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Die Schattenreich Chroniken - Jäger des Blutes

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
458 Seiten
Deutsch
Books on Demanderschienen am06.10.20221. Auflage
Sie sind tapfer Sie sind ohne Gnade Sie sind Jäger des Blutes Sechs Jahre sind nach den tragischen Ereignissen in Wien vergangen. Viktor und Elisabeth ziehen einsam durch die Lande. Sie meiden Menschen und auch andere Vampire. Als sie sich jedoch in der Nähe von Paris aufhalten, möchte Elisabeth die von Leben erfüllte Stadt unbedingt besuchen. Viktor kann seiner Schwester den Wunsch nicht abschlagen - ein fataler Fehler. Elisabeth wird von Victors Widersacher Frederic entführt. Was wird Frederic Elisabeth antun? Viktor macht sich auf die Suche. Er muss seine Schwester so schnell wie möglich finden und Frederic ein für alle Mal vernichten. Nicht nur um Elisabeths willen, denn auch Marie gerät in Frederics Visier.

Sandra Bäumler erblickte 1971 das Licht der Welt. Schon als Kind dachte sie sich gerne Geschichten aus, die sie mit ihren Puppen nachspielte, doch erst im Erwachsenenalter hat sie damit begonnen, diese Geschichten aufzuschreiben.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR16,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR4,99

Produkt

KlappentextSie sind tapfer Sie sind ohne Gnade Sie sind Jäger des Blutes Sechs Jahre sind nach den tragischen Ereignissen in Wien vergangen. Viktor und Elisabeth ziehen einsam durch die Lande. Sie meiden Menschen und auch andere Vampire. Als sie sich jedoch in der Nähe von Paris aufhalten, möchte Elisabeth die von Leben erfüllte Stadt unbedingt besuchen. Viktor kann seiner Schwester den Wunsch nicht abschlagen - ein fataler Fehler. Elisabeth wird von Victors Widersacher Frederic entführt. Was wird Frederic Elisabeth antun? Viktor macht sich auf die Suche. Er muss seine Schwester so schnell wie möglich finden und Frederic ein für alle Mal vernichten. Nicht nur um Elisabeths willen, denn auch Marie gerät in Frederics Visier.

Sandra Bäumler erblickte 1971 das Licht der Welt. Schon als Kind dachte sie sich gerne Geschichten aus, die sie mit ihren Puppen nachspielte, doch erst im Erwachsenenalter hat sie damit begonnen, diese Geschichten aufzuschreiben.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783756866595
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum06.10.2022
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.2
Seiten458 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.9931426
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

1. Kapitel

Ein greller Blitz erhellte den nächtlichen Himmel über Paris. Das darauffolgende Donnergrollen war ohrenbetäubend. Das Unwetter hatte die Sommerluft sogar für Vampire spürbar abgekühlt. Unter Viktors Füßen knirschten kaum hörbar Ziegel. Regentropfen prasselten in sein Gesicht, als er vom Dach aus die Menschen beobachtete, die durch die engen Gassen eilten und Schutz vor dem Unwetter suchten. Er ging in die Hocke, sein Blick folgte einer jungen Magd, die Marie zum Verwechseln ähnlich sah. In ihm regte sich die Sehnsucht nach menschlicher Wärme, nach Maries Wärme. Über sechs Jahre waren vergangen, seit er zugesehen hatte, wie Ruben sie auf seinen Armen davontrug. Der Töpferbursche aus Maries Dorf war mit ihr in den Norden gezogen, auf die Ländereien des Ritterordens, aus dessen Reihen die Blutjäger stammten. Männer, die Viktor und seinesgleichen unerbittlich jagten. Heimlich hatte er Marie dort aufgesucht, sie aus der Ferne beobachtet, gesehen, wie glücklich sie der Töpferbursche machte. Der ihr das Leben bot, zu dem Viktor niemals imstande gewesen wäre. Dank seiner Fähigkeit, den Geist der Menschen zu manipulieren, konnte sich Marie weder an ihn erinnern, noch daran, dass Dämonen durch die Nächte streiften, die das Blut der Sterblichen tranken. Sie lebte ohne düstere Gedanken an der Seite ihres Mannes, teilte mit ihm das Bett. Viktor ballte die Hände zu Fäusten. Seine Eckzähne pochten, wollten sich bei dem Gedanken in die Kehle des verdammten Kerls versenken. Die Magd, die Marie so ähnlich sah, klopfte an eine Tür.

