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Der schönste Irrtum meines Lebens

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
368 Seiten
Deutsch
Bastei Entertainmenterschienen am30.06.20231. Aufl. 2023
Das Leben, die Liebe und andere unvereinbare Dinge

Aly hat ein besonderes Talent: Alle Ex-Freunde wurden aufgrund ihrer Fürsorge die perfekten Partner - für die jeweils nächste Frau. Eric und Tola, ihre beiden besten Freunde, finden, dass sie dieses Talent nutzen sollte, und so gründen die drei zusammen eine Agentur für erschöpfte Frauen, die keine Lust mehr haben, die ganze Beziehungsarbeit für ihre Männer zu leisten. Alys Erfolge sprechen sich unter Londons Frauen wie ein Lauffeuer herum, die Agentur kann sich vor Aufträgen kaum retten.

Bald steht auch die Influencerin Nicolette Wetherington-Smythe vor ihrer Tür, um ihren Freund auf Vordermann bringen zu lassen. Die Sache hat nur einen Haken: Er ist Dylan James, Alys ehemals bester Freund und erste große Liebe - und in ihren Augen bereits perfekt ...


Lauren Forsythe lebt mit ihrem Mann, ihrem Sohn und einer Katze in Hertfordshire. Sie hat Englisch und Kreatives Schreiben an der University of East Anglia in Norwich studiert. Tagsüber ist sie Marketing-Managerin, abends schreibt sie Bücher über starke Frauen, Männer mit schönen Wimpern und Freunde, die einem das Leben retten. Wenn sie nicht gerade schreibt, schimpft sie über das Patriarchat und belohnt sich nach ihrem Boxtraining mit einer Mini-Biskuitrolle (oder drei).
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR15,00
E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextDas Leben, die Liebe und andere unvereinbare Dinge

Aly hat ein besonderes Talent: Alle Ex-Freunde wurden aufgrund ihrer Fürsorge die perfekten Partner - für die jeweils nächste Frau. Eric und Tola, ihre beiden besten Freunde, finden, dass sie dieses Talent nutzen sollte, und so gründen die drei zusammen eine Agentur für erschöpfte Frauen, die keine Lust mehr haben, die ganze Beziehungsarbeit für ihre Männer zu leisten. Alys Erfolge sprechen sich unter Londons Frauen wie ein Lauffeuer herum, die Agentur kann sich vor Aufträgen kaum retten.

Bald steht auch die Influencerin Nicolette Wetherington-Smythe vor ihrer Tür, um ihren Freund auf Vordermann bringen zu lassen. Die Sache hat nur einen Haken: Er ist Dylan James, Alys ehemals bester Freund und erste große Liebe - und in ihren Augen bereits perfekt ...


Lauren Forsythe lebt mit ihrem Mann, ihrem Sohn und einer Katze in Hertfordshire. Sie hat Englisch und Kreatives Schreiben an der University of East Anglia in Norwich studiert. Tagsüber ist sie Marketing-Managerin, abends schreibt sie Bücher über starke Frauen, Männer mit schönen Wimpern und Freunde, die einem das Leben retten. Wenn sie nicht gerade schreibt, schimpft sie über das Patriarchat und belohnt sich nach ihrem Boxtraining mit einer Mini-Biskuitrolle (oder drei).
Details
Weitere ISBN/GTIN9783751742399
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum30.06.2023
Auflage1. Aufl. 2023
Seiten368 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse482 Kbytes
Artikel-Nr.10124150
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

1

»Ich fürchte, heute Abend können wir keinen Tisch für eine Person vergeben, Madam.«

Der Tischzuweiser im Darlington war attraktiv - auf eine nichtssagende Art und Weise. Die bedauernde Miene hatte er nur beinahe perfektioniert, denn eine steile Falte über seiner Augenbraue verriet sein Missfallen, und sein Blick schnellte immer wieder zu dem Paar hinter mir, Gästen, wie er sie haben wollte, aufgebrezelt und, noch wichtiger, mindestens zu zweit.

Und es geht los.

Grimmig lächelnd bleckte ich die Zähne und ignorierte meine Verlegenheit, die meine Wangen färbte und mich verriet. Nicht jetzt, Aly.

»Tja ⦠nun ⦠Sie haben meine Reservierung akzeptiert, also ⦠könnten Sie bitte sehen, was sich machen lässt?« Ich straffte die Schultern und versuchte, jemand anderes zu sein, eine Amazone zum Beispiel, die unbedingt ein Steak und einen ruhigen Abend brauchte. Oder wie meine Freundin Tola, die kein Nein akzeptierte. Ja, was würde Tola sagen? »Zumal auf Ihrer Webseite nirgendwo steht, dass Sie Einzelpersonen nicht bedienen.«

»Madam, es ist einfach nicht ⦫ Er seufzte und wandte sich seiner Reservierungsliste zu.

