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Hinter den Wolken wartet die Sonne

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
447 Seiten
Deutsch
Bastei Entertainmenterschienen am28.04.20231. Aufl. 2023
Wenn das Leben im Bruchteil einer Sekunde auf dem Kopf steht

Beth Pascoe ist mit ihren 30 Jahren bisher recht sorglos durchs Leben gegangen. Sowohl Jobs als auch Beziehungen wechselt sie häufig. Am liebsten verbringt sie ihre Abende mit ihrem besten und selbstverständlich rein platonischen Freund Jory in ihrer Lieblingskneipe. Bis Beth nach einem schweren Unfall ihrer Schwester zum Vormund für deren Kinder wird. Weder ihre Eltern noch Jory trauen Beth zu, dieser Aufgabe gewachsen zu sein. Nur ihr freundlicher älterer Nachbar Albert, der mit Beth zusammen einen Buchclub gründet, ermutigt sie immer wieder, sich weder von der Trauer noch von der erschreckend neuen Welt aus Elternabenden und Gute-Nacht-Geschichten unterkriegen zu lassen. Denn Albert weiß: Hinter den Wolken wartet immer die Sonne.

»Ein herrlicher Roman über Familie, Trauer, sich ändernde Erwartungen und letzten Endes Liebe« THE SUN


Sarah Turner lebt mit ihrem Mann und ihren drei Söhnen in Devon, Großbritannien. Nach ihrem Philosophie-Studium arbeitete sie zunächst im Finanzsektor, später im Bildungsbereich, bevor sie anfing, in ihrem Elternblog über die Schwierigkeiten des Mutterseins zu schreiben. Sie hat seitdem mehrere Sachbücher veröffentlicht, die es alle auf die britischen Bestseller-Listen schafften. HINTER DEN WOLKEN WARTET DIE SONNE ist ihr erster Roman.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR12,00
E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextWenn das Leben im Bruchteil einer Sekunde auf dem Kopf steht

Beth Pascoe ist mit ihren 30 Jahren bisher recht sorglos durchs Leben gegangen. Sowohl Jobs als auch Beziehungen wechselt sie häufig. Am liebsten verbringt sie ihre Abende mit ihrem besten und selbstverständlich rein platonischen Freund Jory in ihrer Lieblingskneipe. Bis Beth nach einem schweren Unfall ihrer Schwester zum Vormund für deren Kinder wird. Weder ihre Eltern noch Jory trauen Beth zu, dieser Aufgabe gewachsen zu sein. Nur ihr freundlicher älterer Nachbar Albert, der mit Beth zusammen einen Buchclub gründet, ermutigt sie immer wieder, sich weder von der Trauer noch von der erschreckend neuen Welt aus Elternabenden und Gute-Nacht-Geschichten unterkriegen zu lassen. Denn Albert weiß: Hinter den Wolken wartet immer die Sonne.

»Ein herrlicher Roman über Familie, Trauer, sich ändernde Erwartungen und letzten Endes Liebe« THE SUN


Sarah Turner lebt mit ihrem Mann und ihren drei Söhnen in Devon, Großbritannien. Nach ihrem Philosophie-Studium arbeitete sie zunächst im Finanzsektor, später im Bildungsbereich, bevor sie anfing, in ihrem Elternblog über die Schwierigkeiten des Mutterseins zu schreiben. Sie hat seitdem mehrere Sachbücher veröffentlicht, die es alle auf die britischen Bestseller-Listen schafften. HINTER DEN WOLKEN WARTET DIE SONNE ist ihr erster Roman.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783751742276
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum28.04.2023
Auflage1. Aufl. 2023
Seiten447 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse888 Kbytes
Artikel-Nr.10124177
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

1

Das Zündschloss klickt, ich stöhne. Spring an! Gestern kam nach dem Klicken wenigstens ein hoffnungsvolles Stottern. Heute nicht mal das, und ausgerechnet an dem Tag, da ich mein erstes Personalgespräch in der neuen Firma habe. Meiner neuen neuen Firma. Dad meint, ich leide im Job unter der Zehn-Wochen-Lust. Ich habe mich noch nicht getraut, ihm zu sagen, dass ich diesmal schon nach vier Wochen keine Lust mehr habe, denn ich weiß, er würde es Mum sagen, die mir dann wieder den Vortrag über Verlässlichkeit und Leistungsbereitschaft hält. Du musst länger dabeibleiben, Beth. Dich ein bisschen bewähren.