»Bruder, das Mädchen dort unten gleicht der Maid, der dein Herz gehört, beinahe aufs Haar.« Elisabeth trat neben ihn.

»Ist mir gar nicht aufgefallen«, erwiderte Viktor, ohne sie anzusehen. Stattdessen schaute er zu, wie die Tür geöffnet wurde und die Magd im Haus verschwand. Er erhob sich.

»Wir sollten in unsere Unterkunft zurückkehren, Bruder.«

»Warum, weil wir uns bei dem Wetter sonst den Tod holen?« Viktor lachte bitter, drehte sich zu seiner Schwester um. Die blickte zu ihm auf, ihr Umhang war ganz durchnässt. Mit dem Handrücken wischte sie sich über das Gesicht, um es von den Regentropfen zu befreien.

»Es ist ungemütlich hier draußen. Ich habe ein paar Ratten erwischt und bin satt. Du kannst ja hier im Regen bleiben, ich geh in die Schenke zurück«, erwiderte sie gereizt.

»Ich komme nach.« Viktor stieß sich ab und sprang vom Dach in die Tiefe. Ohne einen Laut zu verursachen, landete er in der Gasse, zog seinen klatschnassen Umhang zusammen und folgte dem Weg, der nun menschenleer war. Erneut leuchtete ein Blitz auf. Der anschließende Donner hörte sich an, als würde der Allmächtige seiner Wut über die Kreatur der Nacht, die durch die Straßen streifte, lautstark Ausdruck verleihen. Viktor konnte es ihm nicht verdenken. War er doch ein widerwärtiges Monster, das aufrecht stand, obwohl das Herz nicht mehr schlug. Der Geruch nach Leben erregte Viktors Aufmerksamkeit. Hastiger Pulsschlag wies auf ein kleines Tier hin. Tatsächlich, eine Ratte machte sich an Essensresten zu schaffen, die aus den umliegenden Häusern auf die Straße geschüttet worden waren. Viktors Fangzähne machten sich bereit. Schon zu lange hatte er nichts mehr zu sich genommen. Er vermied es, Blut zu trinken. Unstillbarer Durst war sein ständiger Begleiter geworden, denn schon mehrere Wochen hatte er auf Nahrung verzichtet. Die Bestie in ihm kratzte an der Oberfläche, sie wollte Blut um jeden Preis. Vielleicht sollte er sie zufriedenstellen. Viktor fixierte die Ratte. Der Nager hatte sich heute Nacht den falschen Müllhaufen ausgesucht. Lautlos wie ein Schatten pirschte er sich heran, und bevor die Ratte wusste, wie ihr geschah, hatte er sie gepackt. Der kleine Kerl zappelte, fiepte, versuchte, ihm die scharfen Zähnchen ins Fleisch zu rammen. Das winzige Herz raste vor Panik. Nachdenklich betrachtete Viktor das Tier in seiner Hand, das wie von Sinnen um sein Leben kämpfte, ohne die geringste Chance zu haben, diesen Kampf zu gewinnen. Wie konnte er so einem tapferen Ding das Leben aus den Venen saugen? Er setzte die Ratte wieder auf den Boden. Hastig verschwand sie zwischen Kisten und Unrat.

Das war kein Verlust. Das Blut von Ratten schmeckte sowieso schal, war mit dem menschlichen Lebenssaft in keiner Weise zu vergleichen. Viktor schloss die Augen. Verdrängte Erinnerungen krochen an die Oberfläche. Er war wieder in dieser Höhle, in der er damals mit Marie den Tag verbringen musste. Schmeckte das süße Blut. Warm rann ihr köstlicher Saft seine Kehle hinunter, der seinen toten Körper zum Leben erweckte, ihn berauschte und seine ungezügelte Lust entfachte. Ein Donnerschlag holte Viktor in die Gegenwart zurück. Vergangenes sollte man ruhen lassen. Marie ging es gut, das war das Wichtigste. Sie lebte und er existierte nur. Viktor setzte den Weg fort, lautes Himmelsgrollen begleitete ihn.

