau, die Gravity oder jede andere Stadt in Maine je zu Gesicht bekommen hatte, ein seltenes kosmopolitisches Wesen hier draußen in der finstersten Provinz. Ihre Augen waren von auffälligem Grün wie Smaragde, und wenn sie erregt war, erweckten sie den Eindruck, als leuchteten sie; jetzt leuchteten sie. Sie trug dunklen Lippenstift, was ihre Unterlippe noch voller erscheinen ließ; ihr orangerotes Haar lag hingeklatscht neben ihrem rechten Auge, und eine feuchte Strähne hatte sich an ihre Wange geklebt. Heute, an einem ansonsten ganz gewöhnlichen Mittwoch im Mai, trug sie ein cremefarbenes Baumwollkleid, das ihre Schenkel höchstens zur Hälfte bedeckte. Bobby liebte sie aus tiefstem Herzen und sehnte sich ständig nach ihr, obwohl sie bereits ihm gehörte. Er hätte sie jetzt am liebsten zu sich in die Dusche gezogen - und das hätte er auch getan, wäre Eliot Wicker nicht dagewesen. Trotzdem verspürte er den Drang, es dennoch zu tun, bloß um den Bestattungsunternehmer zu ärgern.

Dann streckte Wicker die Hand aus und stellte die Dusche ab. »Nicht klinisch tot«, sagte er. »Aber für das bloße Auge reichte es.«

Bobby zog sein Hemd herunter, knüllte es zusammen und warf es ins Waschbecken. »Ich werde der reichste Tote sein, den es gibt«, sagte er und sah Noel an, während er den Gürtel aufschnallte, »klinisch tot oder nicht.« Er war dreiunddreißig Jahre alt und athletisch gebaut wie ein Schwimmer, gutaussehend und braungebrannt wie ein Filmstar, und dazu kam noch ein entwaffnendes Lachen, das sich mühelos bei ihm einzustellen schien - so oft sogar, daß es einfach ein Teil seiner ganz normalen Art zu reden geworden war. Als besondere Note hatte er sich auf den rechten Handrücken eine rote Rose tätowieren lassen. »Haben Sie etwas Trockenes?« fragte er den Bestattungsunternehmer. »Ich will mich zu meiner Beerdigung nicht erkälten.«

Er starrte Wicker an und lachte, dann drehte er sich immer noch grinsend zu Noel herum. Als sie ihn ansah, leuchteten ihre Augen. Er ließ seine Hose fallen.

Bobby kniete in Wickers Bademantel gehüllt im Ausstellungsraum neben seinem Sarg. Er griff mit beiden Händen unter die Samtauskleidung und befestigte eine der Sauerstoffflaschen mit Klettband. Insgesamt waren es zwei - schlanke, grüne Flaschen, die beiderseits im Kopfteil des Sarges versteckt waren - und dann noch, von dem geschlossenen unteren Sargdeckel verdeckt, zwei weitere mittels eines T-Stücks miteinander verbundene Achtzig-Pfund-Taucherflaschen. Bobbys Beine würden auf den Taucherflaschen liegen.

»Wenn man mich für die Aufbahrung kippen muß«, sagte er, während er eine der beiden Sauerstoffflaschen zurechtschob, »dann bohrt sich mir die hier in die Seite, und das behindert mich in der Konzentration.« Nach ein paar Augenblicken fügte er hinzu: »Nun ja, dann brauche ich wenigstens keine Angst zu haben, daß ich einschlafe. Stellen Sie sich das einmal vor - wenn ich plötzlich anfange, zu schnarchen.« Er sah Wicker an und lachte laut. In einem anderen Raum im Tiefgeschoß summte der Wäschetrockner des Bestattungsunternehmers.

»Müssen Sie ihn wirklich begraben?« fragte Noel, die an ein paar ausgestellten Särgen entlangging. Die Sorge, die sie für ihn an den Tag legte, machte Bobby warm ums Herz, obwohl er wußte, was Wicker antworten würde.

»Ja, freilich. Die Sargträger würden es doch merken, wenn der Sarg leer ist.«

»Sie könnten ja Ziegelsteine begraben. Oder einen Sack mit Reis.«

Wicker schüttelte den Kopf. »Ausgeschlossen. Wenn die Orgelmusik einmal angefangen hat, ist dieser Sarg nicht mehr allein, bis er unter der Erde ist.« Er klopfte mit dem Fingerknöchel auf das Mahagoniholz. Es tönte voll. »Wir können das Ganze ja abblasen«, sagte er. Das war eine eindeutige Drohung, nicht ohne einen Unterton von Spott.

Bobby stand auf und legte den Arm um Noel; seine rechte Hand ruhte auf ihrer warmen Hüfte. »Heute habe ich fünfundvierzig Minuten geschafft ...«

»Dreiundvierzig«, fiel Wicker ihm ins Wort.

»Und morgen mache ich für den Arzt eine Stunde, kein Problem. Und wenn Sie dieses Heizkissen ein wenig hochdrehen, dann wette ich, daß ich zwei schaffe, bis es soweit ist.«

»Sie werden fünf unter der Erde sein.« Wieder eine Spitze von Wicker.

»Nun, wir haben für drei Stunden Luft in den Flaschen, bei normaler Atmung. In Trance kann ich das auf sechs oder acht Stunden ausdehnen, kein Problem.« Bobby wandte sich wieder Noel zu und erklärte in beruhigendem Tonfall: »Du hast genug Zeit, mich auszugraben, Baby. Aber dann mußt du dir etwas einfallen lassen, um mich wieder warm zu kriegen.« Er sah Wicker an und lachte, während er mit der Hand über ihre Hüfte strich. Wicker schaute weg. »Aber mal im Ernst« - Bobby redete immer noch mit Noel, sah dabei aber Wicker an -, »du wirst zwei Stunden Zeit haben, um mich auszubuddeln.«

Wicker meinte: »Sie liegen am westlichen Ende des Friedhofs - alles Kies. Da könnte...
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Der mehrfach preisgekrönte Amerikaner Michael Kimball ist als Roman- und Drehbuchautor sowie als Sounddesigner erfolgreich. Er lebt im US-Bundesstaat Maine, dem Schauplatz seiner Thriller-Bestseller.Mehr über den Autor im Internet: www.michaelkimball.comBei dotbooks veröffentlichte Michael Kimball seine Thriller »Atemlose Stille«, »Lügennacht« und »Dunkle Tränen«.
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Zwack, Christa und Heinz
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