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Lebenslänglich

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
156 Seiten
Deutsch
Books on Demanderschienen am02.09.20223. Auflage
Plötzlich ist ein Mensch tot und ein anderer hat Schuld daran. Doch wie groß ist diese Schuld? Ist sie weniger groß, wenn der Tod ein Kollateralschaden und völlig unbeabsichtigt war? Wer bekommt "lebenslänglich" und wer kommt unversehens davon? Brigitte van Hattem geht diesen Fragen in nicht immer philosophischen, aber dafür mörderisch tödlichen Kurzgeschichten nach. Sein erster Fall: Das Bauchgefühl eines Neulings führt zu der in einer Plastikplane umwickelten weiblichen Leiche. Für die Ermittler ist der Fall klar: Es war der Lebensgefährte. Doch wie können sie das beweisen? Nach einem wahren Fall. Lebenslänglich: Er hatte doch nur ein paar Mal nicht nachgedacht, und dann hieß es plötzlich "Mord". Nach einem wahren Fall. Champagnertorte: Die Tortenbäckerin war beschwipst, begeistert und ein wenig verliebt. Aber mit einer derart freundlichen Abfuhr konnte sie nicht umgehen. Ein Wiener in Köln: Die Angst vor Nähe wurde zu seinem Gefängnis in der Fremde. Den Tod seines Chefs hätte er dennoch verhindern können. Grubers Tochter: Soll sein Schwiegersohn mit dem Mordversuch davon kommen, nur weil er rechtzeitig die 110 gewählt hat? Freundinnen: Ostern 2020. Während des ersten deutschen Lockdowns gibt es eine vorsichtige Annäherung zwischen zwei verkrachten Freundinnen. Werden sie es überleben? Tod eines Diabetikers: Sie hat ihm den Tod gewünscht, aber hat sie ihn auch wirklich ermordet? Dummerweise ist sie sich da selbst gar nicht so sicher! Nach einer wahren Begebenheit. Der König bittet um Hilfe: Kater König Georg I ist bei einem Frauchen gelandet, das ihm missfällt. Um seinen Wunsch nach einem neuen Zuhause Nachdruck zu verleihen, schreckt er vor nichts zurück. Nuss-Kuss-Schluss: Eine narzisstische Kränkung führt schnell einmal zu Mordgelüsten. Doch bei der Suche nach einer geeigneten Mordmethode kann frau auch zu dem Schluss kommen, dass sie zur Mörderin nicht taugt. Den in dieser Geschichte beschriebenen tragischen Unfall gab es 2016 in Frankreich tatsächlich. R.I.P. Tschüss Tschüß So urteilt die Presse: "Diese mörderischen Geschichten fesseln von der ersten bis zur letzten Seite" (Schöne Freizeit 5/21) "Brigitte van Hattem präsentiert ihren Lesern in 'Lebenslänglich' eine etwas andere Art von Kriminalität, die sowohl erfrischend, als auch unterhaltsam daherkommt" (Papierflügel.blog)

Brigitte van Hattem ist Autorin und Medizinjournalistin. Die gebürtige Karlsruherin hat ein journalistisches Volontariat im Hörfunk absolviert und wechselte nach zwölf Jahren Radio zum Fernsehen, wo sie zehn Jahre als Redakteurin und Moderatorin eine Medizinsendung gestaltete. Heute lebt und arbeitet die Medizinjournalistin in Kandel (Rheinland-Pfalz), wo sie neben medizinischen Texten auch Fachbücher, Romane und Kurzgeschichten verfasst.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR10,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR5,49

