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Das Herodes Komplott

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
390 Seiten
Deutsch
Books on Demanderschienen am14.09.20221. Auflage
Packender Thriller im Herzen des Dritten Reichs! Ein junger Soldat und ein jüdischer Journalist im Sog von Macht, Geheimnissen und den düsteren Schatten des Zweiten Weltkriegs. Reichshauptstadt Berlin, im Januar 1940: Hitlers Überfall auf Polen ist erst wenige Wochen her, als Spezialisten der SS in einer Synagoge nahe Warschau eine geheimnisvolle Entdeckung machen. Ihr Fund ruft das Reichssicherheitshauptamt auf den Plan, denn man ist sich sicher, dass die bisher erfolglosen Verhandlungen mit dem Vatikan durch diese Entdeckung wieder Fahrt aufnehmen. In Berlin keimt die Hoffnung, dass Papst Pius XII. endlich seine ablehnende Haltung gegenüber Reich und Führer aufgeben wird. Der junge deutsche Soldat Karl Otto Hoffmann und der jüdische Journalist David Waltz sind in diesen Tagen mit ihren eigenen Problemen beschäftigt. Karl Otto wird nach Berlin versetzt und tritt dort einen neuen Dienstposten an. David hingegen muss schmerzlich erkennen, dass seine Ehe mit Klara im nationalsozialistischen Deutschland keine Zukunft hat. Noch ahnen beide nicht, dass für jeden von ihnen bald nichts mehr so sein wird wie zuvor. Denn die folgenden dramatischen Ereignisse haben für alle Beteiligten weitreichende Konsequenzen...

Mika Lotharson, geboren 1955 in Koblenz, arbeitete unter seinem bürgerlichen Namen zunächst viele Jahre als daktyloskopischer Sachbearbeiter und Zeichner von Phantombildern, später dann als Sachverständiger für Daktyloskopie im Kriminaltechnischen Institut eines Landeskriminalamtes. Nach dem Eintritt in den Ruhestand konnte er sich endlich intensiver seiner schon lange vorhandenen Leidenschaft, dem kreativen Schreiben, widmen. 2021 veröffentlichte er dann seinen Debütroman, den Mystery-Thriller »Können Träume töten?« - Tausend Monde wie eine Nacht. Mika Lotharson lebt, gemeinsam mit Ehefrau Iris und Kater Rudi, in Heidesheim, inzwischen ein Stadtteil der Rotweinstadt Ingelheim am Rhein. Weitere Informationen zum Autor: www.mikalotharson.net
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR14,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR4,99

Produkt

KlappentextPackender Thriller im Herzen des Dritten Reichs! Ein junger Soldat und ein jüdischer Journalist im Sog von Macht, Geheimnissen und den düsteren Schatten des Zweiten Weltkriegs. Reichshauptstadt Berlin, im Januar 1940: Hitlers Überfall auf Polen ist erst wenige Wochen her, als Spezialisten der SS in einer Synagoge nahe Warschau eine geheimnisvolle Entdeckung machen. Ihr Fund ruft das Reichssicherheitshauptamt auf den Plan, denn man ist sich sicher, dass die bisher erfolglosen Verhandlungen mit dem Vatikan durch diese Entdeckung wieder Fahrt aufnehmen. In Berlin keimt die Hoffnung, dass Papst Pius XII. endlich seine ablehnende Haltung gegenüber Reich und Führer aufgeben wird. Der junge deutsche Soldat Karl Otto Hoffmann und der jüdische Journalist David Waltz sind in diesen Tagen mit ihren eigenen Problemen beschäftigt. Karl Otto wird nach Berlin versetzt und tritt dort einen neuen Dienstposten an. David hingegen muss schmerzlich erkennen, dass seine Ehe mit Klara im nationalsozialistischen Deutschland keine Zukunft hat. Noch ahnen beide nicht, dass für jeden von ihnen bald nichts mehr so sein wird wie zuvor. Denn die folgenden dramatischen Ereignisse haben für alle Beteiligten weitreichende Konsequenzen...

