Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

Das Leuchten der Gipfel

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
Deutsch
Piper Verlag GmbHerschienen am28.07.20221. Auflage
Ein einsames Bergdorf. Ein altes Familiengeheimnis. Und eine lebenslustige Yogalehrerin, die es zurück in die Heimat verschlägt. Für LeserInnen von Katharina Fuchs und Claire Winter, die sich in der Enkelin-Großmutter-Thematik wiederfinden Als die kunterbunte Bekka aus Berlin zurück in ihr Heimatdorf in den Alpen fährt, hätte sie nicht damit gerechnet, dass sich ihr ganzes Leben verändern würde. Als sie die Strickkunst ihrer Großmutter Nanny bewundert, kommt ihr eine Geschäftsidee, mit der sich auch ihr Job als Yogalehrerin verbinden lässt. Doch der attraktive Nachbarssohn Vitus sorgt für Unruhe - genauso wie das alte Familiengeheimnis und eine langzurückreichende Fehde zwischen den Familien, die noch nicht besiegelt ist. 

Heidi Grund-Thorpe wurde 1960 in Naila in Oberfranken geboren, studierte Lehramt in Bayreuth und wenige Jahre später Mode- und Grafikdesign in München. Anschließend arbeitete sie in der Redaktion eines Frauenmagazins. Seit 30 Jahren wohnt sie nördlich von München in der Holledau. 1994 startete sie ihre Selbstständigkeit als Producerin und Autorin von DIY-Büchern, 1998 kam die Gründung einer  Marketing-Agentur dazu. Nach Beendigung der DIY-Bücher absolvierte sie ein Fernstudium für Romanentwicklung, es folgte 2021 ihr erster Roman 'Berggeflüster und falscher Hase' und 2022 'Das Leuchten der Gipfel'. Beide Romane spielen in den bayerischen Bergen, dort, wo sie selbst gerne in ihrer Freizeit unterwegs ist.  Der neueste Roman 'Die Töchter des Münterhauses' nimmt seinen Anfang im Wohnhaus der Künstlerin Gabriele Münter in Murnau, nimmt historisch Bezug zum Leben und Werk der Künstlerin und setzt die Geschichte mit drei Generationen unabhängig und freiheitlich denkender Frauen, wie auch Gabriele Münter selbst es war, fiktiv bis in die Gegenwart fort.
mehr
Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR16,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR6,99

Produkt

KlappentextEin einsames Bergdorf. Ein altes Familiengeheimnis. Und eine lebenslustige Yogalehrerin, die es zurück in die Heimat verschlägt. Für LeserInnen von Katharina Fuchs und Claire Winter, die sich in der Enkelin-Großmutter-Thematik wiederfinden Als die kunterbunte Bekka aus Berlin zurück in ihr Heimatdorf in den Alpen fährt, hätte sie nicht damit gerechnet, dass sich ihr ganzes Leben verändern würde. Als sie die Strickkunst ihrer Großmutter Nanny bewundert, kommt ihr eine Geschäftsidee, mit der sich auch ihr Job als Yogalehrerin verbinden lässt. Doch der attraktive Nachbarssohn Vitus sorgt für Unruhe - genauso wie das alte Familiengeheimnis und eine langzurückreichende Fehde zwischen den Familien, die noch nicht besiegelt ist. 

Heidi Grund-Thorpe wurde 1960 in Naila in Oberfranken geboren, studierte Lehramt in Bayreuth und wenige Jahre später Mode- und Grafikdesign in München. Anschließend arbeitete sie in der Redaktion eines Frauenmagazins. Seit 30 Jahren wohnt sie nördlich von München in der Holledau. 1994 startete sie ihre Selbstständigkeit als Producerin und Autorin von DIY-Büchern, 1998 kam die Gründung einer  Marketing-Agentur dazu. Nach Beendigung der DIY-Bücher absolvierte sie ein Fernstudium für Romanentwicklung, es folgte 2021 ihr erster Roman 'Berggeflüster und falscher Hase' und 2022 'Das Leuchten der Gipfel'. Beide Romane spielen in den bayerischen Bergen, dort, wo sie selbst gerne in ihrer Freizeit unterwegs ist.  Der neueste Roman 'Die Töchter des Münterhauses' nimmt seinen Anfang im Wohnhaus der Künstlerin Gabriele Münter in Murnau, nimmt historisch Bezug zum Leben und Werk der Künstlerin und setzt die Geschichte mit drei Generationen unabhängig und freiheitlich denkender Frauen, wie auch Gabriele Münter selbst es war, fiktiv bis in die Gegenwart fort.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783492989244
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum28.07.2022
Auflage1. Auflage
SpracheDeutsch
Dateigrösse7170 Kbytes
Artikel-Nr.9334919
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Prolog
1. April 1933

»Die Vorsuppe war wieder mal köstlich, Afra.« Miriam zwinkerte ihrer Köchin zu, während diese die Schüsseln mit dem Hauptgericht servierte. »Und dieser verlockende Duft von den Karotten und dem sauren Kartoffelgemüs. Ich könnt direkt auf die Fleischpflanzerl verzichten.« Miriam reckte ihre Nase in die Luft.