Produkt

KlappentextPlötzlich ist ein Mensch tot und ein anderer hat Schuld daran. Doch wie groß ist diese Schuld? Ist sie weniger groß, wenn der Tod ein Kollateralschaden und völlig unbeabsichtigt war? Wer bekommt "lebenslänglich" und wer kommt unversehens davon? Brigitte van Hattem geht diesen Fragen in nicht immer philosophischen, aber dafür mörderisch tödlichen Kurzgeschichten nach. Sein erster Fall: Das Bauchgefühl eines Neulings führt zu der in einer Plastikplane umwickelten weiblichen Leiche. Für die Ermittler ist der Fall klar: Es war der Lebensgefährte. Doch wie können sie das beweisen? Nach einem wahren Fall. Lebenslänglich: Er hatte doch nur ein paar Mal nicht nachgedacht, und dann hieß es plötzlich "Mord". Nach einem wahren Fall. Champagnertorte: Die Tortenbäckerin war beschwipst, begeistert und ein wenig verliebt. Aber mit einer derart freundlichen Abfuhr konnte sie nicht umgehen. Ein Wiener in Köln: Die Angst vor Nähe wurde zu seinem Gefängnis in der Fremde. Den Tod seines Chefs hätte er dennoch verhindern können. Grubers Tochter: Soll sein Schwiegersohn mit dem Mordversuch davon kommen, nur weil er rechtzeitig die 110 gewählt hat? Freundinnen: Ostern 2020. Während des ersten deutschen Lockdowns gibt es eine vorsichtige Annäherung zwischen zwei verkrachten Freundinnen. Werden sie es überleben? Tod eines Diabetikers: Sie hat ihm den Tod gewünscht, aber hat sie ihn auch wirklich ermordet? Dummerweise ist sie sich da selbst gar nicht so sicher! Nach einer wahren Begebenheit. Der König bittet um Hilfe: Kater König Georg I ist bei einem Frauchen gelandet, das ihm missfällt. Um seinen Wunsch nach einem neuen Zuhause Nachdruck zu verleihen, schreckt er vor nichts zurück. Nuss-Kuss-Schluss: Eine narzisstische Kränkung führt schnell einmal zu Mordgelüsten. Doch bei der Suche nach einer geeigneten Mordmethode kann frau auch zu dem Schluss kommen, dass sie zur Mörderin nicht taugt. Den in dieser Geschichte beschriebenen tragischen Unfall gab es 2016 in Frankreich tatsächlich. R.I.P. Tschüss Tschüß So urteilt die Presse: "Diese mörderischen Geschichten fesseln von der ersten bis zur letzten Seite" (Schöne Freizeit 5/21) "Brigitte van Hattem präsentiert ihren Lesern in 'Lebenslänglich' eine etwas andere Art von Kriminalität, die sowohl erfrischend, als auch unterhaltsam daherkommt" (Papierflügel.blog)

Brigitte van Hattem ist Autorin und Medizinjournalistin. Die gebürtige Karlsruherin hat ein journalistisches Volontariat im Hörfunk absolviert und wechselte nach zwölf Jahren Radio zum Fernsehen, wo sie zehn Jahre als Redakteurin und Moderatorin eine Medizinsendung gestaltete. Heute lebt und arbeitet die Medizinjournalistin in Kandel (Rheinland-Pfalz), wo sie neben medizinischen Texten auch Fachbücher, Romane und Kurzgeschichten verfasst.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783756864386
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum02.09.2022
Auflage3. Auflage
Seiten156 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.9843406
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

CHAMPAGNERTORTE

Was darf es denn dieses Mal sein? , fragte ich meinen Cousin Michael, als er mich wie jedes Jahr zu seiner Geburtstagsparty einlud. Schwarzwälder Kirschtorte, dunkle Schokoladentorte â¦? Ich bin Konditorin von Beruf und daher um Mitbringsel nie verlegen.

Lieber eine Champagner-Torte! , antwortete Michael mit einem Zwinkern.

Eine Champagner-Torte? , fragte ich ungläubig. Es ist doch gar kein runder Geburtstag. Gibt es etwas Besonderes zu feiern?

Michael zwinkerte erneut, was ganz ungewöhnlich war. Hatte er einen Tick? Oder einen ganz besonders guten Witz gehört, der noch nachwirkte? Doch dann sagte er: Evelyn kommt!

Evelyn? Ich stand einen Moment lang auf der Leitung. Doch als Michael die Augen rollte und zu einer Erklärung anhob, fiel es mir wieder ein: Evelyn! Diese Evelyn!

Um Evelyn rankten sich viele Gerüchte, aber leider hatte ich sie nie persönlich kennengelernt. Sie ist in unserer Stadt und weit darüber hinaus bekannt, da sie eine wöchentliche Kolumne in der hiesigen Tageszeitung schreibt. Ein bisschen so wie Carry Bradshaw in Sex and the City , nur dass sie nicht mit spitzer Feder Sex, sondern gesellschaftspolitische Dinge bespricht, die sowohl die Stadt als auch den Landkreis betreffen.

Ihre Kolumne wird viel gelesen und je nachdem wie heiß das Thema ist, das sie gerade behandelt hatte, wird auch viel darüber diskutiert.

