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Lorbeerglanz

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
352 Seiten
Deutsch
Bastei Entertainmenterschienen am28.04.20231. Aufl. 2023
Ein verträumter Ort im Périgord, Frankreichs Feinschmeckerparadies. Ein toter Restaurantbesitzer und ein mysteriöser Dolch aus Stein

Es ist Sommer im idyllischen Saint-André-du-Périgord, und Kommissarin Marie Mercier sieht freudig dem Besuch ihrer Familie aus Köln entgegen. Und erst ihre Großtante Léonie, die gleich nebenan wohnt. Als begnadete Köchin will sie da natürlich brillieren! Doch die Vorfreude wird getrübt, als Marie vom Tod Pierre Boissets erfährt: Der allseits hochverehrte Besitzer eines Sternerestaurants wurde leblos am Ufer der Vézère aufgefunden - mit einem Dolch aus Stein in der Brust. Boisset besaß als passionierter Sammler prähistorischer Kunst rare Kostbarkeiten. Eine Leidenschaft, die ihm zum Verhängnis wurde? Schon bald kommt Marie einem folgenreichen Geheimnis aus seiner Vergangenheit auf die Spur.

Inmitten des sattgrünen Périgord löst die deutsch-französische Kommissarin Marie Mercier ihren dritten Fall - mit Scharfsinn, Empathie und gutem Humor

»Herrliche Landschaft, verführerisches Essen, skurrile Dorfbewohner und ganz viel Esprit: So wünscht man sich einen Krimi, der im Feinschmeckerparadies Frankreichs spielt« BOOKREVIEWS über TRÜFFELGOLD



Julie Dubois ist eine deutsche Autorin mit französischen Wurzeln, die viele Jahre in Berlin zuhause war. Heute lebt sie zwischen Deutschland und dem Périgord, das sie zu dem stimmungsvollen Romansetting Saint-André inspiriert hat. LORBEERGLANZ ist der dritte Band der Krimiserie um die deutsch-französische Kommissarin Marie Mercier.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR15,00
E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
EUR12,99

Produkt

KlappentextEin verträumter Ort im Périgord, Frankreichs Feinschmeckerparadies. Ein toter Restaurantbesitzer und ein mysteriöser Dolch aus Stein

Es ist Sommer im idyllischen Saint-André-du-Périgord, und Kommissarin Marie Mercier sieht freudig dem Besuch ihrer Familie aus Köln entgegen. Und erst ihre Großtante Léonie, die gleich nebenan wohnt. Als begnadete Köchin will sie da natürlich brillieren! Doch die Vorfreude wird getrübt, als Marie vom Tod Pierre Boissets erfährt: Der allseits hochverehrte Besitzer eines Sternerestaurants wurde leblos am Ufer der Vézère aufgefunden - mit einem Dolch aus Stein in der Brust. Boisset besaß als passionierter Sammler prähistorischer Kunst rare Kostbarkeiten. Eine Leidenschaft, die ihm zum Verhängnis wurde? Schon bald kommt Marie einem folgenreichen Geheimnis aus seiner Vergangenheit auf die Spur.

Inmitten des sattgrünen Périgord löst die deutsch-französische Kommissarin Marie Mercier ihren dritten Fall - mit Scharfsinn, Empathie und gutem Humor

»Herrliche Landschaft, verführerisches Essen, skurrile Dorfbewohner und ganz viel Esprit: So wünscht man sich einen Krimi, der im Feinschmeckerparadies Frankreichs spielt« BOOKREVIEWS über TRÜFFELGOLD



Julie Dubois ist eine deutsche Autorin mit französischen Wurzeln, die viele Jahre in Berlin zuhause war. Heute lebt sie zwischen Deutschland und dem Périgord, das sie zu dem stimmungsvollen Romansetting Saint-André inspiriert hat. LORBEERGLANZ ist der dritte Band der Krimiserie um die deutsch-französische Kommissarin Marie Mercier.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783751742252
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum28.04.2023
Auflage1. Aufl. 2023
Reihen-Nr.3
Seiten352 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse701 Kbytes
Artikel-Nr.10124168
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Kapitel 1