»Des bisserl Fleisch in die Pflanzerl schad ned, wenn i des so sagn darf, Sie könnens vertragn.«

»Dass du dich auch immer so sorgst um mich.« Miriam nickte Afra anerkennend zu. »Die Süßspeis trag ich später selbst auf, du kannst ruhig schon nach Hause gehn. Und nimm die Reste aus der Küche mit, für uns ist es eh zu viel.«

»Gnädige Frau Miriam, ein herzliches Vergelts Gott, sag ich. Meine Kinder wern sich unbandig gfrein. I mach mi dann, mit Ihrer Erlaubnis, gleich aufn Weg.« Mit einem Knicks in Richtung der Herrschaften verließ sie das hell erleuchtete Speisezimmer.

Miriam wusste, dass bei Afra zu Hause ihr arbeitsloser Mann, ihr siebenjähriger Sohn und die beiden halbwüchsigen Kinder ihrer verstorbenen Schwester auf sie warteten, die sicher hungrig über das Essen herfallen würden. Außerdem wollte Miriam mit ihrem Mann allein sein, sie musste dringend ungestört mit ihm reden.

Als Arthur Goldstein am frühen Abend aus dem Geschäft zurückgekommen war, war ihm eine kaum spürbare Spannung angehangen. Für Miriam fühlte es sich an wie eine kurz vor dem Reißen gespannte Saite auf ihrer Geige, im Geiste erwartete sie ständig das »Pling«. Normalerweise ließ Arthur, wenn er die Haustür hinter sich schloss, die Vorkommnisse in der Firma oder Ereignisse der Politik, die sich seit der Machtübernahme Hitlers überschlugen und die auch ihr Unternehmen betrafen, draußen. Er streifte alles, was die heile Welt seiner von ihm vergötterten Gemahlin und seines zehnjährigen Sohnes Jakob in irgendeiner Weise bedrohen könnte, gleichsam mit dem Schmutz unter den Schuhen auf dem Fußabstreifer vor der Eingangstreppe ab. Dafür hatte er die prächtige Gründerzeitvilla im Münchner Stadtteil Bogenhausen, direkt am Hochufer der Isar gelegen, als Wohnsitz für die kleine Familie ausgewählt: Sie sollte eine Trutzburg gegen alle Unbill von außen sein.

Selbst seine Begrüßung, als er sie in den Arm nahm und küsste, war anders. In der Umarmung fehlte die Leichtigkeit, sie war etwas ungelenk und distanziert, sein Blick streifte sie nur kurz, die gewohnheitsmäßige, aber immer ehrlich interessierte Frage nach ihrem Befinden blieb aus. Heute war etwas mit ihm durch die Tür geschlüpft, das sie nicht hatte fassen können.

Aber sie würde es herausfinden. Miriam war eine Frau, die auf Klärung pochte, und sie wich keinem Thema aus. Beide hatten sich vor der Heirat versprochen, niemals etwas Unausgesprochenes zwischen sich stehen zu lassen, auch wenn es schmerzte.

»Wenn du fertig bist, räume ich ab und wir essen die Nachspeise.« Miriam hatte nur wenige Bissen gegessen, und aus den Augenwinkeln sah sie, dass auch Arthur nur auf dem Teller herumstocherte und das Essen hin- und herschob.

Sie nahm die Teller zusammen, stand auf und holte das Dessert.

»Da schau her, Afra hat deine Lieblingssüßspeise gemacht, Grießpudding mit Blaubeerkompott.« Sie stellte das Schüsselchen vor ihm ab und legte den Arm um ihn. »Gehts dir nicht gut?« Arthur wich ihrem Blick aus. Miriam dagegen fixierte ihn. »Ich glaub, wir haben was zu bereden, oder?«

»Ach verzeih, mein Herz, ich hab nicht gleich bemerkt, dass du ein neues Gwand hast. Es kleidet dich hervorragend, der Grünton unterstreicht deine Augen, und es betont deine wunderbare Figur.« Arthur strich mit den Händen über ihre Hüften, nahm seine Finger dann aber sofort wieder weg. Als Textilhändler und -fabrikant kannte er jedes einzelne Kleidungsstück seiner Frau, er schätzte ihren stilsicheren Geschmack und ihre Kreativität, mit der sie die Hausschneiderin zu ungewöhnlichen Konstruktionen anregte.

Die Begeisterung Miriams für die bayerischen Trachten flossen in ihre Kostüme und Kleider ein. Leider war es als Frau ihres Standes nicht angemessen, Dirndl zu tragen, denn das wäre ihr am liebsten gewesen. Aber sie fand immer eine Möglichkeit, mit miederartigen Oberteilen in Anlehnung ans Dirndl ihre schlanke Figur zu betonen und einen neuen Stil zu erschaffen. Exklusive Stoffe wie Seide und Samt unterstrichen die Eleganz der Schnitte, viele ihrer Freundinnen baten immer wieder darum, ihre Ideen kopieren zu dürfen. Wenn dann Arthur das Aussehen der Damen in Gesellschaft honorierte, folgte dem Dank oft ein leises, fast unhörbares Seufzen, dass er sicher wisse, dass es eine Kopie von Miriams Entwurf sei. Arthur unterdrückte meist ein schelmisches Grinsen und lobte anerkennend, das Individuelle der Trägerin mache das Ganze doch erst einmalig. Die Damen schmachteten ihn an, nicht nur wegen seines guten Aussehens, sondern auch, weil er sich tatsächlich als Mann nicht zu schade war, über Mode zu sprechen.

