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Kleinschmied und das Waldgrab

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
228 Seiten
Deutsch
TWENTYSIX CRIMEerschienen am08.08.20221. Auflage
Ein alter Mann saß auf einem steinernen Blumengeschirr gegenüber dem Riesentor des Stephansdoms in Wien. Er sagte immer wieder: Er hat meine Tochter getötet. Dabei rannen ihm zwei Ströme von Tränen aus seinen Augen. Die Passanten nahmen ihn nicht mehr zur Kenntnis, da er jeden Tag von 15 bis 16 Uhr da war und seine seltsame Anklage vortrug. Pünktlich um 16 Uhr erschienen zwei Polizisten, die gezielt auf den Alten zugingen und ihn aufs Polizeirevier mitnahmen. Einmal erfolgte die Festnahme, als Kleinschmied über den Stephansplatz ging. Ganz gegen seine Gewohnheit mischte er sich in die Amtshandlung ein und ließ den Alten ins LKA bringen. Er ahnte nicht, dass er sich damit einen komplizierten Fall einhandelte.

Der Autor arbeitete als Entwicklungsingenieur und EDV-Leiter. Geschichten zu schreiben, war immer sein Hobby. Nach der Pensionierung begann er seine Geschichten (Satiren und Kriminalromane) unter dem Pseudonym Peter Faust zu veröffentlichen und neue zu schreiben.
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Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR22,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR8,99

Produkt

KlappentextEin alter Mann saß auf einem steinernen Blumengeschirr gegenüber dem Riesentor des Stephansdoms in Wien. Er sagte immer wieder: Er hat meine Tochter getötet. Dabei rannen ihm zwei Ströme von Tränen aus seinen Augen. Die Passanten nahmen ihn nicht mehr zur Kenntnis, da er jeden Tag von 15 bis 16 Uhr da war und seine seltsame Anklage vortrug. Pünktlich um 16 Uhr erschienen zwei Polizisten, die gezielt auf den Alten zugingen und ihn aufs Polizeirevier mitnahmen. Einmal erfolgte die Festnahme, als Kleinschmied über den Stephansplatz ging. Ganz gegen seine Gewohnheit mischte er sich in die Amtshandlung ein und ließ den Alten ins LKA bringen. Er ahnte nicht, dass er sich damit einen komplizierten Fall einhandelte.

Der Autor arbeitete als Entwicklungsingenieur und EDV-Leiter. Geschichten zu schreiben, war immer sein Hobby. Nach der Pensionierung begann er seine Geschichten (Satiren und Kriminalromane) unter dem Pseudonym Peter Faust zu veröffentlichen und neue zu schreiben.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783740705398
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum08.08.2022
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.9
Seiten228 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.9755107
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

2

Die Forensikerin, Frau Doktor Agnes Burgfried, fragte im Sekretariat Frau Schmidt, ob Kleinschmied kurz für sie Zeit hätte.

Setzen Sie sich einen Augenblick zu mir, Frau Doktor. Der Herr Chefinspektor wird gleich kommen, er ist schon eine Ewigkeit beim Herrn Oberst , antwortete Frau Schmidt.

Tatsächlich kam Kleinschmied nach fünf Minuten ins Büro. Frau Doktor! , rief er. Welch ein angenehmer Besuch nach der langweiligen Belehrung beim Oberst. Was kann ich für Sie tun?

Ich hab da ein Unfallopfer auf dem Tisch und bin mir nicht sicher, ob das wirklich ein Unfall war.

Die Kollegen, die das Unfallopfer zu Ihnen gebracht haben offensichtlich auch nicht. Seit wann werden Unfallopfer obduziert? Also erzählen Sie mir Ihre Zweifel.

Das Unfallopfer, eine Frau mittleren Alters, soll von einem schweren Auto von vorne niedergestoßen worden sein. Sie wurde nicht von der Seite gestreift, wie bei den meisten Unfällen zwischen Auto und Fußgänger, sondern direkt von vorne. Die Verletzungsspuren waren in Kniehöhe von der horizontalen Stoßstange und ein gewaltiger Schädelbruch hinten, der durch den heftigen Aufprall auf der Straße verursacht wurde. Das Opfer musste sofort tot gewesen sein.

