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Ein tiefer Stich

Seligenstädter Krimi
tolino mediaerschienen am01.07.2022
Kurz nach der Vermählung wird Melanie im Trauzimmer im ?Romanischen Haus? niedergestochen. Später kann sie nur sagen, dass es eine unbekannte Frau gewesen war. Im Umfeld des aus Heidelberg stammenden Bräutigams, Heiko Caspary, stoßen Kriminalhauptkommissarin Nicole Wegener und ihr Team auf diverse Unstimmigkeiten. Geldgier, Rache und Zorn - alles ist möglich. Einen Tag später wird Michael Ziegler, Casparys Kompagnon ermordet. Kriminalhauptkommissar Zimmermann aus Heidelberg schaltet sich in die Ermittlungen ein. Aber auch die Senioren-Soko in Seligenstadt bleibt nicht untätig.

Rita Renate Schönig wurde 1955 in Seligenstadt geboren. Zusammen mit ihrem Ehemann wohnt sie seit mehr als dreißig Jahren wieder in dem beschaulichen Städtchen. Als gelernte Industriekauffrau war sie bis 1998 Einkaufsleiterin in einem mittelständigen Industrieunternehmen, danach selbstständig im Einzelhandel. Im November 2002 begann sie ein Studium für Belletristik und Sachliteratur sowie Journalismus, mit erfolgreichem Abschluss im Januar 2006. Seit 2016 widmet sie sich ganz dem Schreiben.
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Verfügbare Formate
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR3,99
Book on DemandKartoniert, Paperback
EUR14,50

Produkt

KlappentextKurz nach der Vermählung wird Melanie im Trauzimmer im ?Romanischen Haus? niedergestochen. Später kann sie nur sagen, dass es eine unbekannte Frau gewesen war. Im Umfeld des aus Heidelberg stammenden Bräutigams, Heiko Caspary, stoßen Kriminalhauptkommissarin Nicole Wegener und ihr Team auf diverse Unstimmigkeiten. Geldgier, Rache und Zorn - alles ist möglich. Einen Tag später wird Michael Ziegler, Casparys Kompagnon ermordet. Kriminalhauptkommissar Zimmermann aus Heidelberg schaltet sich in die Ermittlungen ein. Aber auch die Senioren-Soko in Seligenstadt bleibt nicht untätig.

Rita Renate Schönig wurde 1955 in Seligenstadt geboren. Zusammen mit ihrem Ehemann wohnt sie seit mehr als dreißig Jahren wieder in dem beschaulichen Städtchen. Als gelernte Industriekauffrau war sie bis 1998 Einkaufsleiterin in einem mittelständigen Industrieunternehmen, danach selbstständig im Einzelhandel. Im November 2002 begann sie ein Studium für Belletristik und Sachliteratur sowie Journalismus, mit erfolgreichem Abschluss im Januar 2006. Seit 2016 widmet sie sich ganz dem Schreiben.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783754661901
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum01.07.2022
Seiten355 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse310
Artikel-Nr.9535374
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Seligenstadt, Freitag / 05. Juni - 06:30 Uhr

In den ersten Stunden hatte Heiko geschlafen wie ein Stein. Irgendwann, es war noch dunkel, wachte er auf. Danach begann das Gedankenkarussell ... wieder Einschlafen, nicht möglich.

Melanie - der Anblick wie sie blass in diesem sterilen Krankenhausbett lag und nicht auf seine Anwesenheit reagierte. Was ist, wenn der Arzt sich irrt und sie es doch nicht überlebt? Nein! schrie alles in ihm. Das darf nicht passieren!

Heiko bekam Herzrasen, bemerkte Schweiß auf seiner Stirn und schließlich auf seinem gesamten Körper. Er schlug die Decke weg. Sofort spürte er den kühlen Luftzug auf seiner Haut, der durch das gekippte Fenster kam. Die Frage: Wer hatte Melanie das angetan und warum nahm sein Denken ein. Er zermarterte sich geradezu den Kopf, ging alle, die er kannte und bei der Feier zugegen waren durch, ohne ein Ergebnis. Aber eins war sonnenklar: Es musste die gleiche Person sein, die das Hochzeitsessen abgesagt hatte - eine Frau.

Die Aufnahmen seines Schwiegervaters hatten auch keinen Hinweis ergeben. Was jetzt blieb, war das Video von Isabell.

Er schaute auf sein Handy: 06:35 Uhr. Unmöglich um diese Uhrzeit bei Simon anzurufen. Weshalb hatte Michi sich noch immer nicht gemeldet? Oder hatte er?

Die Durchsicht der Mailbox belegte - keine Nachricht.

