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Perry Rhodan 3189: Farbauds Plan

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
64 Seiten
Deutsch
Perry Rhodan digitalerschienen am29.09.2022
In der Milchstraße schreibt man das Jahr 2072 Neuer Galaktischer Zeitrechnung. Dies entspricht dem Jahr 5659 nach Christus. Über dreitausend Jahre sind vergangen, seit Perry Rhodan seiner Menschheit den Weg zu den Sternen geöffnet hat. Noch vor Kurzem wirkte es, als würde sich der alte Traum von Partnerschaft und Frieden aller Völker der Milchstraße und der umliegenden Galaxien endlich erfüllen. Die Angehörigen der Sternenvölker stehen für Freiheit und Selbstbestimmtheit ein, man arbeitet intensiv zusammen. Da entwickelt sich in der kleinen Galaxis Cassiopeia eine neue Gefahr. Dort ist FENERIK gestrandet, ein sogenannter Chaoporter. Nachdem Perry Rhodan und seine Gefährten versucht haben, gegen die Machtmittel dieses Raumgefährts vorzugehen, bahnt sich eine unerwartete Entwicklung an: FENERIK stürzt auf die Milchstraße zu. Mit an Bord: mehrere Terraner, darunter Alaska Saedelaere und Gry O'Shannon. Die Quintarchin Schomek, die Lohe, wird von Alaska Saedelaere getötet, als sie den Mann mit der Maske rekrutieren will. Bleiben noch zwei Quintarchen - und es entwickelt sich FARBAUDS PLAN ...mehr

Produkt

KlappentextIn der Milchstraße schreibt man das Jahr 2072 Neuer Galaktischer Zeitrechnung. Dies entspricht dem Jahr 5659 nach Christus. Über dreitausend Jahre sind vergangen, seit Perry Rhodan seiner Menschheit den Weg zu den Sternen geöffnet hat. Noch vor Kurzem wirkte es, als würde sich der alte Traum von Partnerschaft und Frieden aller Völker der Milchstraße und der umliegenden Galaxien endlich erfüllen. Die Angehörigen der Sternenvölker stehen für Freiheit und Selbstbestimmtheit ein, man arbeitet intensiv zusammen. Da entwickelt sich in der kleinen Galaxis Cassiopeia eine neue Gefahr. Dort ist FENERIK gestrandet, ein sogenannter Chaoporter. Nachdem Perry Rhodan und seine Gefährten versucht haben, gegen die Machtmittel dieses Raumgefährts vorzugehen, bahnt sich eine unerwartete Entwicklung an: FENERIK stürzt auf die Milchstraße zu. Mit an Bord: mehrere Terraner, darunter Alaska Saedelaere und Gry O'Shannon. Die Quintarchin Schomek, die Lohe, wird von Alaska Saedelaere getötet, als sie den Mann mit der Maske rekrutieren will. Bleiben noch zwei Quintarchen - und es entwickelt sich FARBAUDS PLAN ...
Details
Weitere ISBN/GTIN9783845361895
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatE101
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum29.09.2022
Reihen-Nr.3189
Seiten64 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse3881 Kbytes
Artikel-Nr.9912775
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe


1.

BJO BREISKOLL

Der Rote Stern

 

Farye Sepheroa-Rhodan erschauderte, als sie das Holo betrachtete: ein Roter Stern ... eine Chaos-Bake ... Der Anblick des zinnoberroten Gebildes wirkte aus relativer Nähe weitaus bedrohlicher, als sie es sich vorgestellt hatte.

Sie schluckte heftig. Der Rote Stern war riesig, ein Polyeder, auf dessen 24 Flächen jeweils eine Spitzpyramide aufsaß, deren viereckige Grundfläche kein Quadrat bildete.

Die Pyramiden waren von der Basis bis zur Spitze zwischen 650 und 1130 Meter hoch. Die Seitenlänge der Basisfläche betrug zwischen 90 und 130 Meter. Keine zwei Pyramidenkörper waren von ihren Maßen her identisch. An manchen Stellen war der Rote Stern 2100 Meter hoch und breit.

Als Pilotin hatte Farye ein beträchtliches räumliches Verständnis, und ihr kam der Terminus Deltoidalikositetraeder für die geometrische Grundform problemlos über die Lippen, wo andere sich mit Vielflächner oder vielzackiges Raumschiff behalfen. Sie sah auf einen regelmäßigen geometrischen Körper mit 24 Flächen, wie ein Spielwürfel bei einigen der beliebten Drei-D-Würfelspiele ihrer Kindheit. Auf diesen Flächen befanden sich allerdings die unregelmäßig großen Pyramiden statt der Spielzahlen.