Kommt nicht infrage, Junge. Sag, was du willst, ich werde nicht einfach weggehen.

Ich blickte an ihm vorbei zu den opulenten Kronleuchtern unter der hohen gewölbten Decke und den hellrosa Knautschsamtstühlen. Ich verdiente einen dekadenten Abend mit Weinbegleitung und Gerichten, mit denen der Chefkoch ein Statement abgab. Und ich würde darauf nicht verzichten, nur weil ich allein war.

Der dritte Donnerstag im Monat war der einzige Abend, an dem niemand etwas von mir wollte. Das war mein freier Abend, an dem ich Dampf ablassen, mir ein Abenteuer gönnen und mich selbst einladen konnte, wie es mein Partner tun würde, wenn ich in einer Beziehung wäre. Der Abend, an dem ich mir eine neue Ausstellung ansehen, zu einem Konzert gehen oder in einem Restaurant etwas so Besonderes essen konnte, dass ich ein leises »Wow« von mir geben und mich nach jemandem umblicken würde, um darüber ein paar Worte zu wechseln. Der Abend, an dem ich einige teure Weine trinken konnte, in der Gewissheit, nichts zu versäumen, nicht übergangen zu werden. Der Abend, an dem ein paar herrliche Stunden lang niemand etwas von mir verlangte.

Es ist einfach nicht profitabel. Das wollte er eigentlich sagen. Und er würde ganz dezent versuchen, mich vor lauter Scham zum Aufgeben zu bringen. Doch es hatte Monate gedauert, bis ich mich dabei wohl fühlte, allein essen zu gehen, und ich war nicht bereit, mich von einem versnobten Kellner verunsichern zu lassen. Das hier war mein Abend.

»Hören Sie, Mann.« Ich spürte, wie der Mann des Pärchens hinter mir sich nach vorn beugte, und wurde von einer Rasierwasserwolke eingenebelt. »Besorgen Sie ihr einen Tisch, okay? Andernfalls wäre das Diskriminierung.«

Der Tischzuweiser kniff die Lippen zusammen, und ich konnte ihn abwägen sehen, wie wahrscheinlich sich daraus ein Shitstorm in den sozialen Medien entwickeln würde: Gäste in Londoner Restaurant setzen sich für Single-Frau ein - sie wollte lediglich die preisgekrönten Tortellini und einen Einzeltisch.

Kurz überlegte ich, in Tränen auszubrechen, nur um zu sehen, ob sich damit etwas erreichen ließe. Der Tischzuweiser schien zu ahnen, was mein nächster Schritt sein würde.

»Einen Moment«, sagte er knapp und entfernte sich.

Ich wandte mich dem Rasierwasserfan zu, um mich zu bedanken, und riss erstaunt die Augen auf.

»Jason!«

»Aly!« Sein Gesicht hellte sich auf, er zog mich in eine Umarmung und küsste mich auf beide Wangen.

Die Frau neben ihm neigte lächelnd den Kopf zur Seite, und ihr Blick forderte ihn dazu auf, uns sofort miteinander bekanntzumachen.

»Das ist Diana, meine Frau.«

Ich nickte ihr befangen zu. Sie sah sehr schick aus. Während sie mich von oben bis unten musterte, vermied ich es, sie genauso intensiv zu begutachten, doch mir fielen ihre üppigen dunklen Haare und die sorgfältige, schlichte Eleganz ihres Outfits auf. Wir schienen zur selben Zeit zum selben Schluss zu kommen: Jason bevorzugte einen bestimmten Typ Frau und hatte sich definitiv verbessert.

Verlegen strich ich mir durch die dunklen Locken. »Verheiratet! Wow! Ich gratuliere!« Ich war ein wandelndes Ausrufezeichen. Kurz hielt ich inne, sah ihn an und blinzelte. »Ehrlich, ich erkenne dich kaum wieder.«

Seine blonden Haare waren gegelt und gekämmt, er trug ein tailliertes Hemd und elegante schwarze Hosen. Ich kniff ein wenig die Augen zusammen und fragte mich, ob er sich die Zähne bleichen ließ. Der Jason, den ich vor fünf Jahren gekannt hatte, war nie aus seinen Cargoshorts und übergroßen T-Shirts herausgekommen, hatte seine zotteligen rotblonden Haare mit einem Stück Schnur im Nacken zusammengebunden, im Keller seiner Eltern gewohnt und den Jugendlichen in der Nachbarschaft das Gitarrespielen beigebracht, ohne dass er für sein Leben mehr zu planen schien als das. Als ich mit ihm Schluss gemacht hatte, hatte es keinen Groll zwischen uns gegeben. Die Beziehung hatte einfach ⦠ihr natürliches Ende gefunden. Wie immer.

Dennoch hatte ich ihn damals gemocht. Mit seiner hippiehaften, lässigen Art war er das genaue Gegenteil von mir gewesen. Seine Cargoshorts besaßen hundert Taschen, in denen pappige Müsliriegel für den Notfall steckten. Er wandelte Philosophenzitate ab und tat, als wären das seine eigenen Geistesblitze.

