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Always love you

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
416 Seiten
Deutsch
Ullstein Taschenbuchvlg.erschienen am31.08.2023Auflage
Mit ihrer Stimme verzauberte sie die ganze Welt und schuf Songs für die Ewigkeit Bei einem Auftritt in der Kirche schlägt eine zierliche junge Frau den kompletten Saal in ihren Bann. Der Name des Mädchens: Whitney Houston. Aus dem nervösen Teenager wird innerhalb der folgenden Jahre eine der erfolgreichsten Sängerinnen aller Zeiten. Immer an ihrer Seite ist ihre beste Freundin Robyn. Doch dann lernt Whitney Bobby kennen und verliebt sich Hals über Kopf in ihn. Während ihre Karriere einen neuen Höhepunkt erreicht, muss sie sich entscheiden, was sie bereit ist, für den Ruhm zu opfern ... *** Haben  Sie auch schon mal lauthals zu 'I wanna dance with somebody' mitgesungen oder 'I will always love you' geschluchzt? Dann tauchen Sie ein in das faszinierende Leben einer der schillerndsten Musiklegenden unserer Zeit. We will always love you, Whitney! 

Hanna Faber, geboren 1989 in Wasserburg, ist Redakteurin bei der Süddeutschen Zeitung. Wenn sie nicht für die Zeitung schreibt, macht sie gerne lange Radtouren, spaziert auf allmöglichen Fernwanderwegen - und hört natürlich Musik, am liebsten auf Live-Konzerten. Always Love You ist ihr erster Roman.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR14,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR11,99

Produkt

KlappentextMit ihrer Stimme verzauberte sie die ganze Welt und schuf Songs für die Ewigkeit Bei einem Auftritt in der Kirche schlägt eine zierliche junge Frau den kompletten Saal in ihren Bann. Der Name des Mädchens: Whitney Houston. Aus dem nervösen Teenager wird innerhalb der folgenden Jahre eine der erfolgreichsten Sängerinnen aller Zeiten. Immer an ihrer Seite ist ihre beste Freundin Robyn. Doch dann lernt Whitney Bobby kennen und verliebt sich Hals über Kopf in ihn. Während ihre Karriere einen neuen Höhepunkt erreicht, muss sie sich entscheiden, was sie bereit ist, für den Ruhm zu opfern ... *** Haben  Sie auch schon mal lauthals zu 'I wanna dance with somebody' mitgesungen oder 'I will always love you' geschluchzt? Dann tauchen Sie ein in das faszinierende Leben einer der schillerndsten Musiklegenden unserer Zeit. We will always love you, Whitney! 

Hanna Faber, geboren 1989 in Wasserburg, ist Redakteurin bei der Süddeutschen Zeitung. Wenn sie nicht für die Zeitung schreibt, macht sie gerne lange Radtouren, spaziert auf allmöglichen Fernwanderwegen - und hört natürlich Musik, am liebsten auf Live-Konzerten. Always Love You ist ihr erster Roman.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783843729741
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum31.08.2023
AuflageAuflage
Reihen-Nr.10
Seiten416 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse3389 Kbytes
Artikel-Nr.9998613
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Prolog

November 1974

Der Wind pfiff durch den schmalen Spalt zwischen Fensterglas und Rahmen. Es war das erste von sieben Fenstern, die sich in einer Glasfront an der Sakristei der New Hope Baptist Church entlangzogen. Mit jeder Windböe prallte ein Ast, den der Herbststurm kahl hatte werden lassen, gegen das Glas. Das Geräusch klang dumpf in der fast leeren Sakristei.

Schon seit einer Weile dichtete das Fenster beim Schließen nicht mehr richtig ab. Ein Wunder, dass das Problem nicht an viel mehr Stellen in der Kirche auftrat: Seitdem das Gebäude in der Sussex Avenue Nummer 106 in Newark, New Jersey, vor 71 Jahren eröffnet worden war, war nicht viel passiert in Sachen Renovierung und Instandhaltung. Einmal war die schwere Holztür am Haupteingang ausgewechselt worden, nachdem sie mit Messern und anderen scharfen Werkzeugen übel zugerichtet worden war. Das war 1937 gewesen. Die Täter hatte man nicht ausfindig machen können. Vielleicht auch nicht ausfindig machen wollen. Zwei Jahre hatte es gedauert, ehe die Kirchengemeinde genügend Spenden gesammelt hatte, um die Tür ersetzen zu können.

Das erste Fenster an der Glasfront der Sakristei jedoch, ebenjenes, durch das der Wind an diesem stürmischen Novembersonntag pfiff, war immer noch dasselbe, das Anfang des Jahrhunderts beim Bau des Gebäudes eingesetzt worden war.

