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Der Himmel über Cornwall

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
560 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am21.06.2023
Ein altes Haus in Cornwall, ein lang gehütetes Geheimnis und eine Frau auf der Such nach dem Glück ...
Theodora hat ein altes Haus im idyllischen Cornwall gekauft, um nach ihrer gescheiterten Ehe einen Neuanfang zu wagen. Doch als sie zum ersten Mal vor dem Boatman's Cottage steht, muss sie feststellen, dass ihr neues Heim seine besten Zeiten hinter sich hat. Entschlossen krempelt Theo die Ärmel hoch, beginnt mit der Renovierung des Hauses und verhilft dem verwilderten Garten zu alter Pracht. Dabei stößt sie auf geheimnisvolle, hundert Jahre alte Briefe, die von einer tragischen Liebe erzählen. Während Theo immer tiefer in die Geschichte der Liebenden eintaucht, öffnet sich auch für sie selbst ein Weg zu neuem Glück ...

Liz Fenwick hat schon an vielen Orten auf der Welt gelebt. Doch schließlich ist die dreifache Mutter ihrem Herzen gefolgt und nach England gezogen. Denn wirklich zu Hause fühlt sie sich nur in ihrem Cottage in Cornwall, wo auch ihre Romane beheimatet sind.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR12,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR6,99

Produkt

KlappentextEin altes Haus in Cornwall, ein lang gehütetes Geheimnis und eine Frau auf der Such nach dem Glück ...
Theodora hat ein altes Haus im idyllischen Cornwall gekauft, um nach ihrer gescheiterten Ehe einen Neuanfang zu wagen. Doch als sie zum ersten Mal vor dem Boatman's Cottage steht, muss sie feststellen, dass ihr neues Heim seine besten Zeiten hinter sich hat. Entschlossen krempelt Theo die Ärmel hoch, beginnt mit der Renovierung des Hauses und verhilft dem verwilderten Garten zu alter Pracht. Dabei stößt sie auf geheimnisvolle, hundert Jahre alte Briefe, die von einer tragischen Liebe erzählen. Während Theo immer tiefer in die Geschichte der Liebenden eintaucht, öffnet sich auch für sie selbst ein Weg zu neuem Glück ...

Liz Fenwick hat schon an vielen Orten auf der Welt gelebt. Doch schließlich ist die dreifache Mutter ihrem Herzen gefolgt und nach England gezogen. Denn wirklich zu Hause fühlt sie sich nur in ihrem Cottage in Cornwall, wo auch ihre Romane beheimatet sind.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641290474
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum21.06.2023
Seiten560 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse3703 Kbytes
Artikel-Nr.10228493
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Kapitel 1

2019

Am Anfang ihres neuen Lebens stand Theo allein auf einer mittelalterlichen Brücke, die den Tamar überspannte, bibbernd vor Kälte in Nebel und Dunkelheit, weder in Devon noch in Cornwall. So war Theo: Sie entschied sich nie für eine Seite - aber jetzt musste sie genau das tun. Epische Abenteuer endeten oder begannen immer mit einem Fluss, rief sie sich in Erinnerung, als sie über die Brücke zum kornischen Ufer ging, ganz gleich, ob es sich um den Styx, die Seine, die Themse oder den Tamar handelte.

Sie richtete den Strahl ihrer Handytaschenlampe auf das große weiße Schild an der Brüstung und las, dass man die Horsebridge im Jahr 1437 erbaut hatte. Ihre Finger strichen über die kalten Steine. Im Augenblick kam sie sich älter vor als die Brücke und um einiges instabiler. Es war Mitternacht, Geisterstunde, und da stand sie nun, todmüde, und blickte auf ihren alten Volvo Estate mit dem platten Reifen und dem Wagenheber, der so verrostet war, dass er sich nicht mehr gebrauchen ließ. Ein vernünftiger Mensch hätte sich darum gekümmert, bevor er zu einer so langen Fahrt aufbrach. Das hatte sie versäumt. Hätte sie nicht die Brücke versperrt, hätte sie sich im Wagen schlafen gelegt und gebetet, dass die Dinge bei Anbruch der Morgendämmerung nicht mehr ganz so finster aussahen. Schließlich bedeutete die Reifenpanne bloß eine kleine Verzögerung. Nichts Endgültiges, Verhängnisvolles.

Zum Glück hatte sie Handyempfang, um Hilfe anfordern können. Die Ironie, dass der Pannendienst unterwegs zu einer Mrs Piers Henshaw war, entging ihr nicht, denn eine Mrs Piers Henshaw gab es nicht mehr. Gestern war ihre Scheidung rechtskräftig geworden.

