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Das kalte Herz von Heart Lake

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
498 Seiten
Deutsch
dotbooks Verlagerschienen am01.08.2022
Von der Vergangenheit eingeholt ... Der fesselnde Spannungsroman »Das kalte Herz von Heart Lake« von Carol Goodman jetzt als eBook bei dotbooks. Ein frostüberzogener See, über dem ein großes Anwesen drohend aufragt ... Das altehrwürdige Mädcheninternat Heart Lake war einst Jane Hudsons zweite Heimat, bis der rätselhafte Tod einer Mitschülerin es zu ihrem Albtraum werden ließ. Und trotzdem will sie hier 20 Jahre später einen Neuanfang als Lehrerin wagen. Doch dann beginnen all die Erinnerungen, die sie tief in sich begraben hatte, Schlag um Schlag zurückzukehren, als die Ereignisse von damals sich plötzlich zu wiederholen scheinen. Jane wird klar, dass ihre Schülerinnen in höchster Gefahr schweben. Wird es ihr gelingen, sie zu retten - und so auch sich selbst? »Dieser Story kann sich niemand entziehen!« Für Sie Jetzt als eBook kaufen und genießen: Der packende Roman »Das kalte Herz von Heart Lake« von Carol Goodman. Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks - der eBook-Verlag.

Carol Goodman ist eine amerikanische Schriftstellerin und Dozentin für Creative Writing. Schon vor ihrem Abschluss am renommierten Vassar College wurde sie mit 17 Jahren als Young Poet of Long Island ausgezeichnet. Für ihre vielschichtigen Spannungsromane erhielt Carol Goodman bereits zweimal den Mary Higgins Clark Award. Sie lebt auf Long Island. Von Carol Goodman erscheinen bei dotbooks die psychologischen Spannungsromane »Die Schatten von Bosco Manor«, »Das dunkle Geheimnis von Penrose« und »Das kalte Herz von Heart Lake«.
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Produkt

KlappentextVon der Vergangenheit eingeholt ... Der fesselnde Spannungsroman »Das kalte Herz von Heart Lake« von Carol Goodman jetzt als eBook bei dotbooks. Ein frostüberzogener See, über dem ein großes Anwesen drohend aufragt ... Das altehrwürdige Mädcheninternat Heart Lake war einst Jane Hudsons zweite Heimat, bis der rätselhafte Tod einer Mitschülerin es zu ihrem Albtraum werden ließ. Und trotzdem will sie hier 20 Jahre später einen Neuanfang als Lehrerin wagen. Doch dann beginnen all die Erinnerungen, die sie tief in sich begraben hatte, Schlag um Schlag zurückzukehren, als die Ereignisse von damals sich plötzlich zu wiederholen scheinen. Jane wird klar, dass ihre Schülerinnen in höchster Gefahr schweben. Wird es ihr gelingen, sie zu retten - und so auch sich selbst? »Dieser Story kann sich niemand entziehen!« Für Sie Jetzt als eBook kaufen und genießen: Der packende Roman »Das kalte Herz von Heart Lake« von Carol Goodman. Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks - der eBook-Verlag.

Carol Goodman ist eine amerikanische Schriftstellerin und Dozentin für Creative Writing. Schon vor ihrem Abschluss am renommierten Vassar College wurde sie mit 17 Jahren als Young Poet of Long Island ausgezeichnet. Für ihre vielschichtigen Spannungsromane erhielt Carol Goodman bereits zweimal den Mary Higgins Clark Award. Sie lebt auf Long Island. Von Carol Goodman erscheinen bei dotbooks die psychologischen Spannungsromane »Die Schatten von Bosco Manor«, »Das dunkle Geheimnis von Penrose« und »Das kalte Herz von Heart Lake«.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783986902452
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum01.08.2022
Seiten498 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1487 Kbytes
Artikel-Nr.9716723
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Kapitel 1

Man hat mich gebeten, den Lateinunterricht so zu gestalten, dass er einen Bezug zum Leben meiner Schülerinnen herstellt. Aber ich merke, dass die älteren Mädchen am Heart-Lake-Internat gerade deswegen Latein wählen, weil es mit ihrem sonstigen Leben absolut nichts zu tun hat. Am meisten Spaß macht es ihnen, eine neue, schwierige Deklination auswendig zu lernen. Mit blauem Kugelschreiber schreiben sie sich die Endungen des Nomens auf die Handfläche und leiern die Formen herunter: »Puella, puellae, puellae, puellam, puella ...«, wie Nonnen, die den Rosenkranz beten.