Doch das war es nicht, was Evelyn zur Legende unserer Familie gemacht hatte. Es war die Tatsache, dass sie vor fast fünfundzwanzig Jahren ein paar Monate lang ein Verhältnis mit Michael gehabt hatte und ihm das Herz brach, als sie ihn verließ.

Zur Freude seiner Eltern übrigens. Denn Evelyn war damals Ende dreißig gewesen und Michael erst fünfundzwanzig. Unsere Familien sind sehr konservativ. Für Michael wünschten sie sich immer ein Heimchen am Herd, das ihn in seinen Karriereplänen unterstützt und ihm Kinder schenkt. Eine Frau, die bereits eine eigene Karriere vorzuweisen hatte und möglicherweise gar nicht daran dachte, Kinder zu bekommen, kam auf keinen Fall infrage.

Nachdem Evelyn mit Michael Schluss gemacht hatte, war seine Familie erleichtert gewesen, insbesondere, als sie in das andere Ende der Stadt gezogen war. Michael sah sie nie wieder, auch wenn er nie aufhörte, ihre Kolumne zu lesen.

Da Evelyn quasi zur Lokalprominenz gehörte, sickerten immer wieder Gerüchte über sie zu uns durch. Die letzten Informationen, die ich hatte, waren die, dass Evelyn jetzt mit Frauen zusammen wäre.

War sie eine Lesbierin geworden? Oder gar schon immer eine gewesen? Und falls ja, was hatte Michael damit zu tun? War er ihr letzter Mann gewesen? Diese Fragen wurden erst unter vorgehaltener Hand und dann lang und breit bei diversen Festivitäten diskutiert. Und jetzt würde diese Evelyn tatsächlich zu Michaels Geburtstagsparty kommen?

Seit wann habt ihr wieder Kontakt? , fragte ich ungläubig.

Oh, seit ein paar Wochen , antwortete Michael und wich meinem Blick aus. Lief da wieder etwas?

Das hätte mich zumindest nicht gewundert. Denn Vanessa, die Frau, die Michael schlussendlich ein paar Jahre nach seiner Affäre mit Evelyn geheiratet hatte, war zwar per se ein Hausmütterchen, aber hyperaktiv und kapriziös. Ich hatte den Eindruck, dass sie Michael oft auf die Nerven ging. Kinder hatten die beiden auch nicht.

Ihre Zeitung hatte einen Tag der offenen Tür und sie gehörte zu denjenigen, die die Besucher durch das Haus führten.

Und du warst Besucher?

Ich mit Vanessa. Eigentlich war es sogar Vanessa, die darauf gedrängt hatte, sich die Redaktionsräume einmal anzusehen, ich kannte sie ja schon.

Michael grinste noch immer.

Und dann hat sie Evelyn kennengelernt?

Ja, und die beiden waren sich auf Anhieb sympathisch. Sie haben sich lange unterhalten, wir haben Telefonnummern ausgetauscht und uns zwischenzeitlich noch einmal zum Essen getroffen. Ich bin froh, dass sie wieder in meinem Leben ist, ich finde sie immer noch toll und Vanessa mag sie Gott sei Dank auch!

Ich kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Wenn ich Vanessa gewesen wäre, hätte ich mehr Vorsicht walten lassen, wen ich mir da ins Haus hole, aber bitte, das muss ja sie wissen.

Ich war auf jeden Fall ganz schön neugierig auf den Moment, an dem ich Evelyn kennenlernen sollte. Wunschgemäß hatte ich zu Michaels Geburtstag eine Champagnertorte gebacken (was im Übrigen auch nicht viel mehr Arbeit macht als eine Schwarzwälder Kirschtorte) und war der erste Gast, nicht nur, um sie rechtzeitig zu übergeben, sondern auch, um mir einen Parkplatz vor dem Haus zu sichern. Michael lebt nämlich zwar recht hübsch, aber auf einer bewaldeten Anhöhe. Um das Haus herum gibt es nur wenige Parkmöglichkeiten. Wer zu spät kommt, muss den Berg hinauf- und in der Nacht auch wieder hinunterlaufen. Mit einer Torte in der Hand macht das keinen Spaß, daher zog ich es vor, lieber zu früh, als zu spät zu kommen.

