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Die letzte Lügnerin

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
Deutsch
Droemer Knaurerschienen am01.03.20231. Auflage
Es wird persönlich für Strafverteidiger Rocco Eberhardt: Im 3. Justiz-Krimi der Bestseller-Autoren Michael Tsokos (Rechtsmediziner) und Florian Schwiecker (früherer Strafverteidiger) geht es um Korruption, zwielichtige Immobilien-Geschäfte - und einen Mord. Ein Polit-Skandal erschüttert Berlin: In einem geleakten Video ist zu sehen, wie Bau-Senator Dieter Möller schmutzige Immobiliendeals mit einem russischen Oligarchen aushandelt - auch der Vater von Strafverteidiger Rocco Eberhardt soll darin verwickelt sein. Wie tief steckt sein Vater in einem mörderischen Polit-Skandal? Als der für das Video verantwortliche Tontechniker auf dem Seziertisch von Rechtsmediziner Dr. Justus Jarmer landet, lautet die Anklage gegen Möller plötzlich auf Mord. In die Enge getrieben, bittet er Rocco um Hilfe und beteuert seine Unschuld. Doch die ermittelnde Kommissarin findet immer mehr Beweise gegen den Bau-Senator, und Rocco muss sich fragen, ob sein Vater einen Mörder deckt ... »Die Justiz-Krimis um Strafverteidiger Rocco Eberhardt und Rechtsmediziner Justus Jarmer sind Hochgeschwindigkeitskrimis, die keine Haltestation kennen!« Alex Dengler, denglers-buchkritik.de Die Justiz-Krimi-Reihe »Eberhardt & Jarmer ermitteln« der Bestseller-Autoren Florian Schwiecker und Michael Tsokos ist in folgender Reihenfolge erschienen: - Die siebte Zeugin - Der dreizehnte Mann - Die letzte Lügnerin - Der 1. Patient

Florian Schwiecker ist 1972 in Kiel geboren und hat viele Jahre in Berlin als Strafverteidiger gearbeitet. Während seiner Tätigkeit für ein internationales Wirtschaftsunternehmen in den USA entstand die Idee zu seinem ersten Thriller 'Verraten'. Seit einigen Jahren ist er im Management eines führenden globalen Unternehmens im Bereich Künstlicher Intelligenz in der Medizin tätig und hält Vorträge dazu in der ganzen Welt. Florian Schwiecker empfiehlt regelmäßig Krimis in seiner Thriller-Kolumne auf freundin.de. Folgen Sie Florian Schwiecker auf Instagram: @florianschwiecker
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR12,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR4,99

Produkt

KlappentextEs wird persönlich für Strafverteidiger Rocco Eberhardt: Im 3. Justiz-Krimi der Bestseller-Autoren Michael Tsokos (Rechtsmediziner) und Florian Schwiecker (früherer Strafverteidiger) geht es um Korruption, zwielichtige Immobilien-Geschäfte - und einen Mord. Ein Polit-Skandal erschüttert Berlin: In einem geleakten Video ist zu sehen, wie Bau-Senator Dieter Möller schmutzige Immobiliendeals mit einem russischen Oligarchen aushandelt - auch der Vater von Strafverteidiger Rocco Eberhardt soll darin verwickelt sein. Wie tief steckt sein Vater in einem mörderischen Polit-Skandal? Als der für das Video verantwortliche Tontechniker auf dem Seziertisch von Rechtsmediziner Dr. Justus Jarmer landet, lautet die Anklage gegen Möller plötzlich auf Mord. In die Enge getrieben, bittet er Rocco um Hilfe und beteuert seine Unschuld. Doch die ermittelnde Kommissarin findet immer mehr Beweise gegen den Bau-Senator, und Rocco muss sich fragen, ob sein Vater einen Mörder deckt ... »Die Justiz-Krimis um Strafverteidiger Rocco Eberhardt und Rechtsmediziner Justus Jarmer sind Hochgeschwindigkeitskrimis, die keine Haltestation kennen!« Alex Dengler, denglers-buchkritik.de Die Justiz-Krimi-Reihe »Eberhardt & Jarmer ermitteln« der Bestseller-Autoren Florian Schwiecker und Michael Tsokos ist in folgender Reihenfolge erschienen: - Die siebte Zeugin - Der dreizehnte Mann - Die letzte Lügnerin - Der 1. Patient