Wenn ein Test ansteht, treten sie gehorsam im Waschraum an, um sich die Hände zu waschen. An die kühle Kachelwand gelehnt, beaufsichtige ich sie und sehe, wie die Waschbecken sich mit blassblauem Schaum füllen und die archaischen Wörter den Abfluss hinuntergespült werden. Wenn sie mir die Innenseite ihrer Hände zeigen, damit ich sie auf Spuren von Buchstaben überprüfen kann, weiß ich nicht, ob ich wirklich hinsehen soll. Wenn ich sie kontrolliere, ist es dann nicht ein Beweis dafür, dass ich ihnen misstraue? Und wenn ich nicht hinsehe, halten sie mich dann nicht für naiv? Wenn sie ihre Hände in meine legen - so feingliedrig, so zart -, ist es, als hätte sich ein flügge gewordenes Vögelchen auf meinem Schoß niedergelassen. Ich wage nicht, mich zu rühren.

Im Unterricht sehe ich meistens nur die andere Seite ihrer Hände - den schwarzen Nagellack und die silbernen Totenkopfringe. Ein Mädchen hat sogar ein Tattoo auf dem rechten Handrücken - ein verschlungenes blaues Muster, das einen keltischen Knoten darstellt, wie sie mir erklärt hat. Drei der Mädchen haben sich mit Nadeln oder Rasierklingen die Innenseite ihrer Handgelenke geritzt. Am liebsten würde ich diese Narben mit den Fingerspitzen nachfahren und fragen: Warum? Aber ich drücke ihnen nur die Hand und fordere sie auf, ins Klassenzimmer zurückzugehen. »Bona fortuna«, sage ich. »Viel Glück beim Test.«

Als ich nach Heart Lake gekommen bin, habe ich mich über die neuen Mädchen gewundert, aber mir wurde sehr schnell klar, dass sich das Internat seit meiner eigenen Schulzeit in eine Art letzte Zuflucht für eine bestimmte Sorte von Mädchen verwandelt hat. Von außen wirkt die Heart Lake School for Girls noch immer wie ein renommiertes Internat, aber das stimmt längst nicht mehr. In Wirklichkeit kommen hierher Mädchen, die schon aus zwei oder drei guten Schulen hinausgeworfen wurden. Mädchen, deren Eltern die ständigen Szenen satt haben, das Blut auf dem Badezimmerfußboden, die Polizei an der Tür.

Athena (sie heißt eigentlich Ellen Craven, aber ich nenne die Mädchen in Gedanken immer mit dem antiken Namen, den sie sich für den Lateinunterricht ausgesucht haben) ist als Letzte mit dem Händewaschen fertig. Sie will auch die Extraaufgaben machen, zusätzliche Deklinationen und Konjugationen, und deshalb hatte sie sich bis zu den Ellbogen mit blauem Kuli voll gekritzelt. Jetzt streckt sie mir ihre Unterarme zur Inspektion hin, und ich sehe wohl oder übel die Narbe, die sich an ihrem rechten Arm von der Handwurzel zum Ellbogen hinaufschlängelt. Athena merkt, dass ich zusammenfahre.

Sie zuckt die Achseln. »Das war ziemlich blöd von mir«, sagt sie. »Aber letztes Jahr war ich wegen einem Jungen völlig fertig, wissen Sie.«

Ich versuche, mich daran zu erinnern, wie es sich angefühlt hat, als ein Junge für mich so wichtig gewesen war - fast kann ich sein Gesicht vor mir sehen -, aber es ist ähnlich wie mit den Wehen: Man kann sich die Symptome ins Gedächtnis rufen - wie alles verschwimmt, die Wahrnehmung sich immer mehr verengt, bis sie nur noch um ein inneres Zentrum kreist, und schließlich sogar die Schwerkraft aufgehoben scheint -, aber der eigentlichen Schmerzen kann man sich nicht entsinnen.