Mika Lotharson, geboren 1955 in Koblenz, arbeitete unter seinem bürgerlichen Namen zunächst viele Jahre als daktyloskopischer Sachbearbeiter und Zeichner von Phantombildern, später dann als Sachverständiger für Daktyloskopie im Kriminaltechnischen Institut eines Landeskriminalamtes. Nach dem Eintritt in den Ruhestand konnte er sich endlich intensiver seiner schon lange vorhandenen Leidenschaft, dem kreativen Schreiben, widmen. 2021 veröffentlichte er dann seinen Debütroman, den Mystery-Thriller »Können Träume töten?« - Tausend Monde wie eine Nacht. Mika Lotharson lebt, gemeinsam mit Ehefrau Iris und Kater Rudi, in Heidesheim, inzwischen ein Stadtteil der Rotweinstadt Ingelheim am Rhein. Weitere Informationen zum Autor: www.mikalotharson.net
Details
Weitere ISBN/GTIN9783756864423
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum14.09.2022
Auflage1. Auflage
Seiten390 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.9876256
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Kapitel 4
Polen, wenige Kilometer vor Warschau, 25. Januar 1940

Sie waren bereits seit gestern unterwegs. Von Berlin aus zunächst mit dem Zug bis weit nach Polen hinein und danach stiegen sie auf einen Kübel um, der in irgendeinem unbedeutenden Nest kurz vor Warschau für sie bereitstand.

Vor Ort hatte man ihnen dann sogar einen Fahrer zugeteilt, der nun versuchte, durch geschickte Fahrmanöver dem Wagen und seiner Besatzung die reichlich vorhandenen Schlaglöcher der maroden Landstraßen so gut es ging zu ersparen. Die Sichtbehinderung durch die angetauten Reste der wässrigen Schneedecke führte allerdings dazu, dass dies in den meisten Fällen zum Scheitern verurteilt war. Krollmann und die restlichen Mitfahrer wurden daher ein ums andere Mal ordentlich durchgeschüttelt.

»Verdammt nochmal, Kress ...«, schnauzte er den Fahrer an und griff dabei nach seiner Schirmmütze, die ihm in den Nacken gerutscht war, »... die Straßen hier sind zwar eine Katastrophe, aber passen sie einfach besser auf!«

»Wir sind hier bei den Pollacken, Chef. Was will man da anderes erwarten?«, Oberscharführer Paulsen kommentierte die widrigen Umstände vom Beifahrersitz aus. »Die Schotterpisten hier in Polen sind halt nicht die Elbchausee.«

»Ich war noch nie in Hamburg, also kann ich da nicht mitreden.« Untersturmführer Scholz setzte ein breites Grinsen auf. Der vierte Insasse des Kübels saß neben Krollmann auf der Rückbank und suchte immer wieder krampfhaft an der Lehne des Fahrersitzes Halt.

Paulsen faltete eine verknitterte Landkarte auf seinen Knien auseinander und fuhr mit dem Finger über die dort markierte Wegstrecke. »An der nächsten Kreuzung geht s rechts ab, und dann sollten es noch etwa drei Kilometer sein.«

»Hoffentlich hat unser Voraustrupp nicht zu viel versprochen«, meldete Scholz seine Zweifel an.

»Die Kameraden, die das Judennest ausgehoben haben, sprachen jedenfalls von äußerst lukrativen Funden«, Krollmann ließ sich nichts anmerken, dass er im Grunde keine Ressentiments gegen Juden hegte. Aber innerhalb der SS pflegte man eben eine judenfeindliche Rhetorik. Von einem Offizier erwartete man schließlich diesen Jargon, und dem wollte er daher jederzeit gerecht werden. »Außerdem sind die schon immer fürs Schachern bekannt. Sie tragen seit Jahrhunderten alles zusammen, was irgendwie wertvoll ist.« Wie ich dieses Versteckspiel hasse, Krollmann ekelte sich fast dabei, wenn er diese schrecklichen Worte verwendete. Aber er musste seine Rolle weiterspielen. Bloß nicht auffallen!