Das Radio schaltet sich mit den Staumeldungen ein - eine Stelle mit zähflüssigem Verkehr auf der A39 zwischen Kilkhampton und Stratton infolge eines liegen gebliebenen Viehtransporters. Ich rolle die Augen. Die Leute in meinem Dorf sagen immer, welches Glück wir haben, in diesem Teil der Welt zu leben, und wie schrecklich es wäre, bei dem Verkehr täglich in eine Großstadt zu pendeln, aber in der Großstadt müsste ich wenigstens nicht wegen einer Viehherde anhalten. Ich weiß, in der U-Bahn riecht es an heißen Tagen nach Achselschweiß und Käsefüßen, aber die Güllesaison in Nord-Cornwall ist für die Nase auch nicht beglückend.

Ich drehe den Zündschlüssel noch mal. Es klickt. Nichts.

In meiner Tasche habe ich eine Flasche Wasser. Ich schraube den Verschluss auf und leere sie mit großen Schlucken. Ärgerlich, dass ich vor dem Schlafengehen wieder zu wenig getrunken habe. Meine Schwester schwört darauf, einen halben Liter Wasser zu trinken, sobald sie von einem Ausgehabend nach Hause kommt (allerdings erkläre ich ihr immer wieder, dass ein Abendessen mit einem anderen Elternpaar, bei dem sie sich über Schlaferziehung und Grundschulanmeldung unterhalten, kein Ausgehabend ist). Sie steht auf Mottos, unsere Emmy, und Tu deinem künftigen Ich einen Gefallen! ist ihr jüngstes. Natürlich ziehe ich sie ständig damit auf, aber insgeheim denke ich, sie hat damit recht. Ich kann mir die künftige Emmy vorstellen, die permanent über die vorausschauende frühere Emmy entzückt ist. Die künftige Beth dagegen fühlt sich von der früheren Beth immerzu im Stich gelassen und hat viel zu bereuen, was sie anfangs für eine gute Idee hielt. So wird es wahrscheinlich mal auf meinem Grabstein stehen: Hier ruht Beth, unsere geliebte Tochter, Schwester, Tante und Freundin. Sie hatte viele scheinbar gute Ideen.

Das fünfte Glas Wein war ein Fehler. Ich überlege, Jory zu schreiben, dass mein Wagen nicht anspringt, und nachzuhören, ob er auch verkatert ist, aber er dürfte inzwischen vor seiner Klasse stehen. Unter der Woche kann man mit ihm keinen Spaß haben, und er geht selten auf meine Bürolangeweile-WhatsApps ein. Als ich mich mal darüber beschwerte, lachte er nur und sagte: »Aber ich arbeite. Wenn du irgendwann erwachsen bist, wirst du das verstehen.«

Ich lehne die Stirn aufs Lenkrad und wäge ab, was ich tun soll. Mum und Dad sind nicht zu Hause. Ich kann sie also nicht bitten, mich hinzubringen oder mir wieder ihr Auto zu leihen, bis ich meins in Reparatur gegeben habe (oder bis Dad es in Reparatur gegeben hat; ich will gar nicht daran denken, wie viel ich ihm noch für die letzte Werkstattrechnung schulde). Sie sind schon ganz früh aus dem Haus gegangen, um ihren Großelternpflichten nachzukommen und auf die Kinder aufzupassen, und das heißt, meine Schwester ist auch nicht da und kann mich nicht retten. Emmy hat ihrem künftigen Ich anscheinend einen Gefallen getan und keinen zehn Jahre alten, rostigen, schlecht gewarteten Vauxhall Astra gekauft. »Du weißt ja, Beth: Wer billig kauft, kauft zweimal.« Worauf ich immer entgegenhalte: »Ich kaufe billig, weil ich pleite bin.«

