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Der Junge von Angel Falls

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
352 Seiten
Deutsch
Aufbau Verlage GmbHerschienen am14.03.20231. Auflage
Eine dramatische Familiengeschichte von Kristin Hannah, der Autorin des Weltbestsellers 'Die Nachtigall' 

Es ist der Alptraum einer jeden Familie: Die passionierte Reiterin Mikaela wird von ihrem Pferd abgeworfen - und ihr kleiner Sohn Bret gibt sich die Schuld dafür. Als Mikaela in ein tiefes Koma fällt, glaubt ihr Mann Liam fest daran, dass er sie mit seiner Liebe ins Leben zurückholen kann. Gleichzeitig muss er sich jedoch um seine beiden Kinder kümmern, die mit dem Unfall ihrer Mutter zu kämpfen haben. Vor allem Bret ist schwer traumatisiert. Und dann stößt Liam auf ein lang gehütetes Geheimnis seiner Frau ... 

»Kristin Hannah ist meine absolute Lieblingsautorin. Ihre Romane sind zum Weinen schön!« Susan Elizabeth Phillips

'Wenn Engel schweigen': neu übersetzt.


Kristin Hannah, geboren 1960 in Südkalifornien, arbeitete als Anwältin, bevor sie zu schreiben begann. Heute ist sie eine der erfolgreichsten Autorinnen der USA und lebt mit ihrem Mann im Pazifischen Nordwesten der USA. Nach zahlreichen Bestsellern waren es ihre Romane »Die Nachtigall« und »Die vier Winde«, die Millionen von Leser:innen in über vierzig Ländern begeisterten und Welterfolge wurden. Im Aufbau Taschenbuch liegen ebenfalls ihre Romane »Die andere Schwester«, »Das Mädchen mit dem Schmetterling«, »Die Dinge, die wir aus Liebe tun«, »Die Mädchen aus der Firefly Lane«, »Liebe und Verderben« und »Winterschwestern« vor.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR12,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR3,99

Produkt

KlappentextEine dramatische Familiengeschichte von Kristin Hannah, der Autorin des Weltbestsellers 'Die Nachtigall' 

Es ist der Alptraum einer jeden Familie: Die passionierte Reiterin Mikaela wird von ihrem Pferd abgeworfen - und ihr kleiner Sohn Bret gibt sich die Schuld dafür. Als Mikaela in ein tiefes Koma fällt, glaubt ihr Mann Liam fest daran, dass er sie mit seiner Liebe ins Leben zurückholen kann. Gleichzeitig muss er sich jedoch um seine beiden Kinder kümmern, die mit dem Unfall ihrer Mutter zu kämpfen haben. Vor allem Bret ist schwer traumatisiert. Und dann stößt Liam auf ein lang gehütetes Geheimnis seiner Frau ... 

»Kristin Hannah ist meine absolute Lieblingsautorin. Ihre Romane sind zum Weinen schön!« Susan Elizabeth Phillips

'Wenn Engel schweigen': neu übersetzt.


Kristin Hannah, geboren 1960 in Südkalifornien, arbeitete als Anwältin, bevor sie zu schreiben begann. Heute ist sie eine der erfolgreichsten Autorinnen der USA und lebt mit ihrem Mann im Pazifischen Nordwesten der USA. Nach zahlreichen Bestsellern waren es ihre Romane »Die Nachtigall« und »Die vier Winde«, die Millionen von Leser:innen in über vierzig Ländern begeisterten und Welterfolge wurden. Im Aufbau Taschenbuch liegen ebenfalls ihre Romane »Die andere Schwester«, »Das Mädchen mit dem Schmetterling«, »Die Dinge, die wir aus Liebe tun«, »Die Mädchen aus der Firefly Lane«, »Liebe und Verderben« und »Winterschwestern« vor.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783841231925
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum14.03.2023
Auflage1. Auflage
Seiten352 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse775 Kbytes
Artikel-Nr.10230852
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe




Kapitel 2


Nach der Highschool hatte Liam Campbell nur einen Wunsch, nämlich Last Bend so schnell wie möglich zu verlassen. Die kleine Stadt war ihm zu eng geworden, erstickte ihn, als hätte sein Vater ihn mit der Hand umschlossen und zugedrückt. Seinem Vater wollte er am allermeisten entkommen. Zeit seines Lebens hatte man Liam mit ihm verglichen, meistens mit dem Ergebnis, dass er nicht an ihn heranreichte. Auch zu Hause spielte er nur die zweite Geige. Seine Eltern liebten einander mit einer Hingabe, die für ein Kind kaum etwas übrig ließ. Also zog Liam sich in sich selbst zurück, las viel und hörte Musik. Er entdeckte seine Liebe zur klassischen Musik, bat seine Eltern um ein Klavier, war fleißig im Klavierunterricht und träumte davon, ein berühmter Pianist zu werden.