Über ihr schrie eine Eule. Kein Mond, keine Sterne, nur ein leichter Nieselregen. Ein paar Meilen von hier stand ein altes Cottage. Es gehörte ihr. Sie hatte es gekauft, ohne es zuvor zu besichtigen. Ihre Mutter würde bei Gelegenheit zweifelsohne behaupten, das sei mal wieder typisch für Theo: ein Haus allein anhand von ein paar unscharfen Fotos und einem halbwegs angemessen erscheinenden Preis zu erwerben. Das Cottage schien sie zu brauchen, und wenn ihr Bruder Martin recht hatte, brauchte auch sie es. Dort zu leben wäre ein Neuanfang.

Während sie auf den Pannendienst wartete, zog sie ihr Handy hervor und las noch einmal die Details.

Boatman´s Cottage

Nach 70 Jahren erstmalig auf dem Markt. Ein hübsches kleines Haus mit zwei Schlafzimmern und vier Hektar Wald am kornischen Ufer des Tamar in einer Gegend von besonderer landschaftlicher Schönheit. 1819 erbaut, befindet sich das Cottage in renovierungsbedürftigem Zustand.

Ursprünglich errichtet als Teil von Abbotswood, Anwesen des Duke of Exeter, entworfen im pittoresken Stil von Sir Jeffrey Wyattville, wurde das Cottage bis in die 1950er-Jahre als Dienstbotenquartier genutzt. Es besteht aus einem Wohn-/Esszimmer, einer Küche, einem Hauswirtschaftsraum, einem geräumigen Bad und zwei Schlafzimmern. Dazu gehören verschiedene kleine Nebengebäude in reparaturbedürftigem Zustand.

Das mit dem Cottage verkaufte Gelände reicht vom Ufer des Tamar bis auf den dahinterliegenden Hügel, bewaldet mit einheimischen und diversen großen Solitärbäumen, die nach den Plänen des bekannten Landschaftsarchitekten Humphry Repton gepflanzt wurden.

Von Norden kommend lässt sich das Cottage nach Überquerung der Horsebridge über eine zu Abbotswood gehörende Zufahrt am kornischen Ufer des Tamar erreichen.

Das Royal Inn war geschlossen, die wenigen Häuser darum herum lagen im Dunkeln. In der Ferne dröhnte ein Motor. Theo sah die hellen Scheinwerfer eines Fahrzeugs über die weite Flussniederung auf der kornischen Seite schweifen. Die Lichtkegel erfassten zwei boxende Hasen - ein ergreifender Anblick. Sie hoffte, dass ihr Liebeswerben erfolgreich war.

Die Scheinwerfer kamen näher, die Hasen verschwanden wieder im Dunkeln. Theo sprang ins Auto und schaltete das Licht ein, um dem Fahrer ihren Standort anzuzeigen, dann stellte sie fest, dass es sich nicht um ihren Retter handeln konnte, denn das herannahende Fahrzeug sah eher nach einem altersschwachen Land Rover aus als nach dem Wagen des Pannendienstes.

Der Land Rover Defender hielt direkt vor ihrer Motorhaube an. Ein hochgewachsener Mann stieg aus. Seine Silhouette zeichnete sich dunkel im Scheinwerferlicht ab. Sie schloss die Hände fest ums Lenkrad und holte tief Luft.

»Kann ich Ihnen helfen?«, fragte der Mann und beugte sich zum Fahrerfenster vor, das ein Stück heruntergelassen war.

»Ich weiß nicht.« Sie zuckte die Achseln und deutete auf den Reifen vorn links. »Ich habe einen Platten.«

»Haben Sie einen Ersatzreifen dabei?« Er zog eine Taschenlampe hervor und schaltete sie an.

»Ja, aber der Wagenheber ist durchgerostet.«

»Soll ich mal einen Blick darauf werfen?«, fragte er.

Sie schluckte. Der Fremde war freundlich, und seine Stimme erinnerte sie an die ihres Sohnes. »Das wäre wunderbar. Vielen Dank.«

Er trat einen Schritt zurück. Im Schein der Taschenlampe erkannte sie, dass er dunkle Haare, ein breites Lächeln und die dreißig definitiv überschritten hatte. Sie stieg aus und brachte ihm den Wagenheber.

Er drehte ihn in den Händen, warf einen Blick auf den Volvo und sagte: »Da nützt kein Öl mehr, und ich glaube auch nicht, dass der Wagenheber aus dem Land Rover etwas ausrichten kann.«

»Da stimme ich Ihnen zu. Ich habe bereits den Pannendienst gerufen.«

»Hat man Ihnen gesagt, wann der ungefähr hier sein kann?«, fragte er und legte den Wagenheber in ihren bis zur Decke mit den Überresten ihres alten Lebens vollgepackten Volvo.

»Innerhalb der nächsten zwei Stunden.«

Er lachte. »Eine Frau, allein, nach Mitternacht, die mit Wagen und Anhänger die Straße versperrt. Das ist gut.«

»Ja, nicht wahr?« Sie stimmte in sein Lachen mit ein.