Dabei half ich Vanessa noch Hand ans Buffet zu legen und schließlich standen wir entspannt zusammen und tranken ein Glas Sekt, während Michael die nächsten Gäste begrüßte. Es sind immer dieselben: Sein Kollege mit dessen Frau, seine Schwester samt Anhang, sein bester Freund und noch ein paar Cousins und Cousinen, die in der Nähe wohnen. Auf Michaels Gartenfesten sind wir meist zwischen zehn und fünfzehn Leute.

Michael hatte auf 19 Uhr eingeladen, aber Evelyn war nicht pünktlich. Das hatte ich auch nicht erwartet. Sicher wollte sie als Star des Abends den großen Auftritt.

Aber dann war sie plötzlich da, ohne dass ich sie bemerkt hatte! Verblüfft starrte ich auf die eher unscheinbare, zierliche Frau, die von Vanessa überschwänglich begrüßt wurde.

Ich muss zugeben, ich hatte sie mir eher wie eine Stilikone vorgestellt, wo sie doch wie Carry Bradshaw eine eigene Kolumne hatte, aber sie trug eine praktische Jeans, Sneakers und eine leichte Bluse. Sie hätte irgendjemand sein können! Dabei war sie doch Evelyn, die Kolumnistin und Herzensbrecherin, um die sich die ganzen Jahre lang in unserer Familie Gerüchte gerankt hatten.

Als wir alle lange genug mit einem Aperitif in der Hand zusammengestanden hatten, wurde das Buffet eröffnet und jeder suchte sich einen Platz an der langen Tafel in Michaels Garten. Er hatte mal wieder Glück mit dem Wetter gehabt: Es war ein schöner Spätsommerabend und es war angenehm, draußen zu sitzen.

Ich bemühte mich, in Evelyns Nähe zu kommen, ergatterte den Platz ihr gegenüber und stellte mich vor. Evelyn begrüßte mich freundlich, dann stand sie mit ihrem Teller in der Hand etwas unschlüssig an ihrem Platz.

Komm, ich zeige dir, wo das Buffet ist , sagte ich und nahm sie mit nach drinnen.

Dort griff Evelyn ungeniert zu. Als sie am Ende des Buffets meine Torte sah, staunte sie: Das ist ja eine Champagner-Torte! , freute sie sich.

Die ist von mir , betonte ich stolz.

Echt? Evelyn drehte sich zu mir und sah mich glücklich an. Das ist meine Lieblingstorte!

Das hat Michael wohl gewusst, denn er hat sie extra bei mir bestellt , sagte ich.

Das hat er gut gemacht , antwortete sie grinsend und die Falten um ihre Augen und ihren Mund vertieften sich. Sie war sicher bereits über sechzig, aber ihre Augen funkelten und sie war auf eine erotische Art noch immer sehr attraktiv.

Spätestens die Champagner-Torte brach das Eis zwischen uns. Sie fragte mich nach meinem Beruf und ich erzählte ihr von meiner kleinen Konditorei. Dann ging ich dazu über, ihr von meiner Scheidung vor zwei Jahren zu erzählen und dass ich deshalb heute alleine auf der Party wäre, weil meine mittlerweile erwachsene Tochter derzeit in einem Work-and-Travel-Programm in Australien steckte.

Eigentlich hatte ich gehofft, etwas über Evelyn zu erfahren und merkte gar nicht, dass sie mich erzählen ließ, ohne etwas über sich selbst preiszugeben. Zudem erwies sie sich in jeder Hinsicht als idealer Partygast. Sie unterhielt sich mit allen, lachte über gemachte Witze und platzierte gelegentlich selbst welche.

Wir hatten viel Spaß miteinander und mein Interesse an dieser Frau wuchs wie auch mein Respekt vor ihr. Ich hätte mich auch in sie verliebt, schoss es mir plötzlich durch den Kopf, wenn ich Anfang zwanzig gewesen und ihr begegnet wäre! Im Nachhinein konnte ich gut verstehen, warum mein Cousin damals so auf sie abgefahren war!

Evelyns Anziehungskraft war auf Männer und Frauen gleichermaßen intensiv, das musste ich mir eingestehen. Auch die anderen Partygäste suchten ihre Nähe, obwohl sie sich keineswegs in den Vordergrund drängte. Ich spürte fast so etwas wie Eifersucht, wenn Evelyn sich von mir weg und anderen zuwandte!

Gleichzeitig ließ ich Michael nicht aus den Augen. Hatte er erneut ein Verhältnis mit ihr angefangen? Es sah nicht so aus. Zwar zeigte er Evelyn deutlich, wie sehr er sich...
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