Er war begabt - im kleinen Last Bend hielt man ihn für ein Genie - und bewarb sich nach der Schule an mehreren Musikhochschulen. Er arbeitete sich hoch, von einem unbedeutenden College in Washington zum Seattle Piano Institute. In einem letzten großen Sprung schaffte er es an das berühmte Julliard Konservatorium in New York. Doch schon in den ersten Monaten dort wurde ihm klar, dass er zwar sehr gut, aber nicht gut genug war. Sein Talent hätte ausgereicht, um an einer teuren Privatschule Klavierunterricht zu geben oder als Performer halbwegs erfolgreich zu sein, aber er besaß nicht die intensive Leidenschaft der besten Konzertpianisten, und wenn er eines nicht ertragen konnte, dann das Gefühl, mittelmäßig zu sein. Davon hatte er in seiner Kindheit mehr als genug gehabt.

Es dauerte eine Weile, bis er die Enttäuschung verwunden hatte, doch dann begrub er seinen Traum und entschied sich, Medizin zu studieren. Wenn er die Menschen nicht mit seinem Klavierspiel beglücken konnte, wollte er lernen, wie man ihre Krankheiten heilte.

Für dieses zweite Studium war sein Vater nicht mehr bereit zu zahlen. Liam bewarb sich an einer kleinen Medizinischen Hochschule in Massachusetts und erhielt ein Stipendium.

Nach seinem Abschluss entschied er sich, nach New York zurückzukehren und eine Stelle an einem Medizinischen Zentrum in der Bronx anzunehmen, das eine Abteilung für HIV-Infektionen eingerichtet hatte. Das war zu Beginn der achtziger Jahre. Die Epidemie befand sich damals erst im Anfangsstadium; die Übertragungswege waren noch nicht bekannt und die Angst, sich anzustecken, war groß. Liam betrachtete diese Bedingungen als Herausforderung und wollte sehen, ob er das Zeug hatte, sie zu meistern.

Er hielt lange durch. In Krankenzimmern, in denen Verzweiflung, Apathie und Tod herrschten, tat er sein Bestes, um den Kranken die letzten Monate ihres Lebens leichter zu machen. Doch heilen konnte er sie nicht.

Er verordnete Medikamente, die höchstens kurzzeitig wirkten - andere gab es damals noch nicht -, und hielt Hände, die immer schwächer wurden. Er sah infizierte Neugeborene und wusste, wie gering ihre Überlebenschancen waren. Er stellte Totenscheine aus.

Als seine Mutter an einem Herzinfarkt starb, kehrte Liam nach Last Bend zurück, um sich um seinen alt und dement gewordenen Vater zu kümmern. Nach dessen Tod, so war sein Plan, würde er wieder fortgehen und sich einen Ort weit weg von Last Bend suchen, an dem er leben und arbeiten wollte.

Doch dann lernte er Mikaela kennen.

Mika.

Da wusste er, dass er angekommen war.

Und nun wartete er vor der Intensivstation und fragte sich, ob sie überleben würde.

Seine Kinder saßen im Wartebereich des Krankenhauses. Jacey hatte den Auftrag, auf Bret zu achten und ihn, wenn nötig, zu beruhigen.

Stephen Penn, Chefarzt der Neurologie und Liams Freund, kam durch die Tür.

Liam sprang so hastig auf, dass sein Stuhl umfiel.

Genau wie Liam war Stephen vor kurzem fünfzig geworden, doch in diesem Augenblick wirkten beide Männer älter.

Liam taxierte die Miene seines Freundes. »Wie sieht es aus?«

»Komm mit«, antwortete Stephen. Seiner Miene war nichts zu entnehmen.

Sie durchquerten den Flur, vorbei an der Schwesternstation. Liam nickte den Schwestern hinter der Glasscheibe zu. Sie wichen seinem Blick aus. Liams Magen zog sich zusammen. Er fühlte sich mit einem Mal wie einer der unzähligen Angehörigen, denen er selbst schon Hiobsbotschaften überbracht hatte.

Stephen hielt ihm die Tür zu einem Krankenzimmer auf. Wie eine ramponierte Puppe lag Mikaela im Bett, das Gesicht verfärbt und geschwollen. Sie war an Geräte angeschlossen, die ihre Vitalfunktionen überwachten, von der Frequenz ihres Herzschlags bis zum Innendruck ihres Schädels. Ein Respirator atmete für sie, und über einen Tropf wurde ihr eine Nährlösung zugeführt. In dem stillen Raum glaubte Liam, den Herzschlag seiner Frau zu hören.