»Erlauben Sie, dass ich mich vorstelle: Ich bin Hugo Mounsey.«

»Ich bin Theo ...« Sie zögerte. »Pascoe.«

»Was führt Sie zu dieser nachtschlafenden Zeit auf die Horsebridge?« Er warf einen Blick auf den Anhänger. »Urlaub?«

»Nein, kein Urlaub.« Sie dachte an ihren letzten richtigen Urlaub in Cornwall, der nun schon Jahre zurücklag ... nur sie und ihr Sohn David. »Ich ziehe hierher.«

»Willkommen im Tamar Valley«, sagte er.

»Danke.« Sie stützte sich auf die alte Steinmauer der Brücke und blickte hinunter aufs Wasser, das sie in der Dunkelheit doch nicht sehen konnte. Feiner Niesel, der sich schnell in richtigen Regen verwandelte, durchnässte ihre Kleidung. Sie sah Hugo an. »Sie müssen nicht mit mir im Regen warten.«

Er lachte leise. »Nun, ich könnte zur Greystone Bridge fahren, aber das würde einige Zeit dauern, und mir gefällt der Gedanke nicht, dass Sie ganz allein hier warten.«

»Gibt es in der Gegend Raubtiere?« Sie blickte über die Schulter in die Dunkelheit.

Er lachte. »Definitiv ... hier findet man Wildtiere zuhauf. Sollen wir uns in den Land Rover setzen? Da drinnen ist es warm und trocken ...«

Sie folgte ihm und kletterte auf den Beifahrersitz des alten Geländewagens, in dem es nach Erde, nassem Hund und Geborgenheit roch. Erschöpft schloss sie die Augen und entspannte sich für einen Moment. Wenn sie erst einmal ihr neues Zuhause erreicht hatte, würde bestimmt alles gut werden.

Es war nach drei Uhr morgens, als Theo endlich ihr Auto nebst Anhänger über die matschige, mit Schlaglöchern übersäte Fahrspur lenkte, die ihre neue Zufahrt sein würde. Trotz der Erschöpfung spähte sie mit weit geöffneten Augen in den Starkregen, auf der Suche nach ihrem Cottage.

Schließlich parkte sie neben Hugo, der, wie sie während ihrer gemeinsamen Wartezeit herausgefunden hatte, der Manager des Abbotswood Hotels auf der anderen Seite des Tamar in Devon war. Sie hatte dem Anwesen vor Jahren mit ihrer Großmutter väterlicherseits, Claire Pascoe, einen Besuch abgestattet. Bei der Erinnerung an die alte Dame durchfuhr Theo ein schmerzhafter Stich der Trauer. Grannie war vor ein paar Tagen gestorben. Im Augenblick hätte ihr eine große Dosis großmütterlicher Optimismus gutgetan. Als sie aus dem Wagen stieg und in den prasselnden Regen trat, war sie sich hinsichtlich ihres überstürzten Immobilienkaufs nicht mehr so sicher.

Im hellen Licht der Land-Rover-Scheinwerfer sah sie, dass die Dachrinne vom Haus herabhing wie ein weit ausgestreckter Arm, bereit zu einer Umarmung, doch mit einer sprudelnden, durchtrennten Arterie. Das Wasser stürzte in Strömen herab, nicht nur aus der Dachrinne, sondern auch vom Dach und klatschte gegen die Seitenwände des Cottage. Das war also ihr Neuanfang, ihr neues Zuhause, das noch ausgelaugter und kaputter zu sein schien als sie selbst. Was um alles in der Welt hatte sie da gekauft? Das Baugutachten hatte ergeben, dass das Gemäuer solide war und die massiven Steinwände auch die nächsten Generationen überdauern würden. Das Dach, die Fensterrahmen und vermutlich auch die Bodendielen machten dagegen einen eher fragwürdigen Eindruck.

Hugo kam mit einem großen Golfschirm auf sie zu. Sie war froh, dass er da war. »Ich habe mich immer gefragt, wie es hier wohl aussieht.«

Sie wischte sich mit dem Handrücken den Regen von der Stirn. »Wissen Sie etwas über das Haus?«

»Nicht viel.«

Mit zusammengekniffenen Augen betrachtete sie die Umrisse ihres neuen Zuhauses. In die Regentropfen mischten sich Tränen. Wie hatte sie sich nur einbilden können, das Ganze allein zu bewältigen? Ihre Mutter hatte recht: Sie war ein Dummkopf. Das Gemäuer vor...

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Liz Fenwick hat schon an vielen Orten auf der Welt gelebt. Doch schließlich ist die dreifache Mutter ihrem Herzen gefolgt und nach England gezogen. Denn wirklich zu Hause fühlt sie sich nur in ihrem Cottage in Cornwall, wo auch ihre Romane beheimatet sind.