Saint-André-du-Périgord, Mittwoch, 7. Juli

Kommissarin Marie Mercier war voller Vorfreude. Doch vor dem Wiedersehensfest wollte sie gern noch ein wenig die Ruhe genießen. Die Glocken der nahe gelegenen Kirche hatten gerade sieben Uhr geläutet, und nun herrschte wieder friedliche Stille um sie herum. In wenigen Stunden wäre es hier vorbei mit der Beschaulichkeit. Und heiß würde es werden. Nachdem es drei Tage lang wie aus Eimern geschüttet hatte, strahlte heute die Sonne von einem wolkenlosen blauen Himmel, und die Wettervorhersage hatte für die Mittagszeit achtunddreißig Grad angekündigt. Und es sollte sogar noch wärmer werden diese Woche - une canicule, Hundstage, wie man eine Hitzewelle nannte, war im Anmarsch. Ja, im Périgord konnte der Sommer sehr heiß werden.

Obwohl Marie sich heute freigenommen hatte, war sie schon bei Sonnenaufgang aus dem Bett geschlüpft und hatte sich in den Garten gesetzt. Sie trug ihre alten verwaschenen Shorts und ein leichtes, blauweiß gestreiftes T-Shirt. Sie hatte ein Faible für Streifenshirts und besaß mehrere in unterschiedlichen Farben. In diesen einfachen Outfits fühlte sie sich am wohlsten.

Sie liebte es, in der Frühe, von Natur umgeben, den Tag in Ruhe anzugehen. Vor Kurzem hatte sie mit ihrem Freund Michel auf dem Flohmarkt einen kleinen, runden Metalltisch und zwei Holzklappstühle erworben und zunächst unter dem imposanten Walnussbaum platziert. Allerdings hatte ihre Großtante Léonie, die im anderen Gebäudeflügel des Familienbauernhofs lebte, ihr daraufhin eine kleine, freilich nur gut gemeinte Moralpredigt gehalten: Unter einem Nussbaum dürfe man sich nicht aufhalten. Es wisse doch jeder, wie ungesund das sei, unter anderem bekomme man Rheuma ... Irgendeine jahrhundertealte Bauernweisheit. Léonie zuliebe hatte Marie ihren Tisch und ihre Stühle ein paar Meter weiter unter den größten Apfelbaum in ihrem Garten gestellt.

Ihr Blick glitt hinab zu ihren nackten Füßen, neben denen sich der Mischlingshund César hingelegt hatte und jetzt leise schnarchend döste. Gleich nach dem Aufstehen hatte sie einen kleinen Spaziergang mit ihm gemacht. Mit einem Lächeln hob sie wieder den Kopf, schaute zum leuchtend blauen Himmel empor und atmete mehrmals tief ein und aus. So früh am Morgen war die Welt noch in Ordnung. Aus Saint-André, ihrer kleinen heimischen Welt hinter der Gartenmauer, war noch kein Laut zu vernehmen, und die Touristen, die im Sommer das friedliche Dreihundertseelendorf stürmten, lagen noch alle in den Federn. Doch vollkommen still war es auch nicht mehr. Offenbar wuselte Georges bereits herum. Der ehemalige Knecht lebte seit sechzig Jahren mit auf dem Hof und war längst ein Familienmitglied geworden. Marie stand auf, verließ den Obstgarten und ging zum Innenhof.

»Meine Güte, Georges, wie oft willst du die Pflastersteine noch kehren? Warum trinkst du nicht in Ruhe einen Kaffee mit mir?«

»Ich kann jetzt nicht rumsitzen! Die Warterei macht einen ja wahnsinnig«, entgegnete er unwirsch und versuchte, sein widerspenstiges weißes Haar mit der flachen Hand glatt zu streichen.