»Ihr Gehirn arbeitet«, sagte Stephen. »Wir wissen nur noch nicht, wie gut. Auf Schmerzreize reagiert sie leider nicht.« Er schlug die Decke zurück und stach mit einer Stecknadel in Mikaelas rechten Fuß, um es Liam zu demonstrieren. Mikaela regte sich nicht. Stephen deckte sie wieder zu. »Wir können nur abwarten. In der Zwischenzeit tun wir alles, was in unserer Macht steht, und überwachen sie rund um die Uhr.«

Zum ersten Mal seit dem Abschluss seines Medizinstudiums wünschte Liam, er wäre nicht Arzt, würde die Bedeutung dessen, was Stephen sagte, nicht verstehen und könnte sich einreden, alles werde gut. So konnte er sich nur damit trösten, dass Mika in den besten Händen war, denn Stephen war ein angesehener Neurologe, der sich, ebenso wie einst Liams Vater, ganz bewusst für das Leben an einem Ort fernab der großen Städte entschieden hatte.

»Die Ungewissheit macht mich verrückt«, sagte Liam und fasste Stephen am Arm. »Ohne Mikaela kann ich nicht - können auch die Kinder nicht leben.«

Stephens Blick war mitfühlend. »Morgen wissen wir mehr. Wir werden jetzt noch einige Tests machen, und ich schaue mir die Halswirbelsäule an. Danach müssen wir abwarten, wie sie die Nacht übersteht.«

Als zwei Krankenpfleger das Zimmer betraten, schob Stephen Liam sanft zur Seite.

Liam sah zu, wie seine Frau zur nächsten Untersuchung aus dem Zimmer gerollt wurde.

Auf dem Weg zu seinen Kindern überlegte Liam, was er ihnen sagen sollte. Wie er es ihnen sagen sollte. Und ob er die Kraft hatte, so stark zu bleiben, dass sie nicht merkten, wie beunruhigt er war.

Um sich abzulenken, konzentrierte er sich auf die praktischen Dinge, die er zu erledigen hatte. Er überlegte, welche Formulare er für die Krankenversicherung ausfüllen musste, ob er für Mikaela einen kleinen Koffer packen sollte und was dort hineinmüsste. Dann ging er im Geist die Termine durch, die er in den nächsten Tagen absagen musste, falls er seine Praxis nicht für ein paar Tage ganz schließen würde. Ach, und natürlich musste er Mikaelas Mutter anrufen, die am anderen Ende von Washington State lebte.

Liam trat auf eine kleine Terrasse, wo er Empfang hatte, und versuchte, seine Schwiegermutter übers Handy zu erreichen. Als sie sich nicht meldete, hinterließ er auf ihrer Voicemail die Bitte, sie möge ihn zurückrufen.

Im Wartebereich saßen nur seine Kinder. Jacey blätterte lustlos in einer zerfledderten Zeitschrift. Bret hockte auf dem Fußboden, umgeben von Spielsachen für viel kleinere Kinder, die er aus einer bunten Kiste herausgekippt hatte.

Einen Moment lang wusste Liam nicht, wohin mit seinen Händen. Er zwang sich, die Arme locker baumeln zu lassen. Leise sagte er die Namen seiner Kinder.

Jacey ließ die Zeitschrift fallen und sprang auf. Liam sah ihre bebenden Lippen, die vom Weinen geschwollenen Augen und den Pulli mit den roten Punkten, den sie in der Hast am Morgen verkehrt herum angezogen hatte. Der Anblick schnürte ihm die Brust ab. Er versuchte, seine Tochter beruhigend anzulächeln, bezweifelte jedoch, dass es ihm gelang.

Bret stand nicht auf. Er nahm zwei Bauklötze und...


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Autor

Kristin Hannah, geboren 1960 in Südkalifornien, arbeitete als Anwältin, bevor sie zu schreiben begann. Heute ist sie eine der erfolgreichsten Autorinnen der USA und lebt mit ihrem Mann im Pazifischen Nordwesten der USA. Nach zahlreichen Bestsellern waren es ihre Romane »Die Nachtigall« und »Die vier Winde«, die Millionen von Leser:innen in über vierzig Ländern begeisterten und Welterfolge wurden.
Im Aufbau Taschenbuch liegen ebenfalls ihre Romane »Die andere Schwester«, »Das Mädchen mit dem Schmetterling«, »Die Dinge, die wir aus Liebe tun«, »Die Mädchen aus der Firefly Lane«, »Liebe und Verderben« und »Winterschwestern« vor.