Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

Market of Monsters

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
Deutsch
Piper Verlag GmbHerschienen am01.06.2023Auflage
Nita und Kovit haben es endlich geschafft, Fabricio, der Nita an die Schwarzmarkthändler verraten hat, gefangen zu nehmen. Doch dann holt Kovits Vergangenheit sie ein: Seine grausamen Taten werden veröffentlicht und verbreiten sich im Internet wie ein Lauffeuer. Nun ist nicht mehr nur Nitas Leben in Gefahr. Und sie wird alles tun, um sich und Kovit zu beschützen. Selbst wenn sie dafür gegen den mächtigsten und gefährlichsten Mann der Welt kämpfen muss: Fabricios Vater. Denn diesen zu stürzen ist das Einzige, was Nita und Kovit vor dem sicheren Tod bewahrt  ...

Rebecca Schaeffer ist im ländlichen Kanada geboren und aufgewachsen und seit ihrem 18. Geburtstag eine Weltenbummlerin. Allergisch gegenüber Stillstand bleibt sie nie länger als ein paar Monate am gleichen Ort. Sie liebt es bei ihren Reisen neue Sprachen zu lernen. Anzutreffen ist sie in einem Café auf der anderen Seite der Welt, wo sie über Gauner, Antihelden und moralisch sprunghafte Figuren schreibt.
mehr
Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR17,00
BuchKartoniert, Paperback
EUR17,00
BuchKartoniert, Paperback
EUR17,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR12,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR12,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR12,99

Produkt

KlappentextNita und Kovit haben es endlich geschafft, Fabricio, der Nita an die Schwarzmarkthändler verraten hat, gefangen zu nehmen. Doch dann holt Kovits Vergangenheit sie ein: Seine grausamen Taten werden veröffentlicht und verbreiten sich im Internet wie ein Lauffeuer. Nun ist nicht mehr nur Nitas Leben in Gefahr. Und sie wird alles tun, um sich und Kovit zu beschützen. Selbst wenn sie dafür gegen den mächtigsten und gefährlichsten Mann der Welt kämpfen muss: Fabricios Vater. Denn diesen zu stürzen ist das Einzige, was Nita und Kovit vor dem sicheren Tod bewahrt  ...

Rebecca Schaeffer ist im ländlichen Kanada geboren und aufgewachsen und seit ihrem 18. Geburtstag eine Weltenbummlerin. Allergisch gegenüber Stillstand bleibt sie nie länger als ein paar Monate am gleichen Ort. Sie liebt es bei ihren Reisen neue Sprachen zu lernen. Anzutreffen ist sie in einem Café auf der anderen Seite der Welt, wo sie über Gauner, Antihelden und moralisch sprunghafte Figuren schreibt.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783492603591
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum01.06.2023
AuflageAuflage
Reihen-Nr.3
SpracheDeutsch
Dateigrösse6724 Kbytes
Artikel-Nr.10067465
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

1

Mit weit aufgerissenen Augen starrte Nita den Handybildschirm an und versuchte zu verstehen, was sie sah.

Ringsum herrschte gespenstische Stille. Normalerweise nahm sie den Lärm von Toronto kaum wahr, das Brausen der Autos, das Summen der Klimaanlagen, das Hupen, die Rufe, all die Laute des Lebens. Doch das Fehlen der Geräusche, sobald die Schallisolierung sie aussperrte, bemerkte sie sofort. Es war unheimlich.

Flach und schnell atmend las sie noch einmal die E-Mail. Die Worte veränderten sich nicht, so wenig wie die Wahrheit, die sie übermittelten.

Henry, Kovits Ziehvater und ehemaliger Arbeitgeber, hatte die Informationen über Kovit an die INHUP verkauft, die internationale Polizei für nicht menschliche Wesen.

Henry hatte der Behörde Videos aus Kovits Kindheit geschickt, die zeigten, wie der kleine Junge Menschen folterte und deren Schmerzen aß. Allein das reichte schon aus, um die INHUP davon zu überzeugen, dass Kovit ein Zannie war. Da diese Spezies auf der Liste der gefährlichen Unnatürlichen stand, galt es als präventive Selbstverteidigung, wenn man deren Angehörigen tötete. Kovit würde nicht einmal ein Gerichtsverfahren bekommen. Keine Geschworenen, die ihn schuldig sprachen. Keinen Richter, der ihn zu einer Gefängnisstrafe oder Sozialstunden verurteilte.