Doch wie immer hat sie recht. Ich sollte mal in ein zuverlässiges Auto investieren. Andererseits soll ich auch sparen, damit ich ausziehen oder wegziehen oder irgendwas tun kann, damit ich nicht mehr bei meinen Eltern wohnen muss. Was seit dem vergangenen Jahr, als ich dreißig wurde, ziemlich deprimierend ist. Als ich noch in den Zwanzigern war, erschien mir das nicht so schlimm. Doch das war kein stolzer Moment, als ich an meinem dreißigsten Geburtstag morgens in meinem alten Kinderzimmer aufwachte. Ich kaufte mir eine große Topfpflanze und einen senfgelben samtbezogenen Ohrensessel, damit der Raum schicker wirkt, aber als Jory mir beim Umgestalten half, vergaßen wir, die Decke zu streichen, und jetzt kann ich, wenn ich im Bett liege, die alten Klebestellen sehen, wo das Poster mit J von Five früher befestigt war. Zweimal habe ich fast einen Herzanfall bekommen, weil J nachts von der Decke auf mein Gesicht fiel, aber ich klebte ihn wieder an, und er guckte jahrelang mit seinem provokanten Brauenpiercing auf mich runter. Bei einer raschen Google-Suche erfahre ich, dass Jason Paul »J« Brown jetzt zweiundvierzig ist. Selbst Bradley von S Club 7 ist fast vierzig. Ich muss ausziehen.

Der fröhliche Radiomoderator sagt zwischen den Songs die Uhrzeit an und macht mir klar, dass ich sehr spät dran bin. Mir bleibt eigentlich nur noch, zu Fuß zur Arbeit zu gehen. Damit würde ich guten Willen beweisen, meinen Boss vielleicht sogar beeindrucken. Beths Auto sprang nicht an, und trotzdem ist sie gekommen. Weiter so, Beth! Das Problem ist, ich sitze hier schon seit einer halben Stunde, und inzwischen kommt mir eine andere Idee. Ich könnte einfach zu Hause bleiben. Ein bisschen flunkern. Statt die Autopanne anzugeben, könnte ich mich krankmelden. Das ist keine ideale Lösung, aber wenn ich den wirklichen Grund nenne, würde mein Boss mich kurzerhand abholen, und das will ich nicht mit diesem Kater. Es ist schlimm genug, dass ich Malcolm den ganzen Tag gegenübersitze und seine Finanzgeschäfte mache.

Das entscheidet die Sache. Da ich vor knapp zwei Wochen schon mal gelogen und wegen angeblicher »Frauenbeschwerden« einen Tag blaugemacht habe, kann ich die Ausrede nicht schon wieder benutzen, obwohl meine Periode eigentlich fällig ist. Daraus muss sich doch ein Motto machen lassen. Tu dir für deine künftige Periode einen Gefallen. Werde ich Emmy heute Abend erzählen.

Ich schicke meine Entschuldigungsmail an Malcolm und gehe wieder ins Haus. Ein herrlicher Tag mit Nichtstun liegt vor mir. Ich frage mich, ob wir Pizzen im Tiefkühler haben. Mum kauft sie, wenn sie im Angebot sind (der reguläre Preis ist offenbar Wucher). Ich sollte mein Handy abschalten für den Fall, dass das Büro anruft, aber erst mal lösche ich die Instagram-Stories von mir und Jory im Pub von gestern Abend. Ich glaube zwar nicht, dass mir die Kollegen auf Social Media folgen - habe mich in der kurzen Zeit noch mit keinem angefreundet -, aber mein Profil kann jeder sehen, und es wäre peinlich, wenn sie von meiner Migräne erfahren und dann über den Clip stolpern, in dem ich anzüglich mit einem Queue tanze. Als ich es mir ansehe, finde ich es extrem beschämend. Wieso drehe ich immer dermaßen auf, wenn ich getrunken habe? In dem Moment muss ich geglaubt haben, dass es attraktiv aussieht, und obendrein habe ich wohl den nicht ganz so betrunkenen Jory aufgefordert, mich dabei zu filmen. Sein Lachen am Ende des Clips bringt mich zum Lächeln, dann lösche ich ihn und hoffe, dass von den 237 Views, die er verbucht hat, keiner von Hexworthy Finance war.