Gewundert hatte sie sich über die Benennung als Roter Stern. Welche Sonne im Universum hatte derartige Spitzen? Sie hatte sehr lange recherchieren müssen, bis sie schließlich herausfand, dass sich die Terraner in präkosmischer Zeit die Sterne am Himmelszelt mit solchen Spitzen vorgestellt hatten. Und Kinder malten sie oft noch immer so wie vor Jahrtausenden.

Sie schüttelte den Kopf, ihre historische Kenntnis war hier nicht gefragt. Sie sah das Gebilde in einer dreidimensionalen Darstellung vor sich, sie wusste von seiner Gefährlichkeit, das musste reichen. Ihre Phantasie konnte sie dabei getrost ignorieren.

Oona Zocalo, die Kommandantin der BJO BREISKOLL, wirkte ebenfalls wie erstarrt. Sie war sichtlich betroffen.

Es dauerte eine Weile, bis sie sich rührte und ein weiteres Holo aufrief. Dabei bewegte sie sich seltsam ruckartig, sodass ihr schwarzes Haar, das sie in zahlreichen, langen und dünnen, streng gebundenen Zöpfen trug, in lebhafte Schwingungen geriet.

Die dreidimensionale Darstellung zeigte die eigenen drei Raumschiffe: eine riesige Walze von zwei Kilometern Länge und zwei im Vergleich dazu geradezu winzige Kugelraumer. Langsam flog der kleine Verband in das Sonnensystem ein. Datensätze führten die exakte Geschwindigkeit der Schiffe auf. Sie bremsten stark ab, dieses System war ihr Ziel.

Die BJO BREISKOLL und die FELLMER LLOYD folgten der LEUCHTKRAFT in das Trümmersystem der Paramags, das etwa 40.000 Lichtjahre vom Solsystem entfernt war.

»Verschlüsselter Funkanruf an die FELLMER LLOYD!«, befahl Farye.

»Verbindung steht!«, bestätigte Pinar Koray, die Cheffunkerin.

Farye nickte knapp, und vor ihr bildete sich ein weiteres Holo. Es zeigte das Gesicht und die Schultern von Kommandant Sergei Cheroux. Er sah gelassen aus, als schien er in aller Ruhe jegliche weitere Entwicklung abwarten zu wollen.

»Wir scheinen unser Ziel erreicht zu haben«, sagte Farye. »Die Anwesenheit des Roten Sterns kann kein Zufall sein.«

»Du hast neue Anweisungen?«, fragte der Terraner, ohne eine Miene zu verziehen.

Farye hatte die Situation durchdacht. »Wir folgen weiterhin der LEUCHTKRAFT«, bestimmte sie. Sie hatte die Gesamtleitung der Mission inne, überließ die eigentliche Schiffsführung aber den jeweiligen Kommandanten. »Unser Vorgehen beschließen wir, sobald mehr Informationen vorliegen.«

Cheroux nickte knapp. »Ein geschichtsträchtiges System«, sagte er.

Das war der einzige Kommentar, zu dem er sich hinreißen ließ. Er galt nicht gerade als Plaudertasche und hielt sich bewusst zurück. Farye wusste, dass seine Besatzung im Zweifelsfall für ihn durchs Feuer gehen würde.

»Das kann man wohl sagen«, bestätigte Farye. »Das wir nach einer weiten Reise erreicht haben.« Sie beendete die Verbindung.

Begonnen hatte ihr jüngster Fernflug in der zur Andromeda-Gruppe gehörenden Zwerggalaxis Cassiopeia. Die beiden OXTORNE-Kreuzer hätten die Strecke zur Milchstraße aus eigener Kraft nicht bewältigen können, daher hatte die LEUCHTKRAFT sie mit Interkonnektfeldern fest an sich gebunden und sozusagen in Schlepp genommen.

Zwar war die LEUCHTKRAFT nach wie vor nicht vollständig einsatzbereit, aber solch eine Entfernung konnte sie spielend leicht bewältigen. Die Technik der Hohen Mächte verblüffte Farye nach all der Zeit immer noch.

»Die Kosmokratenwalze wird gebraucht«, hatte Vetris-Molaud erklärt, »und in der Milchstraße werden wir weitersehen.«

Farye rief weitere Holos auf. Sie zeigten in Realbildern und schematischen Darstellungen das geschichtsträchtige System. Dort hatte einst ein wütender Angriff auf das Solsystem, die Heimat der Menschheit, seinen Anfang genommen.

Sie kniff die Augen zusammen und vergrößerte einige der dreidimensionalen Darstellungen, um die Details besser einschätzen zu können. Obwohl sie wusste, was sie sehen würde, pfiff sie unwillkürlich leise durch die Zähne, so beeindruckend waren die Bilder und Daten.

Mehr als 800.000 Asteroiden umkreisten einen Roten Riesen, den die Paramags, die Herren des Systems, Ptish nannten. Etwa 2000 von ihnen waren geradezu gewaltig, manche hatten einen Durchmesser von der Hälfte des Erdmonds. Die anderen, wesentlich kleineren Trümmer kreisten auf teilweise sehr erratischen Bahnen um die Sonne.