Allmählich mischte sich in das Klopfen des Astes das Prasseln von Regentropfen. Ein Rhythmus entstand. Obwohl immer mehr Tropfen das lädierte Fenster hinabliefen, hielt die poröse Abdichtung stand. Aber es war nur eine Frage der Zeit, ehe sich mehr als nur ein bisschen Wind den Weg in den Nebenraum der Kirche bahnen würde.

Die Novemberluft war kälter, als es dem Raum auf lange Sicht wohltat. Irgendwann würde sich durch die klamme Feuchtigkeit Schimmel bilden, erst langsam und sporadisch, kaum wahrnehmbar. Dann immer schneller. Der Schimmel würde sich in die Fugen des Fensters krallen, bis er schließlich den gesamten Rahmen für sich erobert hätte. Als Nächstes würde er sich die gesamte Glasfront entlangarbeiten, einen Fensterrahmen nach dem anderen in Beschlag nehmen. Wenig später würden die Schimmelsporen auch die Wände an sich gerissen haben, und schon bald wäre der komplette Raum von modrigem Geruch durchzogen. Doch bis es so weit war, würde die sich anbahnende Gefahr unsichtbar bleiben, kaum mehr als ein kalter Luftzug.

»Nippy, es geht los, wir müssen raus!«

Die drängende Stimme riss Whitney aus ihren Gedanken. Minutenlang hatte sie am Fenster mit dem Spalt im Rahmen gestanden und der Musik, die sich aus dem Pfeifen des Windes, dem Klopfen des Astes und dem Prasseln der Regentropfen zusammengefügt hatte, gelauscht. Es hatte etwas Meditatives für das Mädchen, den Klangfolgen zu lauschen. Das gleichmäßige Zischen von Öl und Zwiebeln in der Pfanne auf dem Herd, während ihre Mutter Cissy ein großes Messer alle paar Sekunden durch die Karotte vor ihr jagte und es mit einem Klacken auf dem Holzbrett aufprallte. Das Hupen von Autos vor dem Fenster ihres Klassenzimmers der Franklin Elementary School, auf das das Aufheulen von Motoren folgte. Das unregelmäßige Aufprallen des Basketballs, mit dem die Jungen aus der Nachbarschaft auf dem kleinen Platz nur ein paar Blocks von ihrem Zuhause entfernt Körbe warfen, während ihre Turnschuhe auf dem Asphalt beim Laufen dumpf pochten: Alles konnte für Whitneys Ohren zur Musik werden.

Zögernd wandte sie ihren Blick ab von den Regentropfen, die sich das Fenster hinabarbeiteten, und drehte sich in die Richtung, aus der die Stimme gekommen war.

»Los jetzt, alle warten auf dich!«

Mit ungeduldiger Miene stand Gary in der Tür zu dem schmalen Vorraum, der in den Kirchenraum führte. Eine bodenlange weiße Robe umhüllte den Körper ihres älteren Bruders.

Whitney musterte ihn einen Augenblick und fing dann ihr eigenes Spiegelbild in der gläsernen Fensterscheibe auf. Auch sie trug eine weiße Robe, die sie zu verschlucken schien, so zierlich war das Mädchen mit ihren elf Jahren. Ihre schulterlangen schwarzen Haare hielt ein breites Band zu einem Zopf zusammen, ein kurzer gewellter Pony hing ihr in die hohe Stirn.

»Ich komme ja schon«, sagte sie und stieß sich von der Wand ab.

Ein Schauder lief Whitney den Rücken hinab. Mit dem Handrücken wischte sie sich die kleinen Schweißperlen von der Nase. Immer wenn Whitney nervös war, verriet sie ihr schwitzender Nasenrücken. Auch jetzt: Es dauerte nur wenige Sekunden, ehe ihre Nase erneut nass glänzte. Sie hasste es. Konnte sie nicht wie alle anderen auch einfach ein paar Schweißperlen auf ihrer Stirn haben, die nicht so penetrant glitzerten wie die Tropfen auf ihrer Nase? Ein letztes Mal atmete Whitney tief ein und ließ die Luft durch ihren leicht geöffneten Mund wieder entweichen. Dann schritt sie ihrem Halbbruder entgegen.

Whitney liebte es, inmitten der anderen Chormitglieder auf den Stufen im Kirchenraum der New Hope Baptist Church zu stehen, die den Altar von den Gebetsbänken trennten. Denn das bedeutete nicht nur, dass sie singen würde, sondern dass sie dies als Teil einer Gemeinschaft tun würde. Ein Gefühl, das Whitney berauschte, seitdem sie vor einem guten Jahr bei einem Gottesdienst mitsingen durfte. Mit ihren zehn Jahren war sie damals eigentlich viel zu jung, um im Erwachsenenchor zu singen. Die Jüngste war sie heute immer noch - was auch nicht schwer war: Selbst Gary senkte mit seinen 17 Jahren das Durchschnittsalter.