»Genau! Und deshalb wird es auch Zeit, den verdammten Itzigs das gehörig auszutreiben«, machte Paulsen aus seinem eigenen Judenhass keinen Hehl.

Die Säuberung der eroberten Gebiete von Juden und sonstigen volksschädlichen Subjekten, so jedenfalls die allgemeine Sprachregelung, hatte bereits wenige Tage nach der Kapitulation Polens begonnen. Obwohl Hauptsturmführer Krollmann und seine beiden Mitstreiter ebenfalls zu den SS-Verbänden gehörten, die für derartige Aktionen vorgesehen waren, hatte er es bislang verstanden, die Drecksarbeit, wie er es in seinen Gedanken bezeichnete, stets anderen zu überlassen. Wir sind doch keine Schlächter, rief er sich immer wieder ins Bewusstsein. Obwohl er in den diversen Junkerschulen des Reiches durchaus die Ideologie der SS und des Nationalsozialismus verinnerlicht hatte, wollte er es tunlichst vermeiden, persönlich Hand an die Menschen zu legen, die sie im Auftrag des Führers verfolgten.

Ich habe nicht jahrelang Kunstgeschichte studiert, um jetzt zum Mörder zu werden, hielt sich Krollmann seinen Lebenslauf immer wieder vor Augen. Ein Staatsanwalt ist schließlich auch nicht gleichzeitig der Henker. Seine oberste Maxime dabei: Jeder erfüllt seine Pflicht am richtigen Platz! Und jeder auf seine Art!

Sie waren längst von der Landstraße abgebogen und näherten sich inzwischen einem unscheinbaren verwitterten Gebäude. Der Weg dorthin war in einem noch armseligeren Zustand. Ihr Fahrer hatte hier überhaupt keine Chance mehr, den tiefen Löchern und Gräben auszuweichen.

»Komisch, die haben hier weniger Schnee als in Berlin«, wunderte sich Paulsen, nachdem er aus dem Kübel gesprungen und in knöcheltiefem Morast versunken war. »Was für eine Sauerei«, schimpfte er beim Anblick seiner völlig verdreckten Stiefel.

Ein zur Bewachung abgestellter Soldat machte Meldung und führte sie ins Innere des Gebäudes, das wohl bis vor Kurzem als Synagoge gedient hatte. Die Kameraden der Vorhut hatten schon ziemlich gute Arbeit geleistet. Im ehemaligen Gebetsraum waren sämtliche Bänke in einer Ecke aufgetürmt worden, um Platz für die eigentlichen Dinge zu schaffen, wegen denen sie die Reise hierher angetreten hatten.

»Das sieht ja schon mal recht vielversprechend aus.« Scholz wirkte überrascht. Offenbar hatte er mit einer solchen Menge an erbeuteten Gegenständen nicht gerechnet.

In der Tat stapelten sich in der Mitte des Raumes eine fast unüberschaubare Anzahl wertvoller Kunstgegenstände. Mit fachmännischem Blick pickte er sich das ein oder andere Objekt aus der Masse heraus und unterzog sie einer ersten kritischen Begutachtung.

»Sakrale Artefakte ..., aber zweifelsfrei mit hohem Goldanteil und damit von entsprechendem Wert«, stellte er erfreut fest. »Es sind zwar auch einige weniger interessante Stücke dabei, aber Berlin wird zufrieden mit uns sein.« Die große Anzahl der einzelnen Beutestücke überraschte Krollmann immer mehr, aber er nahm sich die nötige Zeit, die wirklich wertvollen Gegenstände auszusortieren. Kurz vor dem Ende seiner Untersuchungen, hörte er hinter sich Paulsens mürrische Stimme.