Marie betrachtete den großgewachsenen, hageren alten Mann gerührt. Er hatte sich sorgfältig rasiert und aus gegebenem Anlass sogar ein frisches, helles Hemd angezogen. Eins, das sie noch nie an ihm gesehen hatte. Höchstwahrscheinlich war es das »für gut«, wie er es nannte. Und heute war in der Tat ein besonderer Tag: In einigen Stunden würden ihre Großtante Léonie und die Nachbarin Rose von ihrer dreiwöchigen Mittelmeer-Kreuzfahrt zurückkehren. Es mussten die längsten Wochen in Georges´ Leben gewesen sein. Seit seinem fünfzehnten Lebensjahr war er höchstens ein paar Tage von Léonie getrennt gewesen - seiner heimlichen Liebe. Wobei nur Marie hier von »Liebe« sprach, schließlich hatten die beiden ihre Beziehung nie offen ausgelebt. Was genau sie miteinander verband, wusste Marie nicht, da ihre Großtante sich nie zu ihren Gefühlen für Georges geäußert hatte. Aber für Marie bestand kein Zweifel, dass die zwei zusammengehörten und sich gegenseitig brauchten.

Ein paar Meter weiter scharrten die Hängebauchschweine Augustine und Joseph eifrig in ihrem Gehege und grunzten leise.

Marie zeigte auf die Einfriedung: »Du steckst die beiden ja noch an mit deiner Nervosität!«

»Die sind halt empfindsam«, erwiderte Georges. »Ich habe ihnen gesagt, dass Léonie gleich nach Hause kommt. Sie haben sie doch auch so vermisst. Wann wird sie noch mal hier sein?«

Diese Frage stellte er nun gefühlt zum zehnten Mal, dennoch würde Marie ihm wie auch zuvor schon geduldig antworten. Seine Vorfreude, die er nicht offen zeigen wollte, war wirklich rührend.

»Das Schiff legt in einer Stunde in Bordeaux an. Dann müssen alle Passagiere aussteigen. Bis die beiden Michel und sein Auto erreicht haben und durch den Berufsverkehr gekommen sind, dauert es bestimmt mindestens eine Stunde. Und dann noch mal knapp zwei Stunden Fahrt bis hierher. Sie werden wohl gegen Mittag eintrudeln.«

»Ach, so lange noch!« Georges seufzte und machte sich wieder ans Kehren. Sein Redebedarf war gedeckt.

Okay, dann würde Marie eben nur für sich einen Kaffee kochen, bevor sie sich in Ruhe an die restlichen Vorbereitungen für einen würdigen Empfang der Weltenbummlerinnen machte. Noch nie waren Léonie und Rose so lange und so weit verreist gewesen. Und ohne diese beiden Säulen des Dorfes wirkte Saint-André irgendwie verwaist, wie Marie in den letzten Wochen bewusst geworden war. Auch sie freute sich auf die Rückkehr ihrer Großtante und der redseligen Nachbarin und war gespannt darauf zu erfahren, was die zwei so alles erlebt hatten.

Das Mittagessen für den festlichen Empfang war bereits fertig. Gestern Abend hatte sie eine Fischpastete zubereitet, die sie kalt servieren würde. Sie bestand vor allem aus Steinbutt mit vielen Kräutern, darunter Estragon und Kerbel. Dazu würde es einen Salat mit schwarzen Beluga-Linsen geben - Léonie liebte Linsen - und perfekt gereifte Melonen aus Cavaillon, die Marie später noch zu kleinen Kugeln ausstechen würde. Das Auge aß schließlich mit. Zudem hatte sie speziell für Georges beim Metzger eine hausgemachte Kaninchen-Pistazien-Terrine gekauft und für Michel eine schöne Käseplatte vorbereitet. Die hatte er sich redlich verdient.