Moment! Schädelbruch hinten und Aufprall auf die Straße? Landet nicht ein derartiges Unfallopfer auf der Windschutzscheibe des Autos? , wunderte sich der Chefinspektor.

Das Auto war daher nicht so schnell, dass es das Opfer über die Kühlerhaube gegen die Windschutzscheibe geschleudert hätte , erklärte Doktor Burgfried.

Interessant! Das muss aber noch kein Mord sein. Vielleicht wurde dem Fahrer schlecht und er hat die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren, ist auf die linke Straßenseite gekommen und hat die Fußgängerin gerammt.

Das hab ich mir zuerst auch gedacht. Aber da gab es noch andere Spuren. Wegen dieser Spuren wurde das Unfallopfer zu mir gebracht.

Welche Spuren waren das?

Keine Lackspuren an der Kleidung, jedoch dunkelgrüne Lacksplitter in die schlimmen, beidseitigen Kniewunden eingepresst. Doch irgendwer musste sie von der Straße gerollt haben. Es gibt Spuren, die von einem seitlichen Abrollen stammen.

Na ja, wird der Unfallfahrer, der in Panik war, gemacht haben.

Ja, kann sein. Die Frau wurde auf der Straße zwischen Jedlersdorf und Stammersdorf neben der Straße gefunden. Sie lag neben der Straße, mit dem Kopf Richtung Stadt. Sie ist also nach Stammersdorf gegangen. Wie sie lag, lässt vermuten, dass der verantwortliche Fahrer nach der Kollision die Tote nur von der Straße gerollt hat und weitergefahren ist. Kann das ein Mensch in Panik machen? Würde der nicht weiterfahren, ohne auszusteigen?

Ist eher wahrscheinlich, als auszusteigen und die Leiche an den Straßenrand zu rollen.

Wenn er töten wollte, musste er nachschauen.

Da ist was dran, Frau Doktor. Beweis ist das aber keiner.

Die verbogene Stoßstange, von dunkelgrüner Farbe, könnte sicher schon ausgetauscht sein , jammerte Doktor Burgfried.

Wir werden die Stoßstange schon finden, wir haben noch jede Stange gefunden, mit der ein Mensch böse verletzt wurde , sagte Kleinschmied und lächelte versonnen, während Doktor Burgfried weiter jammerte, dass sie also ins Protokoll schreiben müsse, dass die Ursache des Todes ein Unfall, eine fahrlässige Tötung oder ein geplanter Mord sein könnte.

Wenn Sie keine Möglichkeit ausschließen, werden Sie sich bei der Staatsanwaltschaft keine Freunde machen , sagte Kleinschmied.

Ja, sicher nicht.

Kennen Sie den Namen des Opfers?

Nein.

Tatzeit?

Später Nachmittag. Im Polizeiprotokoll steht 18.30 Uhr.

Sind persönliche Sachen des Opfers vorhanden?

Nur, was sie am Leib hatte. Keine persönlichen Sachen, wie eine Tasche, was für eine Frau sehr ungewöhnlich ist.

Wie weit kann eine kleine Handtasche fliegen, wenn die Trägerin mit voller Wucht umgestoßen wird? , sagte der Chefinspektor mehr zu sich selbst. Die Tasche könnte noch am Unfallort liegen.

Aber die Polizisten müssten sie doch gefunden haben , protestierte Frau Schmidt, die am Türstock zu Kleinschmieds Büro lehnte.

18.30 Uhr, Frau Schmidt, da ist es zu dieser Jahreszeit schon ziemlich dunkel. Man wird sich auf das Opfer konzentriert haben, vielleicht hat sie noch Lebenszeichen von sich gegeben?

Das ist eher unwahrscheinlich , warf Doktor Burgfried ein.

Nach Lebenszeichen wurde sicher intensiv gesucht. Eine Lebensrettung zu versuchen, ist für die Polizisten oberste Pflicht. Was steht genau im Polizeiprotokoll, warum wurde die Obduktion beantragt?