»Es freut mich, dass dir mein neues Kleid gefällt, aber das meine ich nicht.« Miriam schenkte ihm Wein nach und rückte etwas näher zu ihm hin. »Etwas bedrückt dich.« Sie stellte gar nicht erst eine Frage, sondern konfrontierte ihn mit ihrer Feststellung.

Erneut wich er ihrem Blick aus, erst nach einigem Zögern wandte er sich ihr zu.

Sie erschrak. Als hätte er eine Maske abgezogen, saß nun ein anderer Mensch vor ihr. Seine positive und aufrechte Haltung war gefallen.

Er nahm ihre Hände und legte sie vor sich auf den Tisch, dabei streichelte er immer wieder zärtlich darüber. Miriam spürte, wie er Mühe hatte, die Fassung zu wahren. Er suchte nach Worten und schüttelte immer wieder den Kopf, als fände er nicht den richtigen Anfang. Erst nach einem tiefen Seufzer begann er zu sprechen.

»Heute wurde die Bevölkerung öffentlich aufgefordert, alle jüdischen Geschäfte, Ärzte und Rechtsanwälte zu boykottieren. Auf dem Weg zu einem Einzelhändler in der Theatinerstraße, einem Kunden unseres Handelshauses, wurde ich durch uniformierte Soldaten und aufgewiegelte Bürger davon abgehalten, das Haus zu betreten. Schaufenster von jüdischen Geschäften wurden eingeschlagen, davor postierten sich Uniformierte. Der Mob schwadronierte auf der Straße«, er seufzte tief, »es war einfach entsetzlich. Seit der Machtübernahme Hitlers am 30. Januar deutete sich Schlimmes an, und die heutigen Geschehnisse weisen auf eine Entwicklung hin, die ich zwar befürchtet, aber nicht so schnell erwartet habe.« Während Arthur sprach, sackte er immer mehr in sich zusammen. Sein Entsetzen spiegelte sich in Miriams Zügen, ihre rosige Gesichtsfarbe hatte einen bleichen Grauton bekommen.

»Gut, dass Jakob bei meinen Eltern ist und nicht hier in München. Oder meinst du, in Murnau ist es genauso schlimm?« Sie schlug die Hand vor den Mund.

»Es ist zu befürchten. Morgen werd ich gleich von der Firma aus telefonieren. Sicher hätten sich deine Eltern gemeldet, wenn etwas vorgefallen wäre.«

Miriam wusste, dass er sie beruhigen wollte, aber sie musste auf der Stelle erfahren, wie es Jakob ging, und lief mit schnellen Schritten im Zimmer hin und her. »Wenn Papa sich doch bloß nicht gegen ein Telefon gewehrt hätte! So müssen wir immer warten, bis dein Kompagnon im Geschäft ist und sie benachrichtigen kann.«

»Das hilft jetzt nichts, morgen früh wissen wir mehr, Liebes.« Arthur wandte sich mit ernstem Ausdruck an Miriam.

»Ich bitte dich, geh nicht mehr allein aus dem Haus. Was dir vor wenigen Wochen passiert ist, könnte dich jetzt ins Gefängnis bringen, oder weitaus Schlimmeres könnte dir drohen.«

Miriam war mit ihrer Freundin Edda bei Dallmayr in der Dienerstraße verabredet gewesen. Auf ihrem Weg dorthin hatte sie beobachtet, wie ein blutjunger Bursche einen alten Mann mit Kippa bedroht und brutal auf ihn eingeschlagen hatte, weil er ihm aufgrund seiner Gehbehinderung nicht schnell genug aus dem Weg gehen konnte. Miriam hatte versucht, mit ihrem Stockschirm den jungen Mann abzudrängen, worauf er sie...
mehr

Autor

Heidi Grund-Thorpe, geboren 1960 in Oberfranken, war nach dem Studium für Mode- und Grafikdesign als Redakteurin für ein Frauenmagazin tätig. Seit ca. 25 Jahren ist sie selbstständig tätig als Autorin und Producerin von DIY-Titeln. Das Spektrum reichte vom Basteln für und mit Kindern und Erwachsenen über Wohn- und Dekoideen bis hin zu genähten oder gestrickten Accessoires sowie Bekleidung für die ganze Familie.Der Roman "Der Weg zum Gipfel" ist ihr erstes belletristisches Werk, das seine Anfänge während eines Fernstudiums für Romanentwicklung nahm. Da sie fasziniert von der Ambivalenz der Bergwelt und ihren Bewohnern ist, hat sie die Handlung in ein kleines fiktives Dorf in den Alpen gelegt.