Florian Schwiecker ist 1972 in Kiel geboren und hat viele Jahre in Berlin als Strafverteidiger gearbeitet. Während seiner Tätigkeit für ein internationales Wirtschaftsunternehmen in den USA entstand die Idee zu seinem ersten Thriller 'Verraten'. Seit einigen Jahren ist er im Management eines führenden globalen Unternehmens im Bereich Künstlicher Intelligenz in der Medizin tätig und hält Vorträge dazu in der ganzen Welt. Florian Schwiecker empfiehlt regelmäßig Krimis in seiner Thriller-Kolumne auf freundin.de. Folgen Sie Florian Schwiecker auf Instagram: @florianschwiecker
Details
Weitere ISBN/GTIN9783426463680
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum01.03.2023
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.3
SpracheDeutsch
Dateigrösse2378 Kbytes
Artikel-Nr.10114291
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

5. Kapitel

Berlin-Moabit, Institut für Rechtsmedizin:
Mittwoch, 24. Februar, 9.55 Uhr

»Ein klarer Fall von Mord, oder, Doktor Jarmer?«, fragte Jana Hardenberg. Die fünfunddreißigjährige Ermittlerin leitete die Untersuchung des Falles um den mysteriösen Toten. Wenngleich von diesem nicht wirklich viel zu sehen war. Denn alles, was vor ihnen auf dem Tisch lag, war lediglich sein Kopf.

Jarmer, der den Gedanken, dass ihm der Kopf bekannt vorkam, weiterhin erfolgreich beiseitegeschoben hatte, zog die Augenbrauen hoch. Dabei ließ er mit atemberaubender Geschwindigkeit einen Kugelschreiber um die Finger seiner rechten Hand kreisen. Eine Angewohnheit, die seit seiner Kindheit ein Zeichen höchster Konzentration darstellte. Dann blickte er zu seiner Sektionsassistentin, Jeanine Öttinger, hinüber, ganz so als wollte er sie bitten, auf die Frage der Beamtin zu antworten. Öttinger verstand sofort und wandte sich an Hardenberg.

»Auch wenn es auf den ersten Blick so scheinen mag, können wir da noch nicht sicher sein«, sagte sie selbstbewusst und mit einem verschmitzten Lächeln.

»Ach kommen Sie«, lachte Hardenberg. »Sie wollen doch nicht behaupten, dass er sich selbst den Kopf abgesägt und dann in den Fluss geworfen hat. Das hier ist nicht Klaus Störtebeker.«

»Vermutlich ist er das nicht. Und der hat sich im Übrigen auch nicht selbst enthauptet«, gab Jarmer zurück. »Aber sicher können wir erst sein, wenn wir ihn obduziert haben.« Langsam ging er um den Sektionstisch herum und betrachtete den vor ihm liegenden Kopf erneut von allen Seiten. Eine ungewöhnliche Leiche, dachte er und erinnerte sich dabei an die Ausführungen einer Professorin an der Uni, die ihren Studentinnen und Studenten seinerzeit den Unterschied zwischen Leichenteilen und Leichen erklärt hatte. Um eine Leiche handelt es sich auch bei einem einzelnen Körperteil immer dann, hatte sie ausgeführt, wenn der Mensch ohne ebendiesen Körperteil nicht lebensfähig wäre. Und Jarmer ergänzte in Gedanken: Was zweifellos auf einen Kopf zutrifft.

»Frau Hauptkommissarin«, wandte sich Jarmer schließlich an die Ermittlerin. »Bevor wir mit der eigentlichen Untersuchung beginnen, möchte ich Sie bitten, uns noch einmal genau zu erzählen, unter welchen Umständen dieser Kopf gefunden wurde. Jede Einzelheit könnte uns dabei helfen, das Puzzle zu einem Bild zusammenzufügen, denn das, was ich bisher der Ermittlungsakte zu den Fundumständen entnehmen konnte, ist eher rudimentär und vermutlich gibt es mittlerweile neue Erkenntnisse und Ermittlungsergebnisse Ihrerseits.«

Hardenberg nickte, griff in die Tasche ihrer tailliert geschnittenen Allzweckjacke und fischte ein kleines, abgegriffenes Notizbuch heraus. Für einen kurzen Moment blätterte sie in den Seiten, ganz offensichtlich auf der Suche nach dem entsprechenden Eintrag.