Ob das für mich schließlich den Anstoß gegeben hatte, Schluss zu machen, konnte ich jetzt nicht mehr sagen. Entweder das oder der superlange Nagel seines kleinen Fingers, den er fürs Gitarrespielen brauchte - den hatte ich schon immer gruselig gefunden.

»Oh, das glaube ich gern. Ich hatte gewissermaßen ⦠eine Offenbarung.« Er wandte sich an seine Frau. »Aly und ich haben uns kennengelernt, als ich noch im Keller meiner Eltern herumgegammelt habe. Tatsächlich habe ich es ihr zu verdanken, dass ich endlich erwachsen geworden bin und mein Leben auf die Reihe bekommen habe!«

Diana zog eine Braue hoch und sah mich fragend an, woraufhin ich unsicher mit den Schultern zuckte.

»Wie das?«

»Durch all die Gespräche über mein Potenzial und darüber, dass ich mit meinem Leben wirklich etwas anfangen könnte. Ich bräuchte nur etwas zu finden, das meine Leidenschaft weckt!« Er gestikulierte noch immer wild mit den Händen, wenn er sprach, und dabei fiel mir sein goldener Ehering auf, der im Licht schimmerte. Seine Fingernägel waren alle kurz geschnitten.

Ich lachte und spürte, wie ich rot wurde. »Entschuldige, das ist meine spezielle Leidenschaft. Dem Freund etwas von seinen Potenzialen vorzuschwärmen. Das wird langsam langweilig.«

»Nein.« Er berührte meinen Arm und sah mich freundlich an. »Weißt du, ich musste immer wieder an das denken, was du gesagt hast, und habe beschlossen, dass ich ein eigenes Zuhause möchte. Und dann bekam ich die E-Mail von dem kostenlosen Kurs, für den du mich angemeldet hattest, und dachte: Warum nicht? Ich erhielt eine Jobzusage, lernte Diana kennen, und jetzt sind wir hier, um unser erstes eigenes Zuhause zu feiern!«

»Wow!«, hauchte ich blinzelnd. »All das in fünf Jahren? Das ist fantastisch.«

Plötzlich merkte ich, in welche Richtung das Gespräch gerade unaufhaltsam abdriftete. Ich sammelte meine Kraft für das Unvermeidliche: Wer führte jetzt das bessere Leben? Wer war erfolgreicher?

Da war sie auch schon, die leichte, mitleidvolle Kopfneigung, und dann â¦

»Wie läuft es bei dir? Was treibst du so?«

Wenn du dich nicht gerade mit einem Tischzuweiser anlegst, damit du an einem Donnerstagabend einen Einzeltisch bekommst?, ergänzte ich in Gedanken.

»Ach, weißt du«, ich wischte seine Frage mit einer lässigen Handbewegung beiseite, »ich lebe noch in London und arbeite im Marketing. Werde in schicken Restaurants abgewiesen.«

Sie lachten höflich, und ich sah mit Entsetzen, dass sich hinter uns eine Warteschlange bildete. Der Tischzuweiser redete sich beim Geschäftsführer in Rage und schoss mir tödliche Blicke zu.

»Also bist du noch in der Marketingagentur? Du wolltest ⦠Markenmanagerin werden, richtig?«, fragte Jason, und ich versuchte, nicht zusammenzuzucken.

Es machte mich sprachlos, dass er das noch wusste. Dabei hätte es mich nicht wundern sollen, denn Jason war schon damals ein netter Typ gewesen.

An einem Wochenende in Cornwall hatte er mir das Surfen beigebracht. Als wir auf unseren Boards im Wasser saßen, sagte er mir, ich sei eine alte Seele. Er war ein talentierter Gitarrenspieler und trug die geflochtenen Armbänder, die er bastelte, wenn er unruhig wurde. Aber seine Kellerwohnung und dass er sich einmal in eine Socke schnäuzte, weil er gerade kein Taschentuch fand, hatten das Schicksal unserer Beziehung besiegelt. Und nun war er ein verheirateter Hausbesitzer mit frisierten Haaren.

Ich griff auf mein vorbereitetes Hilfsstatement zurück - enthusiastisch und erfolgreich, aber nicht auftrumpfend. Viel beschäftigt, potenziell bedeutend, aber nicht arrogant. Ein Statement, das sagte: Mein Leben macht mir so viel Spaß, dass ich gar nicht auf die Idee komme, mich mit dir und deiner Familie, deiner Ehe und deinem Haus zu vergleichen. Ein Statement, das sagte: Ich bin glücklich.

»Leiterin des Markenmanagements, ja!«, jubelte ich. »Ich bin ⦠auf dem besten Weg! Nach wie vor bei Amora, und es ist total...
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