Farye überflog die Daten, die die Holos lieferten, um ihre Kenntnisse mit den Fakten abzugleichen. Einige eingeblendete Simulationen zeigten, wie die Geschichte des Systems wohl abgelaufen war.

Vor etwa 100.000 Jahren hatten diese Asteroiden noch einen großen Planeten gebildet, Pordypor. Die Paramags hatten ihn aber bei innenpolitischen Auseinandersetzungen selbst zerstört. Seitdem lebten sie auf den Trümmern ihres ehemaligen Heimatplaneten, die sie als WABEN bezeichneten.

»Pordypor muss wirklich riesig gewesen sein«, murmelte Farye leise vor sich hin.

Und nun war der kleine Verband mitsamt der LEUCHTKRAFT in ebendiesem System eingetroffen. Das Trümmersystem Paramag-Alpha war offensichtlich eine der Wegmarken, die FENERIK passieren sollte.

»Das Trümmersystem Paramag-Alpha«, sprach Oona Zocalo Faryes Gedanken fast andächtig aus. »Im Zentrumskern der Milchstraße! Also dann ... wir sind wieder richtig zu Hause.«

Zu Hause!, dachte Farye Sepheroa-Rhodan.

Was bedeutete dieser Begriff für sie?

Mehr, als sie sich eingestehen wollte.

Sie stammte aus der Eastside der Milchstraße. Sie hatte an der Conrad-Deringhouse-Akademie studiert, einem Ausbildungszentrum der Solaren Flotte auf Rhea, dem größten von insgesamt 98 Monden des Gasriesen Iapetos im Taranissystem. Bei Routineuntersuchungen zur Akademiezulassung hatte man bei ihr terranische Gensequenzen entdeckt, und bei einer intensiveren Überprüfung im Jahr 1514 NGZ hatte sich endgültig und zweifelsfrei herausgestellt, dass es sich bei ihr um eine Enkelin von Perry Rhodan handelte.

Zu Hause war also vielleicht etwas zu viel gesagt. Von der Eastside bis zum Zentrum war es weit, doch diese Entfernung war nicht zu vergleichen mit der, die sie soeben zurückgelegt hatten.

Farye atmete tief durch. Zumindest sind wieder in der Milchstraße! Das müsste eigentlich ein gewisser Trost für sie sein, doch der Gedanke beruhigte sie nicht. Ganz im Gegenteil, sie verspürte eine unerklärliche Nervosität.

»Zu Hause würde ich nicht gerade sagen«, widersprach sie der Kommandantin, obwohl sie genau wusste, wie Oona Zocalo es meinte.

Farye beendete die Verbindung und rief ein weiteres Holo auf. Technische Erläuterungen am Rand listeten die bekannten Daten auf.

Es zeigte die Kluft, die sich hinter dem Roten Stern in die Länge zog, ein Riss im Leerraum, eine raum-zeitliche Anomalie, die der menschliche Geist nicht vollständig erfassen, ergründen konnte. Korridore durchzogen sie, Verdrängungen im Hyperraum, die durch ihre starke Verzerrung die Außenbereiche der höheren Dimensionen stauchten.

Farye zwang sich zur Ruhe. So fremdartig und bedrohlich der Anblick sein mochte, sie durfte sich auf keinen Fall davon verunsichern oder gar beherrschen lassen.

»Befehl an die FELLMER LLOYD!«, sagte sie. »Kommandant Cheroux, unsere beiden OXTORNE-Kreuzer entfernen sich nun von der LEUCHTKRAFT. Ich lasse die genauen Rückzugskoordinaten übermitteln. Danach werde ich versuchen, Funkkontakt mit dem Roten Stern herzustellen.«

»Verstanden«, erfolgte die Bestätigung des gedrungenen, kompakten Terraners. Farye konnte sich bildlich vorstellen, wie er begann, scheinbar gedankenverloren vor sich hin zu summen, wie er es im Fall hoher Konzentration sehr häufig tat, und an seinem hüftlangen Zopf zu zupfen.

Sie nickte Wodkamar-Tini zu, dem diensthabenden Funker und Orter. Der Swoon bestätigte kurz und ließ die feingliedrigen Fingerspitzen seiner vier Arme über das Display huschen.

»Unbekanntes Raumschiff, bitte melden!«, sagte Farye, während die BJO BREISKOLL Fahrt aufnahm. »Ich rufe den Roten Stern!«

Gespannt wartete sie auf eine Reaktion.

Nach ein paar Sekunden schloss der Swoon die von schwarzen Punktmustern umgebenen Augen. »Keine Antwort! Der Rote Stern reagiert nicht auf den Funkspruch.«

Farye kniff die Augen zusammen. Immerhin ist doch Reginald Bull an Bord des Roten Sterns!, dachte sie. Warum...
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