Sowie ich das Handy abgeschaltet habe, fällt mir ein, dass ich Emmy schreiben wollte, um ihr und Doug viel Glück für das Finanzierungsgespräch zu wünschen. Scheiße. Deshalb müssen Mum und Dad auf Ted aufpassen und dafür sorgen, dass Polly rechtzeitig zum Bus geht (obwohl sie mit vierzehn alt genug ist, um das allein hinzukriegen). Ich sollte an ihrem Vorhaben wirklich mehr Interesse zeigen. Nachdem sie in ihrem Haus fünfzehn Jahre zur Miete gewohnt haben, wollen sie es jetzt kaufen. Tatsächlich interessiert es mich auch, denn das ist ein großer Moment für sie, und ich habe von Mum diese Woche schon viel darüber gehört. Sie haben hart gearbeitet und haben sich gut gemacht. Findest du nicht, dass sich deine Schwester gut gemacht hat, Beth?

Im Haus ist es still. Ich mache mir eine Tasse Tee und gehe damit ins Wohnzimmer, greife mir unterwegs den Laptop vom Esstisch. Das Festnetztelefon klingelt, aber ich ignoriere es und mache es mir auf dem Sofa mit untergeschlagenen Beinen und Dads karierter Wolldecke bequem. »Kornischer Tartan«, betont er mir gegenüber oft und ist jedes Mal wieder verblüfft, weil ich nicht sofort ein herzlicheres Verhältnis zu der Decke entwickle. Er ist sehr stolz auf sein kornisches Erbe.

Aus reiner Gewohnheit schaue ich mir ein paar Stellenanzeigen an, was immer eine heikle Übung ist, weil ich weder entscheiden kann, was ich arbeiten möchte, noch, wo ich wohnen möchte (nur, dass ich meine jetzige Arbeit nicht machen und nicht in St. Newth leben will, wo das Highlight des Jahres der Maitanz ist). Als im Radio This Morning anfängt, bin ich mit den Stellenangeboten durch und scrolle wieder durch Facebook, was sich immer ein bisschen nach 2006 anfühlt. Die Generation meiner Nichte, die jetzt in der Mittelstufe ist, wird nie verstehen, dass wir stundenlang hingebungsvoll ganze Fotoalben von Ausgehabenden auf den Laptop geladen haben, manchmal mehrere Alben von demselben Abend (wieso?), noch wie hastig wir uns auf den unschmeichelhaften Schnappschüssen enttaggen wollten.

Überrascht sehe ich, dass Jory mir eine Nachricht per Messenger geschickt hat. Ich öffne sie und bin enttäuscht, weil es kein Kater-GIF oder Alki-Spruch ist, stattdessen schreibt er in einem ziemlich...
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Autor

Sarah Turner lebt mit ihrem Mann und ihren drei Söhnen in Devon, Großbritannien. Nach ihrem Philosophie-Studium arbeitete sie zunächst im Finanzsektor, später im Bildungsbereich, bevor sie anfing, in ihrem Elternblog über die Schwierigkeiten des Mutterseins zu schreiben. Sie hat seitdem mehrere Sachbücher veröffentlicht, die es alle auf die britischen Bestseller-Listen schafften. HINTER DEN WOLKEN WARTET DIE SONNE ist ihr erster Roman.
Hinter den Wolken wartet die Sonne