»Deshalb hat meine Tante mich jetzt auf ein Mädcheninternat geschickt«, fährt Athena fort. »Damit ich mich nicht wieder mit irgendwelchen Jungs rumtreibe. Wie meine Mutter - sie muss immer in dieses Center bei New York, wenn sie auf Entzug ist - na ja, Sie wissen schon, wegen Alkohol und Tabletten und so. Ich bin hier sozusagen auf Entzug, nur eben von Jungs.«

Ich blicke von ihren Händen in ihr blasses Gesicht - die Blässe wird durch die blauschwarz gefärbten Haare und die Ringe unter den Augen noch verstärkt. Ich bilde mir ein, Tränen in ihrer Stimme zu hören, aber sie lacht. Ehe ich mich s versehe, lache ich auch. Dann wende ich mich ab und ziehe ein paar Papierhandtücher aus dem Spender, damit sie sich die Arme abtrocknen kann.

Nach dem Test entlasse ich die Mädchen etwas früher als sonst. Sie jubeln und drängen sich durch die Tür. Ich bin nicht gekränkt. Das gehört zu dem Spiel, das wir spielen. Sie mögen es, wenn ich streng bin. Bis zu einem gewissen Grad. Es gefällt ihnen, dass der Unterricht schwierig ist. Sie mögen mich, glaube ich. Anfangs habe ich mir geschmeichelt, es könnte daran liegen, dass ich sie verstehe, aber eines Tages fand ich einen Zettel auf dem Boden.

»Wie findest du sie?«, hatte eins der Mädchen geschrieben.

»Ich finde, wir sollten nett zu ihr sein«, hatte ein anderes geantwortet - später konnte ich die Handschrift Athena zuordnen.

Da begriff ich, dass der gute Wille der Mädchen nichts mit meinem Unterricht oder meinem Verhalten zu tun hatte. Es gab einen ganz anderen Grund: Mit dem untrüglichen Instinkt der Jugend spürten meine Schülerinnen, dass ich genauso viel Mist gebaut haben muss wie sie, um hier zu landen.

Beim Verlassen des Klassenzimmers schütteln sie die verkrampften Hände aus und vergleichen ihre Antworten. Vesta - die dünne, fleißige Vesta, die sich am meisten Mühe gibt - hält das Lehrbuch in der Hand und liest die Deklinationen und die Konjugationsformen laut vor. Manche stöhnen, andere stoßen Triumphschreie aus. Octavia und Flavia, die beiden vietnamesischen Schwestern, die auf ein College-Stipendium für klassische Philologie hoffen, nicken bei jeder Antwort mit der für Streberinnen typischen Gelassenheit. Wenn ich genau zuhören würde, müsste ich die Arbeiten gar nicht mehr korrigieren, sondern wüsste schon jetzt die jeweiligen Noten, aber ich lasse die Äußerungen der Freude und der Enttäuschung ungefiltert an mir vorüberziehen. Die Mädchen gehen lärmend den Flur hinunter, bis Myra Todd den Kopf zur Tür herausstreckt und schimpft, weil sie ihren Biologieunterricht stören.

Eine weitere Tür öffnet sich, und eins der Mädchen ruft: »Hallo, Miss Marshmallow!« Darauf folgt ein hohes, nervöses Lachen: Es gehört zu Gwendoline Marsh, der Englischlehrerin. Nicht Gwen wird sich nachher bei mir beschweren, nein, Myra wird mir die Hölle heiß machen, weil ich die Mädchen vor dem Klingeln entlassen habe. Aber das ist mir gleichgültig. Es hat sich gelohnt, denn jetzt legt sich eine wunderbare Stille über das leere Klassenzimmer, und ich habe ein paar Minuten Ruhe, ehe die nächste Stunde beginnt.