Man würde ihn einfach umbringen.

In spätestens einer Woche, sobald die Formalitäten erledigt waren, würde man ihn international zur Fahndung ausschreiben und sein Bild weltweit verbreiten. Man würde ihn hetzen, und wenn man ihn erwischte, würde man ihn einfach abknallen.

In einer Woche würde Kovit also sterben. Nitas bester Freund und ihr einziger Verbündeter.

Sie hielt das Handy in der schwitzenden Hand und stopfte es schließlich wütend wieder in die Tasche, als könnte sie die schreckliche Wahrheit verbannen, indem sie das Telefon mit der verhängnisvollen E-Mail wegsteckte.

Auf einem Notbett vor ihr lag Kovits Internetfreundin Gold, eine ehemalige Kollegin aus dem Verbrecherclan. Das wasserstoffblonde Haar war kurz geschnitten und schmiegte sich eng wie ein Helm um den Kopf. An einem Ohr baumelten ein halbes Dutzend Ohrringe. Ihr Gesicht war auf der Seite, wo Nita es mit Säure verätzt hatte, bandagiert worden, und ein Arm ruhte in einer Schlinge. Neben ihr lag die Krücke, die sie brauchte, seit Kovit ihr das Kniegelenk und die Schulter ausgerenkt hatte.

»Hast du es gewusst?«, fragte Nita wütend und gepresst.

»Was denn?«, krächzte Gold, immer noch heiser nach den Schmerzensschreien, die sie ausgestoßen hatte.

»Hast du gewusst, dass Henry der INHUP die Beweise dafür liefern wollte, dass Kovit ein Zannie ist?«, fauchte Nita.

Gold schwieg einen Moment, dann schüttelte sie den Kopf und wandte den Blick ab. »Nein.«

Nita ließ die Schultern hängen und ballte die Hände zu Fäusten. Für das, was Henry getan hatte, wollte sie ihm wehtun. Aber Henry war tot, sie konnte ihn nicht mehr bestrafen. Es gab keine Möglichkeit, ihrer Wut auf den Verräter Luft zu machen.

Nein, sie mussten sich jetzt mit den Konsequenzen herumschlagen.

Langsam drehte sie sich um. Sie musste es Kovit sagen. Er musste erfahren, was geschehen war.

Sie dachte an sein Gesicht in dem Moment, nachdem er Henry getötet hatte. Die schreckliche Niedergeschlagenheit in seinem Blick, als ihm bewusst wurde, dass er seine eigenen Regeln gebrochen und den Mann umgebracht hatte, der sein Ziehvater gewesen war. Seine Wut, als er Gold zum Kreischen gebracht hatte, weil etwas in ihm zerbrochen war und der Sturz in eine gefährliche Leere begann.

Nita hatte ihn aufgehalten. Oder er hatte es selbst getan. Oder sie beide gemeinsam. Im Augenblick ging es ihm jedenfalls wieder gut. Er sammelte die Splitter seiner geborstenen Seele ein und verdrängte die eigenen Schmerzen, indem er jemand anders quälte.

Nita blickte den Flur mit den weißen Wänden entlang bis zu der hellblauen Tür ganz am Ende. Hinter dieser babyseifenblauen Barriere tat Kovit das, was Zannies am besten konnten: Menschen wehtun und es genießen.

Weil Nita ihn darum gebeten hatte.

Die Schreie konnte sie nicht hören - die Schallisolierung war ausgezeichnet. Sie bekam nicht mit, welch grässliche Dinge er tat, um sich besser zu fühlen. Trostessen, so hatte er es einmal genannt. Über die Tatsache, dass ihm das Häuten lebender Menschen so viel Vergnügen bereitete wie anderen Leuten der Genuss einer Portion Eiscreme, wollte sie lieber nicht weiter nachdenken.

Auf leisen Sohlen lief sie zu der unschuldigen blauen Tür. Dann zögerte sie und blieb davor stehen. Vielleicht sollte sie einfach abwarten, bis Kovit fertig war. Er hatte einen harten Tag hinter sich, also hatte er ein wenig Ruhe verdient. Diese Neuigkeiten konnten doch sicher warten, bis er eine ordentliche Mahlzeit zu sich genommen hatte.