»Also«, räusperte sie sich. »Gestern, gegen 15 Uhr, erhielten wir über die Notrufnummer den Anruf eines Ehepaares. Die beiden hatten bei ihrem Spaziergang an der Havel unweit des Grunewaldturms etwas im Schilf gesehen. Nach näherer Betrachtung hatten sie dieses Etwas als einzelnen Kopf ausgemacht, waren sich aber nicht sicher, ob es sich dabei um einen echten Kopf oder um eine Attrappe handelte. Sie haben dann erst vorsichtig mit einem Zweig darin herumgestochert und schließlich den Notruf gewählt. Kurze Zeit später traf ein Streifenwagen ein und die Kollegen haben sehr schnell festgestellt, dass der Kopf tatsächlich echt ist.« Hardenberg blickte kurz auf und zog ihre Augenbrauen hoch. »Also, von einem echten Menschen, meine ich.«

Sie blätterte wieder in ihrem Notizbuch, ehe sie fortfuhr. »Polizeihauptmeisterin Böhning hat daraufhin die Kollegen von der Sofortbearbeitung eingeschaltet und schließlich ist der Fall bei mir gelandet.«

»Das ist also tatsächlich alles, was wir bisher wissen. Weiß Gott nicht viel«, sagte Jarmer mehr zu sich selbst. »Keine Hinweise, wer das ist, keine Ahnung, woher er kommt, keine Hintergründe dazu, wie er seinen Kopf verloren hat. Wo der Rest des Körpers ist? Wir wissen nichts. Oder?«

»Ganz genau«, erwiderte Hardenberg. »Rein gar nichts. Und deshalb, Herr Jarmer, setzen wir alles auf Ihre rechtsmedizinischen Fähigkeiten. Und natürlich auf die von Frau Öttinger«

»Na, wenn Sie sich da mal nicht zu viel versprechen«, entgegnete Jarmer, während er sich bereits in Richtung seiner Mitarbeiterin drehte.

»Also, Frau Öttinger, lassen Sie uns beginnen.«

Jarmer nahm den Kopf jetzt genau in Augenschein. Es war wahrlich kein schöner Anblick und er war tatsächlich überrascht, dass Hardenberg so gelassen mit der Situation umging. Der Anblick einer Wasserleiche ist sogar für erfahrene Mediziner schwer zu ertragen, geschweige denn für Laien. Und selbst wenn Hardenberg in ihrer Laufbahn zahlreiche Tote gesehen hatte, musste der vorliegende Fall für sie ungewöhnlich sein. Die Haare waren zum Großteil ausgefallen, weshalb sich die Haarlänge nicht mehr eindeutig feststellen ließ. Und auch in Bezug auf die Haarfarbe war Jarmer sich nicht sicher. Er konnte bestenfalls mutmaßen, dass die Haare einmal braun gewesen sein könnten. Außerdem hatte das Wasser die Haut des Kopfes aufgeweicht und die Gesichtshaut in eine graue Substanz verwandelt, die an Gummi erinnerte. Die glasigen, nahezu pupillenlosen Augen quollen aus den Höhlen hervor. Die Hornhäute waren milchig-trüb und hatten ihren Glanz völlig verloren.

Was soll´s, dachte Jarmer. Bevor ich mir weitere Gedanken mache, werde ich das Ganze dokumentieren. Ansonsten verschwende ich zu viel Zeit, denn nach dieser habe ich noch zwei weitere Leichen, die ich untersuchen muss.

Er griff zu seinem silbernen Diktiergerät, schob den Schalter in die Aufnahmeposition und begann damit, die Ergebnisse der Untersuchung aufzuzeichnen. Seine Stimme wandelte sich dabei von einer natürlichen Sprechweise in einen monotonen Fluss, der sämtlicher Emotion beraubt schien.

»Äußere Besichtigung«, startete er die Aufnahme. »Die Augen geöffnet. Vorquellung der Augäpfel, die Hornhäute milchig getrübt, die Augenbindehäute wie ausgewaschen, blass, nicht mehr beurteilbar. Die gesamte Oberhaut von Kopf und Hals, einschließlich Gesicht und behaarter Kopfhaut, fäulnisverändert, grünlich-gräulich, schmierig erweicht und leicht ablösbar.«

»Das ist wirklich erschreckend«, fiel ihm Hardenberg ins Wort, was ihr einen missbilligenden Blick von Jarmer einbrachte. Er spulte die Aufnahme kurz zurück, an den Punkt, bevor die Ermittlerin ihn unterbrochen hatte.