Heiko hielt es nicht länger im Bett. Er stand auf, ging ins Bad und stellte die Dusche an. Erneut blieb sein Blick an dem Negligé hängen. Er trug es ins Schlafzimmer, in dem es, trotz des auf kipp gestellten Fensters muffig roch. Er öffnete es weit und hängte das Nachthemd an den Griff. Kurzzeitig bauschte sich der feine Stoff auf, als würde Melanie sich darin drehen.

Nachdem er ausgiebig geduscht hatte, holte er frische Wäsche aus seinem noch immer nicht ausgepackten Trolley. Die beiden Hemden konnte er vergessen; die waren zerknittert. Deshalb entschied er sich für Sweatshirt und Jeans.

Gerade wollte er in der angrenzenden kleinen Küche die Kaffeemaschine in Gang setzen, als er ein Scheppern aus der Etage über ihm hörte. Er lief nach oben und fand Angelika mit Schaufel und Besen hantierend.

»Guten Morgen. Was ist passiert?« Die Frage war unnötig, denn auf dem Fußboden lagen die Scherben einer Tasse. »Komm, lass mich das machen.«

Heiko nahm seiner Schwiegermutter die Gerätschaften aus der Hand, fegte die Bruchstücke zusammen und warf sie in den Abfalleimer. Dann holte er aus dem noch geöffneten Hängeschrank zwei Kaffeebecher und füllte sie mit dem jetzt durchgelaufenen Kaffee.

»Ist alles in Ordnung?« Peter Steiner stand im Schlafanzug in der Tür.

»Nur eine zerbrochene Tasse«, antwortete Angelika. »Ich konnte nicht mehr schlafen.«

»Ich auch nicht.« Heiko reichte seinen Schwiegereltern je einen Becher und holte sich einen weiteren aus dem Schrank. »Ich kann mir einfach keinen Reim darauf machen, wer und warum Melanie das angetan hat«, sprach er seine Überlegungen aus.

Peter Steiner schlürfte vorsichtig an seinem Becher. »Auch ich habe mir so meine Gedanken darüber gemacht und bin zu der Erkenntnis gelangt, dass es nur jemand aus deinem früheren Leben sein kann.« Er schaute Heiko fest in die Augen.

»Oh, bitte, fang jetzt nicht wieder an«, bat Angelika ihren Mann mit flehendem Blick.

»Das ist eine rein logische Überlegung und bei einem Altersunterschied von 14 Jahren obendrein einleuchtend«, begründete Peter stoisch seine Äußerung. »Ich gehe davon aus«, wandte er sich Heiko zu, »dass du nach deiner Scheidung einige Beziehungen hattest; alles andere wäre unnormal«, fügte er hinzu. »Vielleicht hatte sich die eine oder andere Frau Chancen ausgemalt, dass mehr daraus wird?«

Genau diese Frage hatte Heiko sich bereits selbst gestellt und ihm fiel nur eine ein - Svenja! Aber das mit ihnen war schon fast zwei Jahre her und sie wurde damals für eine unbekannte Dauer in eine psychiatrische Klinik eingewiesen. Die Vorstellung, dass die psychisch gestörte Frau womöglich entlassen worden war und ihre Nachstellungen erneut aufgenommen haben könnte, versetzte ihn geradezu in Panik. Insbesondere, wenn sie es nun auf Melanie abgesehen hatte. Das konnte er jedoch seinen Schwiegereltern nicht erzählen. Er wusste nur, dass er der Sache unbedingt nachgehen musste.

Er schüttelte den Kopf. »Nein ... eh, ich meine ja ..., natürlich hatte ich einige wenige Beziehungen, aber da war nichts Ernstes.«

»Ich mache uns Frühstück«, sagte Angelika und zu ihrem Mann: »Geh du dich anziehen. Bis die Brötchen aufgebacken sind, dauert es nur ein paar Minuten. Später will ich unbedingt zu Melanie.«

»Ich fahre schnell zum Bäcker, bin ja schon fertig«, bot Heiko sich an und rannte zur Tür.

»Der hats aber eilig. Ich hab wohl ins Schwarze getroffen.« Peter Steiner sah ihm nach.

»Du hast Heiko gerade beschuldigt, der Verursacher auf den Anschlag auf unsere Tochter zu sein. Stell dir mal vor, es ginge um mich und dir würde jemand das zur Last legen. Wie würdest du dich denn verhalten? Also ich würde auch erst mal hier raus wollen.«

Peter drehte sich wortlos um. War er wirklich einen Schritt zu weit gegangen - schon wieder? Oder traf seine Hypothese zu?

Heiko stürmte aus dem Haus und zu seinem Wagen am Feldrand auf der anderen Seite. Kaum, dass er um die Ecke gefahren war, hielt er an und wählte die Nummer von Michi.