Marie war gerührt gewesen, als er spontan angeboten hatte, die beiden älteren Damen am Hafen in Empfang zu nehmen und nach Saint-André zu bringen. Dafür hatte er sich, so wie sie, einen Tag freigenommen, was in seiner Position als oberster Leiter des Drogendezernats von Bordeaux bestimmt nicht einfach gewesen war. Marie wusste, dass er in Arbeit versank und einen schwierigen Einsatz nach dem anderen managen musste. Allerdings bedeutete dieser Urlaubstag außer der Reihe auch geschenkte Zeit für sie beide. So würden sie sich auch mal mitten in der Woche sehen.

Marie hatte Michel vor bald einem Jahr bei einem Fall kennengelernt, bei dem sie eigentlich nicht hätte ermitteln dürfen und es trotzdem getan hatte. Damals war er ihr Vorgänger im Kommissariat von Périgueux gewesen, und heute war er ihr Freund - so schnell konnten sich die Verhältnisse ändern. Inzwischen führten sie eine Wochenendbeziehung, da er, beruflich bedingt, in Bordeaux und sie in Saint-André wohnte. Sie musste lächeln, so sehr freute sie sich auf den heutigen Urlaubstag, der ihnen mehr als nur ein bisschen Zeit für Zweisamkeit gewähren würde.

Als sie ihre weitläufige, helle Küche betrat, wurde Marie von einem empörten Miauen empfangen. Gaston hatte wieder Hunger. Dieser rot getigerte Kater war ein Magen auf vier Pfoten. Während sie Trockenfutter in seinen Napf schüttete, hörte sie ihr Handy klingeln. Sie hatte es in ihrem Schlafzimmer im ersten Stock liegen lassen. Um diese Zeit konnte das nur Michel sein, der sich meldete, bevor er sich auf den Weg zum Hafen machte. Sie telefonierten immer in der Frühe miteinander, um den Tag mit einem kleinen Flirt einzuleiten und die Nähe des anderen zumindest durch seine Stimme zu spüren, und bei dem Gedanken daran huschte abermals ein Lächeln über Maries Gesicht. Sie würde ihn gleich in aller Ruhe zurückrufen. Schnell setzte sie noch den Kaffee auf und füllte Wasser in der Blumenvase nach - die zartrosa Akeleien, die sie gestern im Garten gepflückt hatte, sahen durstig aus. Anschließend ging sie mit ihrer Bol Kaffee nach oben. Die alte Holztreppe knarrte unter jedem Schritt. Marie mochte dieses Geräusch, das sie an ihre frühe Jugend erinnerte.

Sie war in den Neunzigerjahren in Paris aufgewachsen, hatte aber jeden Sommer einen Großteil der Schulferien in diesem Haus bei ihrer Großmutter verbracht. Und die Besuche bei ihrer geliebten Mamie waren die Highlights ihrer Kindheit gewesen. Marie hatte diese Aufenthalte immer als Zeiten großer Freiheit erlebt, denn statt in der Dreizimmerwohnung ihrer Mutter zu hocken, konnte sie hier nach Herzenslust im Garten spielen oder mit den Kindern des Dorfes auf den umliegenden Feldern herumtoben. Mit Mamie, die ihr viel Freiraum gewährt hatte, verband sie ein besonders inniges Verhältnis - und Léonie, Mamies Schwester, die auf dem Hof für das leibliche Wohl zuständig war, verwandelte jedes Essen in ein Festmahl. Ganz oben auf Maries kulinarischer Hitliste stand ihre Tarte aux mirabelles. In Paris war das anders. Maries Mutter war alleinerziehend, und da sie als Krankenschwester Schichtdienst hatte, wurde zu Hause gegessen, was das Tiefkühlfach oder die Dosen im Küchenschrank hergaben.

Später hatte Marie in Paris ihre Karriere bei der Brigade Criminelle begonnen. Und mittlerweile...

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