Ich drehe meinen Stuhl so, dass ich zum Fenster hinausschauen kann. Auf dem Rasen vor der Villa sehe ich meine Mädchen, die sich im Kreis auf dem Boden niedergelassen haben. Mit ihren dunklen Klamotten und den gefärbten Haaren - Athenas Haare sind blauschwarz, Aphrodites platinblond und Vestas lilarot, genau wie die Nylonmähne der Kleinen-Meerjungfrau-Puppe meiner Tochter - sehen sie von hier oben aus wie Blumenzüchtungen in unnatürlichen Farbtönen. Schwarze Dahlien, schwarze Tulpen. Blüten in düsteren Leichenfarben.

Hinter den Mädchen liegt, blaugrün und reglos, der Heart Lake in seinem Gletscherbett aus Kalkstein. Auf dieser Seite des Sees leuchtet das Wasser so hell, dass mir die Augen schmerzen. Ich blicke hinüber zum dunkleren Ostufer, wo sich die Fichten schwarz im Wasser spiegeln. Dann nehme ich den Hausaufgaben-Ordner vom Schreibtisch, um die Arbeiten abzulegen, die ich heute eingesammelt habe. Ich ordne bei allen Schülerinnen die neuesten Arbeitsblätter hinter den älteren ein (wie üblich bin ich mit meinen Korrekturen etwa eine Woche hinterher). Das Sortieren fällt mir nicht schwer, weil fast jedes Mädchen anderes Papier benutzt, und ich kenne inzwischen ihre jeweiligen Vorlieben: Vesta nimmt lilafarbenes Briefpapier, Aphrodite gelbe Briefblöcke, Athena liefert linierte Seiten ab, die sie aus ihren Heften mit dem schwarzweißen Einband herausreißt.

Bei Athena steht hin und wieder auf der Rückseite des Blattes etwas, was nicht zur Aufgabe gehört. Die wenigen Zeilen am oberen Rand sehen aus wie der Schluss eines Tagebucheintrags. Den Satzfragmenten nach zu urteilen, die ich gelesen habe, schreibt sie offenbar so, als würde sie einen Brief an sich selbst verfassen; und manchmal scheint ihr das Tagebuch als Brieffreundin zu dienen. »Vergiss nicht«, habe ich auf einem dieser Blätter gelesen, »du brauchst niemanden außer dir selbst.« Und ein anderes Mal: »Ich verspreche, dir öfter zu schreiben. Ich habe ja nur dich.« Bisweilen finde ich auch eine Zeichnung. Die Hälfte eines Frauengesichts, das in einer Welle verschwimmt. Ein Regenbogen, der von einer geflügelten Rasierklinge in zwei Teile zertrennt wird. Ein Herz, von einem Dolch durchbohrt. Billige Teenager-Symbole. Die Bilder könnten ohne weiteres aus dem Tagebuch stammen, das ich in ihrem Alter geführt habe.

Ihre Zettel erkenne ich an den unregelmäßigen Rändern, die beim Herausreißen aus den Schulheften entstehen. Wenn sie nicht aufpasst, fallen bald auch die übrigen Blätter aus dem Heft! Ich weiß das so genau, weil ich dieselbe Art von gehefteten Kladden benutzt habe, als ich so alt war wie sie, diese Hefte mit dem schwarzweiß marmorierten Umschlag. Auf den ersten Blick denke ich, dass ich wieder eine Seite ihres Tagebuchs in der Hand halte, aber als ich das Blatt umdrehe,...
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Autor

Carol Goodman ist eine amerikanische Schriftstellerin und Dozentin für Creative Writing. Schon vor ihrem Abschluss am renommierten Vassar College wurde sie mit 17 Jahren als Young Poet of Long Island ausgezeichnet. Für ihre vielschichtigen Spannungsromane erhielt Carol Goodman bereits zweimal den Mary Higgins Clark Award. Sie lebt auf Long Island. Von Carol Goodman erscheinen bei dotbooks die psychologischen Spannungsromane »Die Schatten von Bosco Manor«, »Das dunkle Geheimnis von Penrose« und »Das kalte Herz von Heart Lake«.