Der meldete sich erst nach einer gefühlten Ewigkeit und mit schläfriger Stimme: »Heiko?«

»Was fragst du? Das siehst du doch! Wieso gehst du nicht an dein Handy? Ich versuche, dich seit gestern Nachmittag anzurufen. Auch im Büro war niemand zu erreichen.«

»Lief nicht so, wie ich mir das vorgestellt hatte, stand im Stau und später wollte ich dich nicht mehr stören. Ist etwas mit Melanie?«

»Nein. Es geht ihr gut - denke ich, sonst hätten die aus der Klinik längst angerufen.«

Seit wann nimmt er Rücksicht? Und wieso diese Anteilnahme? fragte Heiko sich verwirrt und sagte: »Ich fahre später zu ihr.«

»Warum rufst du dann zu nachtschlafender Zeit an?«, kam prompt die Rückfrage von Michi.

»Was heißt hier zu nachtschlafender Zeit? Du solltest spätestens in einer Stunde im Büro sein!«

»Ja, ist gut. Ich bin quasi schon auf dem Sprung. Brauche nur einen starken Kaffee.«

Heiko hörte Michi etwas in der Art wie: »... nicht meine Mutter«, brummeln.

»Deshalb rufe ich aber nicht an. Mir gingen einige Dinge im Kopf herum. Bist du aufnahmebereit?«

»Klar, was gibts denn?«

»Weißt du zufällig, ob Svenja noch in der Psychiatrie ist?«

Für einen kurzen Augenblick herrschte Stille. »Bist du noch dran?«, fragte Heiko.

»Eh ... ja. Wie kommst du ausgerechnet jetzt auf die?«

»Ich frage mich ständig, wer etwas gegen meine Heirat mit Melanie haben könnte und die einzige Person, die mir dazu einfällt, ist Svenja.«

»Alter. Ich glaube, du brauchst dringend Urlaub.« Michis Lachen ähnelte dem Krächzen einer Krähe.

»Ich weiß, es ist etwas ...« Heiko suchte den dem richtigen Wort.

»... schizophren?«, erwiderte Michi. »Ich denke, du solltest die Flitterwochen mit Melanie jetzt gleich antreten - also sobald sie wieder aus dem Krankenhaus kommt - nicht erst in einem Monat, wie ihr das vorhattet.«

»Vielleicht hast du recht. Aber könntest du trotzdem mal deine Kontakte spielen lassen? Du hattest die Klinik doch damals empfohlen, weil du einen der Ärzte kanntest, und deshalb dachte ich ...«

»Jetzt wird mir klar, vorauf du hinaus willst. Du glaubst, dass Svenja diejenige sein könnte, die ...?«

»So in der Art«, gab Heiko zu. »Da ist aber noch etwas, was mich stutzig macht und genau zu ihr passt. Gestern früh, noch bevor die Trauung stattgefunden hatte, wurde unser Hochzeitsessen im Hotel abgesagt, und zwar von einer Frau. Verstehst du nun?«

Wieder entstand einen Moment Stille. Dann sagte Michi: »Ja, ich werde mich darum kümmern und rufe an, sobald ich Näheres weiß.«

»Danke. Vielleicht bringen auch die Aufnahmen von Isabell schon Licht ins Dunkel. Auf Peters Kamera war jedenfalls nichts zu sehen, was uns weiterhilft. Aber die Polizei hat ja noch ganz andere Möglichkeiten.«

Michi schluckte. Daran hatte er nicht gedacht.

»Jetzt will ich dich aber nicht länger von der Arbeit abhalten«, sagte Heiko. »Falls es irgendwelche Schwierigkeiten wegen der Werbekampagne mit den Franzosen gibt, ruf mich an.«

»Ja, mach ich«, antwortete Michi gedankenverloren und legte auf.

Offenbach, Freitag / 08:05 Uhr

»Melanie Caspary hat die Operation gut überstanden und es geht ihr, den Umständen entsprechend, gut«, setzte Nicole ihre Kollegen in Kenntnis. »Außerdem habe ich hier die Kamera von Herrn Steiner und ein Video von der Feier im Rathausinnenhof.«

Sie legte Fotoapparat und Stick auf Harald Weinerts Schreibtisch.

»Deine Einladung zum Essen war wohl auf ganzer Ebene erfolgreich«, äußerte Lars mit einem Augenzwinkern.

»Ja doch. Es gab Rinderbraten, Klöße und Rotkohl und zum Nachtisch einen Himbeere-Sahne- Quark. Einfach himmlisch«, schwärmte Nicole mit zur Decke erhobenen Augen.

»Und als Krönung Informationen und dieses Video«, ergänzte Dietmar Schönherr.

»Gut kombiniert, Herr Oberkommissar. Aufnahmen, speziell der dritten und uns unbekannten Frau vom Catering, habe ich kopiert und bereits vergrößert. Jagt sie schon mal durch unsere Datenbank. Zudem erhalten wir hoffentlich heute Morgen die Videoaufzeichnung von Isabell Breuer. Danach geht alles zur KT. Den Kollegen gelingt es bestimmt, das Gesicht noch...

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