Sie schloss die Augen. Zauderte sie wirklich um Kovits willen oder weil sie die grausigen Folgen ihrer eigenen Entscheidung nicht sehen wollte? Als Kovit einen INHUP-Agenten gefoltert hatte, war es ihr überhaupt nicht gut gegangen - die Erinnerung an dessen gurgelnde Schreie, nachdem er die Zunge verloren hatte, waren noch viel zu frisch.

Sie holte tief Luft und klopfte an. Dann fiel ihr ein, dass die Räume schalldicht isoliert waren. Kovit konnte sie also auf keinen Fall hören. So stieß sie die Tür auf.

Zuerst brachen die Schreie über sie herein.

Normalerweise hatte Fabricio eine leise, unaufdringliche Stimme. Die Stimme eines Menschen, dem man schnell Vertrauen schenkte. Eine Art Stimme, die zu einer sanften Seele gehörte, aber nicht zu einem verräterischen Drecksack, der die Person, die ihn gerettet hatte, auf dem Schwarzmarkt verkaufte.

Seine Schreie waren schrill und spitz, die Lautstärke schwankte, dennoch lag etwas Wütendes in ihnen. Gequält und zornig, aber nicht gequält und voller Angst. Nita wusste selbst nicht genau, wie sie den Unterschied erfasste, doch so war es.

Fabricio hockte in sich zusammengesunken auf einem Stuhl, seine Hand- und Fußgelenke waren mit silbernem Klebeband gefesselt. Das zerzauste braune Haar fiel ihm ins Gesicht, die Haut um die Augen war vom Weinen gerötet. In die Tränenspuren mischte sich das Blut aus der gebrochenen Nase und malte ihm rosafarbene Striche auf die Wangen.

Kovit stand vor Fabricio, er hatte ein schiefes, gemeines Lächeln aufgesetzt und schauderte hingerissen, während er sich die Schmerzen des Jungen einverleibte. Seine Hände klebten von dem dunkelroten Blut. Von ihrem Standort aus konnte Nita nicht genau sehen, woher es kam. Seine schwarzen Haare glänzten wie in einer Shampoo-Werbung, seine Haut glühte beinahe vor Lebenskraft, und die dunklen Augen strahlten hungrig. Je mehr Schmerzen er aß, desto schöner wurde er. Vor Freude zitternd nahm er Fabricios Leiden in sich auf. Nita kannte die kleinen Veränderungen in seinem Äußeren.

Sobald er Nita bemerkte, ließ er das Skalpell sinken. Sein Lächeln verblasste ein wenig, und die Sorge verdrängte die hämische Freude, die sie gerade noch in seinem Gesicht gesehen hatte. Fabricio weinte, würgte und atmete mit bebenden Schultern ein und aus.

Als Nita sprach, sah sie keinen der beiden direkt an und stieß die Worte hastig hervor, weil sie es möglichst schnell hinter sich bringen wollte. »Kovit, kannst du einen Augenblick rauskommen? Es ist wichtig, es ist etwas geschehen.«

Kovit runzelte die Stirn, willigte aber mit einem knappen Kopfnicken ein. »In Ordnung.«

Er wischte die blutigen Hände an Fabricios zerfetztem T-Shirt ab, konnte aber nicht das ganze Blut entfernen. Die angetrockneten braunen Streifen erinnerten an geschmolzene Schokolade.

Dann baute er sich vor Fabricio auf und beugte sich mit einem gierigen, entzückten Lächeln vor. »Keine Sorge, wir sind noch nicht fertig. Ich komme gleich zurück.«

Fabricio gab einen erstickten Laut von sich und wollte sich abwenden. Er keuchte schwer und schluchzte.

Nita drehte sich schnell um, sie konnte Fabricios Anblick nicht länger ertragen. Allerdings waren es keine Schuldgefühle, die in ihr aufkamen. Fabricio hatte verdient, was Kovit ihm antat.

Trotzdem, irgendetwas regte sich in ihr, auch wenn sie es nicht genau benennen konnte. Sie empfand immer ein starkes...
mehr

Autor

Rebecca Schaeffer ist im ländlichen Kanada geboren und aufgewachsen und seit ihrem 18. Geburtstag eine Weltenbummlerin. Allergisch gegenüber Stillstand bleibt sie nie länger als ein paar Monate am gleichen Ort. Sie liebt es bei ihren Reisen neue Sprachen zu lernen. Anzutreffen ist sie in einem Café auf der anderen Seite der Welt, wo sie über Gauner, Antihelden und moralisch sprunghafte Figuren schreibt.