»Was ist erschreckend?«

»Verzeihung, ich wollte Sie nicht stören. Aber irgendwie kann ich nicht verstehen, wie Sie es schaffen, derart nüchtern über diesen Toten zu sprechen.«

»Das«, erwiderte Jarmer leicht genervt, »kann ich Ihnen ganz einfach erklären. Für mich ist der Tote nichts anderes als eine seelenlose Hülle. Ähnlich wie für Sie in Ihrer Polizeiarbeit ein Beweismittel, das ich untersuche, um dem Rätsel des Ablebens eines zuvor noch lebendigen Menschen auf die Spur zu kommen.«

Er hielt für einen Moment inne. »Ohne Abstraktion ist dieser Beruf kaum auszuhalten. Zumindest dann nicht, wenn man seine fünf Sinne zusammenhalten und angesichts der Brutalität und des Bösen, das manche Menschen anderen antun, seine Objektivität nicht verlieren will.« Er schaute Hardenberg direkt in die Augen. »Und darum geht es hier ja wohl. Objektivität. Denn nur so können wir herausbekommen, wie unser Mann hier aus dem Leben geschieden ist.«

Dann wandte er sich wieder dem in der Mitte des Sektionstisches liegenden Kopf zu und fuhr mit seiner Untersuchung fort.

»Fehlen von Haut- und Weichteilstrukturen im Bereich der Nasenspitze und des Nasenrückens. Freiliegen des knöchernen Nasenskeletts und der Nasenscheidewand. Freiliegen des jauchig erweichten Unterhautgewebes im rechten Kieferwinkelbereich. Entsprechender Befund unterhalb des Kinns in der linksseitigen Wangenregion mit Freiliegen der Kiefermuskulatur. Die Zähne des linken Oberkieferquadranten liegen durch den Verlust der Oberlippe im korrespondierenden Bereich frei.«

Während Jarmer in einem Wechsel von Untersuchung und Diktat mit der Obduktion fortfuhr, machte Hardenberg sich Notizen.

»Sagen Sie, Doktor Jarmer, wie wurde der Mann denn nun umgebracht? Ich meine, können Sie sagen, auf welche Art er getötet wurde? Oder sollte ich sagen, auf welche Art er hingerichtet wurde?«

Jarmer hielt mit seiner Untersuchung erneut inne. Langsam sah er auf. »Frau Hauptkommissarin Hardenberg«, begann er mit ruhiger Stimme. »Ich bitte Sie, sich für einen Moment zu gedulden. Oder für zwei. Wir sind noch mitten in der Untersuchung. Aber ...«, sagte er dann, »... ich habe so langsam eine Vermutung, was dahinterstecken könnte. Bis dahin: bitte keine voreiligen Schlussfolgerungen.«

»So, so«, entgegnete die Beamtin. »Und was genau vermuten Sie?«

»Geduld. Nur ein bisschen Geduld«, erwiderte Jarmer, ehe er sich der weiteren Untersuchung des Kopfes widmete.

»Die rechte...
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Autor

Florian Schwiecker ist 1972 in Kiel geboren und hat viele Jahre in Berlin als Strafverteidiger gearbeitet. Während seiner Tätigkeit für ein internationales Wirtschaftsunternehmen in den USA entstand die Idee zu seinem ersten Thriller "Verraten". Seit einigen Jahren ist er im Management eines führenden globalen Unternehmens im Bereich Künstlicher Intelligenz in der Medizin tätig und hält Vorträge dazu in der ganzen Welt. Florian Schwiecker empfiehlt regelmäßig Krimis in seiner Thriller-Kolumne auf freundin.de.Folgen Sie Florian Schwiecker auf Instagram: @florianschwieckerProf. Dr. Michael Tsokos, Jahrgang 1967, ist Professor für Rechtsmedizin und leitet das Landesinstitut für gerichtliche und soziale Medizin in Berlin. Michael Tsokos ist der bekannteste deutsche Rechtsmediziner und regelmäßig als Experte im In- und Ausland tätig, beispielsweise für das BKA bei der Identifizierung der Opfer von Terrorangriffen und Massenkatastrophen. Seine bisherigen 26 Bücher waren allesamt SPIEGEL-Bestseller. Folgen Sie Michael Tsokos auf Instagram: @dr.tsokos