Es gab Rollspuren auf der Straße, die Rollspuren am Körper konnten die Polizisten nicht erkennen. Die Forensik sollte feststellen, ob das Opfer selbst von der Straße gerollt wäre, bevor es gestorben ist.

Konnte das Opfer aus eigener Kraft noch rollen?

Nein, konnte es nicht mehr.

Gibt es Zeugen?

Im Protokoll ist nichts vermerkt.

Also keine Zeugen? Das ist unwahrscheinlich. Um diese Uhrzeit muss noch viel Verkehr gewesen sein. Ein Unfalllenker, der aussteigt und das Opfer zur Seite rollt, dann wieder einsteigt und rasch weiterfährt, muss bemerkt worden sein, weil er den Verkehr behindert hat.

Niemand wollte Scherereien haben, alle haben geschaut, dass sie weiterkommen , bemerkte Frau Schmidt.

Ist wenigstens bekannt, wer die Polizei verständigt hat? , fragte Kleinschmied weiter.

Anonym.

Natürlich! Haben Sie das Protokoll da, Frau Doktor?

Ja.

Frau Schmidt, machen Sie mir bitte eine Kopie, ich werde der Sache nachgehen. Dann zeigte er der Forensikerin das Bild von Adriana Hochpichler. Haben Sie diese Person schon einmal gesehen? , fragte er.

Aber das ist doch meine Leiche! , rief Doktor Burgfried.

Wenn das so ist, war Frau Hochpichler nur bis eben abgängig.

Wer ist Ihre Leiche, Frau Doktor? , fragte der Oberst erschrocken, der gerade in Kleinschmieds Büro kam.

Niemand von uns, Franz , konnte sich Kleinschmied nicht verkneifen, nur unsere abgängige Adriana Hochpichler.

Heißt das, dass der Fall gelöst ist? , war der Oberst hoffnungsvoll erfreut.

Nein, der Fall mutierte eben bloß zum Mordfall!

Das heißt, du wirst die Verbindung nach USA zu den Zwillingen brauchen?

Ja.

Der Amtsleiter lässt dir ausrichten, dass er bereit ist, jederzeit offiziell Kontakte zu den Polizeibehörden der USA herzustellen. Du musst halt von Fall zu Fall genau spezifizieren, was du von wem haben willst.

Ja , stöhnte Kleinschmied, das hab ich schon befürchtet.

Hast du wirklich keine persönlichen Beziehungen zu amerikanischen Polizisten? , fragte der Oberst und es klang ernsthaft.

Franz! , sagte Kleinschmied Verzweiflung spielend, Du weißt doch, dass einem die persönliche Freundschaft zu einem Kollegen einer Stadt in den USA in einer anderen Stadt nichts nützt, Amerika ist ja riesengroß.

Über das FBI geht es auch nicht besser? , fragte Doktor Burgfried.

Mord geht das FBI nichts an , antwortete der Oberst wie ein gutmütiger Lehrer zu einem zurückgebliebenen Kind.

Auch nicht bei Massenmord? , blieb Doktor Burgfried stur.

Dann halten Sie uns und Ihnen die Daumen, dass sich dieser Mord nicht zum Massenmord entwickelt! , antwortete der Oberst und verließ das Büro rasch.

Das haben Sie gut gemacht, Frau Doktor , lobte Kleinschmied.

Was?

Das FBI ins Spiel zu bringen.

War keine Absicht. Warum war das gut?

Die Erwähnung des FBIs hat doch den Oberst vertrieben. Ich hätte mir sonst ausführliche Ermahnungen über die Durchführung von Ermittlungen anhören müssen. Irgendein Klugscheißer im Ministerium hat sich dazu neue Richtlinien einfallen lassen.

Das konnte ich doch nicht wissen, Herr Chefinspektor. Warum war das gut?

In der angewandten Kriminalistik, dazu gehört auch die forensische Medizin, leben wir ganz gut, trotz neuester gefinkelter Richtlinien, mit dem Bauchgefühl , sagte Kleinschmied und lachte, dass ihm die Tränen über die Backen liefen.

Jetzt weiß ich aber noch immer nicht, warum das gut war, Herr Chefinspektor.

Seit einiger missglückter...
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