Aber der heutige Tag war anders. Heute überschattete ihre Nervosität alles, was sie normalerweise fühlte, wenn sie neben Gary zwischen den anderen stand und Gospellieder sang: Freude und Glück, Ruhe und Frieden, die Nähe zu Gott. Jetzt hingegen hatte sie nur dieses Kribbeln im Bauch, durch das ihr schlecht wurde. Neue Schweißperlen bildeten sich auf ihrer Nasenspitze.

Der Chor stimmte sein letztes Lied für diesen Morgen an: »What A Friend We Have In Jesus«. Auf der ersten Stufe, vorne in der Mitte, stand Whitney neben Gary und sang mit. Zwischen all den Erwachsenen wirkte sie noch zierlicher, als sie ohnehin war.
»Oh, what peace we often forfeit«
Whitney war nicht bei der Sache. Mit jeder Silbe, die sie sang, schien ihr Herz weiter nach oben in Richtung Kehle zu schlagen. Es raubte ihr den Atem. Sie hatte Mühe, die Noten so lange zu halten wie der Rest des Chors, obwohl sie das normalerweise problemlos schaffte.
»Oh, what needless pain we bear«
Es fühlte sich an, als ob sie sprinten würde. Als ob es einer jener Nachmittage wäre, an denen sie von der Schule nach Hause lief, weil ihre Klassenkameraden sie nach dem Unterricht wieder einmal geärgert hatten. Fünf Kilometer, von dem Schulhof bis zu ihrem Elternhaus, so schnell sie konnte, ohne sich auch nur einmal umzusehen. Ein schreckliches Gefühl.
»All because we do not carry«
Gerade setzte Whitney an, die Hand zu ihrem Gesicht zu führen - ihre Nase glänzte schon wieder vor Schweiß -, da spürte sie, wie Gary ihren Arm sanft wieder nach unten drückte. Ihr Bruder stand rechts von ihr wie jeden Sonntag, wenn der Gospelchor seinen Auftritt hatte. Gary schloss seine Hand um ihre und drückte sie, während er mit seinem Daumen im Takt des Lieds über Whitneys Haut streichelte. Whitney kam diese kleine Geste einer innigen Umarmung gleich. Eine Umarmung, die sie so dringend gebraucht hatte. Augenblicklich beruhigte sich ihr Herzschlag.
»Everything to God in prayer«
Als die letzten Töne des Chors und des Klaviers verklungen waren, spürte Whitney, wie Gary sich langsam löste. Er neigte sich zu ihr herunter - er war gut eineinhalb Köpfe größer als sie -, legte seine Hand auf ihre Schulter und flüsterte: »Nippy, ich weiß ganz genau, dass du das kannst - hau sie einfach alle um, ich glaube an dich.«

Whitney blickte hinauf in die braunen Augen ihres Bruders. Er wusste um ihre Furcht. Sagte Gary das also einfach so, um sie zu beruhigen? War da in Wahrheit nicht ein Funken in seinen Augen, der einen Zweifel offenbarte, dass sie es vielleicht doch nicht schaffen würde?

»Vertrau auf Gott, er ist hier, er ist bei dir«, fügte Gary da hinzu, als würde er ihre Gedanken erahnen.

Whitney nickte kaum merklich. Sie löste sich von den anderen Chormitgliedern und trat ein paar Schritte nach vorne zu dem silberfarbenen Mikrofon, das in einem Ständer darauf zu warten schien, dass es sich jemand griff. Sie ließ ihren Blick über die Reihen vor sich schweifen, über die vielen Baptisten aus Newark und der näheren Umgebung, die jeden Sonntag herbeiströmten, um ihren Glauben zu feiern und Gott zu preisen. Dort unten, gleich in der zweiten Reihe etwas links von ihr, saßen auch ihr Vater John, ihr zweiter älterer Bruder Michael und ihre Cousine Dionne. Alle lächelten ihr entgegen.

Whitney wandte sich ab und wanderte mit dem Blick nach rechts. Da stand ihre Mutter Cissy. Auch sie trug eine weiße Robe. Doch um ihre Schultern war darüber hinaus ein dunkelroter Schal gelegt, der sie als Leiterin des Chors kennzeichnete. Ihre Mutter, die Profisängerin, die mit Stars wie Aretha Franklin, Elvis Presley oder Jimi Hendrix im Studio oder auf der Bühne stand....
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Autor

Hanna Faber, geboren 1989 in Wasserburg, ist Redakteurin bei der Süddeutschen Zeitung. Wenn sie nicht für die Zeitung schreibt, macht sie gerne lange Radtouren, wandert alle Variationen des Jakobsweges entlang - und hört natürlich Musik. Always Love You ist ihr erster Roman.
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Faber, Hanna