»Verdammt nochmal! Geh doch auf ...!« Der Oberscharführer nestelte verzweifelt an einer Holzkiste herum. Sie ließ sich offenbar nicht auf Anhieb öffnen, denn nur nach einigen gezielten Tritten gegen den verrosteten Verschluss gelang es ihm, den von Holzwürmern zerfressenen Deckel endlich aufzuklappen.

»Was haben wir denn hier ...?« Neugierig geworden, ging Krollmann neben der Kiste in die Hocke und blickte auf deren Inhalt. »Schriftstücke, und dazu noch uralt ...!«, staunte er, denn nach dem ersten Eindruck handelte es sich um über ein Dutzend verstaubter Rollen aus Papyrus. Krollmann zog sich zur Vorsicht Handschuhe über und griff sich kurzerhand eine dieser zerbrechlich wirkenden Rollen. Er legte ein überraschend gut lesbares Dokument frei, dessen Buchstaben ihn an Hebräische Schriftzeichen erinnerten. Wenn man bedenkt, wie alt diese Papyri vermutlich sind ..., schon erstaunlich, wunderte er sich.

»Scheint sich um irgendwelche Judenschmierereien zu handeln!« Erneut machte sich Paulsens Abneigung gegen alles Jüdische bemerkbar. »Die haben doch diese Torarollen, oder wie die Itzigs das nennen. Also für uns völlig wertlos. Die können wir zusammen mit dem restlichen Plunder verbrennen, wenn wir hier fertig sind.«

»Auf gar keinen Fall ...«, protestierte Krollmann entsetzt. »Ehe wir die Schriftstücke nicht eingehend untersucht haben, wird hier nichts verbrannt!«

Der Oberscharführer schaute ihn entgeistert an, was wohl seinem mangelnden Sachverstand geschuldet war.

»Wir nehmen die Kiste mit den Schriftstücken auf jeden Fall mit«, entschied Krollmann energisch.

»Dann verbrennen wir den wertlosen Dreck, wenn wir zurück in Berlin sind.«, murmelte Paulsen uneinsichtig vor sich hin. » Einfach nur lächerlich ...!«

Krollmann wies den Wachsoldaten und zwei weitere seiner Kameraden an, alles auf den draußen bereitstehenden Opel Blitz zu verladen. Ursprünglich wollten sie ja noch zu einem anderen Ziel innerhalb Polens weiterfahren, aber dieser umfangreiche und vermutlich äußerst interessante Fund war für ihn Grund genug, ohne weitere Zwischenstopps sofort nach Berlin zurückzukehren. Dazu brauche ich aber Scholz und Paulsen nicht, überlegte er kurzerhand. »Scholz! Sie begleiten Paulsen zu der anderen Station unserer Expedition, wenn ich das mal so nennen darf. Ich werde Morgen sofort nach Berlin zurückfahren. Sie beide gehen weiter nach Plan vor. Wenn sie damit fertig sind, kehren sie ebenfalls nach Berlin zurück. Kann ich mich auf sie verlassen?«

Der Untersturmführer schaute zwar etwas überrumpelt, machte aber keine Anstalten, sich dem ihm erteilten Befehl zu widersetzen. » Paulsen, sie haben gehört, welche Aufgabe der Hauptsturmführer für uns hat. Geben sie Kress Bescheid. Wir fahren in zehn Minuten los.«

Missmutig trottete Paulsen hinter Scholz nach draußen. »Expedition nennt er das, lachhaft ...!« Er schien den neuen Befehl nur widerwillig zu befolgen, denn von draußen hörte Krollmann ein letztes Mal seine trotzige Stimme: »Kress, aufsitzen! Die nächsten Schotterpisten warten auf uns. Der Hauptsturmführer will es so ...!«

Das...
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