In Gedanken versunken saß Elisabeth am Kamin und beobachtete die Flammen, wie sie sich tänzelnd nach oben reckten. Schon vor Stunden war sie zurückgekehrt, Viktor trieb sich noch immer draußen herum. Unten in der Schenke war es still geworden. Auch das nächtliche Unwetter hatte sich zurückgezogen. Einzig das Geräusch der schlagenden Herzen der Übernachtungsgäste, die im Schankraum verteilt auf Strohsäcken lagen, war zu hören, hin und wieder begleitet von lautem Schnarchen. Viktor hatte die Nacht nicht zusammen mit den Sterblichen in einem Raum verbringen wollen und das luxuriöseste Zimmer gemietet. Elisabeth vermutete, dass es wahrscheinlich sogar die Gemächer des Wirtsehepaares waren. Denn nur Privaträume wurden üblicherweise beheizt und das einzig, wenn die Hausbesitzer über ein gewisses Vermögen verfügten. Beim Anblick des goldenen Schmuckstücks, das Viktor den Wirtsleuten unter die Nase gehalten hatte, waren sie ganz unterwürfig geworden und sehr bemüht gewesen, die edlen Gäste bei Laune zu halten. Wenn sie nur gewusst hätten, was sie sich da in ihr Haus geholt hatten. Elisabeth lauschte dem Chor schlagender Herzen. Allein dieses Geräusch weckte den unstillbaren Hunger. Seit Jahren hatte sie schon kein Menschenblut mehr zu sich genommen, ernährte sich von Tieren, aber der Durst war allgegenwärtig. Sie grub ihre Fingernägel in den Arm, um sich aus den Gedanken zu reißen. Sie durfte diese Sterblichen, die ahnungslos schliefen, keinesfalls gefährden. Um sich abzulenken, konzentrierte sie sich wieder auf das Feuer im Kamin.

Elisabeth streckte die Hände aus, spürte, wie die Wärme sie streichelte. Eigentlich brauchte sie das Feuer nicht, denn sie konnte weder frieren noch schwitzen. Aber es gab ihr ein kleines bisschen das Gefühl, menschlich zu sein.

Ihr Bruder hatte heute so traurig ausgesehen. Noch immer verzehrte er sich nach dieser Schmiedstochter. Er hätte sie lediglich wandeln müssen, um mit ihr glücklich zu werden. Warum quälte er sich so? Elisabeth erschauderte und schlang die Arme um die Brust. Sie musste ihrem Bruder helfen, denn so konnte es nicht weitergehen. Ihr Körper kribbelte, bald würde der Tag anbrechen und Viktor war noch nicht da. Besorgt erhob sie sich, trat zur Fensterluke, die nicht von Pergament abgedeckt wurden, sondern von einem Mosaik aus kleinen runden, mittels Blei zusammengehaltenen Glasscheiben ausgefüllt war. Etwas, das Elisabeth in letzter Zeit immer häufiger gesehen hatte. Gut betuchte Bürger ließen sich diesen Luxus einiges kosten. Die Glasfenster hatten für Untersterbliche nur einen Nachteil, sie waren lichtdurchlässig, und am Horizont graute bereits der Morgen.

»Ach Viktor, wo bleibst du nur?«, flüsterte Elisabeth. Sie nahm die Decke vom Bett und dichtete das Fenster ab. Anschließend verharrte sie, lauschte auf das Kommen ihres Bruders, aber sie hörte einzig das Schlagen vieler sterblicher Herzen, als die Tür aufging und endlich Viktor eintrat. Am liebsten wäre sie ihm um den Hals gefallen, doch sein missmutiges Gesicht hielt sie davon ab. Er würde diese Existenz niemals akzeptieren. Die Angst, dass er einmal ins Licht der Sonne treten würde, um zu sterben, war allgegenwärtig.

»Wo warst du so lange?«, fragte Elisabeth.

»Unterwegs«, antwortete Viktor knapp und warf seinen Umhang über den Stuhl vor dem Kamin.

»Ich habe mir Sorgen gemacht.« Elisabeth trat zu ihm, umrahmte sein Gesicht mit beiden Händen. »Ich will mir nicht unentwegt diese Sorgen machen. Versprich mir hier und jetzt, dass du niemals freiwillig deiner Existenz ein Ende bereitest. Schwöre es mir bei deiner Ehre als Ritter.« Sie sah, wie Viktors grüne Augen sich verdunkelten. »Schwöre es mir, Bruder«, beharrte sie. »Bitte«, fügte sie leise hinzu. Viktors Blick wurde weich.

»Ich schwöre es.« Er zog ihre Hände von seinem Gesicht und hielt sie fest.

»Bei deiner Ehre.«

»Bei meiner Ehre«, wiederholte er mit einem Seufzer.

»Gut.« Elisabeth befreite sich von ihm und strich durch sein schwarzes Haar.

»Lang hat es...
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